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Futterschneide tief in das Stroh drückt, so giebt es in dem nächsten Jahre viel Häckerling. 44. Wenn man in der Neujahrsnacht eine Leine auf dem Boden hängen lässt, so stirbt bald Jemand in dem Hause. 45. Wenn man in der Neujahrsnacht dreimal um ein Haus geht, so sieht man in dem Hause eine Leiche. 46. Wenn man in der Neujahrsnacht um zwölf Uhr auf den Kirchhof geht, so kann man mit dem Todten, auf dessen Grab man sich setzt, reden. 47. Wenn man am Neujahrstage Milchhirse isst, so hat man das ganze Jahr hindurch Geld. 48. Wenn am Neujahrstage die Sonne nur so lange scheint, als ein Reiter Zeit gebraucht, um sein Pferd zu satteln, so giebt es ein gutes Jahr. 49. Wenn man Neujahr einen schlechten Tag hat, so stirbt bald Jemand. 50. Am Tage der heiligen drei Könige kommen alle Dorfbewohner zusammen und berathen ihre Angelegenheiten. Die alsdann gefassten Rathschläge haben guten Erfolg. 51. Am Tage der heiligen drei Könige darf man nicht arbeiten. 52. Am Paulstage darf man im Walde keinen Baum fällen. 53. An der Schwigawa, dem Aschermittwoch, müssen die jungen Mädchen <lie jungen Burschen bewirthen. Wenn die einzelnen Paare in der Nacht zusammenbleiben, so zeigt es sich im Laufe des Jahres, ob das betreffende Paar dazu bestimmt ist, zu heirathen. 54. Wer am 2. Februar oder am 15. März spinnt, wird sehr krauk. 55. Am 2. Februar sieht der Schäfer lieber einen Wolf in seine Heerde einbrechen, als einen Sonnenstrahl am Himmel sich zeigen: geschieht letzteres, so hat er im nächsten Jahre kein Futter. 56. Am Peterstage muss man unter die Blattpflanzen Körner streuen. Thut man das, so gedeihen dieselben. 57. Den St. Matthäus-Tag nennt man den Eisklopfer.