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Dresdner Nachrichten : 08.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-05
- Tag 1881-05-08
-
Monat
1881-05
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.05.1881
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Vreskivv 1881. »mm'»Vst »»»ttiiikHu««! r» vigt. lusta^e 36000 »ktintzl. Silr tikMUl»nat«ei»i>eIandlkrM»« imlcripir machl sich tl» Rcdacii»« Ists I v-ri'üidlich. üniktaltn-llmwlimc <>ii«>o»r»r »a«I»uft«t» u. vo.Itr in Ham« dura, v«rltn. Wie». Vivjig. Valet, «l«»Iau.8>anlsurta. M. — «u». «»Nt in voll». Ltipjia. Wien, Hamburg, ssranliiirt a.M.. Mün ch«».- r«ud,L<l». inffrankturt a.M. — »iurraus d.„A«>»ali»«n» »ank".— u»-»-, Ia,lllt»,I>»IlItt ch ko. in Part». Tageötatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Frem-enliste. r«. iLkr-rrmx. »,«»«» «arttniir«»' I» »>» ««»» » atz« -na»»»m««n. G»nnla»»»t»Mtt»»,»lrU»r. gn N»alt«d«»ur an «l»-ch»nl«VZ.z.ß'- «»Ar,.»« «tr.-t»l,«°ch»t.»U»,. — D«r Rau» «t,,«« ktnwaltt,«» Vetit»e»eIai>e>>c,Pi»'.<rin,«l»nd« dir Attle R^Psgr. Eine (»arautik illr da» »iichit» ^richcinen drr 2nl«ratt wird nicht gegeben. , Auiwärltg« Annoncen« Auitriige von uu« „nb-iauunn',ir>n«n und Person«! tniertir» wir nur gegen iprt»um«ra»»»-^a>>l>»t, durch vrieimarltn »drr Posteinjatiinng. «cht Silden toiie, Ib Pitt«. 2«- srralk fitr die Montag» 'Hümmer mr »acheinem!sel>iag«dt« Pctlt' »ett« Ls Pig«. „ ,, omptiaklt dook8«vlutsn llvriseüatton, '-sivrnvo, louiistvn vto. sodün botiarelielr müttlirto VVulr»u»«on mit ockvr olmo I'ovsion, so wie Oartori, Kaal, 1iostaul »tion uncl liveoli»al>n. 8tot« 1, jsoko k'arelit'n, voi-rUsslioito ILüotio, iivilvr unä Ijoclivnunsr. ^llsspaniiuits-, IlocusoktuiiLsvoll II. HV. II«uuei-, IZvsitiior. LkenmLtrsr 2situv§. ^Voitvor breiteten Ülstt in Oüemnitx unä im Lrxxebirks. Fnnoneon iintivn wrrlesamsto Vorbreituns;. («iimmtliebe Kuolienmübel nebst (äeseltirre unck Xubelior) ff I'. Noi nN. n » « R - „ „ «I li et < I» «»II - n n A » r, 8 /imsllenstrsss« 6 u. 7 (ttsus fürstenlrof!. ^ Nr. 128. WlUtnm, »0M7. Mat: Barometer »ach vtlar ivo old, wodsiroft «Add». a n.>> 7N, MM.. leitaesiern 2 Miil. aeliiegk». Tlniuwnictvgr. ». S-eonn,.: i »>," M.. »irdr. Te v- 'U»,« W kiichstc 1^,'mv. - .'Itcü»2^lnd. DZvlkiE, Hekieckt. ' Aussichten iür den 8. Mai: Wenig Blenderung. Sonntag, 8. Mai. Politisches. In den letzten Wochen des Beisammenseins dcS Reichstages- orängcn sich die Sitzungen und Reden, die GesetzeSvorschlüge Anträge und Beschlüsse in einer solchen Jütte, datz schon da genaue Rcgistrircn derselben durch die Taqeüprcsse ziemlich schwierig ,st und die Besprechung der parlamentarischen Vorgänge selbst nur einstig sein kann. Das Material guillt von allen Seiten und zu reichlich. Es tagen gleichzeitig Ausschüsse über die erbeblichste Gesetzentwürfe. Eine Würdigung der Beschlüsse deü Ausschüsse über das Unfallversicherungsgesetz — diese bedeutsamste Frucht der jetzigen ReichStngsscssivn, sei Vorbehalten und nur der Genügst,nunc Darüber Ausdruck verliehen, datz die Errichtung einer Reich Versicherungsanstalt, für die sich nutzer dem Fürsten Bismarck nur oer Abg. Bebel enthusiasmirte, gefallen ist. Dein nutzeren Anscheine „ach beruhigt sich auch die Rcichsregicrung mit dieser Ablehnung oeS Rcichsinstitnteü; heimst sic doch dann den besten Tlieil de Vorlage, die Versicherung der Arbeiter selbst, um so sicherer ein Bedauerlicher Weise hat die .Kommission die Vorschläge auf Herab sebung der eigentlichen (sterichlskosien gestrichen und sich nur darau beschränkt, die Nebenkosten berabzumindern. Eine procentual Herabsetzung der eigentlichen Gcrichtskosten wäre doch wahrlich leicl, ourchzuführen. Hoffentlich corrigirt das Plenum des Reichstage oen thörichten, unpopulären Beschluß seiner Kommission. Di gominission über das TrunksuchtSgcsetz will den Gewohnheitstrinkeri »i den Anstalten, in denen sic zu ihrer Besserung untergebracl» sind, die warme »tost nicht entstehen lassen; hingegen solle» sie z> ibrer Besserung auf die Zeitdauer von zwei Jahren in solcliei ^orrektionsniistalten und Besserungs Asnlcn untergebracht werde: lännen. Die Stempelsteuerkommission fördert daS Gesetz so, datz ec im Wesentlichen, jedoch unter Streichung des Quittungsstcmpelc „och der Regierungsvorlage Annahme finden kann. Als hätte de: Reichstag nicht bereits alle Hände voll zu thun, bringt ihm die Regierung noch neue Vorlagen entgegen. Der Vorschlag, dir »isländischen Weintrauben mit einem Eingangszolle zu belegen lvimnt einer berechtigten Blage, namentlich der süddeutschen Wein onuern entgegen. Besonders italienische und schweizerische Traube: wurden bisher in solchen Blasien belniss Weinbereitung cingesiilni ootz die Erhöhung des Weinzolleü den deutschen Weinbauern um lebr wenig genützt hat. Der neue Vorschlag bringt eine Erhöhung oes Preises der Weintrauben um 15 Pf. für 2 Pfd. hervor. Dac wird den Feinschmeckern, die im Herbste nur ungarische Trauben ichnabuliren, nicht angenehm sein, aber unsere Winzer in Möschwitz m der Lötznitz und der Meißner Pflege werden die bessere Per werllumg der Erzeugnisse ihrer Weinberge nicht ungern sehen ilrsache zur Blage haben einzig die Ehampagnerfabrikanten ii Deutschland, denen ihr Rohmaterial vcrtheuert wird. Die Erhöhung oes Zolles auf Mehl von 2 auf Mark wird voraussichtlich vie §taub aufwirbeln; im Verhältnis! zum Kornzoll war aber der Zol ruf Mehl und andere Müblensabriknte bisher zu niedrig. Dei Antrag deS Abg. Buhl aus Verbot von Kunstwein dürste hingegen .iner günstigen Ausnahme gewiß sein. Nur die Pnntscher, dir Läuren, säurehaltige Substanzen, Glycerin und anderes Teufels ,c»g zur Herstellung sogenannter Weine verwenden, werden durch dieses Gesetz zu jenem Bauchgrimmen vcranlaht werden, das sie oislier in ihren Mitmenschen erzeugten. Durch die ganze Schun wttgcsctzgebung und ihre Eonseguenzen kommt eben, man mag etliche Einzelheiten, namentlich die Vertbeucrung mancher Leben mittel tadeln, mehr Solidität in Handel und Wandel. Die Iülschei antcr den Gctreidemäklern, Müllern, Weinhändlern u. s. w. können ihr unsauberes Geschäft deS Mischens, Biengens und Betrügen-; nicht oder nicht mehr so großartig betreiben, wenn das Rcicl durch Eingangszölle Kenntnis! nimmt von ihrem Gescbästsgebnhren. Aufs Aentzerste reservirt lauteten die Erklärungen deS deutschen Reichs auf der Pariser Münzkonvcntion. Deutschland hält an der jetzigen Wahrung bis auf Weiteres fest, schlägt aber Maßregel» vor, um dem Silber wiederum seinen festen Werth zu erobern Deutschland verkauft also seine Lilbertlinler auf längere Zeit nicht, zieht dafür die goldenen und pnpiernen 5 Markstücke ein und wird die Lücke in der Masse der rimlaufenden Wertbzeichen dadurch er gänzen, daß eS mehr Markstücke und die silbernen 2- und 5-Mark stücke vollwcrthiger nusvrägt als bisher. Ter Präsident der Münz konvention, Ecrnuschi, schlug vor, die große Einbuße, die Deutsch land beim Uebcrgang zu seinem Münzsyslem erlitten hat, dadurch einigermaßen zu vergüten, das: man (Wer?) Deutschland 85 Mill.M. znrückcrstattct. Doch bezeichnest' Präsident Ecrnuschi die Vorschläge Deutschlands als nicht weitgehend genug, um die internationale Doppelwährung einzusübren. Da England in seinein bekannten Egoismus bei seiner Goldwährung beharren will, sind die Aus sichten für daS segensreiche Werter Herstellung eines festen Werth Verhältnisses zwischen Gold und Silber ziemlich herabgcslimmt worden Den Abg. v. Bennigsen, der gegenüber dem monarchischeil Prinzip die «zahne des souveräne» Parlamentarismus aufpflanzte, überschütten die fortschrittlichen Blätter wahrhaft mit Lorbeeren. Alle anderen Redner sind Kinder, ihre Aeußerungen nicht der Rede wcrth — für Bennigsen aber gicbt'S kein Picdestal von Phrasen, das hoch genug wäre, um ihn als Redner und Staatsmann zu feiern: das ist der Sinn der Leitartikel dieser Blätter. Der Reichs- kanzlcr hatte dem Herrn v. Bennigsen auch verschiedene Artigkeiten gesagt, die liberalen Blätter überbietcn aber diese Artigkeiten weit mit ihrem Lob; sie zeigen ilim schon von seine eine neue liberale Acra mit allen ihren Herrlichkeiten. UnS erscheint cs lediglich als Zeit- und Kraftverlust, wenn der Reichskanzler immer wieder Per suche macht, die Liberalen für seine jetzigen konservativen Pläne zu gewinnen. Die ganze Taktik der liberalen Partei geht unverkenn bar daraus hinaus, diese Pläne des Reichskanzlers zu vereiteln, überhaupt die parlamentarischen Sessionen io unfruchtbar wie mög lich zu machen. Das wird erst anders werden, wenn der Kanzler sich klar und bündig von ihnen lossagt und bei seinen sozial rcsor motorischen Plänen, die unser Volk aus der jüdisch-liberale» Wirth- schaftSpolitik der letzten 15 Jahre befreien und die Arbeit, den Arbeiter wie den Handwerker wieder zu Ehren bringen wolle, Nichts v. Bennigsen und Konsorten missen will. Aber Was ist heutzutage sicher? In demselben Augenblick, wo Bismarck die Verlegung des Reichstags und der Rcichsbehörden von Berlin in Aussicht stellt, kündigt die Rcichsregierung an, datz sie demnächst eine Vorlage über Errichtung des Reichstagsgcbäudcs aus dem Dcrrain deS Palais RaczynSki in Berlin einbringen will, mache sich Einer einen 'Vers daraus. Tic österreichischen Blätter bringen spaltenlangc Beschreibungen derHochzeitsfeierlichkeilen in Wien. Daneben veröffentlichen sie eine interessante Mittheilung. Danach richtete Iürst Bismarck an die Witlwc deS ösierreichiichen IeldinarschnlIS Benedek nach Graz in Steiermark einen Brief, in welchem er seiner herzlichen Theilnahme Ausdruck giebt. Er versichert, datz nicht Oesterreich allein den Hin gang deü Watsengcnosicn Rndctzky's tief betrauere, der Verlust eines tapferen und seinem Kaiser treuen Soldaten werde auch in Deutsch land als ein gemeinsamer empfunden. Nun, in diesem Punkte wird man in demjenigen Deutschland, daS IM aus den Zeldmar schall Benedek mit den höchsten Erwartungen blickte, ganz anderer Ansicht sein. Jener Heerführer von Königgrätz, der seine Unfähig keil mit den Nebeln von Ehlum entschuldigte, war für uns seit dem !. Juli 1866 bereits ein kodier Mann. WaS auch Bismarck den inililäiiichen Leistungen BenedeßS verdauten möge — das nicht- oreußische Deutschland empsand steine Trauer, sondern bestcnsalls Gleichgiltigkeit bei der Nachricht, datz Benedek von dem Herrn aller Heerschaaren nunmehr zu der große» Armee des IemcitS komman sirt worden ist. Mehr zu sage» halten wir heute nicht für pa triotisch, aber in alle Wunden sollte man nicht unnöthig siechen. In Rußland sind nunmehr die Grundzügc des neuen Regie cungSprogramms festgestellt. Die Anschauungen deS Großfürsten Wladimir sind vom Kaiser ndoptirt worden. Der Vorschlag der -rtheilung einer Verfassung wurde zurückgcwiescn, Repression der revolutionären Bestrebungen, gleichzeitig Inangriffnahme wcitgchen >er Reformen in der Organisation der Verwaltung, Entlastung des Budgets, Verringerung der Armee, Ausgebung der polnischen kzeslungSbauten, Herstellung der Valuta. Miljntin wird das Gon vernement deS Kaukasus übernehmen, an seine Stelle soll General Drentele» treten, als absolut unbestechlicher sehr begabter Administrator Renette Telenramme der..Dresdner Nackir." v. 7. Mai. Berlin. Reichstag. Das Wchrstcuergeiek wurde in 2. Lesung gegen vereinzelte konicrbative Stimmen abgelchnt. nachdem Gstnihcr-Nlirnbcrg (Horkschritts und v. Schorlemer-Alt> Ecntinms dagegen gesprochen. Ersterer dielt der betreffenden Vorlage entgegen, daß sic n»r ein fiskalisches Interesse habe; unlcr armes Volk sei aber in jetziger Ze t gerate mit Steuern schon belastet genug. Lei terer würde nicksts gegen die Vorlage haben, wenn sic den wohlhabenderen Klanen entspre- hende Beiträge anicilcate; so würden aber gerade die weniger Be nittcltcn dadurch betroffen. Bc'ondcren Anstoß nahm er an de, Bestimmung, wonach cbcutucll die Eltern iür die Steuer aut st'mine» sollen und der Buudcskonimissgr Schgtzickrctär Sck'olz konnte nicht in Abrede stellen, daß gerade an diese Be äimmung die Kritik leick't angcsctzt werde» könne. Dann wurde der bereits mitgctbcilte Antrag 'Ackermann bctr. die Revision der luternationalen Reblaus - Eonvcntion angenommen. Gegen denselben stimmte nur Richter-Hagen. Der Antragstellci wirs au> die schwere Schädigung hin. die der deutschen öaiidclögärtucrci dadurch erwächst, daß aus Hranlrcich und Holland 'Pflanzen mit der Wunclcrke nach Deutsch- and cingciübrt werten dürfen, während Oesterreich, das Haupt, absatzgcbiet der heimischen Hanke sgartncrci, die Einfuhr von Vstanzc» mit der Wurzclcrde nickst gestattet. Der Antrag bc zweckt, die Regierung in die Lage zu setzen, daß sie im Interesse der deutschen Gutncrci die am internationalem Wege sest- ziiscpenden Abänderung der Reblanskonvcntion sofort nach der szcstsctzung in Ausführung bringen kari. 2 ei Ablehnung müsse die deutsche Gärtneret die schweren Lasten bis zum Wieder- zusammcntrlit des Reichstages trage». Ilcbrigens sei Oesterreich geneigt, aus eine entsprechende Abänderung der Konvenlion cin- zugchc» unk gewähre sei on jetzt Erleichterungen. Ist-, Linke be- inrwortctc den Antrag mit Bezugnahme aui die Lage der thü ringischen Gärtnerei. - Nächste Sitzung: Montag, >6. Mal. Bc - li n. Varnbübler brachte einen Antrag aus Revision dcS IlntcrstüplingSwohusitzgesctzcS ein. — Buhl beantragte die Kcstra ung der Wci»sälschcr b ö zu einer dreimonatlichen Gc- iänguißstraic und Il»»> Mark Geldstrafe. Die Petitionskoi»- mission beinlos!, die Uebcruahmc des Körnermuseums in Dres den dem Reichskanzler zur Berücksichtigung zu empfehlen. Die Innungskommissien wählte den Grat Bismarck zum Referenten - Heute sank ei» Parlaments-Diner beim Reichskanzler statt, zu dem 60 Eluladuugcu ergingen. - DaS ..Tageblatt" meldet; Die Stellung dcS hiesige» türknchcn Botschafters Sadullabcv Ist in Iolge der Erhebungen über bcn Morb Abtnl Aziz gesäur ter; Sadullabev sott Namens Abdul Aziz einen gefälschten Brie' an Murad. des Sultans 'Bruder, geschrieben nnb bicicn durch die darin cntbaltcnen Drobungcn gereizt haben, den Mord- anschla; z» billigen. K o n sta n t i n op e l. Die türkische» mit demselben Ei er wie bisher betrieben, bicr viel Art llerie nach den Dardanellen, Volo verschifft. Berliner Börse. AuS Wien wird Geldknappheit gemel det, auch kncr ist der Zinsstiß im Steigen. Das binderte aber gar nickst, baß die Hausse weitere Ioriichrlttc mackste und der 'Verkehr erregt war. Dieser überaus bclcktc Berkel r beschränkte sich ircipch in der Hauptsache aus Banke» uiib öilerr. Bahne». Im klebrigen ging cs ziemlich ruhig zu. Ocstcrr. Erctit «>'/s, Ungarische Erctit !>, Iranzoien 5, Lombarden I Mk. besser. Deutsche Bahnen kaum behauptet, mit Ausnahme der soge nannten leichten; dagegen waren östelreichiche, we schon acsagt. sehr belebt und höher. Oestcrrei bliche Prioritäten still. Banke» höoer. lebhaft gewagt. In DiSkonkogescilschaik, die Proc. höher blieben, geradezu kolossale Geschälte. Dresdner Bank verloren 2 Procenk. IondS waren vernachlässigt. Russen etwas schwächer. Bergwerke geich-ists os. Sächsische >nkustrlc» meist gut vedauvlet. Irisier l'/-.- Proccnt niedriger. Rüstungen werten Beioiiccid w rd von nach Lalonlchl »nt Lokales und Sächsisches. — Der Herzoa Günther von S cb l e S w I g, H ol stei ri, der Bruder der Prinzessin Wilhelm von Brcußcii, welche mit ihrem Gemahl soeben durch Dresden gereist Ist, wird nach 'Be endigung seiner Studien am Vitztl'uni'ichen Gvmnalinm eine seit lang seine neuen Besitzungen n Hessen besuchen. Auacn bllcklich wellte in Kastei der Berliner Gchelmratb Jäger vom Iinanzmlnisterinm. um im böbercn Austra„e 'Verhandlungen einznieiten wegen Ueberwettimg beö Schlosses Wilde!msihai und der Domänen Irankenbauscii, Burguffeln und Mönchcvoff an! und Glasbültcr Rechenmaschinen sprechen. den Herzog Günther von Schleswig-Holstein. Die jährlichen Revenuen dieser Liegenschaften betragen .50,000 M. - Der Oberbosmelster I. M. der Königin, p. Lüttichau, erhielt den vreußhchcn Kronenordcn l. Klaffe, der königl. iächs. Kammcrhcrr Mawr z. D. v. Minckwitz ke»s.Orden 2.Klasse. — Der 'Viarrcr Aug. Zösicl in Gcrodori hat das Ritter kreuz I. Klasse vom AlbrcctstSortcn erhallen. Dem diesjährigen I r ii h I a h r o c o rs o wendeten Wetter wie Publikum gleichmäßig ibrc Gunst z». Einen herrlichen Irübllngönachmittag im Großen Ganen wi verleben, ist an sich schon Genuß; Bäume »nb Strauchwerk Im zaricn ersten und doch schon so reiche» Grün; „die gold'ne Sonn' am Himmels zelt". ihre warmcn. aber noch nicht beißen Ltrabien über eine icstlich gekleidete und srovgenlmmte Mcmchenmcnge auöglcßcnd, die gekommen ist, die vornehme 'Welt zu Roß und in Egnlpagcn zu betrachten, zu bewundern und zu kciiisire». Der bcur ge Eorw zeichnete sich durch die gegen früher wesentlich gestiegene Anzahl feiner Eguivagen aus; Droscksten ninßic» a» de» Een« taurcngruvhen iimkel'icn und eine Art ländlicher Wuestwagen, der eine Zeit beharrlich Himer einem orientalische»Generalkonsul einhertroticle, bekam den Spaß zuletzt selbst satt und brach aus. 'Als Giro diente die lange Ellipse zu beiten Seiten deö PalaiS; an dessen Ostseitc die cnkrvagncrte (Lziberciterkavette concertirtc, während am anderen Ende des Teiche» unter der Marmorvaie mit der Iignr der Ueppigkeit die Ebrlich'sche Kapelle von dem Lcibgrenadicrregimcnt ibre ASelse» -ertönen ließ. Bereits um 6 Ilbr war der Eorso sehr zahlreich bestickst; nach '/«4 Ilbr erschien, von Strehlen kommend, zwei Iockevs an der Spitze, in einem 'Vierergeipann das sehr shnrk'athiich begrüßte Königspaar, dem gegenüber der Prinz Hcrmann von »Weimar Platz genommen batte. S. Bk. ber König trug clnsacve Gencralsuiiiiorin. I.Dk. die Königin hatte über eine dunkle Robe cincn bellen Irühjahr-- inantcl gelegt unb trug cincn Iedcrhut. In einem Zweispänner folgte Adjutant v. Schimpfs mit zwei Hoitamen. Die plinz'ich Georg'schcn Herrschaften, auf deren Erschiinen man gerechnet batte, blieben icr». Es cmwlckelte sich »nn ein äußerst »innreres Treiben. Zahlreiche Kavalcrie- nnb Artillerie O'stzicrc, darunter die Generäle v. Schönbcrg unb v. Iunke, sowie einige kühne Reiterinnen sprengten einzeln ober l» Gruppen einher; die Ka rossen fuhren nickst blos im Schritt, sonbem nahmen ott ein an genehmes rascheres Tempo an. Ans bcn Egnipaaen entwickelte sich mitunter ein scharieS gegenseiiiges Blumenboindardement und das Game athmete Ireudc. Lebhaftigkeit, Anmulh und Glanz. Die Eauivagen ivaren meist trefflich bespannt; einzelne Thicrc zeichneten sich durch Race unb Feuer aus; auch sah man ungemein viele seine Eguipgge». Was diesmal zu vermissen, waren hervorragende Damcntollcttcn; nur die nachstcbenb ge nannten machten Ausnahmen. Eigentlich sott ja ein Eorso auch eine Revue der neueste» Moden bieten; offenbar ist aber tcc Lenz zu rasch bercingebrocken. so daß unsere Arstokratie ibre Imntos »cmvoaiitös meist »och beim Schneider in der Arbeit hat. Die hervorragendste Gruppe bildete der „it stattlichen Jucker» bespannte Vlercrzug des Kamincrbcrrn Mar b. Arnim, den derselbe mit Impolanz und Eleganz lenkte. Auf dieser Vtato-eoalei, saß ihm zur Seile Frau v. Blomc ln prachtvoller Sammetr bc von leuchtendem Blau; eine Anzahl 'avalicre, darunter Graf Wattwitz, Ritt necktcr v. Hansen unb sein Bruder vom Schüsciiregiment, Adjutant v. Ovven, Unter welten vom Dache dieser stattlichen Eguipage ein sicher treffen des Bouglietseuer nach benenndctcn Damen. Nächsitcm lenkte ein zwcike: Bicreeznq mit echten ungarischen Nossen des Grast» 'lriiim-Krstbsteln die Awmcrtsamkcil „ui sich; ihm zur Leite i'ß seine Nickstc, eine reizende Blondine In Roiascidc, Fräul. v. 'Berg. Niit einem mitthsgcn Biererzugc brauste Oberst v. Minck- witz cinber. nnb das Viergespann dcü Herrn v. Leipziger 'and cbensalis viele Bewunderer, wie auch der elegante zwcilpännige Phaeton, in dem seine Gattin saß. Ein Vicrerzug des Herrn zstrichicld wciteistrte mit den Genannte». In sehr tcincn Lan dauern, Phaetons und Aincricaino zeigten sich der Fürst von Schönburg mit Tochter, der bavrilche Gesandte b. Gasser, der Fingnzministcr v. Könneritz, der österreichische Graf v. Marichatt mit »iccklciibnrgiichcn Picrtcn, Gras Einsiedel mit 2 Töchtern i» einem mil Hannoveranern bespannte» Geschirr, eine von 'Apielschimmein gezogene Eguipage, in bcr Gräfin Boß, eine an dere. in der d c Gräfin Hohcnibal iblmmclblau) saß; ferner die Eguipagcn des russischen Kommcrzienrakv Stange, des Fabri kanten Linbcmann. dcS Adv. Or. Schmidt mit reizender Gattin, des .Kommerzicniatb Scheller n. A. Unter bc» Rcilcrinnen zeichnete sick) Frau v. LLnkhenau durch die Eleganz und Sicher heit ans, mit der sic Ihr sehr feuriges und nnrubigcs englisches VoUblnlroß Pallete. Frl. Hänisch hatte zu ihrem Lanbaucr vor- thcilh.iitc Toileitc gemacht; äußerst lieblich sab Frau Schuch in ihrem bochicinc» Phaelon ans; Hr. Paul Bnlß, leine Gattin in cincm ungewöhnlich koslsparen Spitzenübcrwuri zur Seite, lenkte seinen eigenen Einipänner mit sicherer Hand. Geradezu ent zückend war Frl. Mallen. Wie sic so etwas couguel und pikant i» tbrcm Poaeten, Frau Direktor Viaurice aus Hamburg zur Seite, hingegossen kaigß, in feinster zartester Frühjahrstoilclte, mit Maiblümchenguiilanben reich garnirk, glich sie selbst einer Ma,b ume und verrictb in keiner Weise das lcidcnschasliiche Feuer, das sic kiinstterlich zu dnrchglüben vermag. Der ganze Eorso, zu dem namentlich auck' Hr. Emil Mantsch lRössigcr's Hotel» eine Anzahl vockstcincr Egnivagen und Hr. Stallmeister Putzte viele edle Naeetbicre gestellt hatte, gereicht dem geselligen Leben Dresdens nur zum Glanze. Rcstrcnl bat nock' In irlichem Gedächtnis: die Eorsi, die er vor wenig Migcn bei cincm Wett rennen in Neapel und vorigen Sonntag unter 2bcil»„bme dcS König Humbcrt In Rom erlebt hat und muß bekennen: bis aus die Peaclst der Damcntoiletten und die bei weitem größere k'bl der 'Vicoerzüge und die größere Lebhaftigkeit dcS Volks lebens kann sieb der Dresdner Eorso neben seinen südlichen Brüter» sehen lassen. — Nächsten Sonntag den lä. d. ll Ubr findet Im Stodt- veordnetensaalc die Gencralbcliammlnng des sächsische» Lantcs- vclbaiidcs der Gci'cl,schalt für Verbreitung von Volks bildung statt, zu welcher der Gemeinnützige Verein, welcher korporatives Mitglied Ist. im Awtragc des Leipziger Vorstandes seine Mitglieder nnb Freunde cinladct. Das Programm, daS im Lei zlmmcr des Gcm. Vereins, An der Krcuzkirchc l.5, auS- liegt, »üi'kt unter Nr. 7 olS eigentlichen Vortrag und Haupt- gcgenstanb der Verbandlungcn „die 'Vcibcffcrungen tm Spar- tasscnweicn, Berichterstatter vr. Elster ln Halle" aut, wobei iowobl die jetzt austauchenken Postsparkassen, als auch die be kannten Jugend«. Konfirmanden-, Schul- re. Spartasicn zur 'Besprechung komme» sollen. Den Verhandlungen schließt sich :« Ubr cl» gemeinsames Mahl im oberen Saale des Belvedere an. zu welchem 'Anmeldungen tm gedachten Lesezimmer entgegen genommen werde». In der Vorveriammlung Sonnabend Abend >8 Mw >n British Hotel wlrk Hr. v. Gntbler über die französtschev
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