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Dresdner Nachrichten : 15.07.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187307152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-07
- Tag 1873-07-15
-
Monat
1873-07
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.07.1873
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tet Word«, war, durch Nachweis de« Alibi gereinigt, und durch wei ter» Mittheilungen über von ihm angeblich mit einem Bekannten gehabten Gespräche über die Ausführbarkeit eine« Diebstahls bei sei nem früheren Dienstherrn, dem General, nunmehr die Polizei aus die richtig« Spur de« Diebes gebracht, der den Diebstahl gerade so, wie er von ihm mit seinem Genossen als leichtaussührbar besprochen worden iv-w, auch ausgeführt hat, jedoch aus Habsucht in Abwrseib- heit seines Genossen und ohne denselben davon in Aenntniß zu setzen. pesterwlH und Bernhard ras Tblr., Leipzig: Carl Benedict'« Grundstück in Lin. denn« 40vl> Tblr., Oeteran: Earl Kellers Grundstück lnBrelte- nau 8(>4L Thlr., Penla: Earl Helnlg'S Hausgrundstück 7V87 und 1340 Tblr. sfreiwtUia). Döbeln: Ernst Friedrich Harz Psecdncr- gut in Zschäschütz sirelwiiilg). — lDcssentliche Gerichtssitzung am v. Juli, vier Strol-ve, Namens Earl Emil DSkar Böhme, Maurer, Moritz Wvltemar Hcrrniann. Stcinguttrcher, beide von hier, sodann Wilhelm Heinrich Ztmiueruiann. Bcrgardcittr au-Dbcr- ' ' M ^ . — Dresden wird Weltstadt! Vermöge der Freizügigkeit siedelt sich jetzt ein schwarzer Sohn dkubiens hier an. um eine Re stauration Bergstraße 66 zu eröffnen. Ter neueste College Felü- ner'S, Lussert's, Gneist's, FiebigeräS, Baumann'S und der anderen Könige unter den Restaurateuren ist schwarz wie Ebenholz, trägt blendend weiße Wäsche und einen türkischen Fez. Der preußische Gesandte von Bens brachte den Negertnaben 1856 aus Nubien mit nach Deutschland, gab ihm die Freiheit und ließ ihn christlich erziehen und raufen. Der talentvolle Negerknabe besuchte in der sächsischen Stadt Br indiS die Schule und erhielt in der Taufe den Namen Josef BrandiS. Das muntere Gewerbe der Servietten- hclden niuthete ihn bei Zeiten an, er erlernte die Behandlung des Bieres und der Gäste und ist nun so weit, daß er dem Dresdner Publikum das seltene Schauspiel eines schwarzen Restaurateurs bieten kann. Wenn sein Dierstoff so echt ist. wie seine Hautfarbe, kann ihm ein massenhafter Zufluß nicht fehlen. Goldhelles Bier von schwarzen Hauben servirt, ist neu, originell und kann auf Bei fall rechnen. — Ein keim AuSgraben von Schwellen auf der Bahnstrecke bei der Lößnigstraße beschäftigter Arbeiter hatte eS gestern Mittag, trotz wiedelhollen Zurufs, versehen, einem auslausenven Rangirzua rechtzeitig auSulweichen, infolge er überfahren und sein linker Arm und linkes Bein ihm vollständig zerquetscht wurden. Der Un glückliche, welcher verheirathet und aus den Scheunenhöfen wohnhaft ist. wurd mittelst eines herbeuzeholten SiechiorbeS nach der Diaco. nisien-Anstalt gebracht, woselbst aller Wahrscheinlichkeit nach die Amputationen der venegten Körpertheile vorgenommen worden sind. — Gestern früh brach an der belebten Straßenkreuzung nächst des Victoriahotels ein übermäßig beladener Heuwagen zusammen und verursachte, weit er das Geleise der Pferdebahn sperrte, eine halbstündige arge Störung. — Am Sonntag Abend in der siebenten Stunde hatten es einige kleine Knabe!: gewagt, unerlaubter Weise unterhalb det AugustuSbrucke in der Elbe herumzuwaten. Hierbei hatte eS eine» versehen, war zu weit in die Strömung gekommen und von dieser mit fortgerissen worden. Nachdem er bereits eine Strecke fortge schwömmen und nur noch zeitweilig an der Dbersläche sichtbar ge worden, war ein Fischer von den in der Nähe befindlichen Baden noch rechtzeitig zur Hilfe herdeigekommen und hatte den bereits an scheinend leolosen Knaben gerettet und ins Leben zurückgebracht Wie man hörte, war es ein siebenjähriger Knabe eines Schuhmacher-: aus der Altstadt. — Gestern Morgen 7 Uhr Men in der Nabe der Dampf schiff-Anhaltebrücke bei Gau nütz S.qüfer einen männlichen Leich nam am das linke Elbufer. Der völlig nackte Körper ward auf du Wieie mit dem Gesicht nach dem Erdboden gewandt niedergelegl welcher traurigen Verrichtung die Passagiere aus dem Dampsschisf zusahen. — Der Dr sdn -r Universal-Balsam des Herrn Weinho-d E Gegenstand einer Liebes,,ade geworden, ndcm dem Gcnanntci von zwei Herren rr sau.men Thlr. übergeben worden sind mii der Weisung, für diese Summe die gehörige Quantität Zlai-bc» von dem auch g s Präservativ gegen Ue ceboicra gute» Balla,, an nachweislich arme Fanssl en am dein Lande zu verweilen. Demgemäß bat Herr Weinhold bereits an verschiedene Gemeinde Vorstände Flaschen abgegeben. — Die Dresdner Vörsenhausangelegenhei erlitt in zweierlei Richtungen eine Verzögerung. Erst bereitet d e F-ststclI»i:g des B.aapla:cS und die Wahl eines geeigneter Grundstückes gewisse Schwierigkeiten, die nun in der Hauptsack - wenigstens als glücklich beiftiügt angeieben werden können. Au derer:ft S hinderte eS sich um den Modus der cm sich weiügcr schwierigen Ausbringung der hierzu erforderlichen Mittel. Dir Generalversammlung vom Ist. Decembcr v. I. batte die Foru e uer Anleive gewählt, welche durch 'Ausgabe vcm I00-und500 thä eriacn 4'-"-, Z usen tragenden Anleihescheinen efsectuirt wct den leiste. Damit ist nun nach dem Berichte des Syndicus Hof rakh Ackermann ln der außerordentlichen Gcneralvenammlun. der Börsen nir lieber vom >2. Juli c. das kgl. Ministerium der Innern nicht einverstanden gewesen, weil der eingereichte Ent wucf keine genügende Siebe, stellung der Anleihe durch nicht be abstchtigte Verpfändung des Grundstücks garanlire uno sonst auc! der Vere n bei der beschränkten Haftpflicht seiner am Austritt ungehinderten Mitglieder nicht hinreichende Gewähr leiste. Dem zu'vlge hat sich der Vorstand über eine 'Anleihe in der Wem schlüsstg gemacht, daß cwst Namen lautende Darlchascheine L 5G Thlr. mir öliger Verzinsung auSgegeben werden sollen und dic Auslooiung mit dem nächsten Jahre beginnt. Der Versuch einci Aeichnungs.mffoiderunz mittelst Eircuiar ist vollständig geglückt da die erforderlichen 150,000 Tblr. überzeichnet worden sind. DaS formell vermittelnde Bankinstitut ist die lancstäudiiche Banl in Bautzen. Die Generalversammlung genehmigte sämmtlich- hierauf bezügliche Vorlagen und ermächtigte den Vorstand zum definitiven 'Abschluß der Anleihe. — Bad Elster. Wenn die Frequenz der heurigen Saison etwas hinter der vorjährigen zurückblieb, so ist dies nur der Ungunst der Witterung zuzuschreiben; gegenwärtig ist die Zahl der Gäst- gegen das Vorjahr zwar noch gegen 300 zurück, dürfte sich aber später noch ausgleichen, denn obgleich mehrere neue Logirhäuser zum ersten Male bewohnt werden, ist doch der Mangel an Logis, beson ders passenden, sehr groß. — Am Sonntag Nachmittag um 6 Uhr ist in Görlitz die be kannte Orlean-Aabrik der Herren Wallach u. Harz vollständig nie dergebrannt. — Nach einer seit mehreren Tagen anhaltenden tropischen Hitze (der Thermometer zeigte im Schatten 28 Grad) entluden sic! in der Umgegend Stolpens am Sonntag Morgen 1 Uhr mehrere heftige Gewitter, und bald sah man auch an fünf verschiedenen Stellen de« Horizontes Feuerscheine aufsteigen, die unmaßgeblich Folge des Blitzschlages gewesen sein dürften, da der ganze Horizont mit Gewittern umzogen war. In dem Dorfe Stürza bei Stolpe» wurden- di« 18 und 25 Jahre alten Söhne des Gutsbesitzer« Lebe recht Gräfe vom Blitze erschlagen. Beide hatten bei der Nähe des Gewitters da« Gehöfte verlassen, um dis sogenannten Straßen schläge d«r Felder für den längst erwarteten Regen zu öffnen. Nacb fast drei Stunden fand man dieselben lodtauf. Die Angehörigen dieser Unglücklichen hatten bei ihrem Auhenbleiben gewähnt, daß die selben einem Feuer zugeeilt seien, von dem inan geglaubt, daß es in der Nähe sei. — Während an, 12. Nachts nach 1 Uhr die heftigsten Gewitter im Anzuge waren, entstand, jedenfalls durch ruchlose Hand, in Jesau bei Kamen; ein Schadenfeuer, durch welches nicht nur daö Bauergut der venvittwcten Röseberg, sondern auch Scheune und Stallung des Bauers Schöne in Asche gelegt wurden. Große Futtervorräthe rc. verbrannten; da« Vieh wurde durch schnelle Hilft gerettet. Subhastationen am 1». Aull In den GerlchtS- ämtern: Großruteslädt: Elara Markvartl und Sohn Feld und ludoft'h Liciche, Fabrikarbeiter, auch vou hier, sämmttlcb in den zwanziger Lebensjahre», stehen nntcr der Anklage tcö Diebstahls, beziehentlich der Heb ercl. Kurz »all, ihrer Rückkehr aus Leipzig, am 'Abende dcö Mai d. I., war hinan erklärte, daß diele Fahne den Oesterrelchern abgenommen belehrte Ihn Nassre-eb-dln eine« Besseren, luden, er di« aukrollte und aus den elnkvpstgen »Adler wleö: „Nicht doch,. . SVIau Oestcrrelcbcrs Nein, Preußen!" lES tvar in der Li eine dem Corps dcö Generals Lcstecq adgeiwmmcne Fahne.) «, der Rellquicnkamnicr wies man ihm den Hut, welchen Napoleon bet Evlau, und den Degen, den er bet Austerlitz trug. Den Hut »„d zurrte sc,„xr Begleitung in Der Kaiser Napoleon liebte für seine Perso Wlrthschast ans das vierblärlcrigc Kleeblatt i» der Bölanftcbcn Wirt der Babcrgasse. Beim Verlassen derselben lenkten Ne Vier, sammt und sonders theiiö polizeiltch, thcilS kriminell leicht be straft, ipre Schritte nach der Elbbrücke. Daselbst verschwand Licscbe: dock' hatte er die Drei schon vorher genau linterrlck'tct, wo in Neustadt in einem Haus- und Garlciigruiitstückk. bei dessen Eiaeuibüuicr er vor einiger Zeit mehtcre Tage gearbeitet, Fette auidewahrt würden. Dahin gingen in jener Stackst nun auch die drei Genossen und zwar, »ach ibrer beutige», allerdings »»glaub würdigen Angabe, um I» dem im Garten befindlichen offenen Schuppen, wohin sie nach Uebcrstcigcn der Gartenmauer ge- langten, za schlafen und hie darin meist zu», Trocknen antge- hangcncn Felle statt Bett zu benutzen. Der wachsame Haushund sckstug an. woram der im Gartcii-Wohiihause, große Meißiierstr. Nr. 4, schlaicnde Hauscigenkbümer, RtemerineisterDpIp, erwacht, zum Fenster hinaus ei» la-.les „Werda" rust und tvdann auch noch, da keine 'Antwort e-iolgt, tick' nebst seinem Sohne in de» Garten beglicht und Nachforschung b-iit, jedoch obne Erfolg. Beite begnügen sich damit und meinen, es werde wohl ein Haus bewohuer sieb verspätet und außergewöhnlichen Eintritt in daö an der Straße gelegene Wohnhaus verschafft habe». Am sol geudcn läge kommt zu ge> aun-em Ricinermcistcr ein Herr in bibilklciduiig und hält Nachfrage, ob !vm cttraS gestohlen wor- cen tci, woraus sich ergab, daß 2 Zie-eiu.lle und I Kaldicll ichl- ten. DicS war die 2 cute der nächtlichen EintriiigUnge. Frllb- lnorgeus rraien dicscibcii mit Li.seist wieder in der schon genann ten Wittbichait zusammen und wiederum war'S Letzterer, be wußte, wer die Felle kauten rrcrde. Er übernahm seiest gemein cvaitlich mit Böhme den Verkauf. Sie erzielten dafür beim nabe- -rovnendcn Kürschner Portzig einen Erlös von 2 Thlr. 10 »Agr. weiche Summe die vier Genossen unter einander, wen» auch nicht brüderlich, weilten. Die Staatsanwaltschaft ist durch Hern Staatsanwalt Or. Fran-cke und die Vcillhcidigung durch dir Herren Adb. 1)r. Stein I., Adv. Ilr. S-i'-rnrat!', Adv. Lcott und 'Adv. Matthäi vertreten. Das S-böffcngerickst, unter 'Vor fitz des Herrn Gericlstsrath Or. V-üllcr, vcrurthcilt unter An nahme mildernder Umstände die Angeklagten Böhme und Zim- »crmann zu ie 8 Monate», den rückfälligen Hcrrmann zu 1 Jahr und 3 Monaten und Licickst zu 4 Monateu Geiängniß, sowie ftcdeu rer Angeklagten zu 2iäbrigem Ehrciirechtsverlust. — A n g ek ü »d igt eG e ri chlö de rba »d l ung en. Hrntc dftstmit-ag 0 Uhr Harrplvcrbaudlung wider Henri) Iametz H>!ac cirstt aus Pcud-ane. wegen Diebstahls. — 0 Uhr EimHeuchSV-r and-ung wider dic Kutscher Christian Licbn und Johann Gott iftied a'-l,nc hier, wegen Fortttiebstahlö. — 0^ wider den Bölt- bern str. Carl 'Angrm Henuig hier, weg. Diebstahls. — Uft s i> rivatklags. Friedrich Emil V-üllcr's in Noitzsch wider Friedrich ;u ,ust 'Müller in Crstta. 11' q in Prlvatkiags. Berlba Rich- cr und Genossen wider ikavicr Joseph Kuicling hier. - Dei Ui. Juli d orm, o Ubr Hcruplberbaubiung wider den V'andleihcr -rust Adolph Gründlich hier und Genossen, wegen Betrugs. - sten 17. Juli, Vorm. 9 Uhr, Einsptuchöverhandiuug wir er dl- äalaiitcricwaarenhäiitler Ernst Dswald Ferdinand Schöne u»c otifricd Heinri-H Richter hier, wegen Widerstandes st. - Io Uhr in >rr-vatklagt. Karl Emil VoigtS und August Educiri Willig S hier wider Friedrich Wi helm Lange in Vies-Hc». tlr4 in Rügens. Karl Moritz Kncbcl'o wider Carl Tiaugott empcl In Zau kcroda. 10^ z In üiügens. 'August Lck)i.n!g'o ü ,'8ils ruff wlöcr Lou ie Marie vcrehel. Gabler hier. Deü 18. uii Bonn. 9U hr in geheimer Sitzung wider den Buchdruckei lcopold Schönwasfer auS Bonn wegen llnzu.lst mit ei: em Mäh ne» unter l-t I'breit. — Den U). Juli Nack'in. 4 Uhr Haupt erhandlung wider den Handarbeftec Friedrich) Ernst Mißbach aus Wachau wegen Dicbstalstö. — Eibl,öl,e in TrcSden, 14. Juli Mittags: 2« S" vdc ! Met. 18 Cent, unter 0. — Budwels 1' —" unter 0. - Prag —' 4" über 0. Koiiin —' 4" unt. 0. Lcitmeritz —' 9" unk. 0. Tagesstcscktchte. cesterreich. Die Mitglieder der Weltaussiellungs - Com nission, der Jury u:.d die Vertreter der Journalistik, zusammen >00 an Zahl, ma ifteu auf Einladung des Ge, ecaltirectorsBaroi -chwarz mit zwei Ertr-izügen einen Festansstug über den Sem ncring bis Mürzzuschlag. Die Gäste gab.n aut tcr Faört d-l ro arligen Wirkung, welche dle Schöpfungen der Siaiur unt gunst aut sie übten, wl-dcrl)o t lebhaften Ausdruck. Auf dein. ststlich -ccorirten Bahnhöfe in Mürzzuschlag wurden die Anken, »enden mit Musik w d Böllers-Düsten beariiüt. ^ln ,mri in! ia»d er merktvürdig rlniach und äußerte zu seiner ... prrsischrr Sprache: „Der Kaiser Napoleon liebte für seine Person die Slnfack'hcit und für feine tftfttclrre den Luxus." Den Degen nahm er !n die Hand und ries: „Austerlitz! Napoleon groß«» Köni^, sehr großer König!" Dann stieg er wieder in den Dom demerktr etwas wegwe,send,Ikaß"der Baldachin über dem . ......... äcvrem Golde sei. Grabe nur vergoldet und nl-ht vo» ächten« Golde .... ....... glltlg a» kcu Gräbern der Könige Ierome und Joseph, Vauvan Am AuSgange aus dem Dome fiel ih »enden mit Musik w d Böllerschüssen begrüßt. In zwei mit Reißig, Maschen und Fahnen geschmückten Hallen wurde ein er- auisites Diner eingenommen, währenddessen eine Muslkcapellc ipielte und der Aiurzthalcr Sängerbund Nationaliieter sang. Leneraldirector Schwarz tcastirte auf den Kaiser, den Schöpfe» . er Weltausstellung, welche der Welt beweise, daß Dcslerrclcl kein Pbäak-nland,ei und daß hier Männer leben, welche mit ihrem Streben aus tcr Höhe der Zeit stchcn. Der brasilianische Lommmär Camilron. sowie Regiernngtzrath Mesner auS Dres den tranken auf Baren Schwär-, ein Franzose auf die österrei chische Nation, Berocch! auS Italien aut den Staat, welcher die Berge mit einem solch wunderbaren Schienenweg zu durchbrechen ermochte, Lawrence Lmith aus Amerika aus die Kaiserin Elisa elh. Die Geiellidgaft trat die Rückfahrt in tröhlichttcr Stim mung an. Probl'aS, 5. Inll. Trauerfeier. Auf dem Königgrätzer Lchlachticit: hat am 3. d. M. die feierliche Uebcrtragung der irdischen Uebcrreste von lO am 3. Juli 1üüt> gefallenen Kriegern auf den hiesigen Kirchhof stattgesuuten. Nach der Aushebung -er Gcbeine wurden dieielben in einen zierlichen, mit Blumen- ftän-en geschmückten Sarg gelegt, auf welchem die Wappen Desterrclchs, Preußens und -Sachsens in Farben angebracht waren; obann nahm die Feier unter Giockcngeläute Ihren Aniang, bei welcher tcr k. k. Herr Generalmciior Rolhmunb, Festungs-Com- nandcmt von Köulgarätz, mit den Spitzen der dortigen Militär behörden erschienen war. Fahnen in österreichischen, böhmischen, preußischen und sächsischen Farben wehten vom sächsischen Mo numente und vom Kirchenglockentburme herab; die Monumcnic in der Kirche und aus dem ganzen Schiack'tselde bei Probiuö. Aicder- und Dberprim trugen rrestkränze EinBaialllon, zusam mengesetzt aus den beide» Regimentern Kronprinz von Sachsen »nv Grai Nobili, gab den Uebcrresten der Gefallenen das Geleite; Träger der Bahre und der Laternen waren ebeniallo Waffen brüder. Dic Mllitärmusik trug Traucrpieec» vor und wirkte auch auf dem Cbore während des GottcddicnstcS mit. Am Fricdhoie -ingelangt, hielt der hiesige Herr Pfarrer Franz Nowak, welcher diese Feier auch anregte und die Kosten der uetertragung der Gebeine und der Anschaffung des Sargeö auS Eigenem bettritt, eine aus diesen Trauer-,et bezugnehmende Rede ln deutscher und böhmischer Sprache, worauf unter Ab'euerung von drei Gcwchr- salven unk unter den Klängen der Volkshymne die Irdischen Reste der gefallenen Krieger an der Seite des sächsischen Monumenib in ein mit Reißig und Blumen auSgelegtcS Grab beigesctzt wur den. Auf die Beisetzung folgte das heilige Meßopfer für alle aus dem Schlachtt'elte gefallenen Krieger. Frankreich. Der Scbah von Persien besuchte, nachdem er taS diplomatische EorpS empfangen, den Dom der Invaliden, irr wurde von dem Gouverneur der Anstalt, General v. Mar ti»,prey, begrüßt und ließ sich sogleich zu dem Grabe Napolcon'S I. geleiten. Er weilte nun längere Zeit vor der steinernen Gruft, welche die Gebeine Napoleon s in sich schließt, dann wandte er 'ich z» den alten Soldaten, die ihn hierher geleitet hatten, und erkundigte sich bei einem Jeden, i» welcher Schlackst er verwun det worden wäre und wie alt er damals gewesen sc!. Er bcirach- i-ste au'ftnerksa», die eroberten Fahnen, welche taS K-,ftcrgrab umgeben. Er wies auf eine dcrsclbcn, die über dem S-l'lackst- »amen „Evlau" befestigt war, und da einer der Wächter des Monuments ihm auf Befragen mit echt französsschcr Unwissenheit und Turenne'S vorüber, mm musgauge aus dem Dome fiet ihm ein einarmiger Invalid seiner Iuaend wegen aus. Der Schatz wleö auf den leeren Acr,net uiid iragtc: „Im letzten Kriege?'' - Ja, Lire. — „Bazalnck" — Der Soldat antwortete nicht.- „Mac Mahon'" — Der Soldat schien noch Immer nicht zu ver stehen. — „Trock'U?" fragte der Schah weiter. — Jawohl, Sire. — „Apl" — ries der Schah — „Belagerung von Pari«!" und betrachtete die Medaillen aut der Brust des Invaliden. D>e mexikanische Medaille war ihm ftewd, und da man sic Ihm er klärte. sagte er lächelnd: „Richtig, Forey, Bazainel" Mit ein gehender Ausmerksamkclt besichtigte er dann daS Artillerie-Mu seum und die Sammlungen der alten Rüstungen, woraus er daS Invalidenhaus verließ und eine Spazleriahrt »ach dem Bonloaner Get'ölz unternahm. Der Schah scheint seine Franzosen zu ken nen und richtig zu taxlrc«. Db eS aber mit seiner Grichichts- luude nicht doch ei» Blöcken mehr h-ipcrl'i Die zu 'Nancy anläßlich der Befreiung des Territoriums prolectirten Festlichkeiten werden die Genehmigung der Regierung nicht erhalten. Rußland. Der „Nuss. Invalide" bringt über die Unter-» wcriung des Chanö von Chiwa noch nähere DetailS. denen zu- olge tcr Chan, nachdem er in, russischen Lager erschienen war, sich zum Vasallen des Kaisers von Rußland erklärte. Der Gene ral v. Kauffmam, setzte den Chan ln seine Würde wieder ein. Für die Dauer tcö Auteuthattö der Russen wurde eine besondere Aerwaltuiiaöbchörde gebildet. Der Chan veröffentlichte am 12. Juni a. St. ein Maniiest, in welche», derselbe auö Dankbarkeit ür die lbm zu Theil gewordene Behandlung die Sclaverel für cwlgc Zelte» als austiehoben erklärte. Der General v. Kauff- »laun telegraphirte öarauf „ach Persien, damit daselbst für die oon kort st-imine.yde». in Freiheit gesetzten Sclaven die notv- oondigen MasZcgeln für deren 'Aufnahme getroffen würden. Feuilleton. -> Die Aufführung der Halevssicheu „Jüdin" am Sonntag lloend gestaltete sich tm Hoitheatcr zu einer, die Hoibühne ehren den Darstellung, welche das Hauö zu wiederholten Malen zu den lebhaftesten Bezeugungen tes Danleö und der Freude hiuriß. Der clcazar unseres Tenoristen von GotlcS Gnade», tcö Herrn Riese, war geradezu eine Musterleistuug. Vortrefflich im Kostüm und 'Naeke, ausgcstaltet mit einem ergreliendc» Spiele, iornfte sich die -,u> den Flügeln des Wohllaulö getragene Gestalt zu einer l-issischcn 'Verkörperung finstcren GlaubenöfanatiSmus. Die Aus brüche s-iucs Zornes, wie die sanstercn Regungen der Vaterttcbe gelangen ihm glei-ft, vollendet. Hart neben Ihn ist die edle Figur es humanen Cnrdinals Brogni zu nennen, von Herrn Kölner »>it Noblesie, ticie», Gefühl uno mit woh thuendsler Stimme ge nügen. Die Rccha der F-rl. Georgine Schubert prägte sich dem Auditorlum bui ch auSgstbige Verwendung Ihrer lieblichen Stimme. Vergeistigung teS Vortrags unt dramatische Steigerung der Effecte bauernd ein. Re-tst wacker lang Herr v. Witt die un- -aukbare Rolle des Leopold, während das Ltimmchcu der Frl. ftrhart zur Eutora durchaus nickst ausrciäste. Herr Eichberger ang geschmackvoll den Probst; im Ballet zeichnete sich Frl. Rch- waid t>-rck,Graste aus. DcrSingechor erhielt iür stinenftischen 'ftortrag des Trinfttzocrö mit Recht eine Bcifallssalve; die Aus- lalluna und Regie war reich und würdig ft Der. Hoss-bauipieler Hr. Holtb a u S auS Hannover, dessen crrtige'- C-.".strack in Iahreeirist abllluft, ist vom Juni 1974 ab ur 3'Zahrr an das K. Hoirheater nach Drcsben engagirt wor- cen: ein Ettoig, der durch die bedeutend talentvollen Leistungen 'cö Gastes seine Berechtigung empfängt. ft lieber die Proccksache tcr 'Autoren gegen Herrn Direktor, 5 aase erfährt die „Hess. Mztg.", daß Herr Haase einen Ver gleich abgelebtst hade und noch ablehne, während die »Autoren -im dem Sck»sMcsctze fußen, t-,8 an, 1. Januar 1873 in Krait rat. Wirt das Unheil lechtSträftia, io wird der Verurthellte wohl so ziemlich rustftrt sein, kenn iür die unbeiuateu Aussühc- ungen res „Tannhauset", bcs „Lohenarin" und anderer Wagner- ftck en Stücke werken „ach senem Urtbeile dem Herrn Voltz in Wiesbaden als Rechtsnachfolger Richard Wagner's allein etwa >5,000 Td r. zu zahlen sein; ferner wlude der Verurthellte mehr »crauszurückeu habe», alö um was cr bereichert ist, indem die Kosten der Auflübrungen, sogar die besonderen Kosten sür Ge winnung ausgezeichneter Darsteller zu Ertra - Aufführungen mit rl'öhten Preisen „ach, dem Gesetze nickst in Abrechnung kommen oürien. Ferner ist zu berücksichtigen, daß die Genossenschaft cs so ange, bis dic letzte Instanz gesprochen, In der Hanb bat, auch isch, soweit nickst guter Glaube Haasc'S vorliegt, die Strafe zu beantragen, welche nach Maßgabe der Hä 18 und 45 des Gesetzes ür sede 'Ausführung „diS zu IlX»o Tblr." betragen kann, und die äöbe dieser Strafe wird das Gericht sehr wahrscheinlich nach dem Grade der wsla Läes berechnen, diese aber wird durch die in Folge von Haaie's Standpunkt „och jetzt in gleich unbefugter Welse fortgesetzten Ausführungen der fraastchen Stücke noch ge steigert. Wenn, wie nach den klaren Bestimmungen deS ReickS- zeietzlS und den vorliegenden Thcitsachen kaum bezweifelt werten dürfte, das Relchscberh-intelsgeUchs, daö nach ß 32 deS Gesetzes über daS Urheberrecht in diesen Fragen an die Stelle deS betref fenden ebclstcn Lantesaerichts die höchste Instanz bildet, daS obige Urtdeil bestätigen sollte, so wird Herr Häase wohl weit mehr alö lOO.Gtz) Thlr. an die Autoren zu entrichten haben. ft lieber ein neues Drama, welches man in Florenz gab,, „Giovanni Battista Pergolcsi", hieß eS in Betreff der Fabel des Stückes, es sei unbekannt, ob sie eine historische Begründung habe. Fn einer Chronik nun, die sich in 'Neapel befindet, liest man fol gende Stelle: „In der ersten Hälfte tcs vorige» Jahrhunderts traten eines Tages ln hiesiger Stadt vor Maria Spinell! Ihre drei Brüder bin und sprachen zu ihr mit entblößten Degen, wenn >ie binnen drei Tagen nickst einen Mann zum Gatten wähle, der durch hohe Abstammung ihrer würdig sei, würden sie mit ihre» Degen den Musillcheer Giovanni Battista Pergolcsi, der siellebte »nt bei lbr Gegenliebe fand, dem Tode weihen. Mit diesen Worten schieden sie. Nach drei Tagen kehrten sie zu Ihrer Schwester zurück, dle Ihnen eröffnest, sie habe sich ein höhere« Wesen zum Bräutigam erwählt, ihr Bräutigam sei Gott und sie wünsche sich In daö Kloster Santa Ehiara zu begeben; die Messe bei Ihrer Einsegnung würde von lenem Maestro dlrigirt werten, den sic so sehr geliebt habe und den sie setzt vergesse» wolle, da ihre ganze Seele auf ihre himmlische Liebe gerichtet sei. Und so geschah es. Ein Jahr daraus, am 11. März 1735, ertönte die Todtenglocke vom Thurme des Klosters Santa Ehlara. In der Kirche daselbst wurde die Todtenmesse für Maria Splnelli ge feiert, und Giovanni Battista Pergolesl dlrlgirte. Und abermals ' ^ ' ----- - ^ März 173V. starb "Iah . „ . „..Her ständig revldlrter Auflage der beliebte „zuverlässige Führer für - - - —. ^ - -- > ' nach einem Jahre und süni Tagen, de» tt ... . Pergolcsi in Pozzuol! In dem sugcntllchen Sllter von SV Jahren." ft Im Verlage von Conrad WelSke hier Ist in zweiter voll- t Preis 7'» Fremde und Einheimisch chen aut denselben auftne das mltthellt, was Dieöden bietet. chen aus denselben aufmerksam, da er in erschöpfender iilLelse alle erschienen: wir ma- Bermischtes. Wie man slck' zn Helsen weiß. Ans! Modern in Ungarn bcrlcksten Wiener Blätter: „Der Sohn eines hiesigen woi'Ihabenkcn LandwIrtssS sollte am verflossenen Sonntage sein Hochzcltüicst begeben. Daö Brautpaar ward, dem Gesetze ent sprechend, dreimal kirchli-h aufgeboten, die Kälber, Schweine, Ferkel ». s. w. waren geschlachtet, die Kuchen gebacken, die Bra ten fertig, der Wein in Fülle porihabdcn, kurz Alles zur Hochzeit bereitet; auch die geladenen Gäste erschienen sehr zahlreich. Allein alö eS zur Trauung kommen sollte, fand e» sich, daß dem Bräu tigam an seiner vollendeten Mllktäldienstzcit noch beiläufig zwei
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