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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.01.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010131022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901013102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901013102
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-01
- Tag 1901-01-31
-
Monat
1901-01
-
Jahr
1901
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Diese» Blatt wird de» Lesern von Dresden u»d Umgebung am Tage vorher bereit» al» öerugsgebühr: Abend-Ausgabe zugestcllt, während Morgen in einer tzieMllLdrll» » Mt. «vta.r dm« dir Volt s Mt. DK.Dttidner N«hrilbten' «t»et«« ,«,Ü» «»»«»»<; die Bezieier tn rretden inid der »LLiie» Umeebuna. wo di» Zulraaim« dm« et,e»e Bot» odcr SommMonLrt rrtolo». erbauen doi Bia« an Wockeniaoe». di« ,„ck> ao! Sonn- odrrtzeieriaae ioiaen, m >«1 L kkilauoaad« »dc»»< und Mir,»» uiactleLt. M Siiich,ade «lnöelimdter SLritl- U»ut« tri« vrrbtudUchkett. yerntdrechantLIuß: Luü I Rr. U und «r. LOS«. relearamm-Adresse: Siachrichte» LreSd«». L8SV Verlas von Ktepsev ^ Ueichardt. eS die Post-Mormenten a» GesammtauSgabc erhalte». Fsnreigen-canf. DI« Annolnn« von Sukündiouna« «riolat w derSauvtoelchSstLftelle und d«, Nebeimnnabmellellen in Dresden dis NachmittoaS S Ubr Eom> . w»d KeiertaaS nur Mariensirabe s» von U bis>/,l Udr Die I ioaltiae Gruud- .eile ica, 8 Silben» 20 Via . An- lüudiglmiicn aui derPnvaocile.Zeile rs T-ia.: die LlvaUia« .teile als .ltuiscimwl' „der auf Lecrlelte kv 'tzs,. !>» Nununemnach Soun- und Aeier- logen 1 de». Livaltige Grundgeiloi so, «o de» «> mid so Plg. nach deiondcrnn Tarif. AutwLlliue Auitrüae nur aeaen BorauLbc-iakUma. «-»«blättcr werden mit 12 Psg. berechn«. Mar, vloedmLim L vo. >»,.! v leiili SM lltzl fftziiktl de« kill lit kraZe r8lrL8ss 2. M' lülvlläe L ILudriek s vsi ich MllSI 1 K ! lL SovstrLAv 12. "M! Neueste Dralitbcrlchte. .Hotnach,»cl te». Fencrsicherhrit clektr. Beleuchtungsanlagen, Circus Sidoli. BezirkSvercin I eZL.» vprrzzrr. Drcsden-Fiicdrichstadt. Allg. Handwcrkerverein, Concert Hans Neuinann. Giuseppe Verdi. Wetternachrichtcn. ! DoimcrStag. 31. Januar 1801. Neueste Drahtmeldungen vorn 30. Januar. Berlin. (Priv.-Tcl.s In der Budgctkoni Mission de» Reichstags wurde heute die Berakhung der Chinavorlage wieder ausgenommen und folgende Resolution angenommen: Die Ver bündeten Regierungen zu ersuchen, daraus hinzuwirken, das; in dem die Wirren ln China abschließenden StaatSvertrog die Freiheit der christlichen Religionsübnng in China ausbedungen und unter den Schutz der der den« Beiträge betheiligten Staaten gestellt werde. Gegen den Antrag hatten sich die Abgg. Richter und Bebel ausgesprochen. Letzterer meinte, die Missionare seien in hohem Grade schuld an den chinesischen Wirren, fremde Missionare stien Redakteure chinesischer Opvosilionsblättn gewesen. Sa etwas würde man wohl auch ini Deutschen Reiche schwerlich dulden. Berlin. (Priv.-Tel.) Die für heute angesetzte Sitzung der I » stizkoinmisIi o n deS Reichstages mußte wegen plötz licher Erkrankung des Vorsitzenden des Kommission, Abgeordneten Rinlelen. vertagt werden. Homburg v. d. Höbe. Die Kaiserin ist heute Vor mittag 10 Uhr hier eingetrvffen. Stuttgart. Die Kammer der Abgeordnete» nahm den Gesetzentwurf, durch den das R nhegehalt des zuriickgetreteircn Ministcrvrüüdentcn v- Mittnacht ans 18 OM Mk. festgesetzt wird, ohne Berathung gegen die Stimmen der Sozialdemokraten an. Stuttgart. 2» der Kammer der Abgeordneten erklärte auf eine Anfrage des CcntnmiS der Ministerpräsident, die Regierung halte eine namhaste Erhöhung der Getreidezölle für gerechtfertigt und unvermeidlich. Die Zölle dürsten aber keine wiche Hohe erreichen, daß der Abschluß neuer Handelsverträge unmöglich gemuckt würde. Innsbruck. Hier traten neuerdings 11 Professoren zum Protestantismus über, darunter ein Neffe deS Budweiser Bischofs Rzrha. Budapest. In Csvngrad wurde der Pfarrer Anton Heghi, ein Agitator dec Volkspartci. gegen den das Verfahren wegen Aufwiegelung eingeleitct ist. vor den Untersuchungsrichter geladen. Ta Heghi sich weigerte, vor dem Richter ;u crickeincn, wurde Gendarmerie entsendet, die ihn auisordertc. ihr zu Gericht zu folgen. Da Heghi Widerstand leistete, muntc Gewalt an- geweudct werden: drei Gendarmen und zwei Polizisten zerrten .zxgin. der zähen Widerstand, leistete, .über Len Nstnkwlatz und Weilten ihn. da er wie bciesten um sich ichlug und sich auf die Erde warf, durch die kvthigen Straßen. Unterwegs »prang Heghi in den Straßengraben und vernichte auszurcißen : schließlich trugen Gendarmen und Polizisten den renitenten Geistlichen, denen Kleider zerrissen und über und über tothig waren, mit vereinten Kräften auf das Gericht. Mailand. Der Zug mit der Leiche Vcrdi's setzte sich heute früh 7 Ulst von dem Hotel „Milano" aus nach der Lau Francesco-Kirche in Bewegung. Nachdem hier die Leiche einge>egnet war, ging der Trauerzug nach dem Friedhofe, dem Sarge folgten nur die Verwandten und Freunde und alle Nota- bilitäte» der Kunst. Wissenschaft und Industrie, sowie die vor nehme Gesellschaft Mailands. Auf de», ganzen Wege bildete die Bevölkerung der Stadt Spalier. Alle Häuser zeigten Trauer- 'chmuck Ohne jede weiter: Ceremonie und ohne daß eine An- wrache am Grabe gehalten wurde, wurde Verdi neben dem Grabe seiner ersten Gattin beigcsetzt. London. Wenn der Leichcnzug der Königin Victoria London paffirt. wird der König zu Pferde, unmittel bar kinter dem Sarge, folgen, hierauf Kaiser Wilhelm, die Herzoge bnn Eonnaught und Hork. falls Letzterer bis dahin wieder völlig genesen ist. dann die übrigen anwesenden Souveräne und die Ver treter der auswärtigen Mächte. Hierauf folgt die Königin zu Lage», dann die Herzogin von Sachsen-Koburg-Gotba und die übrige» königlichen Prinzessinnen. Der Sarg der Königin Victoria trägt in lateurischer Sprache folgende Inschrift: „Die sterblichen ileberreste der erbabensten, mächtigsten und ausgezeichnetsten Fürstin Victoria, von Gottes Gnaden Königin der Briten, Ver- tlieidigerin des Glaubens und Kaiserin von Indien, gestorben am ... Januar löOl iin 82. Lebensjahr und 64. Negierungsiahre." Petersburg. In der feierlichen Abschiedsaudienz, in welcher der deutsche Botschafter Fürst Nadolin dem Kaller sein Ab- bcrustingsichreiben überreichte, drückte der Kaiser dem Fürsten Radolin sein Bedauern über dessen Scheiden aus irnd dankte ihm sür seine Bemühungen zur Ausrechterhaltung der alten guten Be ziehungen zwischen den beiden Nachbarstaaten. Petersburg. In Besprechung der Erklärung des Grafen Bülow über die Erhökung der Getreidezölle sagt die „Nvwoie Wremja", angesichts der immer mehr bervor- tretenden Bereitwilligkeit der preußische» Negierung für die Er höhung der Getreidezölle einzutrctcn, sollten Rußland und die Vereinigten Staaten, statt einander Konkurrenz zu macken, sich über die Getreideverkorgnng des europäischen Aiarktes verständigen. In Amerika sollte man doch bemerken, daß auch dem Sternenbanner der Republik von T egtschland Gefahr drohe. Eharakteristllch sei, daß einer der heutigen Fübrer der Agrarier. Gras Kanitz sür Rußland nach Kompensationen auf Kosten Amerikas suche. Die Gemeinsamkeit der Interessen Rußlands »nd Amerikas in der Getrcidefrage sei st» vssenvar, daß mir übermäßiges Selbstvertrauen der transatlantischen Freunde und Konkurrenten Rußland ans dein curopällchen Getreidemarkt am Verbleibe» bei der richtigen Abschätzung der Lage hindern könne, die deutlich für den Vorzug einer Verständigung und gegen daS Unvortkeilhaste einer Konkurrenz »prechc. Tenn die Konkurrenz der Hauptlieferanten von Getreide sür den Weltverkehr sei wobl die schwerwiegendste Ursache für die aus den ersten Blick unerklärliche Erscheinung, daß in Industrieländern, die nicht genug eigenes Getreide vroduziren. die Gctreidczölle nicht nur bestehen und sich halten, sondern auch beständige Neigung zum Steigen offenbaren. Die „Nowoje Wremia" macht sich schließlich die Ansicht der ein- slußrcichcn Zeitung „Kijewlianin zu eigen, daß es in Folge der agrarische»» Agitation in Deutschland zwischen Rußland und Deutschland nicht ohne Zollkrieg abgchcn dürfte, so zerrüttend der selbe auch sein »vürdc. Washington. Präsident Mac Kinkel» übermittelte dem Kongreß den Jahresbericht über die Handelsbeziehungen zwilchen den Vereinigen Staaten und dem Auslande. Mac Kinleh spricht sich darin lobend über die amcrikonllchcn Konsiliarberichte aus und bemerkt. Großbritannien und Deutschland luchten daS amerikanische Stzstem i» ihren konsularischen Einrichtungen ein- zusiihre». In einer den Bericht begleitenden Msttheilnng sagt Staatssekretär Hatz, der .Handel der Vereinigten Staaten nähere sich mit überraschender Schnelligkeit einer Stellung, welche den Ocrtliches und Sächsisches. Dresden, 30. Januar. —* Im Befinden Sr. Königs. Hoheit des Prinzen Georg ist eine weientliche Besserung cingctreten. Tic KrankheitSerschein- ungcn gehen zurück. —"In Begleitung Se. Königs. Hoheit deS Prinzen Johann Georg, der heute früh 7 Uhr 55 Minuten nach London reiste, befinden sich die Herren Hosmarschall v. Mangotdt und Rittmeister v. Mctzsch. —* Se. König!. Hobeit Prinz Friedrich August be suchte gestern Abend das OffizicrslasinodeS Gardcreitcr-RcgimentS und nahm beute Vonnittag an einer Felddicnstübung des Leib- Grenadier-Regiments Nr. IM auf Lanaebrücker Revier Theil. —* Ihre Kaveri. König!. Hoheit Prinzessin Friedrich Augu st besuchte gestern das Lehrerinnenhcim und heute Vor mittag die Kindcrbeilanstalt. —Se. Hoheit der Herzog Adolf Friedrich von Mecklen- burg-Strelitz, der sich Studien halber hier aufhält, hat sich in Vertretung des GroßherzogS zu den BeisetzungSfeierlichkciten nach London begeben. —'-Aus den amtlichen Bekanntmachungen. An Stelle des bisherigen Hillsarztes des städtischen Jmpsarztes. Herrn Dr. nied. Menzel, ist von, Stadtrath Herr Dr. med. Fritz Richard Förster, Jcldgasse 8. als solcher in Pflicht genommen ivorden. —* Es bestebt vielfach die irrige Meinung, daß junge Leu!,', die das ZArgniß der wiisenichastlichcu Befähigung sür den einsährig-sreiwilligen Dienst besitzen, denen aber die Mittel zu ihrem Unterhalte während des Dienstjahres fehlen als sogenannte Köniasfreiwillige in die Armee eingestellt werden können. Nach K 89, 1 der Wehrordnung bildet die Erklärung de» gesetzlichen Vertreters, daß für die Dauer deS einjährigen Dienstes die Kosten des Unterhaltes mit Einschluß der Killten der Aus rüstung, Bekleidung und Wohnung von dem Bewerber getragen »verden sollen, eine der Unterlagen, aus Grund welcher allein die Prüfungskommissionen für Einjahrig-Freiwillige den Berechtigungs schein zum einjährigen Dienen ausstellcn können. Eine Bestem»»,-, von Beibringung dreier Erklärung ist nicht zulässig. Erst wem» nach Ertheilung des Berechtigungsscheines unvorhergesehene Fällc eintretcn, die das Dienen als Einjährig-Freiwilliger bei den Trnvven zu Fuß pekuniär unmöglich machen, darf aus Ansuchen ausnahmsweise durch das Generalkommando die Aufnahme des ansuchenden jungen Mannes in die Verpflegung des Truppenthcils erfolgen. —* Die „Elektrotechnischen Mittheilnngen", eine neue, von Ingenieur I. ZachariaS herausgegebene Zeitschrift (Verlag von Wilhelm Knapp in Halle) enthalten in ihrem ersten Heft folgende» belehrenden Aussatz über die Feuersicher heit elektrischer Betcuch tungsc> nlagen: Es ist vielfach die Meinung vcr breitet, daß das elektrische Licht, bezw. die Anlagen zur Erzeugung und Fortleitung des elcktrichen Stromes absolut feuersicher seien, insbesondere daß die elektrische Glühlampe ohne Werteres «ne Hobe. Sicherheit gegen Fenersgeiahr biete. Dies ist jedoch nur de dingnngswelie der Fall. Sowohl die elektrischen Leitungen als auch die Glühlampen sind nur dann feuersicher, wenn sie richtig angelegt und fortlaufend überwacht werden. Wie man weiß, strahlt die elektrische Glühlampe fwir verstehen Hierunter nur die Vakuum-Lampe, denn die neue Nernst-Lamve bietet nicht diele Sicherheit) verhältnißmäßig wenig Wärme aus. Dies ist jedoch mir so lange der Fall, als die Glühlampe in freier Luft brsmt; sobald sie in eine Glasglocke eingehüllt ist, kann sich die Glas „ einer , amerikanischen Markt zum Mittelpunkt nicht nur der industriellen. ... ^ Adern auch der kommerziell«, und llwagziellM MätiMt der. kirne nicht mehr fo aut abkühlen mch erwärmt sich in Folge dessen Welt machen werde .......... mehr. Hülltman bst Glühlampe in dunkle GenXbe. ^ tz. Kapstadt. Es heißt, daß der bei dem neulrLen Angntt auf ' — - - . - - die Klei »fontcin-M ine von den Buren angerichtete Schaden sich auf 200000 Lstr. beläuft. Klcinfontein ist am äußersten Na»ü> des Reef ziemlich isolirt gelegen und war ohne Schukmannschast. als es angegriffen wurde. Die Buren, 200 bis 300 Mann stark, beschädigten Planmäßig die Maschinen, wie man glaubt, unter Führung entlassener Minenarbeiter. Solche Ort schaften wie Kleinfontein sollen in Zukunft durch eine Minen wache beschützt werden. /Nu» vir »r vtLULH rDcurrvc, L. schwarzes Tuch oder rothes Seidenvapier ein. so steigert sich die. Wärme in kurzer Zeit derartig, daß die Lamvc zerbricht und die Umgebung eventuell entzündet. Es ist daher auch unzulässig, z. B in Pulver- oder Svstitnsfabriken die Glühlampen ohne besondere Schutzvorrichtung in den gefährlichen Räumen zu brennen. Die elektrischen Bogenlampen kommen bezüglich der Feuersicherhei! überhaupt nicht in Frage, denn explosible Gale entzünden sich ohne Weiteres an den» zwischen Kohlemviken übergehenden Lichtbogen. Man ist daher auch genötbigt, bei diesen Lampen Laternen oder große Glaskugeln anzuwenden, die so eingerichtet lein müssen, daß abfallende glühende Kohlenstückchen oder Mchentheile nickt auf die Erde falle» und daselbst etwa befindliche brennbare Stoffe an zünden können. Die Gefahren, welche elektrische Beleuchtungs anlagen in sich berge» und die schließlich auch bei Kraftübertragung? anlagcn oder überhaupt bei allen Starkstromanlagen vorhanden sind, liegen hauptsächlich in der eventuellen Erwärmung der Leitungen. Ta die Elektrizität eine Form der Energie ist, die mit den» Licht und der Wärme verwandt, so ist es nicht ausgeschlossen, daß elektrische Starkstromleitungen unter gewissen Umständen glühend werden, sich also erwärmen und in Folge dessen ihre Um gebung entzünden. Dergleichen Vorfälle spielen sich insbesondere bei sogenannten Kistzschlüssen, die aus Versehen von Personen oder durch zufällige Veränderungen in der Anlage entstehen können, in so kurzer Zeit ab, daß wenige Sekunden genügen, Brände zu er zeugen. Der elektrische Strom bringt Starkstromleitungen. Drähte oder armdicke Knvferadern im Augenblick zu heftigem Glühen und Schmelzen, so daß jegliche Hilfe zu spat kommt. Diese gefährlichen Erwärmungen lasten sich andererseits aber durch sehr einfache Vor kelirungen, gewissenhaftes Anlegen und druck ständige klebe» wachuna mit großer Sicherheit verhindern und zwar besonders durch die logenannte» Bleisicherungen (auch Schmelzsicherungen Kmtst „nd Wissenschaft. ß* Cvncert. Der hiesige jugendliche Violinvirtuose Herr Hans Neumann gab gestern ein eigenes erfolgreiches Concert mit Orchester) in» Bereinshauie. Er hatte sich drei große Auf gaben gestellt: DaS v-am-Concert von Tschaikowsky, das Concert in L-woll (op. 100) von Reinhold Becker und die Enist'sche Othello-Fantasie. Neu für Dresden war das Rernhold Becker's che Concert. Das Werk, eine der lvertbvollsten Bereicherungen der neueren Violin-Litteraknr. hat vor Allen» die großen Vorzüge, interessant und fesselnd sür den Hörer i»ld dankbar für den Solisten zu sein. Der erste Satz in »einen breiten, vornehmen Cantilenen und farbensattei: Modula tionen steht thematisch in guten, und charakteristischem Einklänge m der sich anschließenden Legende, zu welcher ingeniös und in der Erfindung apart eine Geigen-Cadenz, unterstützt von einer Solo- Harsc, hintiberleitet. Auch hier sind die Themen durchaus edel, geistvoll und interessant und mit vollendeter Kenntniß der Klang wirkungen der Sologcige und dec orchestralen Begleitung er funden : dazu hebt sich der schöne, eigenartige Mittelsatz init dem m der Breite gesteigerten Rhtztbmus sehr wirkungsvoll hervor. Gut -n Gegensatz gebracht ist das fliegende, prickelnde Scherzo in seiner originellen Jnstrwnentirung und das folgende glänzende Finale in st-äur, daS mit dem effektvoll«! Abschluß der Solostimme in Testen und Oktaven das durchaus sinfonisch erfimdene, in edlen Formen gehaltene Werk krönt. Mußte das voin Komponisten ge leitete Conc«t schon an und für sich den vollen Beifall der Hörer sich verdienen, so hat zu dem großen Erfolg Herr Hans Neumann sicher sehr viel beigetragen. In erster Linie ließ sich in seinem Bo,trage wieder daS ausgesprochene Geigertalent erkennen, das wir in ihm seit keinem ersten öffentlichen Auftreten geschätzt baden, und insbesondere zeigte er gestern, wie außerordentlich er sich in Technik und Bortrag zu vervollkommnen bestrebt bat. Er spielt technisch klar, perlend und fein abgetönt, er verfügt über sorg fältige. aut berechnete Bogeniührung. gesunde, kräftige und un gekünstelte Tongebung und über intelligente, in gediegener Schule geklärte Auffassung. Kein Zweifel, daß Herr Neuinann mit der Zeit an künstlerischer Persönlichkeit noch gewinnen, daß er ckn technischer und geistiger Reife sich noch bedeutend vervollkommnen wich, jedenfalls aber ist DaS, was er heute im sehr »igendlichen Alt« bereits zu bieten im Stande ist. so bemerkenSwerth und er freulich. daß man ihm eine Zukunft voll« Hoffnung Voraussagen darf. Mit ähnlich großem Erfolge, wie das Becker'iche Concert, spielte Herr Neumann das Tscharkowsky'sche Werk, namentlich die Canzonetta. während die beiden anderen Sätze in ihr« haben Harmonisirung und d« mosaikartigen Themenznsammenstellung. drc vor Allem eine auf die Nadelspitze gestellte Reinheit der Jntonatirm bedingen, weniger allgemein anwrachen. Neben dem sonderlich gefeinten Concertgeber hatte Frl. Anna Stephan aus Berlin keinen leichten Stand. Sie sang, von Herrn Karl Pretzsch vortrefflich begleitet, einige- Schubert'sche und LiLzt sche Lieder zwar sehr fleißig und mit dein sichtlichen Bestreben, das Beste zu bieten, aber tiefer zu fesseln vermochte sie in diesen Vorträgen ebenso wenig, wie Abends vorher im Concert des Mozart-Vereins- Die Orchesterbegleitung führte die Trcnkler'sche Gewerbehauskapelle zur großen Befriedigung aus. 8. 8t. s - Das eigenartige Mimodram „l-a Llaiu" von Henri Bereich, dessen Hallptolle Je nutz Groß übermorgen an ihrem «Pen Gastspielabend im Residcnztheater creiren wird, gehörte zu den künstlerischen Sensationen der Paris« Weltausstellung. Tie Rolle der Bivette spielte dort im Thsätre Capucine die berühmte dänische Schauspielerin Wiche, die das Stück schon in Kopenhagen aus dn Taufe gehoben hatte und in diesen Tagen auch ihr Gastspiel in Monte Carlo damit begonnen hat. Lliuu" hat in Paris der artig gefall«:, daß das Werk bis vor Kurzem Abend für Abend auf dein Repntoir stand; eS würde auch noch weiter seine Zugkraft bewährt Hab«», wenn es nicht nach Dünne. Wiehe s Abreise an einer geeigneten Vertreterin für die Nolle der Tänzerin Bivette gefehlt hätte. -t* München, 29.Jan. Unterd«Einwirknnad«Regierung, de» Akademiedirektors und des Bürgermeisters der Stadt München kam beute vorbehaltlich deS Beschlüsse- dn Gennaiversammlung eine Einigung der Künstlergenossen,chaft und des KünstlerhauS- vereinS unt« einem Modus zu Stande, der eS ermöglicht, daß Lenbach und die anderen Ä aus der Künstlergenoffenichaft aus getretenen ersten Künstler wieder eintretcn und der Friede her- gestellt wird. -ß* Giuseppe Verdi. AuS Mailand wird gemeldet: Die Leichenfeierlichkeiteil sür Verdi »verden den TestamcntS- Bestiminimgen zufolge einen äußerst bescheidenen Charakter haben. Die Bestattung sollte heute, Mittwoch, «folgen. Donnerstag ver anstatt«! die öffentlichen Behörden und die Geistlichkeit eine kirch lichc und bürgerliche Gedächtnißfeier, und Freitag Abends wird im Scala, Tbeater ein Verdi-Concert statt finden, wobei lediglich Kompositionen des verstorbenen Meiste» - anfgesührt werden, beginnend mit der Ouvertüre zu „Xabacco' . als des Meisters «item Werk, und endend mit dem ..Staben matsr". d« letzten Komposition Berdi's, Eingeleitet wird das Concert durm eine kurze Trauerrede Giacosa's. Die öffcnt liche Ausstellung der Leiche haben die Verwandt«» und Freunde, als dem Willen Vcrdi's widersprechend, entschieden abgclehnt. Als Vertreter des köiiigs wird der Graf von Turin hier erwartet. Tic Leiche Berdi's ruht einstweilen noch im Sterbczimmcr. Außer zwei Palmen zu beiden Seiten des Bettes, befindet sich noch kein Tranerichinnck im Zimmer. Am Fußende des Bettes stehen zwei große Kandelaber, jeder mit acht brennenden Kerzen. Auf der Brust deS Verstorbenen, der den Eindruck eines ruhig Schlummer» den macht, rnbt ein Kruzifix ans Ebenholz. Die Hofphotogravhen Guiaoni und Dossi durften gestern Vormittags Bild« des todtc»: Meisters anfnchmen. Bildhau« Secchi wurde mit der Herstellnrw der TodtenmaSke und mit dem Gips-Abguß der rechten Hand beauftragt. Leoncavallo, Puccini. MaScagm. Franchetti. Rost,- und Perosi hatten sich erboten, an der Leiche oeS Meisters d>" Ehrenwache zu übernehmen. Die Familie lehnte dos Anerbieten aus Rücksicht aus den Willen des Verstorbenen dankend ab. Zm Besichtigung der Leiche wurden nur die intimsten Freunde ;»: gelassen. —Rom. Der Prätor von Bnsseto «öffnete heute in Gegenwart zweier Zeugen Berdi's Testament. Nach Er- süllinia all« Vermächtnisse, die ungefähr vier Millionen betragen, verbleibt den Erben ein Kapital von sechs Millionen. Der Ge- meinderath von Buffets hat die Regierung um die Vorlage eines Gesetzentwurfes gebeten, durch den Vas Geburtshaus Berdi's, ein bescheidener Bau von bäuerlichem Aussehen, als National- Denkmal unter den Schutz deS Staates gestellt würde. Nn zählige Beileidstelegramme sind eingelanfen. darunter vom König Victor Emannel an den Präfekten, von den Königinnen Margl,erste, und Helena, sowie vom NnterrichtSminist« und dem Prä» denten des Senats und der Kammer an den Sindaco. In ernster und feierlich« Weist gedachte vorgestern die italienische Kan», des tobten Meisters Verdi. Der Saal mid die Tribüne»» wa- ne'. lncir
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