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XXVII. Spuk. 1. In Madlow sollte ein Pfarrhaus gebaut werden. Um es recht billig herzustellen, hatte man beschlossen, die Steine von der alten Kirchhofmauer zu dem Bau zu verwenden. Allein man hatte kein Glück mit dem Neubau, denn bevor derselbe noch fertig war, erhob sich in dem neuen Gebäude ein furchtbarer Spuk, welcher sich jede Nacht von zwölf bis ein Uhr vernehmen liess. Man beschloss zu wachen, aber Niemand hielt auf dem Wachtposten aus. Da wachte einmal der beherzteste Mann der Gemeinde in der Pfarre, aber auch ihm ist Sonderbares zugestossen. Er erzählt, er habe es in der Geisterstunde nicht aushalten können. Es habe sich ein solches Sausen und Brausen, Geklirr und Ge rassel erhoben, dass ihm die Haare zu Berge gestiegen und er endlich geflohen sei. Erst lange Zeit nachher, als der Pfarrer längst das Haus bewohnte, hat sich der Spuk allmählich verloren. Madlow. 2. Bei Klinge liegt an dem Wege, welcher nach Gross- Lieskow führt, ein spitz zu gehender Berg, bei dem es um Mitternacht nicht recht geheuer ist. Nun hatte sich ein mal ein Knecht bis gegen elf Uhr in Klinge aufgehalten. Zwar sagte man ihm, er solle um diese Zeit nicht mehr heim fahren, sondern erst die Mitternacht abwarten, allein der Knecht hörte auf die Warnungen nicht, sondern fuhr fort. Als es elf geworden und er in die Nähe des Berges gekommen