XXXIII. Die Todten. 1. Ein Bauer in Steinitz bei Drebkau wusste ein Jahr lang voraus, wer sterben würde. Da bat ihn einmal ein junger Mann, er möge ihn auch lehren, wie er es anfange, solches zu wissen. Darauf forderte der Bauer den jungen Mann auf, er solle ihn in der nächsten Neujahrsnacht in die Kirche begleiten. Das geschah. Der Bauer ging voran und der junge Mann folgte ihm. Kaum aber hatte der Bauer die Kirche betreten, so schloss sich die Thür von selbst und der junge Mann musste draussen Zurückbleiben. Also muss doch nicht Jeder dazu bestimmt sein, dass er lernen kann, den Tod Jemandes voraus zu,wissen. Steinitz. 2. Der frühere Besitzer von Stradow, welcher ungefähr vor sechzig Jahren gestorben ist, soll ein düsterer und roher Mensch gewesen sein. Seinem Leben hat er durch Gift ein Ende gemacht. Um dieselbe Zeit und zu derselben Stunde, als er mit dem Tode kämpfte, waren drei bis vier Mägde mit dem Melken der Kühe im Kuhstall beschäftigt. Als die Mägde auf ihren Schemmeln sassen und bei der Arbeit waren, er hob sich im Stall ein furchtbarer Sturm, so dass die Kühe zitterten und vor Angst brüllten. Die Balken des Stalles krachten, es schien, als ob das Dach jeden Augenblick ein- stürzen werde. Erschreckt sprangen die Mägde von den Schemmeln auf und flüchteten nach der Thür, um ihr Leben zu retten. Darauf geschah ein furchtbarer Krach. Die Mägde