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Dresdner Nachrichten : 30.05.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188205302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820530
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820530
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-05
- Tag 1882-05-30
-
Monat
1882-05
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.05.1882
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Vrosäv» 1882. «eßbetni ,»,lta »w» 7 U,r I» »«r SN»»dUi»»! u. »donnement»»«« »ierlrljthrltch 7 Marl «0 vs,«„ durch dl« VÜft » Mark 7» Psft- Numin. IO M«. 37000 »lull«,«, Srenchl. PSr d>»NI>cknat< rlnarlandlerv!». nnlcrtpt« machl sich dir Redacli« nicht Uerlmidltch. Annonce» siir u„» nehmt» »«; ric «nnonecn-Nnreanr «H««,«»- li«>» ch — Nu»«ls vt»ss»i — raub« ch »»«».I — z,u»«>i»«n»a»rl - «»>« k» «Srit,: - »«». Mt» I, Vti>t,d«dur,: — I. »«rtk ch S». tn Halle; — «i«1»»» tn Hamdm» TagrSkatt für UokitiK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsendericht, Fremdenliste. 27. 3»dreLv8. Snlerot« werden Martens»«»« » dl« Nachm » Uhr anaenammen. «onnlaa» dt» Mttlah»»»Uhr. gn Neustadt nur an Wochentagen: gr. NIofterqalic Sir. bdi»Nachm.NUnr. — Tie einipaitig« Pelitteile kostet IS Psge. Eingesandt M Psg«. 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I-izroti v«'it!ioiU»afto tim A icd üu d>tLn«1o, vor^üLUotis (^ixario /u äom biUiesQ l^oiü !i 4 i r. I»>r« dtttii« It v> vorkttlikov ru IlvKitOn u. vmxfoklo <1itz!,6^i1nllt.i80 Okkortn sUsn ttorron RLuelwrv » Lu»;«»» KIt»leu»»»>»»», Ligarrcm- ». 'I'ahakhalläluux, L I«I»»i»i»« e>n»r»xu»; L. Rr. 15« WitlernngvomUn. Mai: varometernach v»car NSsoir. kvallslrasle IS«Mt,laa»I2N.), er» - er,-r,. . , 77S Mill., seit gestern »Mill.gcs,legen. Thrrmomelrogi n. Sirauiu.: Tcmpkr. 2l"W., -lllssschten für den 30. sfltai: Verandeilich, trocken, Gewitterregen^ niedr. Tem».V«W . hiichsle Temv. »I °W. «Süd-Wind. veiler. ! Nickt ausgeschlossen, lvürmcr. Ticiiltag, 3«. Mai. Neueste Tkle„ramme der „Dresdner Nachr." vom Lt) wlai. förmliche Anarchie. Das Meeting bei Sultan Pascha trug einen sehr aufgeregten Charakter : mehrere Offiziere hatten die Degen ge zogen. Eine Deputation der Hammer begab sich heute früh zum Khedive und bestand im Namen der Armee auf die Beibehaltung Arabi Beu's, da anderenfalls das Leben deö.sthedive in Gesahr sein würde. Der Khedive wies dies bestimmt zurück. Mit Bestimmtheit tritt das Gerücht aus, England und Frankreich seien völlig überzeugt, dah die Pforte offen den Khedive ermuthige, während sic im Ge- lntimcn d»e Aktion der Armee unterstütze, um dadurch eine Inter vention der Türkei in Egypten hcrbeizusühren. die Königin sowie Illcrl Dresden. 30. Mai. — Ihre Majestäten der König und hre K. Hoheiten Prim und Prinzessin Georg haben Alicrhüchstihr erscheinen bei der am Mittwoch Abend im Linckc'schen Bade statt findenden städtischen Festlichkeit in Aussicht gestellt. — Kirchner Wagner in Nossen erhielt das allgemeine Ehrenzeichen. — In Bad Elfter ist auch jetzt wieder, wie im vorigen Jahre, eine Nichte des Reichskanzlers» Fräulein von Bismarck, zur Kur emgetroffen. — Am letzten Landtag muhte sich der Herr Finanzminister v. Könneritz versagen, an die Stände mit einer Forderung wegen Umbaues des grohcn schönen Zeughauses zu treten. Die Herstellung res Gleichgewichts im Staatshaushalte und die Nolh- wendigkcit, den Steuerzahlern einen Steuererlaß zu gewähren, liehen alle anderen Wünsche und berechtigten Interessen, sobald sie nur mittelst größerer Geldmittel zu realtsiren waren, zurücktreten. Inzwischen fahrt die Finanzlage des Landes in ihrer allmäligen Erstattung fort und es ist natürlich, dah die wegen Geldknappheit zurü »geschobenen Staatsbedürfnisse auf Befriedigung in nicht zu ferner Zeit hoffen. Dahin gehört in erster Linie die Verwendung des alten Zeughauses zur Ausnahme zweier Staatsinstitute, die unmöglich länger mehr in ihren jetzigen unzulänglichen Behausun gen bleiben können: daS K. Staatsarchiv und die Kunstakademie. Es war zwar schon hierfür von einem höheren Aautechnikcr des Finanzministeriums ein darauf gerichteter Bauplan auSgcarbeitet worden, der jedoch den an ihn gestellten Anforderungen nicht allent halben entsprochen zu haben scheint. Inzwischen ist auch durch den Tod des Direktors des Staatsarchivs, Geh. Rath v. Witzlcbcn, in- solcrn eine sachliche Umänderung eingetrctcn, als der von demselben gewünschte Einbau einer Amtswohnung des Archivdirectors in daS Zeughaus nicht mehr so dringlich erscheint. Nun hat der vor einigen Monaten als Kgl. Baurach nach Dresden berufene Prof. Lipstus einen neuen Bauplan ausgcarbeitct, der alle Schwierigkeiten aus wirklich geniale Art löst. Dieser Bauplan liegt jetzt dein Königs. Finanzministerium vor. Hohen wir, dah die Anstände, die er dem Vernehmen nach bei einem höheren Techniker finden soll, sich fbe lieben lassen! Finden die Kunstakademie und das Staatsarchiv in dein umgcbauten Zcughause ein würdigeres Daheim und geeignetere Stätten ihres Wirkens, so schwindet damit allerdings die von vielen Kunstfreunden gehegte Hoffnung, das Zeughaus als permanentes AnsstellungSgebäude zu erhalten, in welchem zugleich auch größere Musilaufführungen möglich sind. Der Äewerbehaussaal genügt erfahrungsgemäß für solche größere Mustkfcste, wie sie Dresden nöthig hat und wie sie in den rheinischen Stadien schon seit Jahren bestehen, keineswegs. Darüber frage man nrlr einmal bei unseren Musikautoritäten, u. A. dem Vorstände der Kgl. Kapelle an! Zweb mal schon hatten die Kunst- und Musikfreunde alle Aussicht, eine permanente AuSstellungs- und Musithalle zu erhalten. Vor dem Jahre 1866 war Alles dazu im besten Zuge. Sachsen hatte damals das genügende Geld. König Johann hatte sich bereit erklärt, das fetzige Iohanneum zu diesem Doppelzwccke cinzuräumen. Das scheiterte an dem Widerspruche des General v. Engel, der als Ober stallmeister die König!. Wagcnremisc nicht aus den alten Räum lichkeiten verlegt wissen wollte. Später wurde bekanntlich daS Io- banneum zur Ausnahme des historischen KabinctS und der Gcsäfi sammluna umgcbaut. Ein zwnteS Mal nach 1866 wollte der Stadt rath auf der Brandstelle der Breitestraße einen derartigen Bau auf führen lassen. Hierfür interessirte sich init besonderer Warnte Herr 1) r. Stüdel, damals noch emsaches Ratbsmitglied. Auch dieser Plan wurde aufgegebcn, weil der etwas vorsichtige Oberbürger meister Pfotenhauer nickt glaubte, den Plan im Stadtverordneten- Collegium durchzubringen, in welchem damals eine gewisse Partei sehr einflußreich war. Sehen jetzt die Freunde einer permanenten AuSstellungs« und Musikballe abermals die Hoffnung schwinden, in dem umzubauendcn Zeughause ibren gemeinnützigen Plan zu ver wirklichen, so scheint ihnen jetzt von anderer Seite eine unerwartete Erfüllung ihrer Bestrebungen zu winken. Hierüber hassen wir dem nächst wettere Details bieten zu können — die Sache lst noch nickt ganz in dem Topfe, wo sie kochen soll — aber sie kommt bald hinein. Wir beschränken uns daher zunächst aus diese Andeutungen. — Po st. Vom 1. Juni ab werden nbgefertigt: 1) die Personen post von Bautzen Bahnhof nach Königswarlha 11 Uhr Abends: 2) die erste Pcrsonenpost von Großhartmannsdors nach Irnberg 4,15 früh; 3) die Privat-Pcrsonensahrten zwischen Berggießhübel Balmhof und Gottleuba: aus Berggießhübel Bahnhoj 8,14 V., 11,25 V., 4.15 N.. !),I0 N.. aus Gottleuba 7.35 V-, 10.50 V-, 3,35 N-: 4) die erste Privat-Personensahrt von Biencnmühle nach Sayda 9,35 V.; 5) dcsgl. zwischen Cunewalde und Großpostwitz: aus Cunewalde 5,25 V., aus Grohvostwiy 7,35 V.; 6) die zweite Privat-Personensahrt von GroßröhrSdors nach Ärcttnig 9,50 N.: 7) die Privat-Personenfahrt zwischen Hirschfekde und WcigSdors (Sachsen): aus Hirschseide 4,10 N.. aus Wcigsdorf 7,20 V.: 8) die erste Privat-Personensahrt von Frauenstcin nach Klingenbcrg-Colm- nitz 4,18 V.: 9) die zweite desgl. von Löbau i. S. nach Bcrnstadt 8,30 N.; 10) die Privat-Personenfabrt von Mügeln nach Glashütte 2,50 N. ^11) die zweite desgl. von WehrSdorf nach Ncukirch 9,5 N.; gcber und Redactcur des „Elbthalbolen" Friedrich Albanus und Ur. mock. Julius Hering statt. Erstercr ward auf dem Annenfricdhote an der Chcmnivcrstraßc. Letzterer auf dem inneren Ncustädter Friedhöfe zur ewigen Ruhe gebettet und beide Grüfte umstanden zahlreich Trauernde. Am Albanus'scken Grabe standen u. A. 12 hiesige Militär- und einige andere Vereine u. s. w., Vertreter der Loge, des Rathcs und des Stadtvcrordnctcn-CollcgiumS und Deputationen von Striesen rc. Archidiakonus 1)r Fronnnhold sprach tiesergrcisend ; ihm folgten Koiuul Kinder Namens der Loge, 1)r. inoä. Rabe und die Herren Lipvoid und Tauner Namens be treffender Vereine. An dem Begräbnisse Or. Hering'ü bethciligte ich auch die Liedertafel, deren Vorstand, Herr Muiikalienhnndler liäumann, dem Geschiedenen in tiesergreifendcn Worten den Sän ger-Abschiedsgruß zuries. Mr. Hering war der Sohn deü berühm ten Komponisten Organist Hering in Bautzen, welcher seinem Sohne vor ca. 2 Jahren im Tode voranging.) Deputationen des RathcS und der Stadtverordneten und anderer verschiedener lheils wissen schaftlicher Vereine, deren höchstverdienstlicbeS Mitglied der Tode war, umstanden auch in reicher Anzahl das Grab; die Grabrede wurde gleichfalls recht zu Herzen gehend von Hrn. Diakonus Rüger gehalten. — Ahnungslos trat vorgestern Nachmittag ein hiesiger Ein wohner mit seiner Gattin den Weg nach dem TrinitatiSkirchhos an: er wollte dort ruhende Angehörige besuchen, aber das Schickst»! hat eS anders gefügt! — Während tonst jeder Mensch, selbst der ärmste, den Weg zu seiner letzten stillen Behausung gefahren wird, ging dieser zu Fuß hin und nicht wicoer nach Hause: — als stille Lcickc liegt er jetzt in der Todtcnhallc. Er war mit seiner Frau nur bis zum Carola-Garten gegangen, hatte dort ein Glas Bier getrunken und wie er wieder aus die Blasewitzer Straße kam, stürzt ihm das Blut in dickem Strom auS dem Munde und nach einigen Augenblicken bricht er als Leiche zusammen. Und so ward er die wenigen Schritte nach der Todtenhalle des Kirchhofs gebracht. — X. Vor fünfzig Jahren. AuS den Erinnerungen eines " , ^ . achte Pommrih nach Weißcnberg 8,25 N. -> 14) vre »werte desgl Hohnstein nach Schandau 1,35 N.; die erste desgl. von Schandau Bahnhof nach Hohnstein 7,25 V.: 15) die zweite deSgl. von Oybin nach Zittau i. S. 6,30 N.: 16) dre erste deSgl. von Konigftein nach Schweizermühle 7,45 Vorm. — Infolge eines von der hiesigen K. Staatsanwaltschaft er lassenen Haftbefehls ist gestern hier der DrcchSlermeister August Bebel sestgcnominen worden. — Zu gleicher Zeit fanden am Vormittag des ersten Pfingst feicrtagcs die beiden B eerdigung en der am Donnerstag ge storbenen und an dieser Stelle mit aufrichtigem Beileid erwähnten Heiden verdienstvollen Mitbürger: Buehdruckereibesitzer sowie Heraus alten Dresdners. Was brachte die neue Städteordnung vom Jahre 1832, deren EinsüliruiigS - Jubiläum wir morgen feiern? Zunächst eine Verallgemeinerung deS Bürgerrechts. Bis dahin bestand das Gremium der Bürger auS den Inmmgsmcistcrn: „Bürger und Meister" war die althergebrachte Verbindung. Zweitens: Aclhci- ligung der Bürger an den öffentlichen städtischen Angelegenheiten dadurch, daß die Wahl der besoldeten und unbesoldeten Ratl>s- mttglicder durch die Stadtverordneten geschiehtdaß alle wcsciitlicku Neuorganisationen, insbesondere wenn sic mit Geldausgaben ver bunden sind, von der Zustimmung und Bewilligung der Eominun- verircter abliängen; daß der IahreShausliaitpian in Einnahme und Ausgabe der Prüfung und der Genehmigung der Stadtverordneten unterliegt und da» diesen auch die Rechnungen über alle städtischen und StistnngSkassen vorgclegt werden müssen. Drittens: Daß die Bürgerschaft durch ihre Vertreter nicht bloS dic Thütigkeit deS Raths zu kontröiiren hat, sondern auch auS ihrer Mitte Anträge im In teresse des öffentlichen Wohles stellen, sowie Beschwerden an den Rath oder die höheren Instanzen bringen kann. Diese wesentlichen Punkte der Städteordnung von 1832 sind durch die rcvidirtc Städteordnung vom Jahre 1873 in mehreren Beziehungen erweitert worden, z. B. bezüglich in Erwerbung des Bürgerrechts. Im All gemeinen ist durch die revidirte Städteordnung die Autonomie der Gemeinden vergrößert worden. Während z. B. in Dresden die Wahl eines (besoldeten oder unbesoldeten) Stadtrath? von der G nelnnigung der Kreisdirektion abhing, ist jetzt nur die Wahl deS Bürgermersters cur die Bestätigung der oberen Regierungsbehörde geknüpft. — Vor 50 Jahren hatte Dresden nur 69M) Einwohner: cS war eine ziemlich stille Stadt: den Eisenbahn- und Dampsschiss- verkehr gab cS noch nicht, auch Droschken und Stadtomnibus noch nicht und ein Fiaker (Einspänner) vom Neumarkte aus nach Leub nitz oder Strehlen kostete 16 Gp. (200 Ps.) Eine Tour in die Sächs. Schweiz galt als eine Reise, sür welche in vielen Kreisen Reisesparkaffcn crcstirten, in welch« man allwöchentlich steuerte und die „große Vogelwiese" war der Stern Dresdens, der sein Licht weithin verbreitete. — Nun. Dresden ist im Lause der 50 Iabre eine Großstadt geworden, lind wenn wir einen Rückblick aus daS werfen, was aus kommunalem Gebiete in dreier Zeit geschebcn ist, so können wir uns nur freuen. — Betrachten wir z. B. die städ tischen Wolssthätigkeits-Anstalten. DaS Stadt-KrunkenbanS lam StiitSplatz, später städtische Arbeitsanstalt) war nach seinen Bau lichtesten und Räumen, wie nach seiner inneren Einrichtung sehr zurückstehend; unser jetziges Stadtkrankenhaus ist in jeder Beziehung eine Musteranstalt. Die Siechen waren früher mit rm Armenimuse (Versorghause) untcrgcbracht. Jetzt haben sie ihre besondere Heim stätte. Die Fraucnhospitälcr hatten zerstreute alte und verwitterte Räume. DaS jetzige vereinigte Malernihoipital (von Semper er baut) ist ein würdiges Asyl sür vereinsamte Äürgersraucn. Da nach mals manchen Splinerichtern das Matcrnihospstal zu „herrschaftlich" erbaut erschien, so wurde bei dem Baue dcS SkadtarmcnhauscS (in der Stiftsstraße) mit möglichstcrGcflissenhcit jeder architektonische Schmuck wcggelasscn. Das Stadtwaifenhaus bat zwar lange warten müssen, cs hat aber setzt schöne Räume, lind selbst die KinderbcsserimgS- anstalt (im Marienlwfc in den Trackienbergen) bat in sanitärer, pädagogischer und ökonomischer Begebung ein höchst passendes Unter kommen. DaS Bürgerhospital, eine Schöpfung der neuen Zeit, be steht zwar bcrcstS als höchst segensreiche Stiftung, aber cs richten sich auch viele berechtigte Wünsche aus die Erbauung eines würdigen HospitalgebäudcS und hoffentlich wird cS in den'nächsten Ialnen erstehen. — Zwar war die öffentliche Gasbeleuchtung bereits 1828 begonnen worden, aber in sehr beschränkter Weise; durch eine be deutende Bewilligung vom Iabre 1834 wurde erst die Verbreitung der Gasbeleuchtung über die ganze Stadt angebalmt. lind es war ein glücklicher Griff, daß man sie in städtische Regie nalim und nicht Engländern privilegirte. Auf daö städtische Wasserwerk, vorher viel bezweifelt und lxkitelt, können wir stolz sein, cbewo ans die Albcrtbrückc, einen der besten derartigen Baue der ganzen Welt. Was die neue Zeit für die öffentlichen Plätze und Promenaden der Stadt geschaffen hat. ist gerade in jetziger Jahreszeit Jedermanns Freude und fordert nickt bloS zur Psingstzeit die Anerkennung und Bewunderung der Fremden heraus. Was im Tiekbauwcsen geschehen ist, bezüglich der Schleußen, des Pflasters, der Trottoirs -c., dessen wird inan erst recht gegenwärtig, wenn man daran denkt, ivie cs srühcr war. Wer z. B. einige Wochen lang täglich zwei- bis drei- dabei ist nicht zu vergessen, daß Dresden keine reiche Stadt ist, daß cs n'cht Rittergüter und Wälder wie Leipzig oder Zittau besitzt und auch nicht sonstiges Iinmobiliarvermögc», was bedeutende Er trägnisse bringt. — Noch gilt es, der drei Bürgermeister in dank barer Eriiinerung zu gedenken, die vereinigt (und gewissermaßen in gegenseitiger geistiger Ergänzung) über ein Vieiteljahrhundert an der Spitze Dresdens gestanden: Pfoten Hauer, Neuheit, .Hertel. Vielleicht märe es angezeigt, daß man ihnen und dem schon erwähnten Hübler zu Ehren Medaillons am Rathhause oder in der Halle desselben anbrächte. Vielleicht wäre auch eine Er innerungsmedaille als Zeichen der Danlbarieit am Platze gewesen. Nun, jeden,alls ist ihnen eine ehrenvolle Stelle in der Ehronil unserer Stadt gesichert. — Die Städteordnung biclct einen weiten Spielraum, ein großes Feld, Bürgcrtugcnd zu üben und zum ge meinsamen Besten bcizuiragcn. Es hat in den 50 Jahren bisher in seiner Periode an Männern gefehlt, welche geschickt, bereit und opscrsähig waren, im Interesse der Allgemeinheit zu wirken. Und wenn auch im letzten Jahrzehnt die polltische Parleistcllung manch- Schrankcn gezogen halte, die man vorher nicht kannte — in de» Liebe zur Heimntl), in der Sorge für die Vaterstadt finden sich Alle zusammen. Und darum sei eS ein Gclöbniß zum morgenden Inbcl- tage: Immer zu fördern, was der Stadt frommt! LI. II, Welch riesige Dimensionen der Fremdenverkehr am ersten Feiertage, der allerdings durch das prächtigste Wetter be günstigt war,^mtgeizomnien halte, mag auS tolgenden Daten erhelle». Obgleich die Mehrzahl der auS allen Himmelsrichtungen Zugereisten aus der Bahn direkt nach der sächsstch-böhmischc» Schweiz weilei fuhr, sah sich doch die Direktion der Tampsschissfahrtogeiellschasl zur Einlage zahlreicher Extcaschissc gcnöthigt. Stromauf wurden früh 6 Uhr drei, um 8 und 10 Uhr je zwei. Nachm. 2 und 3 Uhr je drei, um 4 Ulir rc. je zwei Dampfer abgelasien, indcß auf der Meißner Linie Vormittags lO und Nachmittags 6.3 Uhr je zwei Sckisse zugleich abgingen. Rechnet man dazu die salnplanmäßig verkehrenden Schisie, so crgicbl sich ein Bild von dem kolossalen Verkehr. Welche Massen von Fremden übrigens schon während der ersten Frühstundcn des vorgestrigen TagcS hier verkehrt haben, sicht man daraus, daß im Nalste'schen Etablissement (ebcmals Hckbig) an der Elbe von 4—strö Uhr nicht weniger»' als 800 Tassen Kaffee nebst Zuspeise konsumirt worden sind. — Die bekannte Aepsel wein-Stube von Otto Pctsch schließt mit heute ihre Keller-Lokalitäten am Altmarkt und hat nunmehr ihren alleinigen Ausschank in den schönen Lokalitäten der Wilöorusferstraßc 28 part. Herr Pctsch (Sohn des Vaters der Aepselwein-Äur> hat bis zum heutigen Jahrestages seines Aus schank-Etablissements ca. 160.000 Liter Aepsclwein verkauft, ein Beweis, wie dieses gesunde Getränk sich auch bei uns immer mehr einführt. — Die schon seiner Zeit erwähnte, fast nicotinsrcie König Al bcrt-Cigarre, Keine Fm.'o», Allein-Depot bei Bmno I ohn (gr. Scbießgassc 10), bestehend aus den besten Tabaken: Habana-Sedlef-Docker, Iava-Umb'att und Felix-Brasil-Einlage. im Preise von pro Mille nur M. 28, ä Hundert M. 3, 6 Stück 20 Ps., sind wieder in gut abgelagerter Waare in fünf Farben (Nr. 1—5), auch in eleganten '/--- und '/r-Hundert-Eartons züm Hundert-Preise, daselbst am Lager. — Ter Gesundheitsapostel, Pros. Inger in Stuttgart, der be kannte „Scelenriechcr", schwärmt bekanntlich für den Flanell, dm er bei allen Kleidungsstücken in unmittelbare Berührung mit der mensch lichen Haut bringt. Daraus beruht auch der sog. Normalhut, welcher, wie uns Herr HoshutmacherLehmann mittheilt, auch bei ihm zur Ansicht ausgestellt rst. ES sind dies gewöhnliche Hüte aus Haar oder Wollfilz ohne Futter, die inwendig galt mit Lcderfutter mit einem Filzstrcifcn versehen sind. — Ein sonderbarer Pflngsttagbcsucb ließ sich am 1. Feiertag im Innern Dresdens sehen: — em dicker, alter Hase! Es war früh am Morgen und m der kleinen Plaucnschen Gaffe, wo Meister Lampe sichtlich nicht recht einig mit sich war, ob er nun am See hinaus oder nach dem Dippoldiswaldaer Platze sich wenden sollte, bis er schließlich sich weder sür rechts noch links entschied, sondern einfach umdrchke und mit bedeutenden Lustsprüngen die kleine Plaucnschegassc hinauf sauste. — AuS Leipzig schreibt unS ein Student: Vor längerer Zeit brachte Ihre Zeitung die Klage eines Vaters über das C oiN - viel. DchtzPsnIcressc, welches dieje Anstalt bei vielm Hunderten, ia TansendA Ihrer Leser erweckt, veranlaßt einen Ihrer besten Frennoe, Folgendes über genannte Anstalt mitzutheilen. Unsere Landcsuniocrsität genießt hinsichtlich der geistigen Nahrung, welche sic gewährt, mit Recht einen Weltruf. Aus allen Ttierlen des Erd kreises sind Studircnde hcrbcigccilt, hier geistiges Manna für ihr späteres Wirken zu sammeln. Aber auch sür das korporelle Wohl ist gesorgt, und zwar durch das eng mit der Universität verbundene Convict. Gegen eine kaum ncnncnSwetthe Abgabe (10 Pf.) wird in diesem Institut an etwa 250 sächsische Landcsangehörige ein ge nießbares bürgerliches Esten verabreicht, sowohl des Mittags als auch des Abends. Auch für Ausländer sind von Privaten zahlreiche Freistellen geschaffen worden. Früher mögen die Klagen über Fleisch, Gemüse und Brod — letzteres allgemein unter dem Namen „Schinken" bekannt — vielleicht begründet gewesen sein, gegenwärtig sind sie haltlos und unwahr. Für Gourmands freilich gielst cü Valste« <1'IiSto8 im Hotel. — Vortrefflich geleitet wird das Institut durch den berühmten Rcchtslchrer Herrn Gcheiinratli Prof. 4>r. Osterloh — im besten Sinne des Worte« eine Zierde unserer alnm miller —, welcher sich außerordentliche Verdienste um die Entwicke lung desselben durch sein im hohen Grade anzuetteniiendeü unpar teiisches Walten erworben hat; Pas Amt des Inspektors versieht Herr Oberlehrer Leuschner mit vieler Umsicht und großer Gewissen- hastigkttt. .Tausende sich gegenwärtig in Amt und Würden befin dende Gelehrte aller Fakultäten segnen das Eonviet, welches ihnen eine nicht unwesentliche materielle Beihilfe zu ibrcm Studiniss war! — Ein eben solches Sch tack, tcnpanorama wie cs in Dresden errichtet werden soll, wollen dieselben Unternehmer gleich zeitig auch in Leipzig errichten und zwar an dem dortigen Augustus- platz, woselbst bereits ein Bauplatz erworben wurde. Mulda-bri Freib erg. Das Emporblühcn unseres ' " erkurort seit 2 Jahren ins Leben gerufenen So mm: i e s hat bis fetzt einen erfreulichen Verlauf genommen. Trotz der ungünstigen Witterung namentlich im Spätwmmer 1881 war der Frcmdenbrsuch .. eimac .. . .. mal die Ncuegaffe durchschritt, daS war so gut, wie eine Kur in Witterung namentlich im Spätwmme Karlsbad. — Und wie Vieles ist unter der Äegide der neuen Zeit gut und säst doppelt so stark als 1889, so daß iucl. 30 Kindern auf dem Gebiete deS städtischen Schulwesens geschehe», nicht dlos zweier Dresdner Ferienkolonien gegen 300 Personen zur Kur und bezüglich der Organisation neuer Schulen, sondern auch der Er- Erholung anwesend waren, wovon der erste Gast am 1l. Mai ein- richtung von Schulgebäuden. Die alten, engen, dunklen und un- traf, während die letzten unseren Ort am 30. September verließen, zureichenden Räume der Kreuz-, der Annen- und der Neustädter Daß der Erfolg unsere G ifte befriedigt hat wie auch, daß sie mit Schule konnten verlassen und neue, würdigere bezogen weiden, die dein Aufenthalte und der billigen Verpflegung zufrieden waren, RakkStöchtcr- (jetzt städtische höhere Töchterschule) ivurde neu orga- bezeugen die vielen Dankschreiben, die uns von verschiedenen Seiten nisirt und in einem passenderen Helm nntergebrackt; 7 Bürger-und und so oft übermittelt winden. Auch als AnS'lligSpnnkt erstellte 18 Bezirksichulen, größientbeils in neuen Schuiliäusern, repräsentiren ! s cb unser Ort. und »amenilicb Namm'S Parkanlagen mit Waiv» das Bild deS öffentlichen Loilsschulwciens der Residenz. — Und i Restaurant, einer glotzen Beliebtheit sowohl sellcnS der Touristen.
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