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»llgü Somk rr k«// 41. Jahrgang. ^/v ^«e »K^/-L-«^e «*/«>' oAe-»är r/e VßUpktSN. <i»8t»s üitWclivItl, livritrztnlM >4. V»p«t«». <>»>>,üvlilt in tki«t«»t^> Anuvudl: kluvi'it« Oofeu u. Ilviüv, Uuu^. XÜ«livn- >m.l 1-un<l4vU tU^Imktft-Ovi ütliv. LN»»!Ü.L«»tr»«el. ^ Msäsr »m I^sr Z »wä d«Ni>unt«' ac»l^ 3 Svrtsv ««tztsvdrrarrer vsmmstrvwpku >>,. 7«> .. V«» Ltp„ t L<> I .75 >tt ,7 K g«rr«»-8oclrsi> l. >'l < 7» IUiul«r-Striiwi>I« n-'l'i ' » 4 « LU« Vntenevge. ^ I'al»- „ml "» Dresden, 18s>G. 1'. Uvinrnli kruftbe! lieiiesle ^gljeiie lornspr. l, 8390. »7t«;«»»« 5t1»»liliutr»t»r»t. rkolorrLpktv',' Lklw 8 >ii6if. 8l>c-, lalitätou: ILtNitvi- nnä vpopz»«»- 4»r«»t»n«z», Vivitkitrwn - 1ftiotk,--rapl>ion >2 Ütllck 6 Mrlc, Vv>'»ri'«t>8«i »»««>» u«»ed jväeiu Lilä io ittiustl. ^uskübruafs. ^vtLtr 4V»i8enkr»u88lr. LE-, rzoxsusidsr 6o»i ostsmnli^sll Vietorm-Kolol. dS. ä^sür alle Bäckereien und diejenigen Konditoreien in Kraft stattgesuuden, Haiin wäre doch Meyer erst recht in die Stichwahl Kr die Mnate Mi und I»«i werden Bestellungen auf die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäfts stelle zu 1 Mark 7V Pfennigen, für auswärts bei den Kaiserlichen Postaustaltcn im Deutschen Reichsgebiete zu 1 Mark 84 Pfennigen, in Oester reich-Ungarn bei den K. K. Postämtern zu 1 Gulden llll Kreuzern angenommen. StschasksStlle der..vrksdnkr Aachriihkttl", ÄlarieuSrake 88, Erdgeschoß. Politische». In der langen Reihe von schweren Mißgriffen und Fehlen«, welche die Berliner Politik seit 1890 begangen hat, steht als einer der bedenklichsten die Sozialpolitik obenan, wie sie durch die be kannten kaiserliche» Erlasse eingeleltet wurde, die am 1. Februar des genannten Jahres ohne die Gegenzeichnung des damaligen veraniwortlichen RetchSkanzlecS Fürsten Bismarck erschienen waren. Tie Bahn für die sogen. Arbelterschuhgesetzgebung konnte nur durch den Sturz des großen Kanzlers sreigemacht werden. Es ivar der Geist Hinzpeter's, der diese neue Richtung inspirirte. In zwischen ist dieser Herr glücklicherweise wieder der Beschaulichkeit der Studirrstube zurückgegebcn worden. Aber die beiden B.'s, die Herr«, Minister von Berlepsch und von Boetticher. die für die Sozialpolitik von 1890 die Führung übernahmen, sind geblieben; eL sind die einzigen Minister, die seitdem ihre — Stellung nicht gewechselt haben. Besonder war cs Herr v. Boetticher, der zu diesem Behufe. als er der heilsamen Disziplin des Altreichskanzler ledig geworden war, unter seinen vielseitigen Talenten eine nun mehr höchst werthvolle Akklimatisations- und Anpassungsfähigkeit entdeckte und davon in überraschender Weise Gebrauch machte. Der Erfolg des neuen sozialpolitischen Kurses war das — Wachsthum der Sozialdemokratie. Diese wußte aus >encn kaiserlichen Erlassen, die Fürst Bismarck in'S Feuerzu werfen gerathen hatte, und aus den gesetz geberischen Maßnahmen, die sie zur Folge hatten, neue Agitations- lraft für sich herauszuschlagen, hauptsächlich dadurch, daß sie in den breiten Massen der ihnen besonders zugänglichen Bevölkerungs- schichtrn geschickt den Glauben zu erwecken verstanden, daß ihre Bestrebungen von oben her Billigung und Förderung fänden. Vor einem Jahr schien sich in Berliner Negierungstreisen die Er- kenntniß Bahn zu brechen, welches Unheil man mit der neuesten Sozialpolitik angerichtet habe. Kein Anderer als Herr v. Bcrlepich selbst war es, der im Februar vorigen Jahres im Reichstage das kleinlaute Bekenntniß ablegen mußte, daß die Sozialdemokratie sich jede zum Wöhle der Arbeiter geplante Maßregel zu Ruhe zu machen wisse und daß daher die Regierung fernerhin bei ihren« Vorgehen die äußerste Vorsicht beobachten müsse. Ec versicherte, daß die preußische Regierung bei jedem Gcletzentwurf prüfen wolle, ob durch ihn nicht di« Machtmittelder sozialdemokratischen Agitation gestärkt würden. ES gewinnt den Anschein, als ob Herr von Berlepsch und seine Kollegen diesen Gesichtspunkt, den «inst auch Caprivi auf gestellt hatte, um dagegen zu handeln, vollständig wieder aus den Augen verloren hätten. Denn die neuesten sozialpolitischen Maß nahmen sind nur dazu geeignet, die sozialdemokratischen Agitatoren in die Lage zu setzen, das Gift, welches sie in die Arbeiterklassen tragen, in noch stärkeren Dosen als bisher anzuwenden. Und dieses Gift muß umso kräftiger wirken, als sich ja gleichzeitig die Ueber- zeugung immer mehr festigen muß, daß die Regierung völlig außer Stand« ist. irgend etwas gegen die nmstürzlerische Propaganda zu »nternehmen. Die Berlepsch-Bötticher'schc Sozialpolitik hat zur Zeit zwei Blüthen gezeitigt: den hinreichend gekennzeichneten Be schluß der Kommission für die Arbeiterstatistik, sämmtliche Laden geschäfte von 8 Uhr Abends an zu schließen, und die aus der Hnitiatipc derselben Kvnimissivn entsprungene Verwaltungs- Maßnahme, den Maximalarbeitstog für die Bäckereien elnznführrn. ES ist mit lebhaftem Dank zu begrüßen, daß sich die konservativen «rroklionen entschlossen hoben, hiergegen mit Entschiedenheit Stellung zu nehmen. Die Freikonsklvativen haben im preußischen Abgeordnetenhause de» Antrag gestellt, die Regierung zu ersuchen, ihre Einwirkung dahin geilend zu machen, daß dem Ladenichluß- Vorschlagr der Kommission für Arbriterstatistik keine Folge gegeben Iverde, und die Konservativen baden soeben im Reichstage wegen der BniideSrathSverordnung betreffs Regelung der Arbeitszeit im Däckcreigewcrbe interprlliri. Aeußerlich läßt sich der Verlauf dieser zweitägigen Interpellation nicht besser charakterisiren, als dadurch, daß die Negierung die wärmste Unterstützung und Nertheldlgung bei dem Eentrum und bei der Sozialdemokratie fand, während sich die übrigen Parteien mit Einschluß der Freisinnigen gegen dir neuesten Arbeitmchutzmaßrrnrln anSiprache». Von« Eentrum wurde der »große" Sozialpolitik«! Hitze in'S Feuer geschickt. Dieser Doktrinär, der vom »neuen Kurse" den Titel „Professor" erhalten hat. betrachtet alle sozialpolitischen Fragen lediglich vom Stand punkte des Arbeiters, ohne jede Rücksicht auf die Interessen der Arbeitgeber. Di« Verordnung des BundrSmths. die am 1. Juli dS. H- skr alle Bäcttreic» lind diejenigen Konditoreien in Kraft trete» soll, in welchen neben Konditolwaaren auch Bäckcrwaaren hrrgestellt werden, unterwirft den Betrieb dieser Gewerbe einer Reihe der bedenklichsten Beschränkungen, unter denen die Ein führung des 12stü»digen MazlmalarbeitstageS besonders hervor- zuhrben ist. Der Abg. Hitze gab seiner lebhaften Freude über das Vorgehen des Bunbesraths Ausdruck und hofft, daß auch über diese Verordnung hinaus die Arbeiterschutzgesetzgebiing ausgedaut werde. Der Sozialdemokrat Molkenbuhr sieht i» der Verordnung den ersten Schritt zur Schaffung des von seiner Partei geforderten allgemeinen Maximalarbeitstages, und Bebel bezcichnete die Maß nahme der Regierung als „vernünftig". Der vorgestrigen Rede des preußische» Handelsministers von Berlepsch zollten die Sozial demokraten in geradezu demonstrativer Weise ihre wärmste An erkennung. Tic einzelnen Ausführungen dieses Regierungs- Vertreters wurden durchweg durch die zustimmenden Zwischenrufe der Umstürzler: „Sehr richtig!' „Sehr wahr!" ausgezeichnet, und als Herr von Berlepsch «nit feierlichem Pathos erklärte, so lange er noch einen Finger rühren könne, werde die Regierung den Rückzug auf sozialem Gebiete nicht milmachen, erhob sich bei den Sozial demokraten ein Beifallssturm, als ob einer der Besten aus den Reihen der Ihrigen gcft'wchen habe oder als ob sie bekunden wollten, wie wohl sie sich als „Regierungspartei" suhlen. In Frankreich waren die Sozialdemokraten unter dem Kabinet Bourgeois tatsächlich die festeste Stütze der Regierung: in Deutschland haben nicht am wenigsten die Regierungsblätter mit Entsetzen daraus hingewiesen. Aber wenn der Geist der Herren von Berlepsch und von Boetticher noch länger wirthschastet. so werden auch wir uns in Deutschland sehr bald aus der abschüssigen Bahn befinden, aus der man In Frankreich zusekends hinabgleitet. Kein Anderer als Graf Bismarck batte den Muth, die Thaljache fest;i»«ageln, daß die Reden der Minifter bei den Sozialdemokraten lauten Beifall fänden. Das ist der beste Beweis, benierktc er, wem die Ver ordnung des Bundesrarhs nützt. Ter Maximalarbeitstag, führte er ». A. n«ls, muß ln seiner logischen Entwickelung znm Normal- arbcitstag führen, n»d das ist der Umsturz des ganzen wirthschaft- lichen Systems. Mit Recht ist hcrvorgehoben «vorbei«, daß die Verordnung für das Bäckereigewerbe auch bei anderen Gewerben im Lande Unruhe Hervorrufen müsse. Zahlieichc Bittschriften aus den Kreisen der BetheiligUn haben sich in scharfen Worten gegen die Verordnung ausgesprochen. In einer solchen Bittschrift wird gesagt, die Meister sehen mit Furcht und Zittern diesen aus der Sozialdemokratie hervorgegangenm Maßnahmen entgegen, und ähnliche Wendungen kehren in schmerzhaftem Tone wieder. Obgleich die drohende Verordnung des Bundesroths im Ver lause der Interpellation einer geradezu vernichtenden Kritik mtter- zogen wurde, obwohl die Redner der beiden konicrvatiben Frak tionen mit de«, Wortführern der Rationalliberaleir und des Frei- überzeugend die nachtheiligen Folgen der Ver- sinns wetteiferten, ordnung ickerZ punkte i sprachen, wurde die Befürchtung geltend Mittelstandes und namentlich der sie «macht, daß die Lage des . andwerkcr durch derartige Bestimmungen noch mehr verschlechtert werde. Der national- liberale Abgeordnete sür Stuttgart, Geh. Kommerzienrath Siegle, bewies auf Grund genauer Erhebungen über die ArbeitSverhalt» niste im Bäckereiarwerbe. daß die Maßregeln des Bunbesraths nicht nur prinzipiell bedenklich seien, sondern auch in prsxi im höchsten Maße schädlich wirken würden. Kaum ein Gewerbe er scheine io ungeeignet sür die Durchführung einer Maximalarbeits- zest. wie das Bäckergewerbe, welches von den Gährungs-, Witterungs- und sonstigen unvorhergesehenen Verhältnissen ab hängig sei. Kauin ein Gewerbe zähle auch so viele Kleinbetriebe, welche durch die schematische Beschränkung der Arbeitszeit zu nsten der Großbet stattgesundcn, dann wäre doch Meyer erst recht gekommen. — Abg. v Holleufer Ikons.): Mau sieht hieraus wieder einmal, wie auch jene Parteien, w nn cs sich um einen ihrer eigenen Kandidaten handelt, sofort ans den Boden unserer An schauungen trete», daß nicht die anittichen Becinslnsiiinge» an sich eine Wahl ungiftig mache», sondern daß man sich tragen mii!:. welche Wirkungen haben die Beeiiiflusinngen ans das Walilccgeb niß. Der betreffende Landrath sei bei brr Wahl übrigens nicht amtlich, sondern nur als Privatperson hervvraekrcten. «volle man das etwa alle» Beamten verwehren? Seine Partei tei für Giftig keit der Wahl, acceplire aber zunächst auch Rückverweiuing. -- Abg. Auer ISozO. Meine Partei sei die letzte, den Beamten ihr persönliches Wahlrecht zu nehmen, aber cs liegen hier khatsäch sich amtliche Beeinflussungen vor. Der schriftliche Berich! kon- staftre ansichlicßlich. daß der Landrath v. Werder sich bei »einer Agitation sogar der Gendarmerie bedient habe. Zu wessen Gunsten die aintllchc Beeinflussung erfolgte, sei gieichgiilig. — Abg. Gamp IRp.) erblickt eine tyatsächftchc Verkürzung der politischen Rechte der Beamten in der absoluten Zurück,ucsinna welche sich dieselben nach der Auffassung Auer s cuttcriegen «ollen. Redner spricht für die Rückverweisung. — Abgg. Iricdbeig i>» und Görz sprechen gegen den Aniraa der Kommission — Abg Spahn iCeiitr.) behauptet, daß es sich hier um ciorbitanic Wahlbeeinllu" (nl.) stellt In A dem Standpunkt . .. ohne Rücksicht aus das Maß ihrer Wirkung erfordere oceKaisirnng einer Wahl. Der Antrag Holleuter aus Ruckvenveiinng an die Kommiftion wird mit 125 gegen 97 Stimmen abgelchnt »nd die Wahl Meyer sür ungiltig erklärt. Die Wahlen Rothe«, und Rcich- nmth werden beanstandet, dagegen die Wahl des Grafm Dönhoff Id.-ko»>.) für giltig erklärt. Es folgt die Wahl Krupp. Tic Koiu- miffion beantragt Giftigkeft. — Avg. Lütt'chenau tSoz.) beantragt Beanstandung und Anstellung von allerlei Erhebungen. — Die Wahl wird nach längerer Devatte für giftig erklärt- Tic Kom mission beantragt, dir Wohl des Abg. Holtz <Rp.) zu beanstanden. Von polnischer Seite wird Ungiftigkeit beantragt. — Abg. Gamp (Rp.) beantragt dagegen Giltigkeit. Ihm scheine, als werde von den Parteien hier nicht noch sachlichen Gesichtspunkten, sondern nach Parteirücksichten geurtheilt. (Oho!) — Bei der Abstimmung über den Antrag Gamp stellt sich Beschlußunsäbigkeit heraus, cs sind nur 184 Abgeordnete anwesend. — Nächste Sitzung Montag; Wahlprüfungen, Wahl eines Mitgliedes zur Kommission snr Arhetterstcttlttik, zweite Berathung des Börsengesetzes. Berlin. Ter Bnndesrath überwies gestern die vom Reichs tag infolge des Antrags des Abg. Adt und Gen. gesaute Reso lution über das Duellwcsen dem Reichskanzler. — Fürs! «,crdi»c»id von Bulgarien hat heute Vormittag, von Petersburg tomiiiend, aiif der Reise nach Paris Berlin passirt. — Mit Unterstützung der Mehrheit des Centrums haben die Abgg. Schwarze und Fuchs «ür die zweite Lesung des Börsenaefttzes einen Antrag auf Verbat des Getreideterminhandels im Reichstage cingebracht, — Die ih ^ ^ L 57 ' 4 » » der Großbetriebe beeinträchtigt werden würde, wie das erbe. hin. daß das erbach wies darauf Gunsten der Grotzbetriebe beeinträchtigt wer! Bäckergewerbe. Der sreikonservativc Abg. Merbach hin, daß das Bestreben der Herren vom grünen Tische, alle Be triebe im Reiche in dieselbe Schablone zu zwingen, schließlich nur die Folge haben können, daß Alle unzufrieden werden. In voller Urbereinstimmung mit den Ausführungen der konservariven Redner krttisirte Eugen Richter die fortgesetzten Beschränkungen drS Erwerbslebens, durch die ein Gefühl großer RechtSunsicherheit in weite Kreise getragen werde und die von den Sozialdemokraten als Urbemangsmaßregeln zun« sozialistischen Staat begrüßt wurden. Der Führer des Freisinns war w überaus glücklich m seiner Polemik, daß «hm Gras Herbert Bismarck, der sonst gleich seinen« Vater der erbittertste Gegner Eugen Richter's ist, unein geschränktes Lob spendete. Den Standpunkr der Handwerker ver trat mit Wärme und Nachdruck der konservative Ädg. v. Bnchka, Fragen lieber nicht -unterhalten" wolle. Wann endlich, so ritten schon seit stabren alle Freunde des Handwerks klagend aus, wird Herr von Boetticher ietnem Ercolleaen Caprivi Nachfolgen? So lange dieser Herr nebst Herrn von Berlepsch, um einen in Frank reich üblichen Ausdruck zu gebrauchen, nicht »ausaeschifft" ist. Staatöminisler wird man an dem Hoheiiloh?schen Kurs nimmermehr eine un getrübte Freude haben können. -entschreit- und -erns-rechs Berichte vom 24. April. Berlin. Reichstag. Auf der Tagesordnung stehen Wahlprüftingen. Die Wahlen v. Salisch (kons.), v. Reibnih (freis. Vp.) und Hüpede» «christl-soz.) werden für giltig erklärt. Die Wahl des Abg. Meyer-Halle <frs.) beantragt dir Kommission für «»giltig zu erklären wegen starker landrätblicher Wahlbeclittlussnng bei der Hmiptwnhl, — Ädg. Barth lsreis. Ber.) bekämpft diesen Antrag und verlangt, die Sache solle inindeslmS «roch einmal rnr Prüfling an die Kommission verwiesen werden, denn bet der Hauptwahl wäre der sozialdemokratisch« Kandidat leincosalls gewählt von der Fabrik in den letzten drei BelrirbSiahrcn unter Weglassung der »iedrigsten Jahrcserzrugnisse durchschnittlich hergestellt wocdcn ist. Das Betricbsjahr, in welchem die Kontiiigeiitiruiig vor genommen wird, abgesehen von der erstmaligen Kontingeiilirmig, wird hierbei nicht berücksichtigt. Bei dciijeniacii Fabriken, welche in keinem der letzten ü Jahre mehr als 1 Millionen Kilogramm Zucker hergestellt haben, wird die höchste Erzeugung eines dieser 5 Jahre der Koutlngenttruna zu Grunde gelegt, — Das preußische Abgeordnetenhaus, welchem vre Vorlage wegen Erhöhung des Be triebskapitals der Laiidwirthschasiuchen Genossenschaft ans 20 Mill. Mk, zugegangen ist. verieth die Handclskaniincrvorlagc. Gegen die Vorlage wurden von allen Seiten erhebliche Bedenken geltend gemacht. Insbesondere verhalten sich die Konservativen ablehnenv, da durch die vorgeschlagene Organisation Industrie und Laudwlrlhschaft benachtheiligt würden. Minister v. Berlepsch be stritt dies. Gegenüber dem von mehreren Seiten gestellten Ver langen. die Sache rcichSgesetzlich zu regeln, wies der Minister darauf hin, daß in den außerpreutzischen Staate» bereits solche Organisationen bestünden und die einzelnen Staaten nicht sfciicigt sein dürften, ihre Einrichtungen aufzugebcn. Schließlich ging d«c Vorlage an eine 21er Kommiision Berlin. Zur 2. Lesung des Börsengesekes hat der Reichs- tagSabgeotdnete Graf. v. Kanitz mehrere Anträge einaebrachl; ». A. soll es den Landesregierungen skeistehcii. die Aufsicht über dir Börsen den Handelsorganen z» übertragen «md a»zu,'«diicii. daß in den Vorständen brr Produktenbörsen die lcindivttthsihaft. ltchen Nebengewerbc und die Müllerei eine ciiliprechende Per tretuna finden. Uebcr die Zulassung aiisländiichc« Wecthyapic«' zum Börsenbandel soll eine Hauptzulassungsstclle zu beschließen haben, die ihren Sitz in Berlin liat und aus 20 Mitgliedern be siebt, die von« BundeSrath ans Jahre zu wählen sind Weimar. Der Kaiser trat »in 1 Uhr hier ei» und «vurde ani dein Bahnhose vom Großherzog empiniigcn und in das Schloß geleitet, «vo, nachdem der Kaiser die Gloßveizogin begrüß« halte, Frühslückslasel stctttsaiid, Kob »rg. Im gemeinschastlichen Landtag antwortetc Staats minister v. Streng ans die Interpellation, betreffend das »leiiiingenichc . - Abschluß gekommen und daher weitere Dcittheilungen gegenwärtig nicht möglich seren. ^ Kobnrg. Im gemeinschaftlichen Landtage beantivortetc v. Streng die Jntervellalio», weshalb die Re- ür dteZuckersteucrvorlage gestimmt habe, worden und hätte nhldeetrrflussurig de» Landrath« nicht xtaatSminiiier v. Streng ^irrnng im Bnndesrctthe für dahin, die Regierung habe sich der Begründung der Vorlage au- geschlossen. deren Richtigkeit durch den Znsaniiiicnbriich der Zucker fabrik zu Ebeleben bewiesen sei. Die Negierung sehe sich genvthigl, jede» Weg zur Hebung der Landwirtbschast zu betreten. Offen bürg. Der Sparkasienregsner Bau» winde wegen Unterschlagung vo» nngesähr 500,000 Mk. vom Schwurgerichte zu 8 Jabren Zucht,bans verurtheilt. Osnabrück. Nach amtlicher Feststellung erhielten bei der ReichStagsstichivabl im j. hannoverschen Wahlkreise Wamlwff 11045. Frhr. v. Scheele (Weisel 13139 Stimmen "Wien Das Abgeordnetenhaus nahm bei der Spczial- debalte ««der die Wahlreform den Artikel 1 gemäß der Regierungs vorlage mit 195 gegen ;io Stimmen an, welcher die Zahl der neuen Abgeordneten ans 72 sestsrtzt.