— 29 — Wasser kochen, Stroh hineinwerfen, und zeigte den Wenden so, wie man Salz gewinne. Als der Wendenkönig sich in Burg nicht mehr zu halten vermochte, ist er von dort fort gezogen, bei Sorau hat er seinen Schatz vergraben lassen, den kann aber nur derjenige heben, welcher mit zwei Zähnen geboren ist. Der Markgraf Hans hörte von dem Schicksal des Wenden königs und forderte ihn auf, er solle in sein Heer eintreten, er würde ihm eine hohe Stelle geben. Dazu aber war der Wendenkönig zu stolz. Deshalb begab er sich nach Cottbus, und da er das Weben verstand, so wurde er Leinweber. Damals waren die Steuern für die Gewebe sehr hoch, des halb suchte er das Gesetz zu hintergehen. Allein bald merkte man es und nun ward der Wendenkönig aus der Stadt ver trieben. Er ist auch ausgezogen in die Fremde, begleitet von seiner Schwester, Niemand weiss wohin. Cottbus. 89. Der Wendenkönig oder Anführer des Wendenvolkes ist mit seinen Leuten von der Grenze Asiens vertrieben worden und hat sich dann nach langer Wanderung mit den Wenden m der Lausitz niedergelassen. Er war ein strenger Herr, welchem viel Abgaben gereicht werden mussten; geschah das nicht, so ward er sehr zornig. Gut ist er aber auch wieder gewesen, denn oft zog er auf Beute aus und vertheilte die gewonnene stets unter den Wenden. Es gelang seinen Feinden nie, ihn zu besiegen, denn obschon der König in der Schlacht Allen kenntlich war, weil er stets einen Schimmel ritt, so verletzte ihn doch nie ein Geschoss, denn er war unverwundbar. Schlösser hat er viele im Bande gehabt, wie z. B. bei Ogrosen, wo man Spuren des Gemäuers noch heute sieht; sein grösstes und prächtigstes 'chloss aber hat in Burg auf dem Schlossberge gestanden. Nebendorf. 90. In Burg hat auf dem Schlossberg einst ein Wenden könig Namens Ladislaus geherrscht. Vetschau