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Dresdner Nachrichten : 16.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189602169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-02
- Tag 1896-02-16
-
Monat
1896-02
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.02.1896
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ic «iund,k>l« erdSriv^^Mx Ile.nntrnnStt,», Gair —l»en SVMa, Li» §°n>i l>»r l «Vka. nach, »ulwam« ilutirü« »nr,e,en vonmStxMluna, I»klllll>I,UNV,N »kl»,»,, lämmili»« namdatte Nnnoncknbureaur an. p«i«ad!atikr >vert>kn mit io Via. F»rnstz»r»««lI»»U» Air. ti. l>. ilmpeil. Mlmlismti'. 18. äitirt» in«,Iv«i>o IV« ulivtt««» in IltU«»,,. Iiul«»», X« kleinen, dilllt,»»,»'» t SlL8VLLrSll j«i«i sn» cken dscksutsaäston Olaskütton cka» In- ^nLlimäo». emplödlon in noielilnttticeer ^uavsdl - AM,. MI,» L 8ol,n, Xx ' Xvonisnltt »I. r>pn»pivok«1e»« III». luedvaarvu. «r. 4V I>in»Ion. 6. I. » i rn^I 11^ I I17. I. zan»nc^n-I 1 rr .,No />»»*»,»^»k». II. MllOt-Hrltkus l >r «Uv 1)r"»1n»7 l'I>o»t"r. I!l. oten-i »ntn»>^ vsilor «i»sr»nkio. «, . > "l1r« llon «1« r 8»re!»*. I.»aU^>»I«tterIi». —^ < NNil « I»» v» I'ralslisten tr^all» noch »* Iiaiicu. »I La.r1 klaul, ^ vr»«il«il, VrllsstL«« 2b.'! »«- ili i *, v»n »0 t I. Pf« Aelff »v. *» L' II»A IIIIIU» . ,«,. :i" s.5 ^ MFADIGD AB IvAF GAB IIRB i-, i, 8. » r„f.. Lodvllstoiller Leiävimedvre! *^''!''f.''^''L'..^^.'i^^«7 I^nrriN » ». SpeeisUtst: Lnsul-Lisiaer. '- Ilolien^tel» I. ^ ^ ^ von LinArnjz- 8iuiui,h>. klsutisitsn >ii,' ^l'iNijttl,,' IIN<I 8ommor /.Ulsnoli orxokon»t, NN. 6onHfmanll6n-knrug88ioffe i» gNÖ88tei- /^UZ^Llll. L«»a»al'' Politische Konsliklc i» Frankreich Hosnachrichtcn, Landlag-snachrichlen. Zissannnenlegiing der ktzrund-! Mnthimißliche Witterung:! stücke. Allgcm. Turnverein, falsche Füninlarkstürke, Vielonasalo». »Ficsko", Klerberg-Eonecrl. ! Heiter, kälter. lst'imll'. Vi-vikk X sinstu E" I.onnzcpItttL !V>. ». "?s«l Lomttaft, 16. Aelirnal. Politische». Gleichzeitig mit Herrn Nansen am Nordpole ist Herr Arton » der Metropole der französischen Republik eingetrossrn. TieAn- i .-nft des Ersten ist allerdings noch nicht ganz verbürgt, der Zweite der sitzt bereits wohlverwahrt hinter den schwedischen Gardinen. Wer hätte das noch vor einem Jahre für möglich gehalten! damals war noch allgemein der Glaube verbreitet, es sei wohl »»'-glich, das; Herr Nansen den Nordpol erreiche, aber ganz ans- schlossen, das: Herr Arton jemals in polizeilicher Begleitung sei en Einzug in Paris halten werde. Heute dagegen ist die Heim- '>!>r des Vielgesuchten in sein geliebtes Paris eine feststehende 7 hatiache und Zweifel sind nur noch erlaubt bezüglich des Nansen- hcn Besuches ans der obersten Spitze der Erdachse 's ist a'.t eine verkehrte Welt! Werden min alle Franzosen erzittern, reuen jemals in .diskreter'' Weise ein Check durch die Hände ge angen ist? Sicherlich fühlt manch'Einer, der bisher stolz erhobe nen Hauptes als ehrlicher Citoyen durch die Menge ichritt, Bc- !:-»Innungen vor den Iden des März, an denen Arton prozessirt werden -oll. Man kann ja nicht wissen, was der »arme, gefangene Mann" lies an Beweisstücken mit sich führt. Größer als die Furcht ist '»er die Hoffnung, well mit jedem Tage die Wahrscheinlichkeit nächst, daß dieses Ministerium der Todten — so genannt, weil es '»i Allerseclentage das Licht der Welt erblickte - und der Haus- ichnngen — dieser Spitzname stomnit von den zahllosen, an- cheinend planlos in'S Werk geletzten gerichtlichen Nntersuchnngen, . e unter dem Kabinel Bourgeois förmlich grafsiren — baldigst Xihingchen werde, wo der Cocytns durch die Wüsten weint. Tie Situation ist ungefähr dieselbe, wie in der ersten französischen Rc- 'lutlvn kurz vor deni Sturze RobeSpierre's. Herr Bourgeois hat ch so etwas von einem RobeSpierre an sich, freilich in bedeutend lahmerer und modernisirter Form. Das Gemeinsame der beiden ''araktere besteht darin, das; auch Herr Bonrgois das republika- i.ckie Tugendideal mit Gewalt erzwingen will. »Seid tugendhaft 'er ihr kommt unerbittlich in'S Cacho!!" nnt er seinen revublika- :»»hen Heerden mit der ehernen Amtsmiene eines römischen »--mors zn und handelt als echter prinzipientrcner Radikaler un- :!ilt!ich darnach. Das endlose Ausrühren alter Geschichten, über e :um großen Theil längst Gras gewachsen ist. wird aber all mählich den gemäßigten Elementen der Republik zu toll. ES sind '. »eswcgs bloS die thatsächlich Schuldigen die hinter der Beweg- >g gegen den politischen Tugendsanatisinns des Herrn Bourgeois d Genossen stehe». Auch durchaus einwandfreie Hrciic erkennen : dem nnankhörlichen resnltatlosrn Hernmwühlen in vergangenen ' mauberkeiten mit Rücksicht ans die dadurch hervorgcrnfene schwere ! mnrnhigung der östentlichen Bkeinnng eine ernste Gefahr für die .eiammte Ordnung. Den Anschauungen dieser besonnenen Richt ung hat nunmehr der Senat Ausdruck verliehen, indem er eine barsc Tagesordnung gegen die Regierung annahm und damit in euigcn Tagen zum zweiten Male das Kabinet Bourgeois deS- . oiiirtc. Veranlassung zn den, Tadelsvotum des Senats gab dasVer- '!en des Instizministers Rieard, der den bisherigen Untersuch "gSrichtcr in der seeschlangenartig hiuauSgczogencn Südbahn- aire eigenmächtig im Widerspruch mit den bestehenden gesetz lichen Vorschriften durch einen anderen ersetzt hatte. Der Justiz- » inister begründete seine Maßregel mit der Behauptung, daß die llnterinchung keinen rechten Fortgang genommen habe und daß er Wshalb gezwungen gewesen sei, einen anderen Richter für die -ache zu ernennen, der etwas mehr »Schneid" dahinter zn setzen gewillt wäre. Der Senat hielt es aber eine? JnstizministerZ für unwürdig, den Gang einer Untersuchung durch die gesetzwidrige > instellung einer ihm ergebenen Persönlichkeit zn beciuslussen. Die Handlungsweise des IustizministerS macht auch in der That ganz den Eindruck, als wenn aus Knall und Fall ein vernrtheüendes ärgcbniß in der Angelegenheit Kälte erzwungen werde» sollen, bloö damit Herr Bourgeois endlich einmal mit einem greifbaren Resnl- :at seiner Neinigungsbestrebnngen aufwnrten könnte. Gegen dieses Spiel mit der Würde der Justiz machte der Senat energisch Front, indem er in der von ihm angenommenen Tagesordnung die bei der Ersetzung des Untersuchungsrichters begangenen Unregel mäßigkeiten bedauerte. Der Senat hat also wieder einmal mit ancrkeniienswerthein Muthc dem Kabinet Bourgeois einen Kübel eiskalten Wassers über den Kops gegossen zur Abkühlung der radikalen Kampseshitze. Was aber Heim Bourgeois vielleicht ernüchtern könnte, hat bei 'einen Anhängern in der Kammer gerade die entgegengesetzte Wirk ung gehabt. Hvchroth schwoll ihnen der Kamm und mit brennen dem Eifer warfen sie sich für eine VertrauenSknndgebung im Gegensatz zu dem Senat in s Zeug. Leider ließ sich ein großer Theil der gemäßigten Kammerelrmente von den radikalen Hciß- 'pornen in's Schlepptau nehmen und so kam daS von den engeren Freunden des Herrn Bourgeois erstrebte Vertrauensvotum richtig zn Stande. Durch diesen offen erklärten Krieg zwischen Senat und Kammer Ist eine Lage geschaffen worden, die den bisherigen Grundsatz der französischen Regicrungspolitik. daß der Senat nur ein gu.ml.itv m'kIiMiidlo sei, in seiner ganzen praktischen Sinnwidrig keit enthüllt. In dem Senat verkörpert sich der gesummte verhältniß- mäßig recht geringfügige Schatz an erhallenden Kräften, über den die dritte Republik noch verfügt. Lange genug hat die erste Körperschaft der Republik Ihre passive Rolle geduldig ertragen und sich damit begnügt in äußerlich nnmerklicher Weise den Hemmschuh an den republikanischen SiaatSwagen zu legen, der mehr und mehr auf die schiefe radikale Ebene geriet!,, an deren Ende der Abgrund der Revolution gähnt. Wenn jetzt endlich der Senat das stille Geduldsspiel aufgegebcn und das Schwert der aktiven Verthcidig- nng der staatlichen Autorität aus der Scheide gezogen hat. so muß dieses Plötzliche gewaltsame Ausslackem der erhaltenden Lebens geister allen einsichtigen Republikanern eine ernste Mahnung sein, daß auch in dem kleinsten ferneren Verzüge bei der Wiederherstell ung der Ordnung im Innern dringende Gesabr liegt. Die nächste Zukunft der Republik erscheint uferlos, wenn SS nicht schleunigst gelingt, in den gräßlich vcriahrenen Zuständen Wandel zu schassen. Sehr treffend schildert der „Figaro" die augenblickliche Verworren heit, indem er schreibt: „Das Ergebnis; des Tages ist dieses: Der Senat wächst zusehends, die Kammer versinkt im Schlamme. Ter Senat vertritt die Verminst, die Kammer die Leidenschaft. Ter Senat bedeutet die ordentlich und versnssnngsmäßig gewordene Republik, die Kammer die nolhwendig in ein Abcnlcucr'auslausendc Anarchie." Ein anderes angesehenes Blatt erklärt, es herrsche all gemein der Eindruck vor. daß die radikale Republik »»aufhaltsam der Schreckensherrschaft cntgegentreibc. Die radikale und sozia listische Presse ober verlangt nunmehr von dem Kabinet Bourgeois eine entscheidende That. Der unbotmäßige Senat soll gestäupt und des Lande? venviesen und aus diese Weise daS radikale Ideal der »Verfassungsrevision" verwirklicht werden. So sind die radikalen Moleküle der dritten Republik in fort währender Bewegung, ohne Ruhe und Rast. Tie dadurch herbei- geführte allgemeine Unsicherheit nnd Vcnnruhiguug zeigt sich auch in der Gestalt von wiedrraustanchenden Gerüchten üdcr geheime Pläne der Prätendenten. Der -Herzog von Orleans und Prinz Viktor Napoleon sollen ein Kompagniegeschäst zur inneren Unter- wüblnng Frankreichs geschlossen haben, zu dem Zweck, um durch ihre Anhänger in Wort und Schrift gegen die Republik zu Hetzen, unaufhörliche Ministerkrisen hcrbeiznsühren. den Präsidenten Fanre zu stürzen und den Franzosen die Republik so lange zn verekeln, bis ein Plebiszit die Wiederanfrichtimg eines Thrones verlangen werde. Wer von den beiden Herren sich alSdann darauf fegen solle, sei einstweilen noch nicht ausgemacht. Doch ließe sich ja auch im psychologischen Augenblick sehr leicht die Entscheidung durch ein kleines Jeu treffen. Ernster als derartige Prätendcnlenwitzchen ist aber dir symptomatische .Haltung zn nehmen, die von der Börse gegenüber den jüngsten pathologischen Erscheinungen am französi schen Staats- und Gesellichastskörper eingenommen wird. Nächst den Eiienbahnaklicn ist niiiimclir auch die französische Staatsrentc von der Börse rückwärts rcvidirt worden und die allgemeine Stimmung der tzmitv lm.ni> -> ist derartig, baß jedes neue Kabinet mit einer finanziellen Ebren'alve ä I-r !,»»--»» begrüßt werden würde, ganz gleich, ob der neue Kabinetscbei die Allüren eines konsrrväliven Eatos hätte oder eines inittelparteilichen Fabins Ennelalors oder selbst eine? 'äsakistnch angchanchtcn Dikiators. Nur eine zielbewusste Hand wieder am Ruder, die die krachenden Planken deS StaatSschiffcs sicher durch die radikalen und sozial- revolutionäre» Umstmzorgimehindmchgeleitetidasistder Stoßseufzer, der sich setzt ans den Herze» oller vernünftig gebliebenen Franzosen emporringt... Und wieder lwrt Frankreich den gespenstischen Galopp eines PscrdeS, aus dem mir der Reiter einstweilen noch nicht zn erkennen ist Wer wird es sein? Wird der l-'j. Februar, an dem die von radiknlrn Einflüsse» beherrschte Kammer durch die Kriegserklärung gegen den Senar die staatliche Autorität ans den Fugen hob, einen Wendepunkt in dem pnrlanumtnrischcn Regime ans rcpribiikanischer Grundlage bedeuten oder wird er der Republik selbst vcrliängnißpol! werden ? „Die Sterne »chweigen und die Welle ram'cht pon dannen." zeichnet das Duell als Krebsschaden und gcmeingcsäl,clichen Un i: Leider babc Lassalle allerdings die große Dummheit gemacht, sin zu duelliren, das sei aber stO Jahre her; heute, am Ende de 19. Jahrhunderts, winde sicher auch Lassalle anders darüber deutz: Aus die mililärische Einwirkung in der Taussragc zurückkonune!. hebt Redner hewor, daß die Dissidenten in der Kriminalität d geringsten Prozentsatz hotten. Wenn der Minister von en,» ^ Nothiland des Gerbers in Frankfurt a. O gesprochen habe, io >' s es doch selbstverständlich, baß die Arbeiter, wie jetzt auch d ! Näherinnen, zn einer »Zeit ausständig würden. wo der Unter i nrhmcr dodmch in einen Nolhsiand geralhe. Dabei seitens eine Behörde helfend eiiiziiichreilcn zum Nachthell der Arbeiter sei n:- gehölig. Es falle ihm nicht ein, dieArmeezu verunglimp-en. aU Mißstände hier zu kritisiren werde er sich nicht nehmen lesi-ci Schall wandte sich gestern mit sittlicher Entrüstung gegen da-: Duell, seine Aiissührmigcn vor 2 Jahren machten aber den Ei» druck einer Verlheidigung des Duells. Wie es mit der Littlichle: in der Armee bestellt sei. bekunde der Vortrag eines Geistliche, aus dem Kongreß der deutschen Sittlichkeitsvereine in Cot» ar i» September ltM, und zu denselben Anschanungen sei doch auch de Abg. Tr. Hocssel vom ärztlichen Standpunit aus Grund 'eine ! Elsahrnngen über gewisse Krankheiten in der Armee gekommen i Und wie äußert sich eben darüber die bekannte Broschüre de? i Pastors Wagner! Jemand, der einmal ein Scdanfest eines Negi lments b.iilcht habe, habe hinterher gesagt: Eimnai und nicbl ' wieder! Auch Bodelschwingh spreche sich in ähnlicher Weise a»S. Kapitalismus und Militarismus seren dieZwillingsschwestern einer versmikenen Gesellschaft. — Kriegsministec Bronsar! v. Schellen dorss: Wenn ich Herrn Bebel sechs- bis siebenmal Nachweise, er habe Unrecht, so sagt er acht- bis zehnmal, er habe Recht. Ich glaube, das Hans wird ans die unbcglaubigtcn Angaben des Herrn nichts neben. ES besteht doch kein Zweifel durübcr, daß Se. Maicslä! die Mißhandlungen in der Armee nicht will. Bebcl'S AilSführungei- bezwecken nur eine Agitation. Man will bei de» Müttern .Hai; nnd Verachtung säen und den Wehrpflichtigen ihren Dienst per leiden. Tie ganze Rede Bebel s beute sah aus wie ein langsamer > Rückzug. Mit den Bebel scheu Desertionen in Aachen verhalt es §- Vor 25 Jahren Versailles. IN. Februar. Der Kaiserin-Königin in Berlin. Heule hat Belsort kapitulirt. unter treiem Abnig der 12.000 Mann starken Garnison. Der Waffenstillstand ist bis znm 2-l. verlängert. Wilhelm. Der Waffenstillstand ist bis zum 21 Februar Mittags-12 Uhr verlängert nnd ans den südöstliche» Kriegsschauplatz ausgedehnt: Misere Truppen behalten die Departements Donbs und Oätv u'or, sowie den größten Theil deS Jura-Departements besetzt. Tic Festung Belsart wird mit dem zur Armining des Platzes gehörenden Material übergeben und am >8. durch die diesseitigen Truppen besetzt. Der ra. 12.000 Mann starken Garnison ist in Anbetracht ihrer tapferen Vertheidigung freier Abzug mit militärischen Ehren bewilligt worden. Anttsil'ikib- »«d bnulprech-Berichte vom 15. Februar. * P n r i s- Ter Senat bcrieth die Angelegenheit der Ersetzung des Untersuchungsrichters Rempler in der Südbahnangelrgcnhcit und nahm mit !!!!» gegen 70 Stimmen eine Tagesordnung an. welche vie Tagesordnung des Senats vom Dienstag, i» der die vorgckonimcncn Unregelmäßigkeiten bedauert werden, bestätigt. Die Minister treten bei Bourgeois zusammen, inan glaubt iedoch nicht, das; sie demiisivniren werden. Berlin. Reichstag. Nach Annnhme eine? schleunigen AntrngS Auer ans Einstellung eines gegen den Aba. Ctadlbagen schwebenden Strafversahrciis letzt das Hans die Bcratlnnig des Militär-Etats fort — Abg. Bebel beklagt sich über den Ton, in welchem der KriegSmlnistcr gestern gesprochen, und üver den Mangel an Ernst, de» auch daS HauS dabei gezeigt habe. Die! Berichtigung seiner gestrigen Angaben über Mitzhnndlnngen bättc sich höchstens ans das Mas; der Mißhandlungen bezogen, bätte aber diese selbst nicht in Abrede stellen können. I» Betracht komme dabei überdies die Bekangeiihcil der militärische» Zeugen. Wie oft werde ein militärischer Eid falsch geschworen, wie oft leugnen die Untergebenen vor dem Militärgericht eine Mißhand lung. die sie später vor dem Elvilgericht zngcben. — Präsident v. Buol : Ich glonbe den Redner so verstehen zn sollen, daß er nicht die militärischen Eide im Allgemeinen anfechte» wolle, son dern nur von einem Einzelsalle hat sprechen wollen. — Abg. Bebel bestätigt da«, geht dann nochmals auf die Dnellsragc ein und be- sich wie mit dem Lübecker Kanonier. «Heiterkeit rechts.) Es han delt sich dabei nur um unsichere Kantonisten. Landstreicher und Stromer, die man allerdings besser nicht gerade an der Grenz eingestellt hätte. Seitdem wir dies nicht mehr thun. haben wii ^ keine Desertionen mehr. Tie militärärzklichen Zeugnisse sind mir glaubwürdiger und prakti'ch bedeutsamer, als alle Rcvcn, die Bebel gehalten hat nnd noch palten wird. In Bezug auf die militärischen Eide hat der Herr Präsident schon die Nemevlir eintreten taffen. ich kann also dabei auf Weitcies verzichten. Welcher von Ihren Führern Dummheiten begeht, das müssen Sie am Ende besser wissen: ich maße mir darüber ein Urtheil nicht an. Heiterkeit Lassalle war icdensalls der Meinung, daß er es seiner Maunesehre schuldig sei, mit seiner Person cinzustehen. Ich verzichte daran', noch auf alle die 16 oder 17 anderen Punkte in der Siede Bebel> cinzugehen, sonst würde die Sache endlos werden, nnd wir könnten allein über die eine Rede Bebel s bis übermorgen sprechen. «Heiter keit.) — Abg. Stadthagcn lsoz.i beantragt, das Gehalt des Minister: abzulchncn. Wir müsse» uns doch fragen, ob er wirklich mit >"! chem Ernst seine Stellung ansinllt. daß wir dafür 36.000M. an- geben könne». Ich glaube nicht, daß wir soviel ausgeben könne' n>r seine Eigenschaft als Cchain'bieldirektor, und daß die Robe d- Zigeunerbarons 36,000 M. Werth ist. — Gencrallcinnant v. Sun geht ans einen Fall ein, wo rin infolge einer Mißhandlung iiwaii: gewordener Soldat angeblich sogar »»versorgt geblieben sei. De» stehe die Thatsacke gegenüber, daß ein solcher Mann Versorgung berechtigt sei. — Abg. Gras v. Noon (lons.) bezeichnet die Art nn': Wciie als ungehörig, wie die sozialdemokratischen Redner ge'le ' »nd heute das Hans mil Mißhanolungsdebattrii langweilten in: mißhandelten. — Vicepräsidenl Schmidt: Ich muß doch den.Hc,:.' ! Redner ersuchen, nicht da? Amt des Präsidenten zu führen, lande ! es dem Präsidium z» überlassen, zu entscheiden, was ungehörig in > — Abg. Graf v. Roon wirst den Sozialdemokraten vor. gegen di- Armee zn Hetzen nnd bestreitet n. A. die Bchanptungen Bebe! j und Stadtbagcn's. das; in Berlin Soldaten zum Beiucbe des Vo- -eins christlicher junger Männer kommandirt würden. Tie So: i daten würden hierzu nur auf ihren Wilinch beurlaubt. Der Verr» ' sei völlig unpolitisch und wirke segensreich. Das Duell sei e: nvlhwcndiges Uebel. — Abg. Lieber lEcntr.-: Ter Kriegsminii:-:- hat ans Rücksicht arff das Haus auf die vielen Einzelheiten Bein» nicht ciiigchcn wollen: wir bedauern das. denn die Sache i: außerordentlich ernst. Wenn »nS der Kriegc-ministcr erklärte: Tie Angabe Bcbel's trifft zn, ich werde Abhilfe eintreten lassen, i würde Niemand von »ns in die Anstichligteit dieser Erliäuin > auch nur den mindeste» Zweifel setzen; aber wenn die Angabe» Bebel s unbegründet sind, würden wir es nur für richtig baltei das; der Kricgsminisler das bicc ausdrücklich darlegt und dabei a: ! das Hans keine Rücksicht nimmt. Bebel bat übrigens nicht da. ! Recht, zn behaupten daß seine Partei allein Mißsländc in d - Armee rüge. Wir vcrnrthcilen das Duell absolut, ohne jede En. Ichuloignng, wir berurtheilen es aus Gründen der Verminst, al vor Allem ans Achtung der Gewissenspllicbt. Wir perurtbeilr auch die Soldatenmißhandlnngcn, aber wir buten uns, einen ei» zelnen Fall zn verallgemeinern. Wir freuen uns iedoch, eine: Kricgsminisler zu haben, der bemüht ist, die Mißhandlungen abzn schassen. Wir wollen auch, daß der Osnzie sich stets bcwiiß bleibe, daß ihm die Waise nur znm Dienste für das Valetta»? niibcrtrant ist. zu nichts Anderem, am wenigsten aber znm Kamps gegen wehrlvsc Civilisten. Die OrdeiiSverleilmngcn geben »».- nichts an, aber darin slüninc ich Bebel bei, daß, wenn in bürger lickien Kressen mehr Wecth gelegt wird ans die militärische Ein als aus die bürgerliche, dies nur zu beklagen ist. In der Fra-a Franksnrt n. O. zBeurlanbiing zweier Soloale» n» einen Gerbe, kann ich nach der Darstellung des Ministers dem Abg Bebe! nicht be stimmen. Tie von Bebel aus den Tss-H de» HameS »icderarlegte: Uiisittlichkeilssälic finde ich baarstränbcnd. aber ich vermisse di- Möglichkeit, ans die ganze Armee z» schließen, zumal soweit r sich um Vergehen nicht mehr aktiver Militärs handelt, wie z B beim Festprogramm eines Vereins ehemaliger Krieger. — Kriege minister Bronsart b. Schellcndorff: Wenn Herr Lieber mein Ve> basten gegenüber den Sozialdemokraten nicht für richtia bält. > glaube ich. cs wird seine Ansicht nickt von allen Mitglieder jeincr Partei gctheilt. Wenn er will, das; ich bestimmte Vorgang prüfe nnd deni Reichstage darüber Auskunft gebe, io habe ich da - schon gelhan, auch gestern, nnd ich werde es auch ferner tlun aber ich kann nicht aus Alles ciiigehen. — Abg. Haußmam. tSüddlsch. VolkSP.l: In Franksnrt a. O. ist ans jeden Fall da-> Prinzip der Nichteinmischung in gewerbliche Lohnkämpfc seitens 5? ^ L. - kc- '
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