Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 16.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188209165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820916
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-09
- Tag 1882-09-16
-
Monat
1882-09
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.09.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Fr. »vtt« » - — Der Andrang det Publikum- an unser«« lern um BillelS »um Aldertsest« war gepem ge sabeldaft und verursachte keine geringe Störung de- Gef gonge-. Bis an die Straße liinauS stand da- Publikum aneinander gedrängt. Leider batte unS da- Pereinöcomit- mit der genügende» Anzahl BilletS versehe«, sondern nur 700« zur Verfügung gestellt, welche in kaum einer kalben Stunde simmt- lich verkauft wäre». Die Mehrjabl de- Publikum- mußte daher unbesri'-digt abziehcn und ebensowenig konnten vielfach eingeaan» gene telegraphische Bestellungen von au-wärt- berücksichtigt werden. Diele mir der Bahn angekommene Fremde kamen sogar direkt von den Bahnhöfen angesayren, uni sich in den Besitz von BilletS »u setzen, mußten aber lehr enttäuscht wieder gehen. — Zum Albertieste errichtet Herr Ferraris in der Großen Wirthschast einen Nürnberger Eentralbratwnrst-Sa- lou, i» ivelchem von Morgens ll) Uhr an exquisite Nürnberger Wurstcheil mit in Champagner gekochten» Sauerkraut in Portion io Ps.i verabreicht werden. Für Bequemlichkeit deü Publikum- bal >?err Ferrario an der Südseite de- Restaurants ein geräumige- Garderobe und Toilettenziinmrr eingerichtet. Die Mitglieder der Dresdner privil. Scheiben« s cl> u b e n g e sell > chasl. welche beim Kaiser-Einzüge durch ihre neue Neidiaine Feslkleiduiig, geschmückt »nt den »um Theil sehr aiien. iveilbvoUen, von Königlichen Gebern herrührenden Insignien der Gilde, l eionders aufnele», versammelten sich am Abend desselben Tage- in Meiiihoid's Sälen zu einem solennen Kommers, bei wel« ciieui anläßlich des froh verlaufenen Festes die gehobenste Stimmung herrschte. Der einzige Toast, der vom Vorsteher Kunsthändler Lokie ausgebracht wurde, galt Sr. Majestät dem deutschen Kaiser als er lauchtem Gaste unseres Königs und Sr. Majestät dem König Albert. Hieran schloß sich eine vom Wirth Herrn Notlie arrangirte Fllumi- uation der Lokalitäten, die sich prachtvoll auSnahm. — Zur Erinnerung an die Kaisertage Kat auch Herr Buchhändler Merkel, Wiiitergarleiistraße 6. eine geschmackvolle Medaile in Tbalergröße prägen lassen, welche aus der Aversseite den Kaiser Wilhelm im Krönungsoriiatc darstellt, während aus der Rückseite eine entiorechende Inschrift, umgeben von einem Reben- und Aehren» kränze, eingeprägl ist. Die K. Polizeidirektion erläßt im heutigen Jnieratentheil dieses Blattes eine Bekanntmachung zur Regelung des Verkehrs ii» Kgl. G r o ß e n G a rl en während des morgen stattfindenden Albertsestes. Die vorzüglich gelegene Tribüne des Herrn Hoffisch- Iiändler Röder an der Auguüusblücke bietet einen trefflichen Blick aut die früh 0 lllir abfalnenden und Oiachniittags 3 Uhr zurilck- telnenden, dort oicl,r vorbeipassirende» Fürstlichkeiten. Deshalb ist kson» aufzutMen. wetche. die. Meren »Mk Gerichte verpfli^ ii der i^ ,l-^Ä-ebbev«N«ächttate erimge«, mch «amentlich auch , .aß entsprechenden Persügungen entsvrochen. - «1« DiakonuS s»r di« neue ParoÄe DreSden-Ant-nstadt ist He« Hospitalprediger Pastor Wolfs, bisher in Ptrna. er wählt worden. — Bei einer am gestrigen Morgen durch städtische Polizei organe an den Schläuen und aus mehreren Straßen der Stadt ab- haltenen Milchrevrsion wurden 7 der Fälschung verdächtige Milchpoflen ermittelt. Die Prüfung überhaupt hat sich auf 510 Einbringer und Ws GesäMllungrn erstreckt. Mehrere gleichzeitig ermittelte unzulässige Flüssigkeitsmaß« gelangten zur Smzielnina. -Polizeidericht. Am geftnaen Dag« früh '/»7 Uhr Lat in der Lüttichaustraße eineMarkthcllersehesrau infolge dcn Explosion einer Petroleum-Kockmiaschiiie so erheblich« Brandwunden er halten. daß sich ibrr sofortige Unterbringung in, Stadtkrankenbause nüttzia gemacht hat. — An» vorgestrigen Nachmittag« ist in der Neustadt hicrselbst eine goldene Dainenunr mit Kette aufgesun den und an die Königl. Polizeidirektion abgegeben worden. — Am 10. d. M. sind nach eine, aus Außia anher gelangten amtlichen Nachricht nächst Großpriesen bei einer Kahnfahrt aus der Elbe zwei Mädchen im Alter von 22 bez. 17 Jahren ertrunken. Die Leichname sind di- setzt noch nicht ausgesunden worden. — Auf einem Neubaue der Struvestraße ist am Donnerstag Nachmittag infolge der langen nassen Witterung eine Erdwand ringe stürzt und mit einen Maurer theiimeise verschüttet und nicht unerheblich verletzt. Der Verunglückte wurde dem Stadttrankenliause zugefükrt. Zwei Handarbeiter, welche bei dem Sturze der Erdwand gleichfalls erfaßt und zu Boden geworfen wurden, sind ohne Beschädigung davon gekommen. — Bäderfrequenz 13. Sept. Bad Schandau 2131 Kur gäste und 22,969 Passanten: Karlsbad 26,163 Kurgäste. — Am Montag wurde die neucrbaute, hochgelegene Eisenbahn nach der Tiefbaus ch achtanlage des erzacbirgischen Stein- kobibau Vereins, welche gleichzeitig »ur Uebersüvrung der von der Brückendergdatm kommenden Züge nach der Staat-dahn dient, unter bez, Feierlichkeiten dem Betrieb« übergeben. — Ein schrecklicher U n g l ü ck s s a t l oat sich am 10. d. in Großpriesen ereignet und sind demselben zwei junge blühende Mädchen von 17 und 19 Jahren zum Opfer gefallen. Die Gastwirthin Frau Michl in Großpriesen erhielt am genannten Tage den Besuch ihrer Schwester und ihrer Eousine. und um diesen beiden junge» Mädchen ein Vergnügen zu verfchaffen, lud sie dieselben zu einer Kahnfahrt die Lril nnc' in voüem Schmuck stehe» geblieben und kann für nur! auf der Elbe ein. Vier junge Burschen, angeblich Gärtnergehilfen, ->> P» Entree von Jeöeiinnn» benutzt werden. Das Gedränge auf j von denen keiner ein Fahrzeug zu dirigiren versteht, banden einen der Brinke :c. war gestern so arg, daß der Besuch dieser Tribüne Kahn ioS, der eigentlich nur zur Aufnahme von drer Personen be ncti ieiir einr'ieblt. Aucb zu Sonntag zur Militärvereins - Parade stimmt ist. und übernahmen die Lenkuna desselben. Es befände, bleil'l diese Tribüne geöffnet. Die festlichen Tage der Anwesenheit unseres Kaisers haben aucb der biesigen Geschäftswelt willkommene Veranlassung gegeben, die Schau'enüer ihrer Verkaussiokale mit zum Theil sehr sinnigen und geschina.kpoUen Dekorationen anszustatten. Wohl die kostbarste Dekoration dünke der Feflichnmck im Schaufenster des Herrn Ubr stimmt ist, und übernahmen die Lenkung desselben. Cs befanden sich somit 7 Personen und ein dreijähriges Kind in dieser Nußschale, und zwar Frau Michel mit einem dreijährigen Kinde, ihre beiden Anverwandten und die vier jungen Burschen. Als eine Weile hin- und hergefabren worden waren, kam stromaufwärts der Radschlrpp- dampser „Deutschland" der deutschen Eldschiffsadrt-gcsellschast „Kette" gefahren und der hohe Wellenschlag, der hier verursacht wurde, machte mache, Müller am Neuniaikt 'ein, bestehend aus einem großen > den kleinen Kahn, der mit seiner enormen Ueberladung einen bcdeuten- von 55 Stück goldenen Glashütte,' und Genser-Remontoirukren ge- " ' ' ' " bilseken A , umgelen von den Büsten I. M. des KaiierS Wilhelm und Königs Athen innerhalb einer geschmackvollen Blumengruppe. Einen originellen Gedanken hat Herr Lampensabrikant Pupke, SchN'elstr.we LI. zum Ausdruck gebracht, in dessen splendid mit Buim.n gelchmücklem Schaufenster sich die Büsten des Kaisers und unines Königs. aus hoben Postamenten ruhend. jede von einem mächtigen Klauce kleiner zierlicher Fluriampen aus echtem Meißner Porcelian umgeben, erheben. Besonders schön repräsentirt sich die sebenewcrtbe Gruppe Abends bei Beleuchtung, Das geschmackvolle Gruvveu Arrangement der A r» o l d ' s ch c n Hofkunst-Handlung in der Schlohstiahe sesieil sorlwälircnd die Pasianten. Von heute an werden dort auch die aus dem Atelier des Hern, Photographen Hoega. tz pvellstraße 52, hervorgegangeiten Photographien der Ekren- p s o r l e am Schloßvlat; in lleinein Kabinet- wie in großem Format ausgestellt sein. Trotz der schlechten Witterung der letzten Tage bai ,'xrr >roegg recht tvohlgelungcne Bilder erzielt. Eine recht sinnige Dekoration war auch an dem Hause Mathildenstraße 4-1, Ecke der c>»c c>»c,ric->ci ^ vc- Piünitzernraße an dem Bureau der Lebensverfichenmgs-Gesellschast dauernswcrthen Mädchen, von denen das eine Braut war, wurden Wttoria" angebracht. Herrliche Falmen, Emblemen und ein großes - bis jetzt nicht gesunden. Wernes Kreuz van Kornblumen, ninwnnden mit dem frischen Grün ! Am 13. d. ist in Freiberg ein in den 50er Jahren stehender der Gnirlanden iultien den ganzen Balkon, wählend die ln'kränzten Einwohner wegen verübten Srttlichkcitsvergeheiiü mit einem IZjäbr. Basten uni res Kaiiers und Königs Albert in Milten des Fcstbaues i Mäduien, seiner eigenen Stieftochter, der Gerichtsbehörde über- beurb aus die freudige Menge ichauien. j geben worden. — Ans dem Dache des S t ad t w al d sch l ö ß ch e n wird all- > — Am 13. d. wurde demHilfSwcichcnwärtcr Fritzsckc auf dem abendlich wahrend der fetzigen Festtage Herr Känbler »eine pracht-j Zwickauer Bahnbos, während er beim Rangiren der Wagen bc- vall-en Aeieibiider den Besuchern des Etublisicmcnts vort'ülnen. so schästigt war, die große Zehe des rechten Fußes, mit welchem er dast aicher dem Genuß tür den Gaumen auch ein solcher für das auf eine Schiene getreten war, durch einen Wagen abgcquetscht. Auge geh,wen wird. , i — Ein Kellner im Schützenbaus in Zwickau beabsichtigte Die .'-"jährige Jubelfeier des G ust a v - A d o ls-De re i nS , in der Nacht zum 13. d. nach geschlossenem Geschäft sich noch ein und die damit rerbundene stti. Hauotveriammluna in L e lpz lg fand , Vergnügen in der Stadt zu machen. Ta er die Hausthür ver- a,n Dannerstag ihr Ende. Am 2. Fesirage (Mittwoch) vor dem be-! scblo'scn fand, so suchte er durch ein Fenster im ersten Stockwerk r.ns g.stern an dieier Slelle erwähnten Festmahle zog die Deriamm- ^ ins Freie zu gelangen, stürcte jedoch, während er sich am Fenstcr- ^ den Tiefgang hatte, zum willenlosen Spielzeug des furchtbaren Ele ments. Die im Kahn befindlichen Frauen wurden durch das Schaukeln desselben vom Schreck ergriffen, eine von ihnen richtete sich im Kalme empor, wodurch derselbe das Gleichgewicht verlor, umkivpte und iämmlliche Insassen in den Jluthen der Elbe begrub. Die entsetzlichsten HUwruse, wAxhx die um ihr Leben Kämpfenden aus- stießen, hatten von allen Seiten schnelle Hilfe herbeigesührt. Tie jungen Burschen, welche schwimmen konnten, wollten die Mädchen retten, doch gelang ihnen dies nicht. Der eine von ihnen erfaßte mit den Zähnen das Kind, das schon dem Tode nabe war und brachte cs glücklich ans Land. Ein anderer erfaßte den Hut eines der beiden Mädchen, dock es zerriß das Band und das Mädchen versank. Das andere Mädchen streckte noch einmal die Hand aus dem Wasser hervor und war dann spurlos verschwunden. Frau Mich! wurde mehr todt als lebend aus dem Wasser gezogen und war bewußtlos. Der Bezirksbauptmann Herr Hütter aus Aussig begab sich vcriönlich noch am selben Tage an den UnglückSort und soll eine Untersuchung cingeleitet werden. Die Leichen der de- 0ing in stattlichem Festzuge vom Rathhause aus nach der Thomas-j gesims kucke znin daieibst vcranstalleteii Festgotlcsdienfte und zwar in der! innere Wene. daß an der Spitze die Stadttahne getragen wurde, hinter ch« >«» SpvtOmd«' 1882 llankenbaü S^chckßt welcher vierzig Schülerinnen aus den ersten Klaffen der Leipziger j Boltsichulen gingen. Tann kamen die Vertreter der slädtisctnn, kai'eU cken und königlichen Behörden, der Festprediger, Obcr- konnst.wmiralli und Odeihofprediger Dr. Kogel aus Berlin, geleitet van dein >denn Geheimen Kirchenralh, Superintendent Dr. Lccblcr, und dem Bonitzenden im Ecntral-Ausschuß des Gustav-Adolf-Ver eins. Prosen ciger Hanvli von Gerat ans Slnllgart, Konfistonalrath Prof. Tr. Baur und d,e iwri.fe Ge.sliiciikeil im Ornat, die Mitglieder des Central-Komitees, die Bonlinde und Mitglieder des Leipziger Hauptvereins und die 'stör Dr. Fncke. Hieraus folgten der Vorsitzende des Leip- wereinS, Herr Pastor Schmidt aus Lchöncfeld, Prälat anhielt, mit letzterem herab und mußte, da er sich anscheinend Verletzungen zugezogen hatte, ins Arciskrankenstift ge bracht werden. — Z w i ck a u, 13. September. Ter Besuch der Ausstellung war auch am letzten Tage ein ziemlich bedeutender. Die meisten Besucher hatte unstreitig die Verlockung hcrbcigezogen. Nachdem die einzelnen Gewinngegeniiände — mit Ausnahme der Tlncre, welche in ihren Ständen verblieben — in und vor dem Dircttions- bause ausgestellt worden waren, erfolgte von Vormittags II Uhr an die Verlockung selbst, welche bis Nachmittags ' -5 Uhr andaueric. und ganz glatt verlies. Nach der Verlockung kielt der Vorsitzende, Herr Rittergutsbesitzer Setter aut Ncuenialz die Schlußrede, in, der er des durchschlagenden Erfolges der Ausstellung und der Männer j gedachte, welche sich um das Zustandekommen »nd Gelingen bcion-1 Besonderen Tank sprach Redner derselbe mußte inß . and «Mt unbedenkM sein. ^ , blt«*rde. »« ?sii»i>voch kr "4 Ä fLkLLÄK'uLi.«« » - ^ . «lvirtzbütz^ 1, dm Kopf, entleibt. Am L d. »uid« in oidkel« ein väseraescUs wegen schweren Diedstakl» »«dostet,! om nächßrn Morgen schon ftmd inan ihn in seiner Zelle »rdänat «if. — Die Ann « b e r « , r Jrrischützen-Kompaante begtna in den ketztm Tnß«n da« 87üjäkriae Jubiläum ibrr- Besieh«,-. Dt« -«ter begann am So«,tag mit einem Umzug, durch dt« Stadt nach dem Schicßhause, welcher insos«n höchst bemerken-wert» war. als fich unter den Schützen in ihrer jetzigen Uniform auch 20. und »war je »wri vdn einem Kostüm, in den verschiedenen bunten Trachten au- v«m IS., 17., 18. und 19. Jahrhundert belanden. Da- PreiSschteßen fand unter regem Treiben und Leben auf dem Jestplatz« bt« »ur eintretenden Dämmerung statt. — Auf dm Fluren von N i« d e r a u wurde vor einigen Tagen ein Trauring gefunden und durch Nacklchlagung in den Kirchen büchern eine Meißner Bürgerüsrau al» Eigeniliünierin ermittelt die denselben seit Jahresfrist vermißt hatte. Derselbe Ring ist schon einmal im Jadr« 1878 ablxmdcn gekommen und in, Jahre 1878 tn der Triebtsch wieder gesunde« worden. In letzter« Ist er mit dem Spülivasser und auf da- Niederau« Feld mit dem Dünger gekommen. — Kgl. Oderlande-gericht. Bor dem Strafsenat unter Vorsitz de- Hem, Senat-prästdenten Dr. Otto wurde in ein« Pri vatklaasache de- Lehrers Gustav Rützschke in Wilthcn gegen den Handelsmann Job. Georg Pech wegen Beleidigung verhandelt, nach dem von dein Kläger das Rccht-miuel der Revision gegen das frei sprechende Erkenntniß d« Berufungsinstanz eingewendet worden war. In der letzten Hälfte de- vor. Jahres erkrankte die Tochter de- Prwatangetlagten Pech, nachdem sie kurz vorlm von ihrem Lehrer, dem Kläger Rötzschke, mißhandelt resp. mit einer Ohrfeige trattirt worden war. und gelegentlich «ine- Besuche« der Patientin durch den Pastor und Lokalschullnspektor Kubitz sprach sich der be kümmerte Vater unumwunden dabin au-, daß die Klankheit feiner Tochter durch die deregte Mißhandlung verursacht worden sei. Rötzsckke, der speziell wegen der «wähnten Mißhandlung, sowie auch in anderen Fällen von der Bezirks-Schulinspettion amtlich verwarnt worden »st, klagte nun gegen den Handelsmann Pech wegen Beleidigung und da- Erkenntniß erster Instanz lautete auch aus Verurtheilung P's zu einer Geldstrafe, da da- Schöffengericht nicht für erwiesen fand, daß die Krankheit mit der vorher siattgcsun- drnen Mißhandlung im Causalzusamincnbange stehe. Pech legte hiergegen da- Rechtsmittel der Berufuiig ein und eS wurde nun mehr von dem Landgericht Bautzen da- erstinstanzliche Urtheil resormirt, indem gemäß 8 193 de- R.-St.-G -B. die Freisprechung des Beklagten und Verurtheilung de- Kläger- in Tragung der Kosten erfolgte. Das Gericht nahm an, daß Pech im guten Glau ben und zur Wahrnehmung berechtigter Interessen die erwähnte Behauptung zu dein, in der Angelegenheit intcressirtcn Lokal- schulinspektor geäußert habe und weder aus der Form der Aeußcrung, noch den dieselbe begleitenden Umständen eine beleidigende Absicht bcrvorgehe. Mit dies« Entscheidung war Rötzschke nickt einverstanden und legte dieser daher Revision ein, welche er mit der Behauptung zu begründen versuchte, der 8 193 des R.-Str.-G.-B. sei im vorliegenden Falle unrichtig angrwendet worden, denn der Beklagte lzabe keine berecktigken Interessen wabr- zunehmcn gehabt, sondern es seien höchstens nur vermeintliche In teressen iin Spiel gewesen und sonach beantragte R., seinen Gegner unter Aushebung vrS zweitinstanzlichen UrtdrilS kostenpflichtig zu verurtbeilen. D« hohe Gerichtshof verwarf dir Revision und ver- urthcilte den Kläger auch in die Kosten, da von der zweiten In,lanz seslgcstcllt sei, daß Pech in der Wahrnehmung berechtigter Interessen gebandklt und nicht behauptet werden könne, daß sich der Gerichts hof geint habe und von falschen rechtlichen Prämissen ausgegangen sei. — Landgericht. Der Unterschlagung von m amtlicher Eigenschaft ciiipsangcnen Geldern beschuldigt, hotte sich der am 8. April 1819 zu Leipzig geborene Stationsauslrher Oscar Carl Fntzlch vor der 2. Ferienstrafkamnier zu verantworten. F. trat am 1. Ok tober 1876 in den sächsischen Eiiendolmdienst ein und avancirtc an» 15. Mai 1881 zu», Stationsaufjelicr in Radebcul, während er am 15. Mai d. I. zum Vorstand der Station drsignirt und sein fester Gehalt auf 1560 Nt. normirt wurde. Tic finanzielle Lage des An geklagten scheint eine sehr mißliche gewesen zu sein und macht Fritzsch in diel« Beziehung geltend, er habe in früherer Zeit Privatsckiuldcn kontrahirt und sich der Deckung derselben nicht entziehen können. Und so eignete er sich innerhalb der 3 letzten Monate bis zu seiner Ver haftung in 4 Einzclsällen Betrüge von 300, 100 und zweimal je 50 M., also insgesammt 500 M., die er für den Fiskus vereinnahmt hatte, rechtswidrig an, um damit seine Gläubiger zu besriedigen, wenigstens wird von ihm behauptet, daß er das fremde Geld zu diesem Zwecke verwendet hake. Da seitens dcS Angeklagten eine Kaution von 300 M. gestellt worden ist, so mindert sich dcr Kasscn- dclekt um ein Bedeutendes und der Staat erleidet nur noch eine direkte Einbuße von 200 M. Fritzsch wurde dem staatsanwaitschckt- lichcn Anträge gemäß zu 1 Jabr Getängniß verurtbeilt. — Der 51 Jahre alte, aus O'chatz gebürtige und seit 1859 bereits sieben Mal, zuletzt mit 2 Jahren 1 Monat Arbeitshaus vorbestrafte Pro- visionürcisende Ernst August Schumann aus Riesa, dessen Verkos tung am 9. Juni erfolgte, war seit etwa 8 Jahren bei den, Bild hauer und Marmonvaarci'sadrikant Schutze in Riesa angesteUt und bestand seine Funktion l-auptfäcklich darin, Australe aus Grab steine u. s. w. gegen Unterzeichnung sogenannter «chlußschcinc seitens der Besteller cntgegenz,«nehmen bez. zu ermitteln, wofür er je nach Lage d« Sache eine Provision von 10 bis 20 Proc. bezog. In, ?>-, >>,nlior >,«,>> clglürt »IIN Al geordneten, der Haupt- und Zweigvereine, sowie die Gönn« und l ders verdient gemacht hatten Fieinwe sei GustaoAsolf-Stillung. Ander mit Gnirlanden ge-j Herrn Krcissekrelär Bunde auS. Dieter Anerkennung wurde noch ' biuncklen Kirche wurde der Zug von den Kirchenvorflandsmit-, in einer besonders niekergelegten schniKicken Adresse Ausdruck ge-j G eern, Herren Slnotrcrtli Sännidt-Sölmann und Kaufmann E. G. > geben. Für die Gewinner von Tbieicn ist zu bemerken, daß vom Tl'ienie, einpiangen, wie er schon vorhcr am Portale deS Rathbauses 14. September ab die Umcrhallung der bctrciiendcn Thiere auf reu den Pickenoren und Doktoren der Theologie Hofsinann und - Küsten der Gewinner erfolgt und datz es sich cinpsichlt, dieselben so Sä »dl l egnn l worden war. Die gepflogenen Verhandlungen bc- schleunig als möglich ahzuliolen. Gewinngegeniiände dagegen, welche nand-n — nbge'eben von der ErlediguiH rein interner Vereins- bis zum 30. September nicht akgchott morden, werden am 1. Oktober mr.ic'legenheilen — in der Hauptsache in -Schilderungen der Verhält- zu Gunsten der Ausstellungskaffe öffentlich versteigert. »me von evangelischen Gemeinden in den verfch'eüenen Erdtheilen — Am 12. d. wurde in einem Zwickaucr Schachte der und o-leinten über die vielseitige Tbätigkcit, die der Verein da noch ^ Häuer Job. Höser aus Sberplaintz beim Wegthun zweier Sprcng- vor üch bar. Der letzte Gegenstand der Tagesordnung betras jdie löcker im Gesichte verbrannt, io daß er ins Krelskrankensttst gebracht Beiliinm'.iiig über Ort und Zeit der nächsten Hauptversammlung. ^ werden mußte.— In der Nacht daraus erlitt in demselben Schachte Zwei «ein wann gehaltene Einladungen lagen vor, von Hannover! der Häuer Karl Avennann aus Schedewitz bcim Abtrcibcn nach dem Im Jult 1879, Deeember 1861 und Mär» d. I. singirte nun Schü mann je einen Auftrag und fälschte in» Zusammenhänge damit den Sehluhtckein, wodurch er erwirkte, daß ihm zweimal je 60 M. und einmai 20 M. als Provision ausgezahlt wurden. In weiteren 10 Fällen tassirte dci Angeklagte bei der Kundschaft Schutze s insofern unbefugt Gelder in Beträgen von 1 bis 27 M., insgesammt 81 M. 50 Pf., ein, als er die Tbattachc unterdrückte, daß ilnn die Geneh migung zum Jncasio versagt worden sei. Die I V. Ferien - Straf kammer unter Vorsitz des Herrn Landgcricktsrath Justizrath von Göpbardt verurtheilte den Angeklagten wegen Privaturkundcn- fälschung und Betrugs unter Ausschluß mildernder Umstände zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrciirechtsverlusi. Meteorologisü,« Beodaetttungen »er lxiiilchkn SkewoHl in am N. Llplcmbcr um S NSr worgrnr welche beide e durch zuslu»i»eiive Beschließungcn der Magiitt-rtc dreier Städte unterstützt waren. Tie Versammlung ent lud von tz'uo icbied sich »nt großer Mehrheit für Lübeck, so daß also in Heser Stidt die nächste Hauptversammlung des Gustav-Adols-Vereins ibgebalien wird. Während dcS Festmables am Mittwoch ward auch em Begrüß»,,gsieiegram», an Se. Majestät König Albert abgelandt. ")ioä> im Lauw des Abends ging die Antwort ein: „Mit auf richtiger Freude li-rße Ich den Gruß der von Almen präsidirten W-riammlung empfangen und spreche dafür Meinen herzlichen Dank aus. Albert." — Morgen, Sonntag, fällt in der S o ph i e nk irch e der sonst übliche, ' rl2 Ubr abgebaltene Gottesdienst aus, da der Vormlttags- gottesdieiisl welchem Se. kaiserliche Majestät beiwohnen wird — später als sonst beginnen muß. Es wird aus vielen Gegenden berichtet, daß die Gesund beit s - P o l i z e r ein verschärftes wachsames An^e auf die M e bl- > a brikat e richtet und dies jetzt mebr als sonst, da bekanntlich lebr bedeutende Ouantitätcn von Weizen und Roggen während der letzten Ernte von Regen und anhaltender Nässe arg gelitten haben und im ausgewachsenen kranken Zusianve emgebeimst wurden. ES Schießen durch ein Stück Berg eine Kopfverletzung. — Tie Passagiere in einem Eouvö des am 13. d. Vorm. lOUHr 57 Min. von Großbothen aus in Waldenburg cinlrcffendcn Eisenbalmzuges wurden in der Nähe des Bahnüberganges nicht wenig unangenehm überrascht, als ein ziemlich großer Stein durch das offene Eoupafenftcr licreingeslogen kam. Zum Glück ward wenigstens Niemand verletzt. Die angesielltcir Erörterungen haben ergeben, daß auch hier trecke Junaen den Frevel begangen haben. — In dem bei Stollbcrg gelegenen Aiittcldorf sind am Montag freche Diebe in das Gcliöfte des Gutsbesitzers Fischer ein- gedrungen und haben in den unverschlossenen Stuben und Kammern sammtltche Schränke und Koffer gewaltsam mit der Axt geöffnet, jedoch nur ein Portemonnaie mit 1 Mark Inhalt gefunden. Sic konnten ibre Frechheit ungestört ausführcn, da sämmtliche Bewohner auf dem Felde beschäftigt waren. Hieraus verfügten sich die Diebe nach Lberdors und benutzten die Abwesenheit der Ebcftau des Guts besitzers Dietzsch zu emeutcin Einbruch, wobei ein «Sparkassenbuch, 60 Mark baar, eine golden« Kette mit Medaillon und andere Sachen von Werth in ihre Hände fielen. Während am Dienstag Abend die beiden BauergutSbesitzer iü kaum zu ermenen, weiche üble Folgen der Genuß solcher Mehl- Rahmig und Singer aus U n te r h a i n s d o r s b. Reichenbach i. V. 'orten, weicl,e ans angegciffcnen Körnern sabrizirt wurden, nach sich auf der landwirthschnftlichcn Ausstellung in Zwickau sich befanden, zieht, »iw ist es ülerflü'sig, hierbei in Details cinzugehcn. wobt brannten ihre Güter total nieder; die nichts Ahnenden fanden an- nbcc i>! es dringend geboten, sowohl im Interesse der soliden Müller statt ihres Helms einen Trümmerhaufen. Am nächsten Morgen wurde ulS lewiiders der Konsumenten, rechtzeitig diesem Hebel zu sieucrn. durch die Genvarmeric der Urheber des FeucrS in dem 12 Jahre Au> dem Anwsltstage in Heidelberg war darüber geklagt > alten Knaben Otto Franz Singer ermittelt, der geständig ist, durch worden, daß in den Urtlieilcn in Eivilprozeffcn nickt die Prozcß- bevoll in ä chlrgtcn ver Parteien bezeichnet zu werden brauchten. Ber Einlegung ciiies Einspruchs oder Rechtsmittels war cs den Belbeiligten öit nickt mag ich. rechtzeitig die Penon des gegnerischen Bevollmächtigten, an weicher die erforderliche Zustellung zu erfolgen hatte, zu erfahren. Dadurch konnte leicht der Einspruch oder das Rechtsmittel durch Friskversäuiiiniß verloren gehen. Ter Staats leichtsinnigen Umgang mit Streichhölzchen den Brand verwahrlost zu haben. — Bei Gelegenheit der Rnderwettsabrt, welche am Sonntag in Plagwitz abgchalten wurde, bat sich auch ein Unglück ereignet. Ein 12jäbriger Knabe - Neffe eines Leipziger CigarrcnhnndlerS — bemächtigte sich als er in einem Kahn ohne Aussicht gelassen worden war. eines in demselben liegenden scharfgeladenen Revolver- und «»prnhaokn. . Lt-eiwlm . . SapaiLiida . . 4«. Pci»c»Imrg Moitou . . . üamdiirg . . »kincl , . . Virt« . . . . VItinchril . . v«rt!n «Slin vreela« o Tun» »1 4 17g 4 >2 s ' tk 4- sr -» »s' -c 4-I-L e ,r x 4- is? 2> sil'kiids Mcoeii. S) Nichte Regen. 4) Nacht» Rege». Ucbcrnchi der reIlIeiIing. cilne nmtanqieichcDepregioii Mil mets« Ichwachcr Liislgcwegmig und tclil'e» . irguccNchcui Aellcr lieg! Sbcr der Nvcdlec und Ichciiii aiwuialei «Sciie Iwrdwctln'änz saruiilchrctlc». wtitneud eine neue Tcpiclliou tibcr dem Iviscantlcheu Bitze» eilchtettcii Iti. Bet lelir glctchmiiscig vertlieillem tzuildruckc und Ichwachcn umlautcndc» irstiidc» ist stdcr LciNiaNirurepa da» Weller kiilil, iriil-e. vicliach rcgncrgch. Nur im Lite,> liegt die Tempcraiur nach über der iwrmalcu. In Westdcutichland fielen säst stdcrall Niederschläge. Kiel und WUHclnustiaven haticu gestern Nachmittag Bewitter, Elbhötte tn Dresden. 15. Septbr.. Mittag-: 36Cent'unter 0. «in» Ivell«». I 75,1 mästst, dcocilt 7oü ZS 8 IciMI wolicnl»« ! 7«;:r 80 lcichi äcdecki > tzsc» l«il«r Aug l,alb bcdcckt l«i». bcdkckl'- . 7äl> so mätzig wolkcnlor 7.'>4 still dcdciil NW leiici ftu« rcdccki 7Ü4 r: 8 «w triicr »jug Rc»c»», 7.',2 « 2 SW lcichi dcdccki 7L4 - L W lcichi bcdcM . 7S4 K80 lcichi Rcjien«) teeret >r des ReichsiuüizamtS bat nun bei den Jusiizverwaltunaciw Ickoß einen zum Besuch in Plagwitz anwesenden jungen Mann in raaesgeschtchte. Lentsekie- Reiek. Der K. Leibarzt, Excellcnz v. Lange«» deck, gedenkt in den nächsten Tagen Berlin zu verlassen und mit seiner Familie nach seiner prächtigen Villa m Wiesbaden über- »usiedeln. Derselbe hat die sonst der Erholung gewidmeten Sommer ferien — mit einigen Unterbrechungen, wenn er an da- Krankenlager des Prinzen Karl nach Kassel berufen wurde — in Berlin verbracht um seine vielfachen gesellschaftlichen Beziehungen und sonstigen Angelegenheiten zu ordnen. Das „Verl. Tnbl." schreibt launig gelegentlich der journa listischen Duelle, die sich in Frankreich in erstaunlicher Weise mehren: „Auch wir stehen vor einer Wahlkampagne, wie sic schwerer nickt gedacht werden kann. Vinnen Kurzem werden in der Wahl- sckiacht die Geister aus einander platzen und eine Unzahl von Duellen wird sich daraus entwickeln, die in Deutschland mit der Feder in möglichst inkonnnentmäßige» Weise auögefochtcn werden. Wir glauben unsere Pflicht zu tlmn, wenn wir mit einigen „Nathschlägen" für die bevorstehenden Duelle unterstützen. Da die „verhängte Schläger- Mensur" in Deutschland gang uno gäbe ist, haben w»r von dieser oic üblichen Hiebe genommen. Terz: Man behauptet, der Gegner sei Semit, üalbsemit oder Philojemit. Stulp-Terz: Man wirst
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)