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irr. zrü Seile r — »Dresdner Nachrichten* — Montag, 9. August 1S2S sÄens unveründerte Ratsfitz-Forderung. sraleski über die autzenpolitische Lage. P-nri-, 9. 'August. Ter „Pelil Parisieu" verösseiitlicht eine Nu!.iredung 'eines Warschauer Koreeipondenteii mit dem Pitt»! che» r'lußeiiminister Zaleski. lieber die Be zieh» n» g e n urSo iv jetregieru n g stigte er, längs der polnisch, rnftttchdu l-re»ze herr'che Rübe. >1:» verg-ingenen 'Winter sei dag nicht der Fall geiv.sen. Tie Mißstäude, die sich infolge der Fremdeuivirbschaft an der tsrenze bemerkbar machte», 'e en nolln indig verschiviiiideii. (so bestehe eine kommnniftische Partei in Polen, die sür die Sicherheit des Staates aber nicht gesährliä, iei. Die Pro»iga»da der 'ogenanulen Moskauer Agentur iei schwer sestzustellen. Die B e zieh n n g e n Polens zur kleinen Entente seien ausgezeichnet, -ins eine ,'s rage, ob Polen leine znttmnn in der Frage der Zu- saiaüieuietuing des Völcerbiil.dsratcs zu ändern beabsichtige, a ui wertete Zalesti verneinen). Polen trabe die Ab'icht. dan- ernd dem Polkerbi'.nde an zu zekören. Sie polnische Regie- ruug tolle einer eits alle S.bwi.rigkeueii im 'Pdlkerbiinde ver meid.n, aiiderft'tts !-a.-e ';e aber die v'ftniliche r'.'teiiüina dinier sich. die in der Frage des Völker bnu-oraio llnNachgiebigkeit fordere. Wrl!o Franco über Sie Rnl^frage nnS Brasiliens Bericht- Paris, 9. A'gust. Ser brasilianische Delegierte beim Völkerbund. Mello Franco, bat einem 'Vertreter des „Er- zeluor" aeaenüber Erklärungen über 'eine Teilnahme an -er !iach-ren Pl i lervundsver ftrmm:u»a »n) üder die bra ' ilia - macht, rl'tello Fra»eo gel>eii. um Ptoita und os'iriellen e s u äi nach Bra'ilien zurüek- , teilnebmcn rrr können. Vraittttn iviide auf der Sevremberiaguna des Völkcrburrdes nich, verlreien sein. Sie bra'lliani'che blegieriing bibe nur mir neier Trauer darans verttctiiek. an einem Werke, das i!>r ain Herzen inttzuarbeiten. ES gäbe in der Frage der ''läufige:, :lla:s'itze ein ri < seS M i si o e r ,'t ä n d n i S. So dereikingr vorn nationalen Standpunkte die brasilianische Forderung sei. io trete die Forderung zurück hinter dem moralische.'! Gedanken nn) dem Prestige des amerikanischen ilonii-gen'o. der neunzehn '.tziitgiiedesiaate» zähle, VaS beißt ein Srinei. n.;d iui Rate nicht vertreten sei. 'Brasilien käme ee- niii'r r.irairi dan es 'elon einen lliatssitz erhalte, sondern das; ein Staat Amerikas dauernd im Rate vertreten sei. Auch Brasilien nnd Peru schwankten, sich aus der Scptcmber- tagi.ng vertreten zu lasse». ii i' cp e 2! o I t e r ö u ii d s p o I > i i k ge erNnrie. er Iveiee nur nach Gens 9 ft men Kelle gen i:n Völkerbünde 'ein ,'li machen. Er werde sieh ft'd,mn ; p.-gelnii. um an den Vündesn.ai'ien i Mello Franc« bemerkt« »um Schluß, er habe bisher mit Briand nicht beraten. Aber er werde Paris nicht verlaßen, bevor er Briand einen Besuch gemacht habe. Ans die Frage, ob die Nevrg.rni'aiion -es Volkcrbundsrats nicht bis »ach Lern Eintritt SeulschlandS verschoben werden könnte, erklärte Mello Franco, die Lösung des juristischen Komitees. wonach drei zeitweilige Sitze geschossen werden sollten, sür die die Wieder,vahl zulässig sei, scheine niemanden zu befriedigen. Für Brasilien bleibe die Frage dieselbe, wie sic im Herbst ge» wesen sei. > Dereilelles Menlal auf Pangalos. Berlin, 9. August. Wie die Mvrgenblättcr aus Athen melden, ist am Sonnabend ans den zur Erholung in Spetzae weilende» Präsidenten Pangalos ein AttcntatSvcrsuch unter nommen worden, der aber gescheitert ist. Der Täter wurde f e st g e n v in m e n und gab seine Absicht zu. Nach amtlichen Berichten ist der Täter ei» anS dem Gefängnis eniwichencr Sträfling, der wegen Mord a» einem Gendarmerieosiizzer verurteilt ist. Alle Anzeichen weisen daraus hin, daß es sich nicht um ein v r g a n i s i c r t e S Attentat, sondern um die selbständi.ze Handlung eines Geistesgestörten handelt. Der Präsident hat zahlreiche GIü>kivii»schtelegrami»e erhalten. Simnlkane Anwen-unq -er Kulkus-ekrele in Menko. Nennork. 9. Angnst. Wie „Associated Pres;" a»S Mexiko meldet, hat die Negierung bekailiitgcgebcn. daß die KultuS- dekrcie aus protestantisches Kircheneigentnin ebenso angewendet werden wie ans katholisches. Es sei keine Beschlag nahme beabsichtigt, wohl aber sei beabsichtigt, sich das Recht der 'Verstaatlichung vorzubehalien. Die protestantischen Kirchen Merikvs werden aus lOO bis 150 ge'chätzt. Ungefähr 15 Kirche» werden von aue-ländischen Pfarrern geleitet. Präsident EalleS hat in einer Unterredung mit amerika nischen Pressevertretern betont, das; die KnltuSdekrcte simul- t a n angewendet werden. Er erklärte, der wirtschaftliche Boy kott sei nicht ernst zu nehmen. Nenyork, 8. August. In mehreren mexikanischen Staaten. >o i» Zaeaiecis. in es zu schweren Zusammenstößen gekommen, wobei viele Tote nnd Berwniidctc zu be klagen waren. Der Kamps soll sich noch weiler ausdehnen. Bei der Ueberiiabme der Kirche in Giiadaluve kam eS zu einem heftigen Kampfe. Mehr als 500 Verhaftungen er- i folgten, fünf Menschen verloren bei dem Kampfe das Leben. Kein öenisches Memorandum über Vesatzungsvermin-enrnq. Berlin. k>. August. Zu der vom „Dailn Telegraph" vcr- krei:eien Nachricht, bei der jüngsten Unterredung mit dem sr.ru'ischeu Aus-.'»minister Briand lxrue der deutsche Bot schafter v. Hoeiih cur Piemorand-u m überreicht, das die Her.ibft'tzung d.r B e s a tz ti n g im 9! h e i n l a n - c von 85 000 auf äo ">»« Aignn sorderr, rvird von amtlicher Stelle erklärt, das; ein solcher- Memorandum nicht überreicht worden ist. Es sei das auch ans dem Grunde nicht notwendig gewesen. w:il ja die Unterredung des deuifthen Bottchafters nnr ein Glied in der Kcue der siändig sorilauienden dennclzcn Bc- miihungen. die Besatzung der- Rheinlandse> aus d,.S sogenannte normale R.asz zu briligen, dargesiellt habe. Es sei dem '.an- zösischen Ausienministceium längst bekannt, dasi Deutschland die Herabsetzung der Trupponstärko ans eine Ziffer von 59 099 Mann verlange, die annähernd gleich sei mir der Stärke der Bevorstehende Sitzung -es Reichs-abinetls. Berlin, 9. August. Nachdem bereits der NeichSaußen- ministcr Tr Stresemann ans seinem Urlaub znrüekgekehrt ist, werden nunmehr auch die übriaen Minikter nach Berlin zurüekkehrci'.. um an der Bersassuiigsseier. die die Neichs- regierung am kommenden Mittwoch im Reichstag veranstaltet, teilzunchmen. Am 12.. dem Tage darauf, findet dann eine K a b i n e t t S s i tz u n g statt, die sich nach der mehrwöchigen Paine, die seit der letzten Kabinettositzung elngekrcten ist. mit allen in Frage kommenden politischen Angelegenheiten be schäftigen wird. Jedoch dünste, ivie man an zuständiaer Stelle hört, diese Kabinettositznng kaum zu irgendwelchen Beschlüssen gelangen, vielmehr werden sich die ein zelnen Minister daraus beschränken, das in der Ferienzeit bei ihren NesivrtS eingelausene Material vorzutragcn. sodas, die ganze Sitzung mehr den Ebckrakter einer tnfvrmato- 'irisch c'n A ussprache haben dürste. Rheinlande verfügte. Wenn der „D-ailn Telegnrph" weirer Herichre,. Ge Berliner Wüu'che auch gleichzeitig in einer we::i - r en'a'en Form nach Brüssel. Nom, London und so gar nach Wachiiwron übermutelt worden leien, so wird dar aus b.naei'.-ie'eü. da>r er sich hierbei lediglich um Anweis nn - gen «är die d.ut cheu diplo-n'.gst'Ken Vertreter gclmndelt habe, wie sie ''ich verbalren ''ollen, wenn sie mit den Negie rungen. bei denen >'ie aklrediert sind, über die BcsgtznngS- frageu unterhandein. Aeue MuniNrns- rm5 SprsnstmMsl-epots! Mainz. 0. August. Auf dem ehemaligen Exerzierplatz Euren bei Srier wird von den s r a n z ö s i s ch c n Besatzungs- krupven ' i der Nabe des früheren PionierwakierübungS» playeS e u arrsier- Munilinvs- nnd Zprcngmitteldcpot errichtet. durch das de" in unmittelbarer Rille liegende Ort Euren er heblich a e s a k- 7 d e: wird. Seitens der G-'mein de Verwaltung ist aus d'Aem Grunde bei der BesanungSbeüörde Einspruch erhoben worden, der aber ebne Erfolg geblieben ist. Ein Deutscher in Tsingkan ermor-ek. Tsingtau, 0. Airgust. Gestern wurde hier -er deutsche Juwelier Karl Fislher durch bewaffnete Räuber ermordet. Ein Diener, der die Hilferufe des Fischer hörte, lief zur Polizei. Die Räuber flohen und schossen auf die Polizei, wobei sie einen chinesischen Elnruneur verwundeten. Es ge lang ihnen, zu entkommen. Seit fünfzehn Fahren ist dies die eiste Ermordung eines Ausländers. (W. T. D.) Sin Aulo in Sie Ems gesiürzk. lD u r ch F u n k I v r v ch.l Weener sEmSs, 0. Angnst. Am Tonnabendnachmittag gegen S ttbr snhr ein von Weener kommendes Auto mit voller Kraft gegen die znr Einssähre führende Bahnschranke, wobei der Lperrliaken der Schranke sich löste nnd der Wagen kopf über in die EmS stürzte. Während einer der Fnsasicn des NnioS ans der Ems gerettet werden konnte, konnten der Wagenführer sowie sein Enkclchen und der süns Fahre alte Sohn des Geretteten nnr als Leichen geborgen werden, svetbl Oeriliches und Sächsisches. Si«e neue Iahresschauwochr. Nach dem vollen Erfolg, den erstmalig die Fahredschait- wvche bet der Ausstellung „Wohnung und Siedlung" zu »er-! zeichnen hatte, soll auch in dickem Fahre tn der schönsten Zeit der Sommerblumen vom Montag, den 28. Nugust. dt» ein. schlieblich Sonntag, den 29. Anglist, eine grostangekegie FahreSschauwoche stattkinden. Sie ist anch diesmal durchaus volkstümlich eingestellt und bringt eine Nc-ihe rci^ voller llederrasch'iingen. wie Tages- und Abendseucrwerkc. Illuminationen des gesamten Geländes. Gonderkonzerte der Deutschinelsterkapelle, des WalzertönigS Fotninn Straus;, ein Trachtenfest und besondere Beranstaltungen in den einzelnen Gaststätten der FahreSichau. Mittwoch, den 25. August, findet i ein großes Kinderfest statt, bet dem die Kinder mög. lichst tn Kostümen aus deutschen Märchen erscheinen sollen,! wobei wieder die schönsten Kostüme prämiiert werden. Kostitz! mierte Kinder haben zudem freien Eintritt. Es fei be sonders daraus aufmerksam gemacht, daß während der gaine»! FahreSschauwoche keine erhöhten Eintrittspreise genommen werden. Anch sei darauf hingewieten. daß keine! Verteuerungen in den Lokalen des dhoSstelliinasvarkeS ein. treten werden. Alle näheren Angaben über das Programm! werden noch veröffentlicht werden. Der Bezirksausschusi des Kleinhandels von Dresden und Umgebung» e. B.» hielt unter dem Vorsitz des Stadtverordneten Aßmann am 3. August seine Vertretcrversammliina ab, die sich besonders! mit S t c u e r a n g c l e g e n h e i t e n befaßte. Es wurde fest- gestellt, daß die Steuerbescheide sehr ungleich ergangen sind; in manchen Bezirken sind außervrdcntlich große Abweichun gen zwilchen der Steuererklärung des Gewerbetreibenden und dem Steuerbescheid zu verzeichnen: sogar da, wo ord nungsmäßige Buchführung vorliegt und Bilanzen elngereiiist j worden sind, ist in vielen Fälle» die Einschätzung weit über die Steuererklärung hinauSgegangcn, so daß die Steuer behörden jedensalls mit sehr vielen Einsprüchen rechnen und die SteuerauSschüsfe sich dementsprechend viel mit dieser Arbeit werden beschäftigen müssen. Anch die neue sächsische G c w e r b e st e n e r bringt gerade! sür den kleinen und mittleren Geschäftsmann eine erhebliche! Mehrbelastung, zumal wenn die Gemeinden von ihrem Zu- schlagSrecbt in voller Höhe Gebrauch machen. Während sür! große Betriebe, welche sehr viel Arbeiter beschäftigen, eine Erleichterung entsteht, sind sür diejenigen Betriebe, welche ohne viel Angestellte meist mit ihren Familienangehörigen! tätig sind, die Gewerbesteucrzalilungen künftig im Durch schnitt höher als- die bisherigen Vorauszahlungen. AlS ungerecht wird es empfunden, daß bet der Ertrag?-! abgabe nicht tn allen Fällen ein Mindestertrag steuersrci bleibt. Während z. B. bei einer Aktiengesellschaft die Tätig keit der Direktoren als Geschäftsunkosten bet der Ertrag?-! bercchnung auöschcibct, wird bei dem selbständigen Gcwerbc- treibendcn, sofern der Ertrag 1500 Reichsmark übersteigt, nicht! nur sür den überschießendcn Teil, soudern sür den Gesamt- ertrug die Steuer erhoben. Für Sonntag, den 8. August, anläßlich des Radfahrer- j Bundcsfestes. hat sich der Bezirksausschuß bemüht, das Osten- Halten der Läden von Zigarren-, Schokoladen- und Süf-! Warengeschäften zu erreichen, da ein Bedarf zum Verkans dieser Waren dringend vorhanden ist. sWie schon gemeldet, haben diese Bemühungen keinen Erfolg gehabt. D. Schrsttl I Außerdem wurde ein Bericht über den Sächsischen Klein handelstag in Freiberg erstattet und mehrere interne An-I gelegenhciten erledigt. —* VersasfungS - Gottesdienst in der Hos- und So, phicnkirche. Auf Veranlassung der Reichs- und LandcS- behörden hat das evangelisch-lutherische Landeskvnsistorium für Dresden einen Gottesdienst zur Feier der Verfassung am geordnet, der in der Hof- und Sophicnkirche Mittwoch vormit tags 9 Uhr stattfinden wird. Das Trompeterkorps des Reiter- Regiments 22 wirkt mit. Die Predigt hält Hofprcdiger V Tr, S I e d c l. — Die Tagung dcS Harrptvcrbandcs Deutscher Höhlen, forscher findet vom 1. bis 12. September in Laichingen (Mit- tembergj statt. Verbunden mit zahlreichen Vorträgen, werdcn Exkursionen und Erstsorichungen in die Höhlen der Schwäbi schen Alb durchgcsührt. Zahlreiche Vertreter der höhlen, forschenden Gesellschaften und Vereine des In- und Auslände? haben sich bereits angcmeldet. —* Warnung! Dresdner Einwohnern werben gegen wärtig durch einen Bislin Joseph Kaufhaus Rogaz iSchiveizs von Wien ans Prospekte einer K l a s s e n l o t t e r i e von Liechtenstein zugeschickt. Die verschiedenen Adressen, wie auch die Abfassung der Prospekte lassen vermuten, baß es bei dem Unternehmen aus Betrug abgesehen ist. Die Kriminalpolizei wiederholt hiermit ihre Warnung vor der Beteiligung an allen derartigen Unternehmen, vor allem, wenn sie vom Auslände ausgehen, da dann die Betrüger meist überhaupt nicht z» fassen sind. imd Wissenschaft. surr... Der Gedenke Ser Nrichskunftwochs. Innerhalb der zweiten öffentlichen Versammlung des Bundes T e u l > ch e r Gartenarchitekten sprach am Lr-nntagnrorgcn der Präsident der Reichsknnstwoche. Dreß- ler > !'-eril»>. über diese von ihm geleitete Veranstaltung. Fn der Einleitung bezeichnete er die Kunst als Ken einzigen Aktiv posten, der T ciin'tzitziiid nach Versailles geblieben iei. Nur von einer Turchgelsngung unserer Arbeit sai ein Wiederauf stieg zu erwailen: darin !ei die Sendung der Kunst sür unsere Tage begrün'.ei. Die Rei.dölnnstwoche nun soll.- eine Hand lung der S c I b st l, i ! f e der deiit''chen Kunst sei». Das Aus land solle durch dteie Wochen — denn es ivil nicht bei einer einzigen bleiben — ansgerusen werden zur 'Würdigung und damit znr Förderung der deutschen Kurvst. Die Künstler selbst sind Träger der Veranstaltung: die Behörden sollen wohl li-elien. doch nicht bevormunden. A:n Ende seiner letzten Tagung hat der Reichstag noch einmalig die Beistelluiig der erforderlichen Mittel beschlossen: aber neben dein Reich sollen auch die Biundesstaaten — in Preußen ist ein Antrag schon in Beratung — und die Städte zur Slntzung de- Unternehmens herangezogen werden. Eine Zittammeinasiniig der Mitte! ist nicht geplärrt: jedes Land soll ans Och 'e>lnt gestellt bleiben. bin Arbeite'inssthiis; der Künstlervrganisationen, darüber ein kleinerer Hanptane-schnß und daneben LänderauSschilssc werden die Vorbereitungen zu treffen haben. Jährlich sollen die Veranstaltungen wiedcrkchrcn, womöglich iin Mai, wo der Zustrom der Fremden beginnt. Man wird die Reisenden dann jeweils in einer anderen Stadt mit einer Knnstveran- staltnng einmalige» und sie dann durch die Veranstaltungen der einzelnen Länder geleiten. Dinge wie die Festspiele in Bavrcnili und Mst,>chcn werden cinbezogau. Fm Mittelpunkte aber steht jedesmal der R c i ch S k ü n st l e r t a g. Er wird bwld in dieser, bald in jener Stadt abgchallten werdcn: Ver treter aller Zweige der Knust werdcn da zusammen kommen nnd die Fragen besprechen!, die allen gemeinsam sind. Es ist walirstcheinli-ch, daß Dresden im Fahre 1028, wo der Kunst- vercin ,'e n hundertjähriges Bestehen feiert. Sitz der großen Tagung sein wird. Ans den bundesstaatlichen Beranstrstinigen wird wesent lich zu 'ei'.,, sein, wjo o.,-,-:» >>nn-'-geirerbe die heimische Industrie oeirnchten. Denn daS ist wohl ottie Notwendigkeit auf lange hinaus, daß der Künstler neben dem strengen Dienste an der Kunst dag Foch eines Brotvcrdlenstcs auf sich nimmt. Auch von einer Beziehung aus Sportkretse kann materielle Förderung erwartet werdcn. Im übrigen aber sollen Erstaufführungen von Ton- und Schriftwerken ver sucht werdcn. Ein Leitgedanke wird jede Veranstaltung tragen. Kind. Kindheit und Frau werden die Idee über der ersten Reichskunstwoche sein und hoffentlich alle Stimmen der Kunst zum Erklingen bringen wie in einem großen Orchester. Fn der Aussprache vernahm man die Erwartuna. daß mit NcichSkunstwochcn auch Felilschläge von der Art der Dresdner Gartenbau-Ausstellung vermieden werde», als welche nickt so sehr ein Werk des Herzcn.z und Gewissens sei: eine Darbietung, die Neues weist, gleichgültig, ob dieS schön oder abscheulich, sondern ein Feuerwerk, eine Massen- angelegcnhcit. Auch der Gedanke von Feriengärten der Kinder ivurdc erörtert — Ehrten, in denen Plastik und Gartenkunst und Dichtererzählung zusammen die Kinder das Märchen erleben lehren sollen, in denen Künstler die Manchen auloiten, wie man mit künstlerischer Obacht schmückt u. dergl. Es sprach dann noch Otto Ata reus (Berlin) über den ReichSwirtschaftsverl>and der bildenden Künstler. Aus seinen Ausführungen battete der Hinn'eis. daß die Kunst vor der Wissenschaft zurückgcsetzt werde. Die Stellen behördlicher Kmnstaussicht und -pflege sind mit Wissenschaftlern besetzt: man verlangt womöglich Zeugnisse über eine akademische Ausbil dung. wo doch die Anlage das vornehmste Zeugnis des Künst lers ist- Der Reichswirtschastsvcrband ist eine Standes- vcrtretung. Er verficht nicht nur die wirtschaftlichen Belange der Künstler, sondern auch die Angelegenheiten ihrer Achtung und Anerkennung. s RcichStagnng beS BühnenvoskSbnndeS. Fn Mainz findet vom 11. bis 11. September d. F. die Neichstagmng des Bühnenvolksbiindes statt, die neben der ordentlichen Gencral- vcrsamnilnng seiner Mitglieder eine umfassende Aussprache über die geistigen Ziele der großen Organi'ation bringen wird. Die deutsche Fugcndbcivegnng wird zahlreiche Proben ihrer künstlerischen Betätigung im Fügendspiel. Piniven''piel. V lfs- tanz und Ndusik geben. Ein nencr Kulturfilm, „Deutsche Heimatspiclc", eine TbcaterauSstellung des Bundes. Urauf führungen von Leo WeiSmantcls „Abendmahl von Ponte Eapriasca" und Alois Fohanncs Livvls „Totentanz", ein Festkonzert und die Ausführung des „Barbiers von Bagdad" sind angcictzt. F» Bingen wird vor der NochnS - Kapelle LipplS „tteberlingcr Münstcrspicl" dargestellt. s* Ein Institut für Tkieatcrgeschichtc ist an der Uni versität München geschaffen worden. Die Räume nnd die Lehrmittel hat das Clara Ziegler-Museum zur Ver fügung gestellt. Nn der Spitze steht ein Kuratorium, d.i? sich zurzeit aus den Geheimräten Förster, als Vertreter der englischen Literaturgeschichte, Muneker. als Vertreter der deutschen Literaturgeschichte, und WvltcrS. als Vertreter -rk klassischen Archäologie zusammensetzt. Die Geschäftsführung und Leitung liegt in den Händen des außerordentlichen Pro fessors Dr. Hans Heinrich Borckerdt. Unabhängig vom In- Mut werden Professor Vorcherdt und Professor Arthnr Kutscher weiterhin thcatcrmisscnschaftlichc Vorlesungen an der Universität halten. P* Eine Becthoveu-Fcier i« Mailand. Der IMsährlge Todestag Beethovens soll tn Mailand feierlich begangen werden. Fn der Mailänder Scala wirb wahrscheinlich die Oper „Fidelio" znr Aufführung gelangen. Ferner sollen vier Konzerte stattftnden, bet denen zum ersten Mal in Ita lien sämtliche neun Symphonien unter der Leitung Tosca- ntnts gespielt werdcn. ch* Die Komponistin S. von Schnlk-Abajewski ist ln No«n 89iahrig gestorben. Fn Petersburg 18l6 geboren, war sie Klavierschülcrin Adolf Henselts. später Niibinstcins nrd Dreyschocks. Fhre ersten Kompositionen waren » Oapeila- Ehöre für die russische (griechisch-orthodoxe) Kirche, eine ein aktige Over, Lieder nnd Duette nnd eine vleraktiae russische Volköopcr „Die Morgenröte der Freiheit" (1881). die von der musikalischen Furn zur Ausführung an der Petersburger Großen "vcr zwar angenommen, von der politischen Zensur aber ihres revolutionären Geistes wegen abgelclmt wurde- E. von Schultz-Ndaiewski verll-ß Rnßlgnb im Fglire 1882 und wandte sich nach Venedig, wo sie eine reiche schriftstellerische Tätigkeit entfaltete. Fn Fachkreisen hat sie sich durch ver gleichende Analysen von Volksliedern der verschiedenen Nati onen einen Namen gemacht. Für die Erforschung des Volks, licdes. sowohl in den Ostscevrovinzen (die Untersuchung über die Verwandtschaft der slawischen nnd altgrtcckiischen Volks musik). als auch in Ftalicn (Lieder nnd Tänze der Tals i>( Nesia) hat sic sich ein bleibendes Verdienst erworben. ch* Ludwig Darmstaedtcrs 8l). Geburtstag. Am heutigen 9. August vollendet Prof. Ludwig Darmstaedtcr in Berlin daS achte Fahrzehnt eines ungewöhnlich reichen Lebens. Tarmstacbter. in Mannheim geboren, studierte IN Heidelberg zuerst Mineralogie, dann Ebemic bei B»n(cn und Erlcnmencr. und hat dann i» zahlreichen Laboratorien wissenschaftlich gearbeitet, bis er in die chemische Fndustrii überging, aus der er )900 ausschied, um ssck ganz seiner ammlertätlgkeit und der Erforschung der Geschichte der Naturwissenschaften zu widmen. Seine einzigartige