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Dresdner Nachrichten : 16.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188209165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820916
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-09
- Tag 1882-09-16
-
Monat
1882-09
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.09.1882
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UM «rd« in eat«uf. in den t«S«t«r »r. Sott» » halb« sein 8onv»d«n<1, clsn I«; 8vpl»md«r 1SS2 I« »war je i«n au« schießen bi« »ur »Tagen Kirchen- 1e^ die st schon M8 in nit dem ommen. rt unter ,er «ri nn den lt. nach- >aS srei- wotzden Tochter o ihren, Ohrfeige satient», ! der be it seiner den sei. >, sowie > amtlich nn Pech tete auch engericht attgcsun- ech legte rde nun- - Urthril prechung jung der n Glau erwähnte n Lokal- orm der )en «ine ung war ision rin, »er 8 IM gewendet en wahr- tliche Jn- n Gegner sichtig zu und ver- n Jnuaiiz ^ntcreffen GcrichtS- jangcn sei. amtlicher der am 6. »rls rm »cirte am nd er am sein fester >e de? A»- cht Fritzsch atschuldcn en. Und so einer Vcr- weimal je rcinnahmt efricdigcn, : Geld zu sgten eine ocrkasscii- noch eine waltschast- lt. — Der eits sieben raste Pro- en Berkas- den, Bild- anaesteUt ausGrab- hlußscheinc , wofür er !roc. bezog, nun Schu- damit den SO M. und »eiteren 10 e'S insofern mmt 81 M. die Gcneh- icn - Stras- izratl, von aturkundcn- imständc zu cchtsvcrlust. , MargrnS Pi 4 ,7 g 4 , 2 S s Fritzsch , 1. Ok- 4 ,2 s > I« ^ 4- SL 4 "U 4 4I2L - „ x 4-i«? incift Ichwackcr Ire »nk> schein, dcprrllion über »em Lusldrnckc ,«r kiidi, Ni>Ne. normale». In ishave» hatte» nt. mrter 0. Langen- ssen und »>il baden über en Sommer- Krankenlager in verbracht ,d sonstige» r sourna- rlicljcr Weise e sic schwerer n der Wahl- von Tuellen der Feder in Wir glauben schlügen" für gtc Schläger- »r von dieser , der Gegner Man wirst Hazar stet. unlautem» u » liügen oder tegnrr habe Cemeni. . !: Plan erbietet sich, den Bewei« zu Bigamist sei. Hacken-Quart: Der Gegner öffentliche Rede gehalten, in der er »um Kö, Urberdieü habe er eine Verschwörung angestis' r Zeughau« ln die Lust gesprengt werden er sei »ln »sujet mirto« beherberge se, fabrijire in seinen, Keller «8 vor 12 ümord durch sollte, äufi, nami Dunkelh« ad: die' dt. Nacht 2er . , ^ de« Nihilisten tzartmann. Drirchaezogen troswater de« Gegner« habe im Jahre 1806 den Franzosen SpionendinGe «Leistet, königliche MagaLne verrathen und Patrioten denunztrt Der Gegner selbst stehe im Verdacht, den FeldzugSplan de« groben Geiieralstabü aegm Frankreich an diese» verratden zu liabew Setond«: Ter Gegner habe gegen Bezahlung drei Mai sein« Religion und vier Mal seine politisch« Parteiftellung habe den Versuch ge» acht, für sich eine Wrttwenpenston zu er schleichen und sei stark verdächtigt, seine Schwiegermutter vergiftet »„Haien. Quart-Finte: Der Gegner sei durchaus nicht intakt. Man kenn« verschiedene seiner Schandthaten. wolle sie aber nicht ver- öffentlichen, da man Rücksicht auf sein« anständige Familie und die öffentliche Moral nehme- Txrz an Terz, Tiefguan; Der Gegner habe Wechsel gefälscht, nein, e« seien nur Quittungen gewesen, nein. . , ^ _ zerren Partei unterschlagen, man habe lichten todtgeschwiegen Mögen , ngen genügen. Leser werden für genügende Paraden selbst sorgen müssen. Man schreibt au« Bauern: Die furchtbarsten der neueren lhnun iisenbal »glücke haben gelegentlich de« SinschaltenS von Ertrazügeii in den gewöhnlichen Dienst stattgesunden. Man darf nur an Lampertlwim, Heidelberg, Frciburg und Jpkofen erinnern. Wer die mannigfachen Schwierigkeiten kennt, von denen solches Umschalter, begleitet zu sein pflegt, der wird sich höchstens darüber wundern, daß, bet aller Sorgfalt der Beamten, die Menge d,r Un fälle nicht noch griHer ist, mag sich auch Mancher den Zusammenhang von Ursache und Wirkung nicht klar machen können. Im Coulissenhau« des Kgl. Opernhause« in der Französischen Straß« in Benin begann die Der st ei g erun g auSran girier Kostüme u. dgl. Man hatte in den alten KostUinbeständrn einmal tüchtig aufgeräumt und ganze Berge Tarlatan, seidene Kleider, StrefeO Verrücken u. dgl. zur Auktion gestellt. Trödler, Besitzer von MaSkengarderoben-Handlungen, „Delegilte" von Liebhaber bühnen und Neugierige drängten sich in den winklichen mit Coulisscn gefüllten Raum der ersten Etage, in der die Versteigerung stattsand. Es wurden zu gleicher Zeit immer größere Partien zum Angebot gestellt, einzelne dieser Partien repräseniirten ganze Maskengarderobe», die Preise waren in Anbetracht der mitunter recht reduzirten Be schaffenheit der Sachen immerhin hoch zu neunen, be, einzelnen Nummern fand sogar ein förmlicher Wettkampf um den Besitz statt, namentlich waren Perrücken sehr gesucht. Im Be.Iinischen Rathhause sind jetzt in jedem Stockwerke Fer n sprech-Apparate ausgestellt, welche mit den in Berlin vorhandenen vier Staats-Fernsprechämtern und dadurch mit allen an der Fernsprech-Etnrichtung Betheiligtei, in Verbindung stehen. . als die statistische Amt. ... . e ErleuchtungS- anstalt. die Spartaste, der Centrol-Vichhof. das Asul für Obdachlose, das Krankenhaus im Friedrichsbaii,, die 6., 7. und 8. Stadtbau- Hispektion. die Pumps,ation V ' Straßenreinigung, die V daS Waisenhaus in der das Arbeitshaus in Rummeisburg und das Stein-Depot in der Tempelheirenstrabe. Die „Schlesische Zeitung" theilt mit: Bei den, am 12. von der Stadt Breslau im Theater gegebenen Feste lehnte Kaller Wil helm es ab, sich bei seiner Ankunft im Theater von der Tochter des Oberbürgermeisters Friedensburg durch den Vortrag eines Ge dichtes begrüben zu lasten. Der Kaiser motivirie dies damit, daß Kronprinz Rudolph noch nicht erschienen sei, und daß er in Abwesen heit des Vertreter« seine- erhabenen Verbündeten diese Begrüßung nicht «ntgegennekmen könne; aber auch wenn der Kronvrinz schon anwesend wäre, müßte er — der Kaiser — den poetischen Gruß ab- lebnen, da derselbe nur an ihn allein und nicht zugleich an den Kronprinzen, seinen Gast, gerichtet sei. Wie in Düffeldorf, so haben auch in Esten die den Staats sekretär v. Bötticher feiernden Großindustriellen bei dieser Gelegen heit ihre Bedenken gegen die angebliche Sozialpolitik der Regierung angedeutet. Ein Toastredner demeikte, wie er „ver traue, dag ntcht die Neigung, eine Versorgung zu erlangen, in Arbeiterkreisen genährt wird und zum Nachteile für die Geiammt- I eck, Fleiß und Sparsamkeit verdrängen." Daraus erwiderte Herr v. Böttick,rr: In Betreff der Arbeiterfrage erfahre ich heute zum zweiten Mal da» Bedenken, daß die auf diesem Gebiete vorgeschla- gene Gesetzgebung zur Folge haben könnte, daß die Ansprüche er höht werden könnten, daß die moralische Wirkung dieser Gesetz gebung in schädlicher Weise sich äußern könnte. Ich habe bereits ,„ Düffeldorf gesagt, daß die Absicht der Regierung nicht dahin gehen kann, einen solchen Zustand herbei,ziM/,reu. Es liegt uns, der Regierung, fern, durch unsere Vorlagen Woblthaicn zu erzeugen, die ausgcnützt werden könnten, das Faullenzerthum zu fördern, die Hand müßig zu machen, die zur Thütigkeit bestimmt ist, diese Ab sicht bitte ick,nicht vorauS-usetzen. Das Bedürsniß unterliegt der lkannschoft kam tm brftenZustande auf dem atrosen von der Naval-Vngade haben ihre wa ganzen »weg gezogen. Dt« Kanonade wurde im Eentnin, eröffnet, zwar in dem durch den Lüdivastrrkanal und den etwas erhöhten Eisenhahndamm gebildeten DM«. Auch auf den, Damme wurde Artillerie postirt. A», Anfänge schoß auch die englisch« Artillerie wiederholt fehl, dt» Schüsse gingen z« hoch, aber bald war verbestrrt und die Kanonade wurde Immer stärker und starker. An sie schloß sich da« Jnsanterik-Jeuergefecht, während auf den Flügeln sich die «»Valerie entwickelt^ Bon, Hauptsturni wird berichtet: Dir Auhenschanze» von Tel el-Kebir wurden in 15, die große Redoutc in v Minuten erobert. WolfSgräben oder Verhaue waren nirgends angelegt. Als die Sturm-Kolonnen sich näherten, drangen stellen- werfe egvvtische Soldaten auf daS Paraprt und schossen in sic hinein. ES kam m den Sckanzen zum Kamps mit der blanken Waffe. Die Mannschaften vom Rouat-Jriih-Regtment (von der Brigade Graham) kehrten die Gewehre um und schlugen m,t den Kolk en unter die Egnpter. A,S die Sturm-Kolonne der Sckotten-Vrigade formirt wurde, stürzten sich die Offiziere mit dem Degen in der Faust auS Reih und Glied und stellten sich an die Spitze der Kolonne. Die Egnpter versuchten an zwei Stellen noch nach dem Sturme Stand zu halten, aber die Garde-Reiter, die 7. Garde-Dragoner und die bengalischen Lanciers ritten die eypttiche Jnsanterie nieder. Die Beduinen machten nickt einen einzigen Versuch, sich mit der englischen Reiterei mit der blanken Waffe zu messen, sie iprengten davon und vermehrten nur die Panigue. Die Lrotzknechte liefen ebenfalls davon und ließen Alles im Stiche. p Der „Standard" erklärt: Wir befreiten Eguptenvon dem Abenteurer, setzt müssen wir Egypten beistehen. den in letzter Zeit verlorenen Grund wieder zu gewinnen; wir retteten den Khedive auS großer Gesalir. wir müssen ihn setzt lehren. erfolgreicher zu regieren. Die „Dailu News" zieht auS dem Sieg die Moral: England müsse in Egypten irgendwelche repräsentative Einrichtungen schassen, aiigcmeffcn den heutigen eanptischen Verhältnissen. Um jeden Preis jedoch müsse absolut daS Eindringen der Türken in Egypten ver hindert werden. Kein Resultat der englischen Intervention wäre unerträglicher für England, als die Wiederherstellung der Autorität dcS Sultans, dort, wo sie einst so tödtlich wirkte. Die „TmieS" meldet: Stadt und Bevölkerung von Zagazig ergaben sich leicht an General Mncphcrson, welcher mit den indischen Truppen Zagazig nach forcirtcm Marsche erreichte. AuS Tel-cl-Kebir telegraphirt man den Londoner Zeitungen: Es haben sich Hunderte von Flüchtlingen, darunter viele egyptische Generäle, ergebe». Die feindlichen Verluste erscheinen schwerer als erst gemeldet. Die eng- > rönnen, vcsnalv gcnr auch lischen Verluste beziffern sich auf 150 Mann, inklusive 30 Getödtetcr, > Diesdncr Kunstschätzen gut en s Fauuenzi . ^ . . . zur Thütigkeit bestimmt cht bitte ick nicht vorauS-usetzen. Das Bedürsniß unterste Kritik: waS Sie befürchten, liegt nicht in der Absicht. Wir aber um Ihr eingehende- Urthril. Für die heldenmllthige Rettung der Mannschaft der deutschen Dark „Lokengrin" ist dem Kapitain Daggct von dem amerikanischen Sckiffe „Earavan" im Namen des deutschen Kaisers durch dcn Zoll- kollektor Robertson in New-Bork ein werthvolles Fernrohr und seinem ersten Steuermann ein schöner goldener Taschen - Chrono meter überreicht worden. Die Matrosen deS „Caravan" sind mit einem Geldgeschenke bedacht worden. Oesterrciett. Ter Bureauchef der Wiener Ballgesellschaft, Oskar Weist von Wrllenhciin in Wien, hat vorgestern Morgens lurch Selbstmord seinem Leben ein Ende gemacht. Wellenhcim war unverheirntliet. Eine Schwester frug die Hausbesorgerin, ob Wellenbeim zu Hause sei. Die Hausbesorgerin ging in die Woh nung, u ii nack zuscl en. Sie fand die Tbüre nicht versperrt, sie trat in'S Zimmer unv jay zn ihrem Entsetzen Wellcnhciii, mit durch schnittener Kehle, von Blut überstiömt, in seinem Bette liege». Auf ihren Hilferuf eilte die Schwester herbei und wurden schlcunigst mehrere Aerzte geholt. Dieselben erklärten die Wunde für absolut tödtlich, da Wellenheim sich die Kehle mit den Händen weit aus- gcristcn hatte. Er wurde ins Krankenhaus transportirt, wo er schon Mittags starb. Die Motive der Tbat sind vollkommen rätlncihaft. da Wellenbeim in ranairtesten Verhältnissen lebte und »ollkommeiier Gesundheit sich enrrute. Man vermuthet, daß Wellenheim, der im 42. Lebensjahre stand und ursprünglich die politische Cnrriörc im Staatsdienste cingeschlagen hatte, aus Krän kung über nicht befriedigten Ehrgeiz in einen, Anfälle von GcisteS- verrvinui'g Hcnd »» sich legte. SetNvtiz. Vergangenen Sonnabend passirte"zum ersten Male die Niederländisch-Indische Post, welche bisher Uber den Mont Cenis befördert winde, Basel, uin via Gotthard Brindisi ru erreichen. Da der mit dem Schnellzug der Cenlralbahn korrespondirende Elsässer Zug zwei Stunden ve.jpätet in Basel ein worunter acht Offiziere. Die indische Kavalerie occupirte Zagazig. General Lowe occupirt Belbeis. Die Engländer haben die Eisen bahn nach Kairo besetzt, viele Waggons und Lokomotiven sowie alle Papiere Arabis wurden erbeutet. ButroS, Reus, Ast und Rubi überreichten dem Khedive NamenS der Einwohner von Kairo eine Adresse, in welcher sie ihre Treue und Ergebenheit aussprechen: Butros tbeilte mit, die erste Nachricht, welche über die Vorgänge vor Tel-el-Kcbir nach Kairo lelangt wäre, hätten einen grostcn Sieg der egnptischen Truppen «meldet. Gerüchtweise hätte verlautet, Arabi Ben würde nach lairo kommen mit dem Haupte Lord Senmour's, welchen die Be völkerung als Oberbefehlshaber der englischen Truppen betrachtete. Als Arabi allein eintraf, habe ihn die Bevölkerung insultirt und mit Steinen geworfen. Als die Delegirten Kairo verließen, berrtchte dort Ruhe. Die Eisenbahn zwischen Kairo und Kafr-el- Dowar ist unversehrt. Aus Tel-el-Kebir wird gemeldet: Der Verlust der eng- ischen Truvoen in dem vorgestrigen Kampfe beträgt 54 Tobte, daninter 9 Offiziere, und 342 Verwundete, worunter 22 Offiziere. Der Verlust deS Feindes wird aus 1500 Tobte und Verwundete veranschlagt. — Die ,,Times" meldet aus Jsmailia, die Garnison von Daniiette habe die Uebergabc aiigebotcn. Der englische Botschafter Lord Duffe rin wurde am 14. Nachmittags cingeladen, zur Unterzeichnung der Militärconvention nach der Pforte zu komme»; er erschien aber nicht, sondern ver langt vor der Unterzeichnung die Abänderung zweier Stellen in der Proklamation gegen Arabi Ben. (Jetzt noch?) Die Avantgarde der englischen Truppen ist mittelst der Eisen bahn in Kairo eingetroffen und dort mit großen, Enthusiasmus ausgenommen worden. Alle hervorragenden Persönlichkeiten, welch ich der Insurrektion angcschlossen hatten, haben sich unterworfen. Die in Kairo restdirenden viceköniglichen Prinzen haben ihre Frauen und Kinder nach Girgch geschickt, da man beim Heian- mihen der Engländer Unruhen in der Hauptstadt befürchtet. Ter cheikh-ul-Jslam in Kairo wurde provisorisch zum Oberrichtcr der Stadt und ihres Gebiets ernannt. In das Lager von Heliopolis wurden 1V schwere Positions-Geschütze und 26 Krupp'sche Kanonen gebracht. -f Professor vr. Julius Hübner, der Nestor der Dresdner Künstler, ist zu Beginn diese« Monat« auS seiner seit Schnorr'ü Tot« innegehadten Stellung al« Dtrector der Königl. Gemälde- Galerie ausgeschieden. Prof. Hübner darf mit dem beruhigenden Bewußtsein den Kommandostad niedrrlegen, in dem Tecennium seiner amtlichen Tbärigkelt viel Gutes uiigestrebt und Manches erreicht zu haben. Unter der Aegide des greisen Künstlers wurde die Galerie um ea. 100 Kunstwerke vermehr! und wenn die Stimmen in den „Dresdner Nachrichten" nicht gar zu oft günstig für die Ankäufe moderner Bilder ertönte», so sei doch heute nicht vergesse», daß gerade bei diesen» zum Tbeil aus Stiitungsgeldern erwirkten, oftmals ganz sonderbare Factoren ttiütig sind, denen es nicht gerade auf die höchsten Ziele der Kunst ankomnit. Dagegen darf der Pro fessor Hübner mit Stolz auf die Vermehrung der allen Schulen blicken. Unsere Galerie, so bedeutend sie auch ist, hat hie und da empfindliche Lücken, die auSzusüllen die Hnlipllhäiigkeit ihres Directors ausmacht, und hier gerade hat Protcffor Hübner mit Geschick und Glück zu operiren verstanden, ein Verdienst, welches ibm allein z kommt und ihm uiiveikümmert zu vindiciien ist. Zu diesen Srweibungen gehören u. A.: Florcnlliiiiche Scbule. Nr. 6. 14. 20, 25 und 27, Umbrüche Schule: Nr. 2!>, 3<> und 35, Ferraresische und Lombardische Schule: Nr. 145 und 166. Venezianische Schule: Nr. 227, 230, 232, 239 und 247, Spanische Schule: „Die Jagd von VelaSguez", Französ. Schule: Nr. 78l u. 82, Holländische Schule: Nr. 1542 und 1817, Altdeutsche Schule: Nr. 18-13 und 5u, n»e stattliche Zahl, worunter sich Kunstwerke ersten Ranges befinden, die zu den Zierden der Galerie allezeit gerechnet weiden dürfen. Außer diesem gehört noch die geradezu musterhafte Ausstelln g der Bilder zu den großen Verdiensten Hübner's, bci der man aller dings viel erperimentirte, jedoch durch einen vollständigen Erfolg die oft belästigenden Umstellungen vergessen machte. Und schließ lich bleibe nicht unerwähnt dic genaue Katalogistrniig der (stalerie und deS aus derselben hcrvorgegangenen Katalogs Hübner's (5 Auflagen), der, wenn er auch etwas knapper gefaßt sein tonnte, doch zu den beste» dieser Gattung gehört. Wenn hin nnd wieder ein Jrrtbum oder eine wohl anzntechtende Behauptung in de», Katalog dauernd beibehalten wurde, so vergesse man nicht, wie vage über- 'aupt das Erkennen alter Kunstwerke ist. Hat der Professor Hübner vielleicht in dem Einen geirrt, so wird sein Nachfolger cü in dem Andern versehen, jedenfalls bleibt zu wünschen, daß letzterer mit eben so vieler Sachkenntniß und nicht minderer Pietät die Galerie verwalte, wie dies vom Professor .Hübner geschah. Herr Professor Hübner hat die Gcnugthuung. die Galerie nach jeder Richtung hin im besten Zustande seinem Nachfolger übergeben zu können, deshalb geht auch an Diesen von Allen, die es mit den ' " meinen, die Anforderung — wohl der zu tragen — doch die bestellenden Verhältnisse z>. erreichen. Da der mit dem korrespondirende Elsässer Zug z, . traf, so wurde die Jnditchc Post per Extrafabrl bis Luzern nach- «esührt. Dein „Luz. Tagbl." zufolge traf der aus einer Lokomotive und einen, Magen bestehende Ertrazug indessen erst in Luzern ein, als der Schnellzug der Gotthaidbahn schon eine geraume Weile abgefahren war. Er wurde daher de», letzteren nachgeführt und holte ihn bei Güschcuen ein. Die Fahrt von Basel bis Göschenen »ahm rmgesähr vier Stunden in Anspruch. Der Ertrazug kostet im Ganzen 1800 Francs, welche die Holländische Postvcrwaltung zu bezahlen hat. 6-,iglaud. In Leitartikeln argumentiren die meisten Journale, der Krieg s ei j e tz t d eendrt. Die „TimcS" erwähnt überdies, Wolseley lmbe vor seiner Aoreise ar.< England alle Details seines Feldzüge« mit Genehmigung de« KriegsamtcS geplant und in London schon erklärt, Arabi werde in Tel-ci-Kebir Stand halten und er werde ihn am 15. September dort angrcifen. Die Resultate des Sieges mtiffcii große sein, erstens in Folge der materiellen Verluste AuibiS. Seine Armee, fast alle Kanonen ,c. »c. sind verloren. Seine Armee ist daher vollständig dcmoralisirt und gebrochen. <Lgt)v»e,i. lieber die Schlacht von Tel-el-Kebir liegen folgende Berichte vor: Der Aufbruch begann kurz vor Mittemacht, nachdem vorher noch abgek cht worden war. Die,znfa,iterie-Mann- schast mußte, trotzdem alles Ueberflüisige auf die Regimcirtökarren aevackt wurde, doch 30 Pfund per Mann traaen. Man marl'chirte Feuilleton. -h Die heutige Vorstellung im Kgl. Hottheatcr bringt statt der „RegimentStockter" den „Barbier von Sevilla" und beginnt, da an dieselbe der große Zapfenstreich sich anschließt, bereits punkt 7 II b r. Morgen „die Königin von Saba" beginnt dagegen um >/e8 lilir und dürfte die ganze glänzende Militärphalanx uni die Fürsten gruppirt zeigen. -h Die erste Oper, welcher Se. Maj. der deutsche Kaiser rm Kgl. Hostbeater anwobntc, das „goldene Kreuz" von Ignaz Brüll gereichte unserem Hostbeater zur Ehre. Frl. Malten und Herr A Erl haben von Anfang an in dem liebenswürdigen melodiösen Werk milgewirkt. Herr Fischer ist seitdem als Bombardon binzu- gctreten, und die Schönheit seiner Stimme wie sein gemüthvoller Vortrag, sowie die künstlerische Noblesse des Spieles bieten das Beste, was man in dieser Rolle hier »nd auswärts gesehen. Nicht im Mindesten stand aber gegen ilm Herr Fensen zurück ats Wirth, denn er sang die Partie ungemein sein und reizend und spielte sic gewandt und anmlithcnd. Irl. Reuthcr ersetzt in der Rolle der Tbcrese als Sängerin das Frl.Löffler natürlich ganz günstig. Aber daS charakteristisch muntere Spiel des Frl. Löffler ist eine», etwas einförmigen und tristen Gesainrntansdrnck ihrer Nachfolgerin in der Partie gewichen. Musikalisch ging unter Herrn Knebel das Werk sehr erfreulich und der Beifall nöthigte Herrn Fischer zu cincr zugegebenen Strophe. Dem hoben Gast ist das „goldene Kreuz" wohlbekannt, aber unsere Alisiührnng kann jeden Vergleich aus halte». Zu Weihnachten 1876, also zu cincr recht ungünstigen Zeit, setzte die Berliner Hrffoper die Premiere des goldenen Kreuzes a» ; Niemand wußte etwas von Ignaz Brüll, höchstens die Künstler- schaft kannte seinen Namen als den eines in Wien geschätzten seinen Klaviervirtuoscn. Die Ouvertüre, ohnehin etwas schwach, verlief und die ersten Nummern, und wir Alle meinten. cS könne >n»r zu einem Achtungserfolge kommen. Ta beugte sich Kaiser Wilhelm aus seiner Loge aufmerksam vor; Herr Krolop als Bom bardon hatte die Bühne betreten, sang schön und halte nunmehr militärische Honneurs zu machen, wie sie die Rolle vorschrcitzt. Beim Präsciitircn des Gewehrs verfehlte der Sänger aber die rich tigen Griffe; der Kaiser mußte herzlich lachen und sandte durch seinen Adjutanten die Berichtigung an den guten Säuger und schlechten «crgcanten. Die allgemeine Aufmerksamkeit, welche durch den Anthcil des Kaisers einmal erweckt war, kam selbstredend den, Lied Bombardons zu Gute, welches vollkommen durchschlug. Als dann der allerliebste Walzer den Akt abschloß, war das Schicksal der Oper entschieden und bereits im Zwischenakt kaufte die bekannte Verlagsfirma Bote u. Bock das Eigenthun,Siecht von dcm freudig überraschten Komponisten. Seitdem ist das liebenswürdige, trotz der französischen Handlung deutsch herzliche Werk, dem so reck eigentlich der Kaiser zum ersten Erfolg vcrlwlscn hat, über alle Bühnen gegangen, hat Tausende anspnichloS erfreut und ist eine Lieblingsoper Kaiser Wilhclm's geblieben. I-. Ü. -f Vesper in der Kreuzkirche, heute 2 Uhr: 1) „fku os ?"tri,8", Motette für siebenstimmigen Chor, von G. P. Palestrina (1524—94). 2) „Set mir gnädig, Gott", Hymne für eine Sing- stimme »nd Orgel (z. 1. M.), von Gustav Merkel. 3) „Birg »lich unter deinen Flügeln", geistliches Lied (Op. 15 Nr. 2) von Oskar Wermann. — Das Solo der Hymne von G. Merkel hat Frau Hof- Kapellmeister Krebs gefälligst übernommen. s Die Herzog!, cob.-goth. Kammersängcrin Frau Helene Hof- mann»Stirl aus Plauen wurde Anfang dieses Monats »ach Schloß Rosenau bei Coburg geladen, uni Ihren K.K. Hoheiten de», Herzog und der Herzogin von Edinburgh, sowie der Großfürstin Wladimir von Rußland deutsche Lieder vorzusiiige». fRtchard Wagner geht zunächst nach Venedig, bei Ein tritt der rauheren Jahreszeit wahrscheinlich wieder nach Palermo. Sein lOjäiirigeS Tödlichen Siegfried mar kürzlich einige Tage zu einer ärztlichen Behandlung in Dresden und sehr stolz, die Resse von Baureuth ganz allein gemacht zu haben Neuzeit Rech,»in,: schonen und nicht mit jener Rigorosität zu beginnen, die so oft schon von neuen, von auswärts berutenen Beamten geübt, verletzend und verstimmend in Dresden wirkte. -ß Dem Hamb», ger Thalia-Theater steht ein Gastspiel der Frau Franziska ElImenreich, einst gefeierter Liebling der Hamburger, bevor; sie wird aus der Durchreise nach Amerika diese Stabt passiren nnd den Aufenthalt benutzen, sich ihren Verehrern in einigen Rollen »och einmal zu zeige». -ß Die historischen Aufzüge, welche in Breslau zur Feier der Anwesenheit des Kaisers beim Fest der Ritterschaft statt fanden und welche allgemeine Bewunderung erregten, waren einzig und allein von Herrn Direktor v. Llrantz arrangirt und sind diese Arrangements seine Erfindung. f-RichardWagner^s „Parsisal" wird im Mai des kommenden Jahres in München in einer Scvnrntvorslelliing für König Ludwig zur Aussührnng gelangen. Tie Besetzung ist: Par- sisal—Heinrich Vogl. Kundrn—Tbercse Vogl, Amfortas-Theodor Reichmann, Gurnemanz—Gustav Siebr, Titnrel—Aug. Kindei man», KlingSor—Anton Fuchs; Chor und Orchester unter Levi's Leitung brauchen nach den sietzzchninaligen Aufführungen in Bayreuth nur einige Piobe». -ß Die „P a rs if a l" - B l u m cnmädchen haben an Richard Wagner eine künstlerisch auSgcslattcte Adresse als Zeichen ihrer Dankbarkeit überreichen lassen. Dieselbe hat folgenden Wortlaut: „Hochzuvcrelncndcr, erhabener und geliebter Meister Richard Wagner! „Wollen Sie gütig gestatten, daß wir Bimnenmädchen Alle, in, Geiste vereint, hiermit noch einmal vor Ihren Blicken erscheinen, um den wärmsten Gefühlen Ausdruck zu gehen, welche uns bci dem Gedanken beseelen, daß mir das Glück und die Ehre hatten, bei dcm herrlichen Bühncnweihefcstspicle „Parsisal" mitzuwirken nnd Sie, erhabener Meister, unsere Leistungen stets niit so viel Güte und Wohlwollen entgcgcnzunehmen geruhten. Unseren eigenen Worten nickt vertrauend, nehmen wir Gocthe'S Tichtergeist zu Hilfe: Verehrung nabt sich mit durchdrung'nen Brienen Und Dankbarkeit mit frei crhob'ner Brust. Die Treue folgt; niit Eifer dir zu dienen, Ist unablässig ihre schönste Lust. Bescheidenheit, in zitterndem Erkühnen, Ist sich der stummen Sprache wohl bewußt, und Wünsche knicen an den goldncn Stufen» Dir tauscndfält'ges Glück herabzurufcn. Jruh an Vater Willem'«!. (Berliner Mundart.! In allen Sprocken hat man Dir besungen, Ul hochdcitsch, plattdeitsch, schwedisch un uf wicn'sch. Jedoch dis heile is noch nich erklungen Een Lovplied Dir »f national-hcrliir'sch. — Von'» Nordpol bis zn'ii Sidpol klingt Dein Name, „Siech reicher Held!" — Hat man Dir ost jencnnt Un manche Jumpfer, manche olle Dame Hat ihren Blick Dir zcbrtlich zniewcnd't, — Doch bat noch Kecncr sich so schlau bewiesen Un hat als „Landesvatc r" Dir jepricscn. Man baute Dir unzchl'ge Ehrenpforten, Band Koriihlumkrennse, jroß wie'» Wajenrad, Un schmiß Dir Strcißer zu an alle Orten, Ooch mancher Redner Dir betohoteit hat, Man ließ for Dir de Kirchen-Klocken ziehen. Dir haranjnicrtc mancher MajiSdrat, Die Kaiscrwirde hat man Dir verlieben, Ja, selbst der Sultan Dir schuldigt bat, — Doch Kerner sagte, dett de „VolkcS 1 icb e" De schecnste Perl in Deine Krone bliebe. Wenn, Vater Willem, wir auS all' den Jubel Zurück uns denken in die olle Zeit, Wo zwar nich Pulletik, kecn ReichödagSünbel, Noch Pfaffenzank sab Jrund zu Haß un Streit, Jedoch ooch Dcitschland sehr jcring man schätzte Un seinen BundeSdag man ost vertzccnt, Wo man uf uns nich viel Vertraue» setzte Un der „Berliner" häufig war verpccnt, — Ten» missen wir Dir recht von Herzen danke», Dett jene schlimmen Vorurdcile sanken. Von'n „ollen Fritze n". Deinen weisen Ahnen, Ererbtest Tu der Hohenzollern Jeist, Der Dir jefikrt uf jene Siejes-Bahncn, Die einst jeiviß noch laut de Nachwelt preist; Den edlen Vater strichst De ja»z an Milde, An Herzensjiete un Jercchtigkeil, In Deinen ritterlichen Ebenbilde In „u nsen Fri tz" sahst Du sor kinst'ge Zeit Die Birgschast, dett de Saat aus »»sei, Dosen Ooch uusen Enk' rnkeln noch wird Frichtc drajen. Drum sei . Jottschitzc rießt in't viel jcprics'nc Tresen» ^ . . Stir, sowie Dein tanzet Hanö, In Aller Oogen kannst De ei dcitlich lesen: it' n Partekul> - laris »iiis iS ' t nu aus!" Wir schien Alle uns als deitsche Bricder Un Des verdanken wir man Dir allein, Bei jedet Fest hört man et immer wieder: „Een cenzig Brudervolk woll'n wir nu sein» «vor't deitsche Vaterland uns kichn erbeben Un Vater Willem'», der noch lang soll leben!" — Prof. D r. G. Weiße. Abends ein getroffene Börsen. Poel» (Pr°d»ire»>, >>V kci-ll-r. (Lchiiib.j Wtl.cc» Trplcmbc» Sü,50, Januar- «l»ril ! . . Eepiembi r 70,c,v, Jan»ar-eil>r,l 7K.2», »Ni. «m»cr»am «ProduNkr», Io. ecplcinl-cr. (Lchlttl:,) wkNe» Novkinbll A2. SN'LgcS Lckobcc l<>2. Mürz iee» 2s>,c-o. rnlNa, Ei-lrlln» Lcpibr. !>2,üv, Ianum-Avril Ll.b». ruiüg.'Ri>döl ' " Ja, ""
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