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Dresdner Nachrichten : 26.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189607263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960726
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-07
- Tag 1896-07-26
-
Monat
1896-07
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.07.1896
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karif ^ a« nur «an, vorauübkMluna, >M«l>I,lm,kN nkHmkn lümmUiL« -W°K.8«K.lk^ F»»nsspr»«1,N»U» vr. 11. 41. Jahrgang. L«I»««K L V«., Lo0l«k»r»ot«ll 8«i»«r A»i»»UU S»i ÜSnii, ,o» 8»ok»,u. OI»ov»1»ckv», O»«»««», Dv«»vi'1«. Liorslvorkauk 2. nxor. r^srrLMi^E, kppLrLle' io rviekster ^.navadl «. d« LrmIV^MLeLsK 1Nort1«»tn. l-v ^ t Mil»» ck«r Zl»»iml>uul»-LU«»>. ^ s» 6»t»>l »u-vlrt, x»es» 2» Un«kw»r1»u. a- u»«k H» kf». >a K Dresden, 1896. Lur ^„»»tslloux ompüsblt äio vrssänsr LLLmxL§v6r-?s.1)nk prtwllrt mit K. 8. Stsslsprsls, lm ..ZVoncllsokon ?l»odb»n»" io Klasoksn uncl OILnorn, varsoksnlct äurok a. Xldraokt. SeLutr «. Loisvkülv Li-u.vUmum t.'si'I Hv«I«iu»nii, HotiistsiAllt. Oozzr. 1823. Lsstsr ist VIsäswMll's»»- vsrnLts1llöULvk-»> E üd«r u»cdt troollll.nil. uioNr Uibsuck. Xltstaät: Aaelsnite. 10, ^m»ll«n»tr. IS. ZlW>oti»usr»tr. 4V, Haust.: tts>neiob»te.(8ualtOörUtL). v. 6«88L 4. lßllMLItl LSolsUoksr Horu«t«r»or R üri«t« 8p«e1»lLe»edLN litt vew. üaoäLrbsItn. llvrvorraxouä« 6«r 8al8«ll. ^ v»ralr<« Vr»»1>i1»»«> 1» »U«, ^ »Um r»pt»i«r>«.ll»t«rl»lk»o. MM" uvi»v«tv Alotlvltv "MM onwüMt äas kulL- uuä L1oävlv»LrvnImu8 K. »bim'ieli vsillikl. >Vni86iitmu88tr. 3V (b'srnsprookvr I. !K9Ü). Uissgnv 8trok- u. b'ilrdutfabrilc. M» Deutschfeindliche Kundgebungen in Lille. Hofnachrichten. Museum für Volkskunde. Natnrgenuß, Feuelwehrlag, Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichte. Stockhausen-Jubiläum. Mutdmabltche Witterung: Vorüvecgchend Aufklämng. Sonntag, 2«. Juli. Mr die Male AuM und September werden Bestellungen auf die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäfts stelle zu 1 Mark 7V Pfennigen, für auswärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen Reichsgebiete zu 1 Mark 84 Pfennigen, in Oester reich-Ungarn bei den K. K. Postämtern zu 1 Gulden 69 Kreuzern angenommen. GeschSftssielle der „vresduer Aachrichlra", MrieliSraße 38, Erdgeschoß. Politisches. Ein widerliches Schauspiel, eine wahre Schande für das Teutschthum, muß man das Verhallen der „deutschen" Sozial demokraten Liebknecht, Bebel. Singer und Fischer nennen, die auf dem französischen Sozialistenlongreß in Lille erschienen sind und dort Anlaß zu deutschfeindlichen Demonstrationen gehässigster Art gegeben haben. Die Erbitterung der nicht- sozialisttschrn Einwohnerschaft Lille's war so groß, daß die „deutschen" Delegirten es nicht wagten, in dem Zuge der fremden Vertreter vom Bahnhof nach dem Stadthause mitzugehen, sondern sich auf Schleichwegen heimlich und unerkannt in den Saal stahlen, in dem das von der sozialdemokratischen Liller Stadt Vertretung „zu Ehren der fremden Gäste" veranstaltete Bankett stattfinden sollte. Abends wurde von den versammelten Re volutionären ein „Ehrenpnnsch" eingenommen, bei dem als erwählte Vorsitzende die Herren Liebknecht, der jüdische Dr. Adler-Wien, der Spanier Jglesias und der Rumäne Anatasiu sungirten. Während bei dieser Gelegenheit Herr Liebknecht gerade gegen die russisch-französische Freundschaft wetterte, weil „der Czar der gefährlichste Feind der Sozialdemokratie sei", eröffnete draußen die lärmende Menge unter Drohrnfcn gegen Preußen und Deutsch land und Hochrufen auf Frankreich ein regelrechtes Stein bombardement, und während dann die tafelnden Sozialisten die „internationale Hymne" anstimmten, wurde draußen die Marseillaise gesungen, bis schließlich der Tumult eine solche Höhe erreichte, daß die Gendarmerie mit blanker Waffe den Platz säubern »rußte. Erst dann konnten die Herren Liebknecht, Bebel. Singer und Fischer daran denken, das Haus zn verlassen, um ihre internationale Haut in Sicherheit zu bringen. Ihr Weggang war keine Abreise, sondern eine Flucht. Es könnte vom französischen Standpunkt merkwürdigerscheinen, daß man Leuten so wenig „Dankbarkeit" bewiesen hat, die sich bei jeder Gelegenheit die größte Mühe geben, Frankreich auf deutsche Kosten in den Himmel zu erheben. Zumal Herr Liebknecht ist in diesem Punklc groß. In der Vorliebe für die „xrrrarnio Nation" übertrifsl er alle „Genossen" so sehr, daß man ihn im Reichstage, wie er kürzlich mit sichtlichem Stolze in Eng land erzählt hat. den „Franzosen" nennt. Auch in Lille suchte er seine Franzoienfreundlichkeit dadurch in das rechte Licht zu stellen, daß er auf eine zweijährige Gesängnißstrafe hinwies, die er seiner Zeit wegen seines Protestes gegen die Einverleibung Elsaß-Loth ringens in das deutsche Reichsgebiet habe abbüßen müssen. Dieses für Frankreich erduldete Martyrium Liebknecht s war schon tage lang vor seiner Ankunft in der sozialistischen Presse Lille's nach Gebühr gewürdigt worden, weil man ans diese Weise auch die nichlsozialistische Bevölkerung zu Gunsten der „deutschen" Sozial demokraten umznstimmen hoffte. Das Mittel verfehlte aber voll ständig seinen Zweck, weil sich die französisch gesinnte Bevölkerung Lille's offenbar gar nicht Vorsteven kann, daß es Deutsche giebt, die alles Ernstes ihr Vaterland abschwören und sich zu Handlangern einer fremden nutionalen Begehrlichkeit machen: denn das ist doch schließlich des Pudels Kern. Die Hervorhebung drS Liebknecht'schen Widerstandes gegen die Einverleibung Elsaß-Lothringens ist ihrem Wesen nach nicht international, sondern antinational, weil sie lediglich die Wirkung hat. die französischen Nevancheansprüche ge wissermaßen als zu Siecht bestehend anzucrkennen. Die Haltung Herrn LIebkuecht's nnd „Genossen" ist also direkt sricdensfeindlich. Schon die bloße Thatsache ihrer Ankunft in Lille steht, da sic auf Grund der schon lange vorher leidenschaftlich erregten Stimmung in der Stadt über die mit ihrer Gegenwart verbundenen Gefahr unterrichtet sein mußten, im krassen Widerspruch mit den Tiradcn von Friedensliebe und Völkerverbrüderung, von denen der Mund der sozialdemokratischen Führer so gern übcrfließt. Wäre es diesen Leuten wirklich um die Aufrechterhaltung guter Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich zu thun, so wären sie unter keinen Umständen nach Lille gegangen gerade in einem Augenblick, wo in dem offiziellen deutsch-französischen Verhältniß ein wichtiger Fortschritt durch die deutscherseits erfolgte Annahme der französi sche» Einladung zur Pariser Weltausstellung im Jahre IM) erfolgt ist. WaS kümmern aber die vaterlandslosen „Genossen" derartige Erwägungen einer ernsthaften Friedenspolitik! Sie lassen ruhig die Bombe Platzen und haben rS glücklich fertig gebracht, daß die Revanchards in Lille in Wort, Schrift nnd That deutschfeindliche Excesse begehen kvnirten, die bei den angenblicklichen politischen Beziehungei, in den maßgebenden Kreisen hüben und drüben gleichmäßig peinlich berühren müssen. Angesichts dieser Sachlage wäre eS vielleicht besser gewesen, wenn die französische Regierung nach erfolgtem Einvernehmen mit der deutschen das Betreten fran zösischen Bodens durch die „deutschen" Sozialisten überhaupt ver hindert hätte. Eine solche Maßregel erscheint um so nothwendiger, als die „deutschen" Sozialdemokraten im Zuge sind, eine Art von permanenter Agitation über die französische Grenze hinüber zu veranstalten. So wurde erst vor Kurzem von einer auf französi schem Gebiet in der Nähe der elsaß-lothringischen Grenze abgehal- tcnen „deutsch"-sozialistischen Versammlung berichtet, die allerdings der Auflösung durch die französische Behörde verfiel. Ferner wird neuerdings berichtet, daß am 23. August eine ähnliche Versammlung unter freiem Himmel bei Markirch mit Jules Guesde und Bebel als Rednern auf französischer Erde tagen solle. Um unliebsamen Weiterungen aus diesen deutsch-französischen Sozialistenverbrüder- nngen vorzubeugen, wird sich eine entsprechende Gcgenvereinbarung der beiderseitigen Regierungen nicht nur empfehlen, sondern als dringend erforderlich erweisen. Die Ereignisse in Lille dürften vielleicht den Anstoß dazu geben. Das fehlte auch noch, daß die europäischen Regierungen ruhig Zusehen sollten, wie die Wortführer der internationalen Revolution die friedensbedürftigen und fried liebenden Völker aufeinander Hetzen. Die Liller Vorgänge haben aber auch eine innerpolitische Seite, die wiederum an einem schlagenden Beispiel das Widersinnige in der bisherigen laxen Behandlung der Revolutionäre durch die Staatsgewalt zeigt. Die Partei des Umsturzes erfreut sich heute noch infolge des mangelbatten Zustandes der Gesetzgebung oder auch auf Grund einer nicht richtig durchgreifenden Anwendung der be stehenden Gesetze einer Bewegungsfreiheit, deren Duldung sich als ein schweres Vergehen an der bestehenden staatlichrn Ordnung darstellt. Die revolutionäre Partei wird dadurch einerseits in den Stand gesetzt, ihre verderblichen Lehren sonder Scheu den breitesten Volksschichten zu vermitteln, nnd vermag andererseits aus dem Umstand, daß sic in der Oeffent- lichkeit als gleichberechtigt mit den staatserhaltenden Parteien er scheint. eine» moralischen Nvrlhcil für sich herauszuschlagen. Da durch weiden die Begriffe in weiten Kreisen dermaßen verwirrt und auf den Kops gestellt, daß viele Durchschnittsmenschen schließlich nicht mehr wissen, was gut und böie ist. Daraus erklärt sich auch die große Zahl von eigentlich im Grunde ihres Wesens durchaus nicht revolutionären „Mitläufern", die in der Sozialdemokratie die edle, hilfreiche und gute Erlöserin von allen Gebresten des politischen nnd wirthschafllichcn Lebens sehen und so in ihrer Herzenseinfalt, ohne es zu wollen, der Partei des Umsturzes zu einer Art von Heiligenschein in der Orffentlichkeit verhelfen. All' diese Elemente würden sich hüten, der Sozialdemokratie auch nur ein Augenzwinkern zu schenken, wenn sie von der staatlichen Gewalt konscauent als das stigmatisirt wird, was sie in Wirklich keit ist: eine Partei des gewaltsamen Umsturzes nach dem Vor bild der Pariser Eommune vom Jahre 1871. Die Ereignisse in Lille rufen der bürgerlichen Gesellschaft auf's Neue diese Wahrheit in's Gedächtniß »nd rütteln an ihrem Gewisse», indem sie die ganze Unvernunft eines Standpunktes enthüllen, der notorische Vaterlands- und Gesellschaftsseinde vor dem Gesetz und der Ocfsenl- lichkeit genau so behandelt, wie ordnungsliebende Staatsbürger. Es ist gewiß richtig, wen» in dieser Beziehung die „Post" schreibt: „Es wirst sich die Frage auf, ob mit einer entschiedenen Auffassung von der Gemeingefährlichkeit der sozialrevolutionären Bestrebungen eine Reihe von Erscheinungen in den Zweigen der Strichs- und lprenßischen) Staatsverwaltung vereinbar ist, wie z. B. das Wirken eines agitatorisch thätigen Sozialdemokraten als Lehrer an der Königlichen Universität Berlin, das Wirken eines der sozial demokratischen Führer in der Reichskommission für Arbeiterstatistik u. s. w. Solche Thatsachen müssen in vielen Kreisen den Eindruck machen, als ob selbst in den wichtigsten Fragen des Schutzes unserer Religion, Staats- und Gesellschaftsordnung im Schooße der Re gierung verschiedene Meinungen obwalten. Daß ein solcher Ein druck weder für eine wirksame Bekämpfung der Sozialdemokratie, noch für das Ansehen der Negierung förderlich sein kann, unterliegt keinem Zweifel." Dem ist nur noch hinzuzufügen, daß auch alle derartigen Halbheiten gegenüber der Sozialdemokratie erst von dem Augenblicke an sicher beseitigt sein werden, wo für die Partei des Umsturzes ein besonderer Ncchtszustand geschaffen wird, wie er ihrem eigensten Wesen und den von ihr verfolgten Zielen entspricht. en Kolonien mit dem heutigen Tage aufgehoben werden. Auf ie Maaren deutschen UrspninyeS ist in Spanien während des Merusckreib- unv Feruf-rech-Berichte vom 25. Juli. Berlin. Fürst Bismarck erfreut sich, wie der „Hamb. Korr." anderwciten Meldungen gegenüber berichtet, des besten Wohlseins. Er machte gestern ebenso wie vorgestern eine Ausfahrt und wurde von etwa 100 Personen, die ihn vor dem Schlosse erwartet hatten, begrüßt. — Die „Nordd. Allg. Ztg." hatte geschrieben, daß es sich be« deni lüngst veröffentlichten SchiedSvertrag, durch weichen der Streit über die Lippe I>he Thronfolge erledigt werden soll, nicht um einen abgeschlossenen Schiedsvenrag, sondern nur nm einen Entwurf zu einem solchen bandle. Ferdinand Graf zur Lippe ans Baruth in Sachsen erklärt demgegenüber in einer Zuschrift an das genannte Blatt, cs handle sich nicht um einen Entwurf: der Ver- ei vielmehr von de» Betheiligten vollzogen und somit perfekt. „ em sd ist. werde die verehrliche Redaktion vielleicht auf dem , chskanzlrramt erfahren können. — Die amtlichen Verordnungs blätter dr- Reiches veröffentlichen die kaiserliche Verordnung, durch welche die ZnschlagSzölle auf Maaren auS Spanien und ans fpnni- traa ei Daß de Reichst . aa« Zollkrieges der sog. Maximaltarif zur Anwendung gebracht worden und sind infolgedessen Ursprungszeugnisse für dieielben nicht er forderlich geweien; nachdem von heute ab deutsche Maaren in Spanien nach dem Mtnimaltarif zur Verzollung gelangen, sind wiederum Zeugnisse für den deutschen Ursprung, wenigstens für eine sehr beträchtliche Anzahl von Maaren, beizubringen, damit dieselben nach letzterem Tarife abgefertigt werden. Die Ursprungs zeugnisse müssen von dem zuständigen spanischen Konsul signirt und legalisirt werden. — Der seit langen Jahren in Deutsch-Ostafrika befindliche Generalvertreter der deutsch-ostafrikanischen Plantagen- Geselllchaft Friedrich Schröder ist Ende vorigen Monats auf Befehl der deutschen Gerichtsbehörde in Cuschiriiof am Pangani-Jlussc durch ein Kommando Soldaten der deutschen Schutztruppe ver haftet worden. Ta er Widerstand leistete, so wurde er auf Befehl des führenden Unteroffiziers in Eisen gelegt und direkt nach deni Küstenorte Pangani transportirt, wo er unter strenger Bewachung auf einen nach Tangae bestimmten Dampfer gebracht wurde. Hier wird ihm wegen zahlreicher Vergehungen der Prozeg gemacht: be sonders werden ihm schwere Mißhandlungen mit tödtlichem Aus gange zur Last gelegt. Wie dem „Berl. Tagebl." gemeldet wird, hatte Schröder die Schwarzen am liebsten dadurch bcstrast, daß er ihnen die Hände in eine Kopirpresse steckte, bis das Blut hervor auoll nnd die Leute in dieser Situation stundenlang stehen lief Es wird versichert, daß der Prozeß Schröder die Prozesse Leist uni Äehlan in den Schatten stellen würde. Der Afrilareisende Eugen Wolfs, den das „Berl. Tagebl." wegen Schröder interpellirt hat, thrilte mit, daß er Schröder seit 1889 persönlich kenne und daß, wenn er sich Ausschreitungen habe zu Schulden kommen lassen, diese auf die Behandlung zurüäzusuhren seien, die er von einem Theile der in der Kolonie angestcÜten Beamten zu erfahren hatte. Mit Wißmann sei Schröder stets gut ausgekommen. Eine Zeit lang sei der Dünkel einzelner Koloinalbcamten so weit gegangen, dag man von den Elmlisten verlangt habe, sie müßten vor dm Be amten stramm stehen und grüßen. Wolff kann es absolut nicht glauben, daß sich Schröder die ihm zur Last gelegten Grausam keiten habe zu Schulden kommen taffen, denn er sei von Natur außerordentlich antmüthig veranlagt. — Der hier weilmde Minister der öffentliche» Arbeiten von Venezuela, Serra, verhandelte, wie verlautet, mit der Diskontogesellschost über die Aufnahme einer Anleihe von M Mill. Bolivars. Eine Verständigung soll bisher noch nicht erzielt worden sein. Berlin. Zu der morgenden Trauerfeier für Professor Angrrstein werden die ersten Führer der deutschen Turnerschatt, der Vorsitzende Dr. Götz-Leipzig, der Geschäftsführer Prof. Dr.j Rühl-Slektin. Zettler-Ehemnitz u. N. in Berlin erwartet. Frankfurt a. M. Ter Petersburger Korrespondent der »Frks. Ztg." versichert, Rußlands veränderte Haltung der Türkei^ gegenüber sei durch das persönliche Eingreifen des Ezaren erfolgt. Der Kaiser äußerte sich gegen Lobanow: Die Türkei scheint uns - hintergehen zn wollen. Ich kann nnd will aber nicht gestatten, daß die Greuelthaten weiter fortgesetzt werden, bis vielleicht der, letzte christliche ilnterthan des Sultans abgeschlachtet worden ist? DaS muß ein Ende haben. Die Türkei ließ es an Versprechungen nicht fehlen, es ist jetzt Zeit, daß die Versprechungen erfüllt werden. Sondershausen. Dem Landtage ist ein Gesetzentwurf zugegangen, durch welchen das Verbot der Verbindung politischer Vereine aufgehoben werden soll. Pose n. Von dm gestern im Forts Viniary verunglückten Fähnrichen von der Reißer Krimsschule befinden sich fünf, deren Verletzungen ziemlich erheblich sind, noch jetzt im Garnijonlazareth. Die eingestürzte Brücke war nicht von der Fortifikation zu unter halten, cs handelte sich vielmehr um einen Privatweg. Darmstadt. Die Erste Kammer nahm einstimmig den preußisch-hessischen Staalsvertrag, ebenso den Vertrag wegen Er werb der hetsischen Ludwigsbahn an. Wien. Die Unterstützungen der kretensischen Insurgenten durch Griechenland sollen so ausgedehnte Dimensionen angenommen haben, daß die Pforte den Mächten erklärte, sie könne für die Fortdauer des Kampfes nicht verantwortlich gemacht werden, solange der Zuzug Freiwilliger und die Versorgung der Insurgenten mit Waffen und Munition seitens Griechenland fortdauere. Madrid. Amtliche Depeschen aus Manilla melden die Unterwerfung von 1b Stammhäuptlingcn. — Rach amtlicher Depesche ans Havanna!) haben verschiedene Zusammenstößc zwischen Spaniern und Insurgenten stattgefunden, bei welchen die Insurgenten ziemlich beträchtliche Verluste hatten. London. Aus Kapstadt wird gemeldet: Das Kap-Parlament nahm einstimmig den Bericht einer Spezialkonimission zur Unter suchung des Jameson'schen Einfalles in Transvaal an. St. Lonis. Die Populisten nominirten das frühere Kongreßmitglied Watson von Georgia als Kandidaten der Vice- präsidentschast. trotz lebhafter Opposition der Anhänger Bryan's. von denen einige erklärten, Bryan würde die Nomination nur an nehme», wenn Sewall als Kandidat der Viccpräsidentschaft nominirt würde. Die Konvention vertagte die Sache. Die heutige Berliner Börse verlief in überaus stiller und zur Schwäche neigender Tendenz. Es fehlte an jedem be lebenden Moment. Von auswärtigen Börsenplätzen meldet man zumeist zurückhaltende Tendenz nnd dem hiesigen Markte fehlte es an genügender Geschästsbethellignng. DerKassamarkt bleibt wohl ziemlich lebhaft, doch find auch die Umsätze kleiner als Ende Juni nnd Anfang Juli. Die Kurse begannen größtentheilS aus niedrige rem Niveau und bröckelten sich später auf einiges Angebot nach weiter ab. doch sind die KnrSverttnderungen auch heute kaum nennenswerth Bemerkt sei, daß in der neuen russischen Anleihe lebhafter Umsatz war. sie wurde mit einem Agio von Prozent gehandelt. Bankaktien lagen sehr still, besonders waren Kreoit- akticn angcboten. Am Markt für Eisenbahnaktien waren von heimischen Werthen Dortmund-Gronauer auf günstige TranSport- answeiie gut beachtet. Fremde Bahnen still und sehr nachgebend. Am Montanaktienmarktc waren Kohlenwerthc auf günstigen Gelsenkirchrner Ausweis fest, Hüttenwerthe dagegen vernachlässigt. Renten zumeist leicht abgeschwächt. Umsätze belanglos. Heimische Anleiben behauptet. Privatdtskont 2-'/« Prozent. Ultimogeld 3 " Prozent. — Der Getreidemarkt verkehrte in fester Halt- ung und zwar auf das seit gestern anhaltend regnerische und trübe Wetter, das die im Zuge befindliche Ernte gefährdet und die Erntenrbeiteii verzögert. Nordamerika hatte fette Tendenz eben falls auf ungünstige- Wetter gemeldet. Weizen konnte aus einige Deckung ca. '/' Mk, Roggen ca. Mk. anziehen. Hafer bleibt fest, «spiritns begann mit gut behaupteten Preisen, war aber später abgeschwächt. — Wetter: Regen, Nordvstwind. H T » s— -- 5> > — > -r
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