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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.04.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260408011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926040801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926040801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-08
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.04.1926
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Akaöemlsche SvangeNsch« Woche. GotteSdienft «nd Prediat. In einer üretstündigen Bortraasrethe sprach Gell. Kirchen, rat Pros. v. Rendtorff über »Die Prediat t», GotteS- dienst". Vielfach ist in der Gegenwart gegen die beherrschende Stellung der Predigt im evangelischen Gottesdienst Sturm gelaufen word^i. O. Rendtorff würdtate eingehend die v'e- denken, ans denen diese Bewegung entstanden ist. betonte aber schließlich mit großem Nachdruck, -aß der evangelische Gottes dienst die Verkündiguna des Evangeliums nickt entbehren könne. ES gelte, die Predigt der Gesamthaltnna des Gottes dienstes als einer liturgischen Feierstunde anzugleichen, rhne sie ihres persönlich ansassenden. willcnerregende» Eliarakters zu entkleide». Die Predigt selbst ist die Verkündigung dcd oßiektivcn Wortes GotteS. das freilich zuvor vom Prediger in sorgfältigem Studium persönlich anaecignet sein muß. In- hckltlich an das Wort der Lchrtft gebunden, ist die Predigt gleichwohl imstande, alle Ereignisse und Fragen Ler Zeit im dichte des Evangeliums zu beleuchten. Die evanaeljiche Predigt kennt keine von niederem Rassenhaß eingcgebene Mißachtung alttestamentlichcr Texte, aber ebensowenig cn.c Mseitigc Bevorzugung der evistolischen Texte vor dem Reich tum der Evangelien. Außer diesen grundlegenden Gedanken b'pt der Vortragende aus seiner lanaiührigen reichen Er fahrung als Professor der praktischen Theologie an der LandeS- univcrsität eine Fülle wertvoller Anregungen und praktischer Hinke, die seine dankbaren Zuhörer mit starker Teilnahme und innerer Lammlnng aufnahmcn. «u-olf Tucken zur Zeppeltn-Tckener-Spender Jeder echte Fortschritt ist eine Sache der ganzen Menschheit: die Zerstörung der Friedrichshasener Werst wäre eine Barbarei, deren dt« Zeitgenossen sich schämen müßten. Rudolf Lucken. —* Die Ortsgruppe Dresden des Bundes der Ausländs deutschen hielt am Ostermontag ihren alljährlich im beginnen den Frühling stattsin-denden Wohttätiglciteball ab. Trotz des verlockend schonen Ostcrweltcrs waren zahlreiche Mitglieder, Mnncr und Freunde des Bundes der Einladung in den Adüzertsaal des Anostcll»ngsr>alastcs geie'" - »n jedermann weiß, daß die Veranstaltungen dcS BmB grundsätzlich n!ür charitativcn Zwecken dienen, auch - chaitlich Erst- krassiges bieten. Der neue Vergnügung' wisiand Ritter tzstttc cS sich deiner Mühe verdrießen lassen, ein Fest vor- zubereiten. ans -cm man sich wohl suhlte und auch in bezug auf rein künstlerische Genüsse voll ans seine Rechnung kam. K'onzertiiängcrin Käthe Schi ff» er ersann sich mit humor- vvllrn Liedern von Haydn, Schubert, Schumann und Lveivc stiirmischcn Beifall, und Hvsschauipieler a. D. Eugen Kn» beit in gewohnter Sprachkultur und hinreißender Kttnstler- laune heitere Rezitationen, darunter selten gehörte urkomische Sächelchen unseres Altmeisters Wilhelm Busch. War so im Saale von Anfang a» eine liebenswürdige Feststtmmung ver- bvezict, so fielen die herzlich gemeinten und von tiefem Ernste diktierten Worte des t. Vorsitzenden Rothe allerseits auf günstigen Boden. Den Acrmsten und den Armen unter unseren -tütschen Brüdern ans dem Anstande gelte cS fortgesetzt mit Umsicht und Tatkraft zu Helsen. Seien diese -Hilfsbedürftigen nicht diejenigen, denen wir die Größe und den Ruhm unseres Vaterlandes dereinst ans der ganzen Welt mit zu verdanken Alten? Seien nicht gerade sic die Pioniere des deutschen -Handels,-er deutschen Kultur und des Deutschtums überhaupt iii allen Ländern gewesen Wäre es nicht sehr vielen von ihnen besser ergangen, wenn sie zur Stunde der höchsten Gefahr ihre deutsche Seele verleugnet und zu den Feinden übergegangcn wären? Und ivas hätte» sie statt dessen getan? All ihr Besitz tum hätten sie l>ergegeben, verfolgt und gequält, bettelarm sbien sie in die -Heimat znrückgckehrt, als bessere Deutsche wie so mancher, der sich heute vermesse zu behaupten, die Ausländs deutschen seien gar keine rechten Deutsche». Darum rufe er iniincr von neuem auf zu großzügigem Wohltun. In diesem Sinne wünsche er den Dresdner Ausländsdeutsche», einem Plsede in der großen Wcltsamilie des Auslandsdeutschtums, einige recht frohe Stunden. Und sroh ivard jedermann an dem schönen Abend, wozu eine originelle Tcddy-Bür-Vcrlosung ihr gut Teil beitrug. F — Aus unserem Leserkreise erhalte» mir folgende Zu schrift: „Angesichts des Osterfestes wetteiferte» die Schaufenster Dresdens in möglichst sinngemäßen Auslagen. So prange» in- einer kleinen Fcinbückcrei der Iohannstadt zwei leckere Torte» in Form von — Gesangbuch oder Bibel. Obeuaus ein großes Kreuz, ringsum Goldschnitt. Geschmackvoll in jeder Beziehung, — man lächelt. Einer der ersten .Kiinstgcwcrbc- läkien der Stadt, bekannt und bewundert wegen seiner güten und künstlerischen Qualitätswaren, stellt unter viele» netten Dingen folgendes aus: Eine Kachel, daraus naiv- mantricrt, stilvoll-schmerzlich ein Ehristnskopf gemalt, mit Twrnenkronc und Blutstropfen an Gesicht »nd -Händen. DaS Ganze — ein Tccklob! Auch geschmackvoll, aber man lächelt stickt mehr. 0. X." Der Volksopfer-Prozeß. Dl« PlS-oyers -er Verteidiger. lFortsetzung aus dem Abendblatt.) RechtSanw. Dr. Fleischhauer, der Verteidiger Löfflers, fährt fori: Löffler scheine allein derjenige gewesen z» iein, der mit gutem Erfolge bestrebt gewesen sei, die Sache aufzuklären. denn er habe dem Rechtsanwalt Giese die erforderlichen Ur kunden auSgehäudigt. Gegen «inen Mann, der lediglich wegen Nichtdeklarierung von HeereSgnt eine ganz geringe Geldstrafe erhalte» habe, so anszutreten, wie es von Tr. Gülde geschehen sei, scheine ihm nicht sachlich und zutreffend z» iein. Nur bet den späteren Verfehlungen scheine eine gewisse Gehilscntätig- keit Löfflers eingctretcn zu sein. Wenn eine kriminelle Schuld bet Löffler angenommen werde, könne sie nur ganz gering sein. Bet einem ehemaligen Offizier sei die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte das Schlimmste. Ter Verteidiger bittet das Gericht, davon abznseben, und auch ntch« im ent ferntesten dem Anträge deö Staatsanwalts hinsichtlich der Ge- fängntSstrase nachznkoinme» ES sei bedauerlich, daß der Prozeß aus das politische Gebiet gezogen worden sei. Er habe dadurch nichts gewonnen. In dem Prozeß gebe cS ein psychologisches Rätsel. Dies liege in der Person des Dr. Meißner, der über Gelder disponiere, der großspurig anftretc »nd Schenkungen mache. Diese Figur sei ihm unbegreiflich. Er sei der Verführer der anderen. DaS mache seine Schuld zur gröberen und schwereren und bas müsse den anderen mildernd zugute kommen. Rechtsanwalt Dr. Johannes Hippe, der Verteidiger des Kassierers Gründel, weist daraus hin. daß in den Akten stehe, es handle sich bei dem Prozesse lediglich um einen Kampf gegen die Strescmannsche Ersiillungspolitik. Hierfür habe sich nicht die Spur eines Verdachtes ergeben. Der Prozeß sei keine politische Angelegenheit. Es handle sich »m Verfehlungen, die heute rechts und morgen links Vorkommen, die immer wieder Vorkommen würden. Dem Vorstand des Bolköopsers könne man keinen Vorwurf daraus machen, daß es ein Mißgriff war. als sic Tr. Meißner das Amt über trugen. Tr. Meißner hatte gewisse Anstellungen schon er rungen, habe als ein vermögender Mann gegolten und An spruch darauf gehabt, nicht ohne weiteres als Hochstapler an gesehen zu werden. Dem Vorstand könne man also keinen Borwurf machen. Man solle sroh sein, daß sich Männer fanden, die das Volksopfer gründeten. Das Verdienst um die Sache sei durch die Vorgänge in keiner Weise aufgehoben. Dr. Meißner habe sich über seine Fähigkeiten getäuscht und er sei von einem krankhaften Ehrgeiz besessen gewesen. Daß der Hanptangeklagte gesagt habe, er spekuliere auf den Posten des Reichsaußenininistcrs, zeuge von einem psychischen Defekt Meißners. Wenn man so etwas anstrebe, sage man es doch nicht. Nach der Aussage des Direktors Sehnig sei Gründel ein ganz »ntergeordnetcr Beamter und einfacher Mann. Wie habe er dem Dr. Meißner Beihilfe leiste» können? Gründel habe zu den Unterschlagungen nichts beigclragen. Daß seine Buchungen nicht ganz in Ordnung gewesen seien, könne man einem relativ jungen Manne nicht übel nehmen. Tin Zwischenfall Bei der Rede Dr. Hippes fällt Dr. Meißner, der heute sich so schwach zeigt, daß er beim Betreten und Verlaßen dcS Saales von einem Justizwachtmeister gestützt werde« muH. plötzlich vom Stuhle und schlägt lang hin. Er muß ans dem Saale getragen werden. Der Gcrichtsvorsitzcnde steht sich genötigt, die Verhandlung zu unterbrechen. Nach einer Viertelstunde wird die Verhandlung wieder ausgenommen. Dr. Meißner nimmt aus dem Stuhle des Sach verständigen Platz, neben ihm sein Verteidiger Dr, Gülde. Dr. Hippe bespricht »och di« Urkundenfälschung. Er glaube an keine Mittäterschaft Gründel», da dieser kein Inter- eite an der Fälschung gehabt habe. Daß er die Qnittuligen zu den Akten genommen habe, darin könne man eine Begünsti gung erblicken, so daß er einen Antrag aui Freiiprechung nicht stellen könne. Gründel habe sich bedroh« gefühlt, eine wirklich ernste Gefahr habe abet sü/r ihn nicht bestanden. Ein voliti- ichcr Mord sei jedoch immerhin nicht unmöglich. Tie Wunde des Zeuge» Wolf sei harmlos gewesen, aber doch nicht io Harm» los, daß der Arzt nicht alle Mühe gehabt ffä»e. ihn zu be- ruhigen. Die Furcht hätte ansteckend gewirkt. Gründel sei im Kriege gewesen und habe drei geliebte Kinder verloren. Ans einem tatkräftigen Manne sei ein resignierter, fast ver zweifelter Mensch geworden. In diesem Zustande scheine er das getan zu haben, worum eS sich hier handelt. Ter Straf antrag dcS Staatsanwalts scheine nicht der Sache entsprechend zn sein. Gründel habe wohl z» viel Sorge um seine Stellung gehabt. Der Verteidiger bittet das Gericht, zu erwägen, ob nicht eine Begünstigung vorlicge. die durch eine Geld strafe geahndet werden könne. Rechtsanwalt Tr. Titiel betont, daß die Kontoristin Langguth dem Bücherrevisor Ringel ans freien Stücken zugegeben habe, die vier Quittungen mit latschen Namen unterzeichnet zn haben. Daß Fräulein Lanaantb einen Vcr- mögcnSoorteil erstrebt habe, dafür habe die Verhandlung keinerlei Anhalt ergeben. DaS Geld habe ihr für Uebcr- stundcn zugcstandcn. Es käme höchstens Beihilfe zur Ur- kundcnsälschung in Betracht. Der Verteidiger bittet, keines wegs bis z» einem Monat Gefängnis zn gehen, sondern eine möglichst niedrige Strafe anSziiwcrfcn. Der Angeklagte Tr. Meißner, der den Eindruck eines völlig gebrochenen Mannes macht, muß bei seinem letzten Worte wiederhol« »om 'Borsitzenden ermahnt werden, zur Sache zu sprechen. Mit stockender Stimme führt er aus, daß er infolge des furchtbaren Konfliktes an den letzte» zwölf Tagen nicht geschlafen und infolgedessen heute scheinbar schlapp gemacht habe. Wie solle er sich wieder eine Existenz schassen, wenn ihm seine Examina durch die Aberkennung der bürgcr- lichcn Ehrenrechte genommen würden? Sein Geldgeber könne ihm nicht helfen, denn er würde schon seit Jahren haarscharf beobachtet. Er iMeißneri sei lebhafter Gegner der Völkcr- bnndspolitik und sei stets für ei» Bündnis mit Rußland und Japan, später vielleicht sogar mit Frankreich acwesen. Er sei gegen England und die englischen Staatsmänner gewesen, denen er sich während des Krieges als lüdamerikanischcr Diplomat genähert habe. Dem Gefängnisgeistlichen, der zum Schweigen verpflichtet sei, habe er den Pcrsonenkrets genannt. Der GMliche habe gesagt, daß er den Namen auch nicht nennen würde. Durch die Verurteilung sei er in den Augen der Welt gerichtet, wenn er aber seine Freisprechung mit einem Verrat erkaufe, würde er in seinen eigenen Augen gerichtet sein. Ewig würde icdoch diese Verurteilung nicht dauern. Wenn wieder andere politische Verhältnisse in Deutschland herrschten, würde er den Namen nennen, und bann würden die scheinbaren Beweise gegen ihn wie ein Kartenhaus zn- sammensallen. Der Angeklagte Löffler erklärt, daß er sich nicht schuldig gemacht habe, und der Angeklagte Gründel sagt, daß er immer den Weisungen des -HauvigeschästsführcrS Dr. Meißner gefolgt sei und daß er für sein Leben gefürchtet habe. Darauf zieht sich das Gericht zur Nrteilsberatnng zurück. Das Ilrleil und seine Begründung befindet sich ans der erste« Seite * Der Verband Sächsischer Industrieller schreibt uns: „In Nr. 158 Ihres geschätzten Blattes vom 4. d. M. findet sich auf Seite 5 eine Mitteilung des -Herrn Dr. Wildgrubc, in der Herr Dr. Meißner als Syndikus des Verbandes Sächsi scher Industrieller bezeichnet wird. Herr Dr. Meißner ist nie mals Syndikus des Verbandes Sächsischer Industrieller ge wesen. noch hat er das Recht gehabt, sich diesen Titel zn- ziilegen." — Kein Totschlag in Frcital. Am Sportplatz im Stadt teil N i c d c r p c st c r w i tz war am Ostersonnabend gegen 7 Uhr abends der in der Mitte der fünfziger Jahre stehende, in der (Babelsberger Straße i» Freital wohnhafte Arbeiter Paul Emil Gräfe bewußtlos aufgefundcn worden. In der Annahme, daß cS sich um einen Betrunkenen handelte, hatte der Arbeitcrsanitäter Max Korner den zunächst unbekann ten Mann auf einen Handwagen geladen und der zuständigen Polizeiwache zngcfahren, wo man ihn in einer Zelle untcr- brachte. Am Morgen des l. Osterfeicrtagcs war der Mann nicht munter zn kriegen, er verblieb noch bis znm Abend in jener Zelle, ui» de» vermeintlichen Rausch ausznschlafen und wurde dann dem Frcitaler Krankenhaus überwiesen, wo noch am gleichen Abend gegen II Ubr der Tod eingetreten ist. Tie behördlichen Ermittlungen haben ergeben, daß der fragliche Gräfe gar nicht betrunken gewesen und nach dem Befunde ver mutlich infolge eines plötzlich überkommenen Unwohlseins zn- sammengobrochen ist, wobei er sich vermutlich anfgeschlagen hatte. Ein Verbrechen scheidet vollkommen aus, wie von zu ständiger Stelle hierzu mitgeteilt wird. Die wirkliche Todes ursache, die auf eine innere Erkrankung zurückznführen ist. dürfte die bevorstehende gerichtliche Sektion ergeben, die heute stattfinden wird. — Gewerbehaus. Tic gesamte Dresdner Philharmonie gibt nächsten Sonntag, abends 7)4 Uhr, im GewcrbchauS ein großes Extra- Konzert mit dem Namen: „Tic moderne Meister-Operette!" „nd mit auserlesenem Schlagcrprogvamm von Franz Lchär, Leo Fall »nd OScar StranS. Gastdirigent ist der bekannte Opcretten-Kapcllmeistcr Eugen Donath »om Residen'-rheatcr. Karten bei F. Nie». Scestr. 21. Aus vielfachen Wunsch werden auch numerierte Ttschplätze ausgc- geben. Einfache Preise. «aren die Bewohner einer Siedlung, die ums Jahr 300 v. Ehr. kn einem Kamps ermordet wurden. Der Prähistoriker Sir Arthur Keitb, der die Skelette, untersuchte, erklärte, daß er an einem der Skelette einen gebrochenen Schenkel kestaestcllt habe, der in äußerst geschickter Weise geradeqestellt und vor züglich geheilt war: er meinte, daß eine solche Leistung tedem modernen Chirurgen Ehre machen würde. s Die Entdeckung eines »orgcschichtlichen «o»g»lische« Volke». Eine Anzahl hervorragender Sachverständiger hat sich in Stockholm versammelt, um dort die Funde zu prüfen, di« Prof. Guniiar Andersson a»S Ehtnesisch-Türke st »n mitgebracht hat. Es handelt sich hier um die Ueberreste eine» vorgeschichtlichen mongolischen Volke», dq» »m das Jahr 3000 v. Ehr. lebte. AnderSson hat mehr als M Gräber dieses Volkes durchforscht und eine große Samm lung von Inschriften, Schmncksachcn nnd Tongefäßen mit- »ebracht. Der Professor für mittelasi.tische Archäologie an tu Pariser Sorbonne, Pcllivt, erklärte, daß die außerordent liche Bedeutung dieser Entdeckung in den geistigen Zusammen- hängen liegt, die sich hier zwischen einer mongolischen Raste ünd den Völkern Mittelasien». Südenrovas nnd Afrikas a»S der Zeit um 5000 v. Ehr. offenbaren. Eine besonders enge Verwandtschaft zeigen diese mongolischen Funde mit den jüngsten Entdeckungen zu Ur in Mesopotamien, nnd es wird «i),e weitere Aufgabe der historischen Forschung sein, den "ier bestehenden Zusammenhängen durch eine genaue Vergleich::«» der Funde nachzugeben. Die Worpsweder. Zu Fritz Mackensens «N. Gebnrtstaae am 8. Avril. Um die Jahrhundertwende tauchte in der deutschen Malerei nnd im ocutichcn Publikum ein neuer Bearisf auf: -te Worpsweder. Das war ein ncner Zwcia des dam,ls herrschenden Impressionismus, aber ein Impressionismus, -er dnrchaus dentsch »nd niederdeutsch sein wollte: der keine Kunst den Motiven der Worpsweder Heide, ihrer Moore, ihrer Bauernhäuser »»d Banerngesialten widmete. Diese Knust halte nichts von dem Pointillieren der Franzose» »ichis von ihre» technischen Raifinements. ihrem aalliichen ..Schmiß" und ihrer Pariser Bonlevard-B»nthcit Hier war der An sang gemacht morde», die Natur, die Landschast und die M-nschen der »iHerdcntichcn Tiefebene durch deutsche K>:"">cr zu gestalte»: ernst mar diele Knust, schwerblütig, nachdenklich, schlicht und ohne Gaukelei. Der dem kle en. bis dahin i'nbca'.t te Heidedorf Worpswede seinen Rns verschaffte, war der Maler Fritz Mackensen, selbst Norddeutscher. a»S dem Rrannschweigi schcn gebürtig- Er hatte bei Kanlbach. Peter Jansen und Diez studiert, hatte als Achtzehniähriaer den Zauber der Worps weder Heide entdeckt und sich dort angcsiedelt. Ende 1805 zog er Freunde dorthin: cs waren Otto Modersobn. Overbcck, Hans am Ende und Heinrich Vogeler, die hier in einem Bauernhöfe, von der fürsorglichen N'-erin beste»s betreut, sich mit Mackensen ziisammcnsanden und des weltabgeschiedene Dorf zn einer Künstserkolo»'" die von Freunden der Malerei nnd der Natur svätcr viel be sucht wurde, deren Name z» einem festen Bearisf in der Kunst geschichte der dciltschcii Malerei geworden ist. Mackensen war der Begründer »nd Führer der Worvs- weder Kunst. Seine entscheidenden Werke, die. durch viele Reproduktionen verbreitet, seinen Namen und die Art seiner Kunst bald sehr bekannt machten, stammen alle aus seiner Worpsweder Zeit, gestalten sämtlich Stossc. die der Welt von Worpswede entlehnt sind. Alle diese Motive ,zeigen nainr- aemäß eine sehr bewußte Abkehr von der Großstadt-Kunst, die sich von Paris ans in die deutsche Kunst verbreitet batte: an statt der Milieus von Montmartre und seinen Winkelknetpen. den Boulevardizenen »nd VarietC-tänzerinnen, finden sic ihre Werte in der deutschen Landschaft »nd ihren Bewohnern, sie entdecken die schweren, gebräunten, wie ans Holz aeschnitzten Gesichter der Bauern, den Farbenzauber der herbstlichen Heide, der blühende» Obstbäume, die malerischen Möa'ich- keitcn der Landestracht. Solche Werke Mackensens sind ..Ter Säugling", sein berühmter „Gottesdienst", die bekannte „Trauernde Familie" (dieses Bild erhielt 1807 in Dresden die Goldene Medaille», der „Sämann", die „Scholle": alle diese Bilder stammen ans den ersten Jahren der „Worvswedcr" »nd deiitcn schon durch ihre Titel an, daß den Maler Mackensen nicht nur malerische Wirkungen ergriffen, sondern daß er über die farbige Wirkung hinaus die beiden Pole menschlichen Da seins Werden und Vergehen. Fruchtbarkeit »nd Tod. darzu stellen strebt. Dem Künstler, -er 1008 z»,n Professor ernannt worden war. wurde zwei Jahre später die Direktorstellc an der Groß herzoglich Wetmarlschcn Hochschule kür bildende Kunst av- acbotcn, die er »nter lehr günstigen Redlnannae» annahm: er hatte während dcS Winiers seine amtliche Tätigkeit wnhrzu- nclnnen und durste im Sommer in der Heidclnndschast WvrvS- wcdcs weilen in seinem Dorschen, dem er den Namen in d>r Welt gab. und dessen Knust durch ihn zurrst zn einem Beanst ln der deutschen, der niederdeutschen Malerei erhoben worden ist. Er lebt auch jetzt wieder dort. Bücher und geikschrlflen. X Dr. mel» Kaufmann (Dresden): Der MuSkelrheumatiSmuS, eine gemeiuverstäudliche Darstellung deS Wesens, der Entstehung, der Behandlung und der Verhütung der Krankheit. «Verlag der Acrzt- lichcn Nundscha» Otto Gmetin, München EO.t Dle Schriftenreihe „Der Arzt als Erzieher", deren 18. Heft das Büchlein Dr. Kauf manns bildet, hat Och zur Ausgabe gestellt, die ärztliche Ncratung in der Sprechstunde z» ergänzen durch eine gemeinverständliche Dar- stellnng dcS Wesens der einzelnen Krankheiten. Dieser ausgezeichnete Gedanke ist in dem vorliegenden Heftchen ln einer vorbildlich z» nennenden Weise verwirklicht worden. ES ist dem Verfasser gelungen, eine so alltägliche Krankheit wie den MuSkelrheumatiSmiiS dem ge bildeten Laten in vortrefflicher Weise zn schildern und das Verständ nis kür die beim Rheumatismus sich absviclenden komplizierte» krankhalt-vbnstologischen Voraänge z» fördern. Durch Eingehen aus die verschiedenen wtssenschastlichen Probleme, die die Klinik des MiiSkelrbenmatiSmnS bat aukrollen lassen, ist aber auch dem ärzt lichen Leser ein außerordentlich anregendes Schrtstchen geschenkt worden, bas ml» seinem klaren, knappen Stil sowohl sprachlich wie inhaltlich mustergültig z» nennen ist. Do. O. dl. X DaS April. Heft von Belhagen L KlastngS Monatshefte» bringt einen Aussatz über Greco, dessen Schassen einer der besten Kenner, der Münchner Professor Hugo Kehrer, schildert. Da die Gemälde dieses Spaniers weit und lern verstreut ünd, ist es er staunlich. wie viele hier meist znm erstenmal, farbig gezeigt werden. Den Architekten Paul Ludwig T r o o st. der sich namentlich als Fnncnraiimklinstler unserer großen Neberscedampier bekannt gemacht bat, stellt Dr. Georg Jacob Woli einem weiten Kreise knnst- srcundlicher Leser in einem ebenfalls farbigen Aussätze vor. In das Reich der Geschichte führt »nS AlsonS v. CzIbnIka mit feiner retchillnstrlerten und hübsch geschriebenen Abhandlung über Klans törtebecker und die Vitiltenbrüder. Ein geistvolles Bild von B e r ii a r d Shaw entwirf« Dr. Panl Fechter. Im Stadtbild von Marletlle verfolgt die TchtcksalSlinIeEnropas Kasimir E d s ch m i d. Grete Gnlbraniion plaudert, unterstützt von Olaf» schlagkräftigem -Humor, von Karl Haider. Elie LaSkcr-Tchülcr, Rilke, Karl Arnold. Mar Klinger und Emamiel von cidl. Der belletristische Teil des wie immer mit vielen Kunst- bctlagen geschmückten HeitcS bringt außer der Fortsetzung de» Roman- „Da» Bekenntnis" von Elora Ratzko zwei Novellen von Leo v. Meyenburg und Irmrla Linker g. X Di» SiukommenftenererklSruag tSib nach dem nenen Ein. kommensteuergeley. Mit Musterformularen tn .siweilarbendruck, auSgesüll' und für die Praxis ausführlich erläutert von Dr Koppe. Rechtsanwalt. Hauptlchrisileiter der „Deut-chen Steuer-Zeitung". iIndnstrieoerlaa Soaetb K Linde. Berlin W 10.« X Die biochemische Leben», und Hellmeilr. Von A S ch o k 1 a. -Tchulzeichc Hoibuchdrinicrei und Verlagsbuchhandlung. Oldenbura i. V.» X Die Ernsten Vibelsarscher alS Opfer bolschemiftifche» Nellglau». spSttrr 'Von Lie. theol. P V r a c » n l i ch. «Leipzig. M. HelnsinS Nachi. Egel >K TieoerS.t
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