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— 81 — liess er weiden, und dann 1 , nachdem er geruht hatte, setzte er seinen Weg gekräftigt weiter fort. Als er wieder eine Strecke im Walde geritten war, trat plötzlich ein Männchen in einem rothbraunen Mantel an ihn heran und fragte ihn, wohin er wolle. Er erwiderte, er wolle nach dem ver fluchten Garten, um daraus neun Aepfel zu holen. Das Männ chen sagte ihm darauf, wenn er Alles befolge, was er ihm sagen werde, so werde er nicht nur die Aepfel erhalten, sondern auch eine Königin erlösen. Darauf beschrieb er ihm genau, wie er sich zu verhalten habe. Hans dankte und ritt darauf weiter. Es währte aber nicht lange, so kam er an einen grossen Stein, worauf ein Löwe sass, der Löwe aber war ein guter Geist. Der ermahnte ihn nun, er solle sich immer rechts halten und liess ihn dann ungehindert des Weges ziehen. Darauf kam Hans durch einen Wald, in welchem ihm viel wilde Thiere entgegen kamen, Eulen umflatterten ihn und Gespenster traten ihm in den Weg. Er aber ritt ruhig weiter, hielt sich stets rechts und gelangte nach einiger Zeit an einen tiefen See, jenseits dessen er ein Schloss sah. Bei dem See machte er Halt, ass selbst und liess seinen Schimmel weiden. Darauf überlegte er, wie er über das Wasser werde setzen können; indem kam ein Löwe auf ihn zu, auf den setzte er sich. Der Löwe schritt mit seiner Last sofort auf den See zu und obschon sich ein furchtbarer Sturm erhob, schwamm er doch mit Hans durch das Wasser und setzte ihn glücklich am ändern Ufer ab. Es war aber gerade elf Uhr, als er am jenseitigen Ufer stand. Der Löwe sagte ihm, er sei jetzt an den verwünschten Garten gekommen: die eiserne Thür welche diesen verschlossen halte, werde sich öffnen, er möge die Aepfel von den Bäumen pflücken, könne auch in das Schloss gehen und die schlafende Königin erlösen, um zwölf Uhr aber müsse er wieder am See sein. Als Hans sich der Thür näherte, sprangen auf einmal wilde Thiere auf ihn zu und Eulen umkreisten ihn, allein er ging furchtlos auf den eisernen Zaun zu, die Thür öffnete sich und er trat in den Garten ein. Sobald er den Garten betreten hatte, ging er gerade auf die drei Bäume zu und pflückte von jedem drei Aepfel Darauf näherte er sich dem Schlosse. Da fand er denn zu Vcolcengtedt, wend. Sagen und Märchen. ^