— 317 — dem immer viel Obst gestohlen wurde, im Park aufpasste, kam um die zwölfte Stunde die grosse Eule geflogen. Die Eule flog auch dorthin, wo der Gärtner lag. Dann setzte sie sich auf einen Pflaumenbaum und fing an zu schreien. Da nahm der Gärtner eine Bohnenstange und schlug nach der Eule, aber zu seinem Schrecken wurde die Eule immer grösser und grösser. In der Angst hieb er zum zweiten Male tüchtig nach ihr, aber wieder wurde die Eule grösser und grösser. Plötzlich verlor der Gärtner die Besinnung. So haben ihn die Leute am ändern Morgen gefunden. Etliche Wochen darauf ist er gestorben. Die Eule ist Niemand anders gewesen, als der frühere Besitzer des Schlosses, von dem man weiss, dass er nach seinem Tode umgehen und regelmässig um die Zeit der Pflaumen reife des Nachts dort erscheinen muss, bis hundert Jahre um sind. Sassleben. 23. Auf den Klein-Beichower Feldern ist es nicht richtig, _ t O 7 denn dort hat sich von Zeit zu Zeit ein Wesen sehen lassen, welches weder wie ein Mensch, noch wie ein Thier gestaltet war. Hatten die Leute, welche auf dem Felde arbeiteten, Frühstück oder Vesperbrod mit auf das Feld genommen, so hat es nicht lange gedauert und das Unthier ist dagewesen. Alles Frühstück und Vesper war dann schnell verschwunden. Die Leute, welche das Unthier ganz nahe gesehen haben,erzählen, es habe wie ein Affe ausgesehen. Klein-Beichow. 24. An den heiligen Abenden vor den grossen Festen werden neun Gerichte gegessen. Ist dies geschehen so erscheint m der Nacht um zwölf Uhr dreimal eine Frau. bei Drebkau. 25. In Stradow bei Vetschau erscheint alle sieben Jahre eine weisse Frau, deren Hände in Blut getaucht sind. Sie nimmt, so oft sie erscheint, einen Menschen mit sich hoch m die Luft, lässt ihn dann aber wieder hernieder fallen.