— 441 — Seinen Namen hat er davon, dass er Eis schafft, wenn er keins vorfindet. 58. Am Tage der grünen Marie muss man in der Frühe, des Mittags und des Abends Lein säen. Hat man das gethan, so ersieht man bald, ob die Aussaat gut gedeihen wird. Ist näm lich der am Morgen gesäete Lein zuerst aufgegangen, so gedeiht die ganze Aussaat, ist der am Mittag oder am Abend gesäete zu sehen, so giebt der Lein mittleren oder schlechten Ertrag. 59. Am Tage der grünen Marie darf man nicht spinnen. 60. Wenn man am grünen Donnerstage hackt, so muss man Acht geben, wohin an diesem Tage der Rauch aus dem Backofen zieht. In der Gegend, nach welcher der Rauch zieht, regnet es an dem Tage nicht. 61. Was man am grünen Donnerstage aussäet, das er friert nicht. Die Saat wächst gut und bringt reiche Frucht. 62. Wenn man am stillen Freitage näht und sticht sich dabei mit der Nadel, so stirbt bald Jemand aus der Familie. 63. Wer am Charfreitage aus einem Querfliess Wasser schöpft, findet bald darauf viel Geld. 64. Wenn man am Charfreitage aus einem Quell, welcher nach Osten fliesst, Wasser holt und sich damit besprengt, so bleibt man das ganze Jahr hindurch gesund und kräftig. 65. Regnet es am Charfreitage, so giebt es ein trockenes Jahr. 66. Am stillen Freitage muss man vor Sonnenaufgang von einer Else Zweige und zwar solche, welche überjährig sind, abbrechen und daraus einen Kranz flechten. Den Kranz muss man im Hause aufhängen. Hat man das gethan, so bricht in dem betreffenden Hause kein Feuer aus. Ist eine Feuersbrunst entstanden und man wirft einen solchen Kranz in das Feuer, so erlischt dasselbe. 67. Wenn man in der Ostern acht mit einer Schaufel auf den Acker oder die Wiese schlägt, wo sich früher Maul würfe gezeigt haben, so verlassen dieselben die betreffende Flur. 68. Wenn man in der ersten Mainacht die Schwellen der Ställe mit Krötenfett bestreicht, so können die Hexen dem Vieh in der folgenden Nacht nichts anthun. 69. Wenn man in der ersten Mainacht einen Besen