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Dresdner Nachrichten : 02.07.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188207021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820702
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-07
- Tag 1882-07-02
-
Monat
1882-07
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.07.1882
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Vrvsävn 1882. »rlchxint ,5,Itch Irll» 7 U»r<, »«r «n^dirio«: Maet-nftr»»» >». , «er, «>Mk.. durch Ke«-"- d «irr 75 VI«« «umm. 10 Vt,-- U»Il,,i 37000 »NM». tztir ,i»»Uck,ot» rinnrlandnr No- > »tzri»>« m°6>l I«V »e NetaelG» nicht »erbinLUvi. Annonce» sUc un« nelimcn »n: kce Ainunic'n-Bnrcnnr ««>» ch «-,>»; - «u»»>« «Hei - D«».»« »»««»-!. A«»«lt»e»»«««i - G. NI «Sri«»: - «-». «°,d«»ur,: ^ Halle: — MtstAsamHamvurG. k«s^W!LS----«Sj«--r^Wbsr^ib!--AWsr!W^rsr O»rL HSpLavr, L»»iIU»»»»tr»»,Av ^kr. 4 na«I », empüvdlt «vinv tii ^ ^ Ol»»iNL»»tk"«r «I«r I»v8tv» HLa«vr. TagtKkatt für Politik. Unterhaltung,Etschäftsvtrkel>r.Aörsenbrricht,Frem-tntiste. «nSc-7:-^4!S--?!b s-ÄS--Esr^-s j Vkilkvlm KIv>«r, ^Itmilit 8. villiMa klml-nutdauellv allor v.imao-kutr-Jrtilcol, nie: «viel. oa»«l«;r, L»U, 8pttn«ii, »U-eIi«n, ^irlrlvtfo», ««ntvetivutrto uetÄ. tzttvO«, 8tr«I>- unst ktlLliQtv. MUlvw Mvxvr, mir Mmirrltt 8. 27. ^»drMux. Anleret« werden «erlcnNreHe U »I» ilechm. » U»r »iree, »MW,»» anWoNicnii «»»»«««. Udr. In «ennta« dt« «euNedtnur nnwon>ent«,en: -r. iNoftergaffe Nr. 5 ditdiächm.TIInr. — Ke eins»»»«»« Veiilzcil- k-Iict >» PI,e. »in,el<>ndt w Vlge. »ine «arnntie für de» «cichii> ,i>,i«e «erschein»« der Snler't« wird nicht ,e,ed«n. »u»wirti,c Ännsnee« » »ull,a,e von undelannic» Versouen tnsertien wir nur ,e,en Pr»»n«e»«n»»> Snhln«, durch Briesmarien oder 'il,cu>t<>d>u»,. Ach, Silben loiien Inserate sllr die w.nlo,»- er »der nach einem gektiiM »« Pelitartl« « V,. ävr dorlUimtvn k»drili»t« üv« »k««««. Vvl88« Zr«,IMHV«IlTV» »r«»» «88vr W.1«»«««» HV»»rvi»->L»ii8 <Zr»88t«8 I nnen I>8«88t r krvk. vr. «lavxvr'u ^VoIIrvBme. Lino ßroLLO 1-mvüIrun^ rmk äom 6okjols äor tiovunökoilLlvkia dringt, äa-. 'rein Pros. vr. oinsin ävr dvriUimtvLton ^orirlo in kt.uttxLrt. «rkunäsno imä in boivon >Vor1»on »Utb«jnan,lvrg08et^o >VoUroj'ilua dor>or. Prot. vr. ^»oUer k»gt. in Koinon goloditon ^Vor^on: doim ^Voiirogimv virä äor Llonred ivott-cr o?,t, kouodonfOüt, atlo(.'tfor»t, govivnt an goiLtignr und körj>orii«.der ^rdoitr,tXdigtdOjt. und vorlititgorL »oino I^dontiänuor. krkrtuikd man änrcd ükormrll»i.isv Kinüür,s0. ko 1«t äaü H^oUrogimo vin krLftigoü Uoilmittol. proaoeete unä L'relarerrelekvl»'-»« rratla uaä sr»»eo. Hsusitil>!i»üt boi Oiiilt. LtklosL-titraijW 21. 6iztendvrff). >vnve»ut§8 I >8»Er IZrnvIr-ILielilvrstolle. «r I8lk. sSiticrun, vom l. Juli: Saroineler «och c«eor Vilsolt, »'allsirofe iS sAbdS 7 » > I«2Mill.,sctt,estern:i Misl.gesn»kN. r>iermn»,eiro,r. ». Sieouni.: Temper. I.', 1 L>., nicdr. Tein». IÜ"W , bjjchsie Tein». ,'2 »W. Nord x-si-Wind. Heiler. Nuöslckten für den 2. Juli: Mäßiger Nordost, rriliigcS, wolkig,'S Wi'ttcr mit sllcigung in Acwittcru, Tcinperatur mrnig v,'rändcrt. Sonntag» 2. Juli. Veraniwariliche, Redacteur fiir PollNschkö vr. Emil Btcrci, in Drcüdc» Dicht ne bcn seiner Kcrkcrzelle in Washington ist am Freitag Mittag '/il Ulir der Prästdcntcnmördcr Guiteau gehenkt worden. Der Hcnkci? hat eine gute Arbeit gcthan, die Erde trägt einen Schurken wen '8°*- Bis zur letzten Minute halten die Angehörigen und Jrcundc ^urteau's das Aeußerste unternommen, run den Prä sidenten Artl» Ntchtbestätigung des Todesurtlicils zu bewegen. Die mehrmoii atlichc ^rih zwischen Urtheilsspruch und Vollstreckung erweckte den 3 Erdacht, als solle der Verbrecher noch dem Schassot entrissen werdi jlabcltclegramin vorn letzten Junitage läßt keinen Zweifel ' Icne», Elenden die schwarze Kappe 1'ber die Augen und dit hänfene Schlinge um den Hals gelegt wurde. Bei einen. Nichts« 'ürdigcn, wie dieser Guiteau, wäre jedes Mitleid schwächliche E entimcntalität. Jene M.000 Ilutcrschristcn, die Gui- teau's Schwcs tür seine Begnadigung gesammelt, gehören besten falls blinden ^dealnarren und thränendnisigen Weichlingen, zum grüßten Theil - demjenigen Amcrikanarthume an, das den ganzen Prozeß zu ein. ^ Schmach und Farce der Nechtspreebung gemacht hat. Die vornehme '' eichen, ^7,^>uoilslüfter»cn Geutlcmcn und Ladies, welche währe» k '.angcn Prozesses den Gcrichtssaal sülltcu, jede Jmpcrtini''-'..., des Mordbubcn applaudirtcn, zum Ncujahrstag in sei''^.^^,, Kerker zuin Gratulircn knmen, ihm die Hand schüttelte», sich — Autographcn,LockcnodersonstigcAndcnkcn von ihm ausbaten und dafür hohe Summen zahlten, kurz, mit ihm einen widerwärtigen Kultus trieben — diese stellten gewiß das Hariptkontmgent Derer, die der irdischen Gerechtigkeit ihr Opfer entziehen wollten, lieber die Be rechtigung der Todesstrafe gegen geständige Mörder sollte ein Streit nicht mehr möglich sein in einer Zeit, da die Staaten eine mörde rische Kriegführung für nützlich halten und unsere sozialen Per hältnisse noch so mangelhaft sind, daß in Großstädten Hunderte von Menschen jährlich den -Hungertod sterben. Einzig d i e Frage kann man aufwersen: ob Guiteau wahnsinnig war? In diesem Falle verdiente er das Irrenhaus, nicht das Schassot. Gereicht cs aber wirklich unserer Zeit so recht zur Ehre, daß eine Masse geistvoller Männer allen Scharfsinn daraus wenden, darzuthun, daß Guiteau nicht sowohl in phnsischcui, als in moralischem Wahnsinn gemordet hat? Geistesumnachtung schreibt ihm kein einziger jener wunderlichen Vertheidiger zu, die so rührende Sorgfalt für die Ehrenrettung jenes Elenden verschwendet haben. Die Hauptmasse dieser Vertheidiger besteht darin, daß Guiteau in einem Ansalle von moralischer Be wußtlosigkeit sein schnödes Werk gcthan. Er war, nach dieser Theorie, ein geistesgestörter Fanatiker, der sich in eine Idee ver bissen hatte und bei der That weder an die Folgen dcS Gewalt aktes, noch an Lolin oder Strafe dafür gedacht hat. Als ob man mit dieser Auslegung nicht jedes Verbrechen entschuldigen könnte, nicht jeden Uebelthäter als einen momentan „moralisch" Wahn sinnigen freisprechen müßte! Geht doch, Ihr lmvcrsentimcntalcn Haarspalter! Wenn Ihr ein Achtel Eueres Scharfsinns darauf ver wendet hättet, Mittel zu ersinnen, daß arme, redliche, arbeitswillige Menschen nicht im harten Kampfe ums Dasein zu Verbrechern wer den, so hättet Ihr Euch um die Menschheit verdienter gemacht, als mit dem Versuche, einen so widerlichen, heuchlerischen Betrüger und Mörder dem Galgen zu entreißen! Für den schlechtesten Kerl interessirt sich die Welt immer noch mehr, als für einen brave», aber armseligen Schlucker! Augenverdrehcn und Frechheit zugleich waren die hervorstchendstcn Züge in dem peinlichen Prozesse des Mordbuben. Das enttäuschte Aemterjägerthum, die maßlose Selbstsucht einer abgewicsencn Lakaicn- tzele traten als die faulsten Früchte hervor, welche die Eormption Ame- rikaS^rzeittgt hat. Es war mehr als eine rhetorische Wendung eines seinen Clienten um jeden Preis retten wollenden rabulistischcn Advokaten, als Guiteau's Vertheidiger, Scovillc, in seiner Schluß rede ausrief: die Koryphäen der republikanischen Partei gehörten neben Guiteau auf die Anklagebank. Jener Vertheidiger heftete damit auk die Häupter der „Stahlharten", dem jetzigen Präsidenten Arthur, dem früheren Präsidenten Graut, dem Obcrrichter Conkling, das Flammenzcichen der Mitverantwortlichkeit für Guiteau's That an die Stim. Als Garftcld, dieser edle Mann, dieser ehrenhafte Präsident, auf dem Schmerzenslager stöhnte» da hoffte man, würde das Verbrechen auf die amerikanische Nation die Wirkung eines luftreinigenden Gewitters auSüben. Nichts derart ist geschehen. Die durch das Attentat von, 2. Juli ans Ruder gekommenen Pro- fcssionspolitiker habciz/das Land wieder ganz fest in Trense und Kanthare genommsn. Die Corruption herrscht in den Vereinigten Staa^u^i^r-rvie je. Präsident Arthur unterschrieb das Todes- ^krlcheil, das ihn von der Gegenwart eines Subjektes befreite, besten That ihm selbst zur Verfügung über die unermeßlichen Machtmittel der groben Republik vcrhalf. Während Guiteau, dieser armselige Winkelpolitiker, den Kopf in die Schlinge steckte, tragen Diejenigen frei ihr Haupt, die ihm zuerst moralisch die Mordwaffe in die Hand drückten und jetzt den Strick um den Hals legen ließen. Alles Daö verträgt sich mit der eifrigen Rcligionsübung, der strengen Sonntagsheiligung, der Unmasse von Kirchen und Priestern, die so auffallende Erscheinungen in der ersten Republik der Erde sind. Die zweite Republik, die französische, thut sich im Gegensatz dazu durch ihre ausgesprochene Rcligionsfcindschaft hervor. Allem, was inr Staatslebcn an Gott und Religion erinnert, machen die franzö sischen Republikaner in unerbittlichem Kriege den GarauS. Aus der Schule haben sie bereits den Religionsunterricht hinauSgeworfcn, jetzt ist auch die gerichtliche Eidesformel gemodelt wordem Man strich aus ihr die Worte „Vor Gott und vor den Menschen" — gewiß «ine, selbst einen Gottesleugner nicht verletzende Formel — und ersetzte durch die Worte «Auf meine Ehre und mein Gewissen schwöre ich". Diese Worte entbehren gewiß nicht der Feierlichkeit und Würde, aber die Anrufung des lebendigen Gottes bei der Eidesleistung vermögen sic doch nicht zu ersetzen. Zumal die Kammer außerdem beschloß, jedes religiöse Sunibol aus den Gcrichtssälcn zu entfernen. Weg mit der Bibel! Hinaus mit dem Erucifixe! Mit diesem Beschlüsse entsrcmdct sich die Republik immcrmchr die -Herzen der gläubigen Franzosen, Namens deren der Herzog von Larochcfoneaulo ausrics, daß er niemals einen so ent weihten Eid leisten würvc. In das Kapitel dcS Religionshasses der Republikaner schlägt auch der Beschluß ein, den Kirchcnbnu auf dem Montmartre cinzustcllcn. Als l87l die Kommune endlich von den Versailler Truppen niedcrgeworsen war, beschloß man „zur Sühne der Konimunegräuel" aus dem Montmartre eine großartige Kirche „zum Herzen Jesu" zu errichten, oic hoch über dem „gottlosen Paris" thronen und so den Gedanken versinnbildlichen sollte, daß die Religion über die Revolution doch zuletzt triumvhire. Die ihres unversöhnlichsten Feindes befreite Nationalversammlung Versailles bewilligte dazu den Baugrund: mittelst allgemeiner Sammlungen kamen im Anfang gegen 12 Millionen Francs zu sammen. Nachher flockten die Sammlungen ungemein; cs mögen bis jetzt etwa 15 Millionen zusnmmcngcdracht und zu den Gründungs- arbcitcn verbraucht worden sein. Das Werk liegt als Ruine da ; cs fehlt an Geldern. Ter Bau war natürlich den Kommunarden stets ein Dorn in den Auge» ; jetzt haben sie es doch durchgcsetzt, daß die Kammern das Dekret widcnufcn und die Schenkung des Baugrundes znrücknehnien sollen. Ob und wie man die gespendeten Millionen ausbringcn und zurückgeben soll, das unterliegt den Be rathungen einer Kommission. Tic Konferenz sitzt, die Europäer flüchten. England rüslct - in diese Worte läßt sich der augenblickliche Stand der eguptischen Frage zusammenfasten. Was die Konferenz in Konstantinopel aus- driitct, entzieht sich dem Publikum. Wahrscheinlich haben die Diplomaten überhaupt gar kein Geheimnis, zu verhüllen. England spitzt Alles auf die Entfernung Arabi's zu. ES könnte scheinen, daß, wenn Arabi vom Schauplätze verschwände, die eguptischen Wirren gelöst wären. Man süblt sich fast versucht, von einer Arabstrage. nicht von einer eguptischen, zu rede». Arabi ist aller dings, nach dem ausdrücklichen Zcuaniß des Suezkanal-ErbauersLeffeps, der „unvermeidliche Mann des jAugenblicks". Glaubt aber Eng land wirklich, wenn es seine Verbannung durchsetzte, oder wenn es ihn in offener Revolte tödten, oder nach einer Gerichts-Farce das Haupt vor die Füße legen ließe oder wenn ihn gefällige Giftmischer mittelst schwarzen Kaffees oder Stachelbeeren beseitigten, daß dann die Nationalbcwcgung, die das egnptischc Volk erfaßt hat, ver schwinden oder ohne Haupt bleiben würde ? Nein. England ist sich der Tiefe dieser Volksbewegung bewußt. Seine Mittelmccrflotle liegt vor Alexandrien (dort ankern überhaupt 32 Panzerschiffe), die Kanaiflotte ist bei Malta, dahin ist auch das Reserve-Geschwader unter dem Kommando des Herzogs von Edinburgh begriffen. Trotz dem treiben die Toricü das Ministerium Gladstone zu noch größerer Energie au. Ein konservatives Entrüstungs-Meeting in London verlangte, daß das Gladstone'sche Kabinet, das „ohne Muskel und Knoche», das ein Wcichfisch" sei, sortgejagt werde. Es ist nicht un möglich, daß der Entrüsiungssturm Glavstonc wegsegt; denn jdie entgegengesetzten Meetings der Fricdcnsprcdiger-Partei, welche die Einmischung Englands als Infamie behandeln, vcrschcllen in dem brausenden Sturme. Die Tories würden allerdings besser geeignet sein, die egnptischc Frage zu lösen: sie würden dazu die Verständig ung mit Deutschland und der Türkei erbitten. Ncnrstc Ttlkstrammr drr „Tresdnrr Nachr." vom 1. Juli. Berlin. Der Kaiser bat die Ernennung der Mitglieder des Patentamts (darunter Reg.-Rath Prof. vr. Hartig in Dresden) auf weitere 5 Jahre erstreckt. — Die auswärtigen Bundcsratds- Bcvollmächtigten haben Berlin zum Tbeil wieder verlassen. - Einer hierher gelangten „Times" Meldung zufolge zeigt sich die Pforte geneigt, sich den Eousercnzbcschlüsscu anzuschließen. — Der K. S. Militärbevollmächtigte v. d. Planitz hat sich mit mehrwöchigem Urlaub »ach Dresden begeben. London. Die gestern Nachmittag eröffnctc Untcrhaucsitzuug dauerte l'ltz heute Vormittag IN Uhr ununterbrochen fort. Parnell und 15 niedere irische Teputirtc wurden vom Sprecher aus dem Sitzungöhausc wegen Obstruktion suspeudirt. London. Das Arsenal in Woolwich erhielt gestern Abend den Befehl, innerhalb 21 Stunden einen vollständigen Artillcrie- park. darunter dreißig schwere Belagerungsgeschütze und 42 Geschütze geringeren Kalibers bereit zu stellen. London. Es sind Vorkehrungen getroffen worden, um im Nothfalle 10,000 Man» der in Indien stehenden Truppen »ach Egyp ten zu senden. Ein Drittel würden englische, zwei Drittel eingeborene Truppen sein. Tie cnglikchen Kriegsschiffe „Orion,, und „Dondcc" segelten heute durch das Mittclmeer nach Eairo ab. Das britische Geschwader führte gestern ein Manöver mit einen, kleineren Kriegs schiffe aus und begab sich dabei außerhalb des Hafens. Arabi Bcn beklagte sich bei Derwisch hierüber, darauf hinweisend. daß aus des Sultans Befehl die Errichtung der Erdwerkc sistirt worden, und beantragte, daß der egnptischc Eontreadmiral an Bord der englischen Schiffe gesendet werde, um Aufschlüsse über die Schiffü- bcwcgungcn zu verlangen. London. In der Grafschaft Galwan, in demselben Bezirke, wo am 8. Juni Gutsbesitzer Bourke »nt den ihn begleitenden Dragoner-Korporal ermordet wurde, ist Donnerstag Vormittag der Agent deü Marquis von Clauricourde und dessen Diener meuch lings erschaffen worden. Bei Belfast wurde ein eine kleine Meierei bewiitl,schäftender Böttcher von zwei Männern überfallen und ihm der Kops mit einer Sense gespalten. Sein Gehilfe wurde schwer verwundet. Berliner Börse. Die Börse «öffnete auf Grund unbefrie digender Notirungen von auswärts in schwacher .Haltung mit nie dngercn Eoursen. Später trat eine " wenn auch das Geschäft nicht von schloff« höher. Deutsche Bahnen fest, von österreichischen hatten Galizier, die 1 Procent anzogen, ulen Umsatz. Banken inr Allgemeinen still. Disconto 1 Proc. über schließend. Bergwerke behauptet . Laurahütte gaben indeß 1 Proc. ab. Fonds reckt fest, theilweis anzieliend. Russen belebt. »»«NN»« I. JilK.rwen»». llrcdil SS5.",. tz,am«»ichn 271-:,. Lom barden 110,50. «Oer ceil. SiNderrente —. Pa»,«rrente —. Galizier 265.62 Oeslerr. Goldrenie —. Ung.Aoltren!« . 77er Rußen60er Muffen 2. vricntanlelhe , Neucffc Ungar. Goldankeihc . Örlcnlanleihe —, Un garisch« Vaplerrcnle —. TiSronia —. «kgepttr —. Rublg. ne entschiedene Besserung ein. großen. Belang war. Ercdit und schloffen mit 517, I Mark Pari», I. (zull. iLchiiisi.i Rente 60,UV. Anieide III.I5. .zialicuci --..I v Ltaaiibalm 676.25. Lombarden 2,l>,c<). do. Prionidlcn 276.VV. lrg>>ptcr 2:1,60. Ocsierr Aoldicnte Bcbauvtct. ^ Vokales und Sächsisches. — Dem der Zoll- und Stcucrdirektion beigeordncten R-ichs- bcvollinächtigren für Zölle und Steuern, Kgl. preuß. Geh. Regic- rungsrath von Lcssina, wurde das Komthurkrcu; II Klaffe des AibrcchtsordcnS verliehen. — Sc. Exe. -Herr Finanzminister v, Könneritz besichtigte am Dienstage die Räumlichkeiten des Zollamtes in Schandau. Man bringt diesen Besuch mit demnächst zu erwartenden Erweite rungen der schon längst unzulänglichen Räume, bez. mit einem vor- zunehmcndcn Neubau in Verbindung. — Se. Ere. Herr Staats- und Justiz-Minister Dr. v, A bckcn ist am Mittwoch Abends in Plauen eingettossen und hat sich an. Tage darauf nach Elstcrberg unv Treuen begeben. Kanzleira l> Schleicher in Leipzig erhielt das Ritterkreuz des Kais. Ocslcrr. Franz Joseph-Ordens. — Ter bisherige Adjutant der 2. Kavalcric - Brigade Nr. 21, i Riitmcist r v. E a rl ow i»- H a rt i tz s ch, ist unter dem 1. Juli '! als Eskadron-Ehcs zum I. Husaren-Regiment Nr. 18 versetzt wcr- mcr Pen und erhält die Eskad'vn dcS verstorbenen Rittmeister Stengel. Als Adjutant der 2. Kavalcric - Brigade ist der Prcmierlieutcnant v. Earlowitz vom 2. Ulancn-Äegimcnt Nr. 18 ernannt. TerHIbe ist unter dem gestrigen Tage zur Uebernahme der berüg!. Geschäfte >n Dresden eingetroffe». Das Bureau benannter Brigade verbleibt bis auf Weiteres Reicbsstraße dir. 6. — Herr Polizeipräsident Schwauß ist gestern von seinem Urlaub eingetroffe» und hat die Leitung der Geschäfte wieder übernommen. — Seiten des Kgl. Kriegsministeriums wird beabsichtigt, das Kgl. Bezirkskommando in Grimma vom l. April 1883 an, nach Wurzen zu verlegen. — Der renommirte Verlaasbuchhändlcr Enslin in Berlin hat sich der ihm vom König Albert erwiesene» Auszeichnung «Ver leihung des sächsischen Aibrechtsordcns) nicht lange erfreut. Als am Freitag Abend der,, ReichSanzciger" diese Tckorationsverlcihung ver öffentlichte, deckte drei Tage bereits der kühle Rasen seine sterblichen Ucbci-reste. — Die Bcrgvcrwaltcrstellc der sämmtlichcn fiskalischen Weinberge ,n der Hoslößnitz, Cossebaude, Pillnitz :e., welche ca. 40 Winzcreicn umfaßt, ist Herrn Reinhold Kling« in Zihschewig übertragen worden. — Die Einweisung der zahlreichen neu ernannten resp. beförderten GerichtSbeamten in ihre neuen Aemtcr bat am 1. Juli stattgefunden. Besonders feierlich war die Einweisung des Herrn Obcramtsrichter Kunz durch den Präsidenten des Landgerichts Dresden, den Geh. Jusnzrath Wehinger. Zu diesem Akte hatten sich unter Anderen sämmtlichc Imvothekenkimdige Amtsrichter nach den Gerichtslokalitäten auf der Pirnaii'chen Straße verfügt. — Am Freitag Nachmittag versammelte H-rr Graf Lnckner auf Schloß Altsramen eine Anzahl Herren Offiziere des Gardereitcr- rcgimeuts zu einem opulenten Diner, welches von der altbewälii-ten Küche des Herrn Traiteur Siegel, hier, geliefert wurde. Nach dem Din« belustigten sich die Herren mit Pistolenschießen nach Glas kugeln, bei welchem sich namentlich der Schloßherr als trefflicher Schütze erwies. — Anläßlich der Verlängerung des kleinen Belagerungs zustandes über den Leipziger Amtshanptniaiinschaftsbezirl ist den dort Ausgewieseireir mittelst antograplnrt« Zuschriften eine Verord nung der Kgl. Krcishauptmannjchaft bekannt gegeben worden, wonach die Ausweiningsverfügiing in Kraft «halten bleibt bez. erneuert wird. — Nicht wenig« als 304 Kinder (150 Knaben und 154 Mädchen) werden diesmal bei den Ferienkolonien berücksichtigt. Aus den durch die jetzigen Sainmlungen auszubringerrden Mitteln sendet der Ausschuß folgende 13 Kolonien aus: Für Knaben Schulhaus Saultitz (Lelirer Vogel), Schulhaus Erostau «Eantor Ulbricht», Gast haus Gottleuba I. (Lehrer Kummer), und Gottleuba 11. «Lehrer Kaubisch). Gasthaus Hcllcndorf (Lehrer Schöncbaum), Schönfeld (Lclner Rümml«) und Stenz (Lehrer Döring). Füc 'Mädchen Schuihans Diera (Lehrer Schau), Gasthaus Auer (Oberlehrer Kohl), Kurort Mulda I. (Frau Baron) und Mulda II. (Frau Bock), Schloß Graupzig, das abermals durch die Güte des Herrn Kammcrherrn von Zebmen dem Ausschüsse zur Verfügung gestellt worden ist (Fräu lein Hanicke) und Familicnhaus Groß Lndlitz (Fräulein Leipold). Nun sind aber noch sechs weitere Kolonien zu nennen, welche aus der großen Summe bestritten werden, die durch Vermittelung der Fra», von Bloome als Ertrag einer Aufführung den Ferienkolonien zugeflossen smd, und zwar für Knaben: Schulbaus Zadel (Kirch- schullelner Kluge). Schulbaus Kirichau (Lehrer Aust) und Gasthaus Markersbach (Lehrer Wolf); für Mädchen: Gasthos Kirchbach I. (Frau Lelirer Wilde) und Bauergut Kirchbach II. (Frau Tümlcr), sowie Gasthos Obcrknnnersdors (Lehrer Tüoc). Und die 20. Kolonie (Mädchen unter Leitung der Frau Lehrer Müller) kommt nach Scheck- tbal bei Kamenz. mo sie durch die Güte eines dasigen Gönners der Ferienkolonien freie gastliche Aufnahme finden soll. Vor der Ab reise werden aber sämmtliche Kinder von den acht Aerztcn in, Aus schüsse , die schon am 23. Jnni die schwere Arbeit der Auswahl der Kinder aufopfernd durchgcführt haben (cs sind dies die Herren Geh. Medizinale. Dr. Fiedler, Medizinair. Dr. Nicdncr und Birst, Hirschfcld, die Dr. Krug, Hosroth Hüblcr, Moldau, Meinctt und Oel,me> erst »och einmal genau untersucht, gewogen re. Auch das Vergnügen des Badens will der Besitzer deü großen Bades „zur Hoffnung" allen Kindern unmittelbar nach der Untersuchung gewähren. — Gegen 400 wastere Meist« sämmtlich« hiesiger Handwerks- innungen batten sich am Freitag Abend im großen Saale des Tivoli zu ein« Hauptversammlung vereinigt, um sich über den Verlauf und die Ergebnisse des deutschen Handwerkertages zu be sprechen. Der Obmann des Jmiungvältestenvereins, HcrrJ. F.Schäfer, «öffnete die Versammlung, worauf Herr Stadtverordneter Sciler- mcijtcr Steuer im Allgemeinen des Ha»dw«kertages und im Speziellen über das Jmrungsgesetz von« 18. Juli 1881 und die Frage der Errichtung von .Handwerkerkammern und eines gemeinsamen deutschen ' andwerkcrverbändes rcferirte. Red»« betonte die unabweisbare otkiwendigkeit einer Gewcrbereform aus Gruird obligatorischer Innungen und widerlegt gewisse Vorurtlicilc. welche u. A. auch auf dem Handwerkertagc seiten der hiesigen Herren Tclcgirten Schröer, Christoph. Lange, Hc - „ . ;u Begründung neuer Innungen gegebenen Frist (1885) vor allen weiteren Anträgen ans Abänderung der Gewerbeordnung mit Aus nahme der Einsübrung von Legimitattunen für Arbeiter Mstand zu nehmen. Der Handwerkertag entschied sich jedoch mit 252 Stimmen gegen 54 für die Einführung obligatorischer Innungen. Der Herr Referent bezeichnet« es als die vornehmste Aufgabe ver Handwerks meister, den Handwerkerstand den, Staate zu erhalten und dies könne
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