XLII. Die Smia. 1. Die Smia ist ein schlangenartiges, augenloses Thier, welches sich durch Gewandtheit und Hinterlist auszeichnet. Man sagt noch heute von Jemand, welcher sich gewandt aber falsch zeigt: „Der ist falsch, wie die Smia.“ Dissen. 2. Wenn man einen Menschen, welcher gern etwas übel nimmt, treffend bezeichnen will, so sagt man von ihm: „Der ist gef ade wie die Smia.“ ' Hähnchen. 3. Einst sichelte ein Mädchen Gras, da lag plötzlich die Smia vor ihm und sprach: „Wenn ich ein solches Auge hätte, wie Du hast, so würde ich aus den Knochen der Menschen eine Brücke bauen.“ Kolkwitz. 4. Die Smia ist viel schöner als die Reschehza, aber ihr fehlen die Augen. Darum sprach sie einst zur Reschehza: „Hätte ich nur ein Auge so hell und klar, wie Du zwei hast, so würde ich aus den Leichen der Menschen Brücken bauen.“ Schorbus. 5. Wen die Smia sticht, der muss sich bis an den Mund in die Erde vergraben lassen. Ist das geschehen, so zieht die Erde das Gift aus der Wunde. Kolkwitz.