Einst fuhr ein Bauer in seinem Kahn auf die Mitte des Byleguhrer-Sees, um dort zu fischen. Da stiess sein Kahn plötzlich gegen eine Mauer, welche Niemand früher dort erblickt hatte. Die Mauer war so breit und so fest, dass der Bauer hinaufsteigen und zehn bis zwölf Schritte darauf gehen konnte. Als er wieder in seinem Kahn war, war die Mauer plötzlich verschwunden. Byleguhre. 7. In einer Nacht gingen mehrere Männer aus Kolkwitz heimlich auf den Fischfang. Als sie an den Freigraben ge kommen waren, warfen sie ihre Netze darin aus. Nun heisst es aber, dass es am Freigraben nicht recht richtig ist. Und etwas Schreckliches muss auch den Männern zugestossen sein, denn plötzlich liefen alle drei in höchster Eile davon. Als sie eine Strecke weit gelaufen waren, fragte einer den ändern: „Mein Gott, Du siehst ja so weiss aus, was ist Dir denn geschehen?“ Da sagte der also Angeredete: „Als ich ein Weilchen fischte, war auf einmal ein Mann an meiner Seite, welchen ich nie zuvor gesehen hatte. Der sah mich mit seinen flimmernden Augen ganz seltsam an.“ Darauf sagte der andere: „In meinem Netz ruckte es auf einmal, und ich dachte, es wäre voll von Fischen; ich zog es heraus. Als ich aber das Netz vom Ufer hatte, wälzte sich ein grosses Thier darin herum und sprach: „Der Fisch ist rein.“ „Denkt Euch,“ sprach der dritte, „ich warf auch mein Netz ins Wasser, aber auf einmal fing es darin so an zu zischen und zu kischen, dass zuletzt das Wasser in die Höhe spritzte. Da lief ich schnell fort.“ Zwei von den Männern starben am neunten Tage, der dritte aber wurde irre und musste zeitlebens lachen. Kolkwitz.