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viele Meilen weit geritten waren, sahen sie endlich in der Ferne ein altes, graues Schloss. Sie näherten sich dem selben und stiegen, als sie angekommen waren, von den Pferden. Darauf gingen sie in das Schloss hinein. Im Schlosse sahen sie in der Mitte eines Zimmers einen Tisch, darauf standen sieben Teller; neben den Tellern lagen sieben Messer und sieben Gabeln. Das gefiel ihnen. Sie holten ihre Pferde in den Hof. Als sie dieselben in den Stall ge führt hatten, war für sieben Pferde Hafer und Wasser da. Nachdem sie ihre Pferde versorgt hatten, gingen sie wieder in die Stube, setzten sich an den Tisch und begehrten zu essen. Alsobald kam ein graues Männchen herein, brachte das schönste Essen und Trinken und sagte: „Bleibt hier, dann werdet Ihr alle glücklich werden/ 1 Zum Aeltesten aber sprach es weiter: „Wenn Du ein Jahr hier bleibst, mit Nie mand, es geschehe auch, was da wolle, als mit Deinen Brüdern redest, so wirst Du sehr glücklich werden/ 1 Die Brüder Hessen sich Alles trefflich munden und beschlossen zu bleiben. Als es Abend geworden war, legten sie sich schlafen. Gegen Mitternacht erwachte der älteste von den Brüdern. Yor seinem Bette stand ein junges, schönes Mäd chen. Das fragte ihn, ob er auch Wort halten werde. Er aber antwortete nicht, da verschwand das junge Mädchen. Es kam ihm aber Alles so bedenklich vor, dass er am nächsten Morgen mit seinen Brüdern zu fliehen beschloss. Als der Morgen anbrach, holten sie ihre Pferde aus dem Stall und ritten fort. Anfänglich ging Alles gut, aber bald wurde die Gegend um sie her so wild, dass sie nicht weiter konnten. Da beschlossen sie wieder umzukehren. Als sie wieder an das Schloss ge kommen waren, führten sie ihre Pferde in den Stall und gingen in ihr Zimmer. Nach einiger Zeit wollte der älteste von den Brüdern im Stalle nach den Pferden sehen; als er w den Stall kam, fand er, dass sechs Pferden die Köpfe fehlten; nur sein Pferd hatte noch den Kopf. Als er darauf m das Zimmer zurückkehrte, sassen seine Brüder zwar noch am Tisch, aber jeder hatte seinen Kopf neben dem Teller liegen. Zu fliehen wagte er nun nicht mehr, denn er merkte, dass ihm das nichts nützen werde. Er blieb also.