Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 23.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189911235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-11
- Tag 1899-11-23
-
Monat
1899-11
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.11.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ve,«a»aerüvr «k»ei>«»rUch M. L b0, durch k« Pag Mi. 2 7». »tr »Mlüh«« ««, «ukit»d!,»i,,n> ftl dl« uichst» «um»er «riolgt u> dir Haupt,«>chttP«I>»I», Marienitrat« « u. d, i»n ««»WatMühinestellen von Barm, n dis 3 Uhr Aüchm. Sonnlüg, nur kiarienlir. » ». N—Uhr Mittag«. Anzeigentarif. r» iipalttge «rund>eile <ca. s Tilde»; >ä Pj.. Anatndianna»» auf der Prioat- >,ile geil« A Ps; Do»p«l,eU« ..unterin Strich" <Mo,«s«rdtt «ü Ls SrwchieUc sur Montag« oder nach Festtagen So Pi. tsttl ftamiliennachrichlen u. i >».), de». «0 Pj. — Auswärtig- Austräg« nur gegen vorausbetahluoa. «elegdlatler wrrd mit l» Pi. berechnet, «ist Mckgabe eingeiandler Lchrtitstüt!« lein« BecMildUchkeit. F«»ni»rechünlchlut>. »«,1 I Nr. tt N-. 20S«. L,e „Dresdner Nachrichten" «icheinen täglich Morgen«. Nvxer'k kr»el>t-8elilske«elivr - ^ ^ , Iis«l«ix, letolit, Var«,, «Iv^aat. j: Gegriindtl 1856 I 8eI»I»1r««It.FIv^«;r,fpAuen8ti-. nu>-7. gr^Adresje: mm. Dresden. rdo>o»ir»»>liioä«d jlllpsi'sle« ln rülokedae Vaareniri d,i «! Lmil iinsek« ^ ^tionse«». t. pkoL. LslluAtrle, ^ llorltrntr. 2U .? (LoKa OSH^LNlttUtLS-. Xö^» «A Ly oiudLnttr»»»»!. «5 ViddrilL: ZL«Ivkd ksi. Vre»sl1»a. W K I^Sivrirx. 8«rUa. k'rsa^kurriz.L, ^ Lr»»1s.li, ^lLnoiisa, HEdarx, 8 i. Ü. ^ ^ Xi>»5ätrrl. Pr»i,l1si«n i-vrkr »ru- A ^ vriskkLv^sk,. HsIv«IvrIÜ«8nitL Iw! Vr63äeu. I>»LtlLUAI'«LK. Vom5ontadles Han«. fite tse/»mso/»er» Vaa^en»-» OummisAkrik krinlirfit Impvlt, vr«»«« «WKMNNrW »'"L'»rrxiM^ Z?i»tL- vLä Al«Uv-^I»^»Lii» < ? 1. H. K«mli»tr M- 8 Min»ckt 8; ^ Holltstssnnt kn«trsüii«1st I84H »P 8truli- und L ilrkutlrLknilL ^ blatat «tow mir (iüg dlsuvsts und Lest« rn biUixatsa Lrvissn. ^ »vLvllsvkirmv « V. L. kelsedke, IViktlrUe^lr. I?. ^N«ffN8ll ilW!j. <s>,,io^äl ' Rencstc Ferilsthreib- und Fernwrech Berichte. Hosnachrichten. ktzcwerbeverein, .Handwerkerverein. ^nnnl't'^ttlFih 1 ^Etzlld Ate.rZeMeD» Vt'lkllkt.Smfome-Concert, Wohlthätigfeits-Vorstellniig für den Albert Verein, Arnold's Knnstsalon. j ^vlllik» «»tvvkUIVi.i. Aernschretb- und Aervlprech-Verichtc vom 22. November. Berlin. Der Kaiser bat aus Anlas; des Stapellaufcs des Keinen Kreuzers „Rvmvhe" an den Staatssekretär des ReichS- marineamtes aus Windsor Castle nachstehendes Tclearamm ge richtet: Freudig begrüße Ich den jüngsten Zuwachs für Meine Ktarine. Möge der gute Klang, welcher mit der alten „Nvmvhe" verknüpft war, ein Erbtbeil der neuen „Nymphe" werden." Berlin. Den Blättern zufolge trisjt der in Brasilien ver- baftene Gönczi mit ssrau beute Abend in Hamburg ein. Hildburgbanlcn. Gestern Abend Ui Uhr verschied im 55. Lebensjahre Herr Ingenieur Harinscn Wilhelm Ratble, Bc- i,runder und Herzoglicher Direktor des hiesigen Technikums. Broniberg. Gestern erfolgte hier die Verhaftung einer Uljährigc» Mörderin in der Perlon des Tieiistmädchens Anna Klein. Diese bat ein 6 Wochen altes Kind ihres Dienstherrn, des Gartenpächters Kriege!, durch Einflüße» von Scbeidcwasser gc- tödtet und auf dieselbe Weile einen Mordversuch gegen ein 1'Aäbriaes Kind gemocht, um aus diese Weise aus dem ihr läsliaen Dienst zu kommen. Wien. Der Kaiser ernannte den Professor an der Universität Marburg Tr. Iudeich zum anßcrvrdentlichcn Professor der alten Geschichte an der Universität in Czcriwwit,. Wie». Das Wiener Handelsgericht verhandelte heute über die Wechselklage des Variier Juweliers Harlvg gegen die zur Zeit in der Privatheilanstglt „Lindenhof" bei Dresden befindliche Prin zessin Louise von Kvburg ans Zahlung von zwei Wechseln im Ge- sammtbetrage von 293,000 Fres. Der Nichier erkannte, es werde den Beweisanträgen des llägerüche» Vertreters stattgegeben, welche dahin gebe», durch Schristvergleichnng die Echtheit der Unterschrift der Prinzessin auf den Wechseln zu konstatiren, die Staatsangehörigkeit der Prinzessin sesizustellen, die Strafakte gegen Matasich-Keglewitsch vom Garnisongerichle Agram und dem Landesgerichte Wien zu beschaffen und den Prinzen Philipp von Kob ra und Andere als Zeugen vorzuladen. Wien. Das Abgeordnetenhaus lehnt mit 171 gegen 123 Stimmen sämmtliche Anträge ans Verlegung des Ministeriums Thun in den Anklagczustand ab. Dafür stimmten die deutsche Linke, die Schöneriancr und die Sozialdemokiaten, dagegen die Polen. Czechen Slowenen, die katholische Volkspartei und der böhmische Gwßgmndbcsitz. Der deutsche verfassungstreue Groß grundbesitz und die Italiener stimmten nicht mit. Bud a p c st Die Subkomitecs der beiden Qnotcndepntationen haben sich über den O.uotenbeitrag verständigt und die Ziffern 34,1 und 65.6 festgesetzt. Dieser Beschluß wild durch das Plenum der beiden Deputationen ratifizirt und die identischen Gesetzvorlagen werden morgen den beiden Parlamenten unterbreitet werden Paris. Staatsgerichtshof. Ter Präsident Faüieres begann beute das Verhör des Präsidenten der antisemitischen Gruppe in Eaen. Brunet. Dieser erklärte, er sei Revolutionär und gebe zu. gewaltthätige Maßregeln angeprieien zu haben, um die Negierung zu stürzen. Palliares verhörte sodann den Antisemiten Cailly. der erklärte, er habe sich an keinem Komplott betheiligt, sondern nur die Juden bekämpft. Sodann beschloß der Staatögerichlshof in geheimer Satzung, den Antrag ans vorläufige Haftentlassung Du- vuc's und die Beschlüsse betreffend die Reihenfolge, in welcher die Zeugen verhört werden sollten, abzulehncn. Cordoba. Die Prinzen Aibrecht und Friedrich Heinrich von Preußen trafen von Granada, wo sie die Alhambra besucht hatten, hier ein und besichtigten die Moschee und andere Sehens würdigkeiten. Morgen werden sich die Prinzen nach Madrid zurnckbegeben. Windsor. Den ersten Toast bei dem gestrigen Prunkmahl brachte der Prinz von Wales aus. Er erhob sich mit den Worten: „Auf Befehl der Königin: Der Deutsche Kaiser und die Deutsche Kaiserin I", worauf die deutsche Rationalhvmc gespielt wurde. So dann erhob der Kaiser sein Glas niit den Worten: „Tie Königin!" und es wurde die britische Nationalhymne gespielt. Den Toast auf die Kaiserin Friedrich brachte wiederum der Prinz von Wales aus: auch diesem folgte das Abiviclen der deutsche» Nationalhymne. Nach dem gestern Abend zu Ebren des Geburtstages der Kaiserin Friedrich stattgchabten Festmahl wurde Cercle abgehalten. Kaiser Wilhelm zeigte während des ganzen Abends sehr heitere Laune und stellte persönlich der Königin die Kommandanten der „Hohen- zollern" und des „Kaiser Friedrich lll.", sowie den Oberstleutnant v. Rauch, Kommandeur des preußischen l. Garde-Diagoner-Recsi- ments, vor. Mit allen drei Herren unterhielt sich die Königin längere Zeit. Heute Vormittag machte der Kaiser einen Spazier ritt und besuchte den Herzog und die Herzogin von Eonnaught in Bagshvt. Tie Kaiserin besuchte heute Vormittag die Schloß bibliothek, besichtigte die Originalzeichnuiigen von Holbcin und empfing sodann einige Damen. Am Nachmittag begiebt Ihre Majestät sich nach Enmberland Lodge. Die kaiserliche» Prinzen unternahmen heute Spaziergänge in Begleitung des Flugeladiu- tanten Grasen zu Platen-Hallermund. Kaiser Wilhelm und Köni gin Victoria machten Nachmittags in Begleitung der kaiserlichen Prinzen eine Spazierfahrt durch Eton und Slouth. London. Die Sai veröffentlicht worden. London. Das „Reuter'sche Bureau" veröffentlicht eine über Auckland Angegangene Depesche aus Apia vom 15. d M.: Ter britische Kreiuer „Pylades" ist am 7. d. M. nach Sidney in See gegangen. An Bord desselben befindet sich der Exkönig Tanu, welcher sich zu emem Besuche bei seiner Schwester nach den Fidschi-Inseln begiebt. London. DaS Blatt „Outlook" veröffentlicht ein Telegramm auS Kapstadt, in dem es beißt, der Afrikanderfiibrer Hofmeyr habe in der Hoffnung, das Ende des Krieges zu beschleunigen, einen wichtigen Schritt aethan. Auf seine Veranlassung habe sich der Minister für die öffentlichen Arbeiten Sauer nach Nmden begebe» in der öffentlich bekannt gegebenen Absicht, seine Wähler aus den Afrikanderkreisen in Allwal North zn bewegen, passiv zn bleiben. Er werde aber auch versuchen, mit dem dort stehenden Führer der Oranje-Buren Hoffman jn Berührung zu 'kommen, und sich be- Schriften einzusteNcn. Zugleich wird in der Note erklärt, die Psorte behalte sich weitere Schritte in dieser .Hinsicht vor. Konstantinopel. Tie für Herkünstc ans Triest verfügte ärztliche Untersuchung ist wieder aufgehoben worden. Die Quarantäne für Herkünste ans Egypten wurde ans fünf Tage herabgesetzt. Kapstadt. Heute sind hier Transportschiffe mit etwa 3500 Man». Ponton- und Luftschiffer-Abtheilunacn, großen Mengen von Munition und :10M Maultkncren eingetrosien. Aus dem Nor den der Kavkolonie sind hier einander widersprechende Nachrichten cingetrosfen, es besteht indessen kein Zweifel, daß eine beträchtliche Anzahl von Afrikandern sich dem Feinde angeschlvssen hat Aus Oneenslvwn wird gemcldt. daß sich viele junge Leute aus Aliwal North den Brabanter Reitern in Dordrccht angcichlossen haben, um der Zwangsaushebnng zu entgehen. Ans HeUchel verlautet, daß der Magistrat von Ladygrey auf Verlange» des Kommandanten der Buren diesem die Schlüssel zu den städtischen Gebäuden über geben habe. Man nimmt an, oaß die Invasion der Buren das Lignal zn einer Erhebung der Eingeborenen gegen die Buren > bilden wird. Es heißt, die Buren hätten die Absicht, bei Bnihmans ^ Hvek cincn Zusammenstoß mit den Engländern herbeizusühren. l Durban. Tie Verbindung mit Estconrt ist nnterbrvchc». ! Die Regierung erhielt von dem die Freiwilligen von Ladyimith kvmmandirenden Offizier folgende, vom 16. November datirtc «Tevesche: Alle Freiwilligen der Polizeitruppe sinv wohlauf. Lebensmittel für Menschen und Pferde sind genügend Vorhände». .Am 15. und auch am Morgen des 16. November war Alles ruhig, ei» Bombardement findet nicht mehr statt, die Wirkungen desselben sind bisher sehr unbedeutend. Nach einer heute ans Mvoi River > Angegangenen, von gestern Abend datirtcn TcvAche haben die Buren den Draht bei der Station Highlands abgcschnilten. Die Buren beherrschen nunmehr die Bahnlinie zwischen Movi River und Estconrt. Seit gestern Mittag besteht keine Verbindung mehr mit Estconrt. § Durban. Das Blatt „Natal Witnrß" veröffentlicht nach folgende Depesche aus Grchtown: Die Buren ernannten den Holländer Vermack aus Natal zum Richter für die Bezirke von HApmakaar und Umsinga. Derselbe übt die Rechtsvstege »ach den Grundsätzen der Bmeii ans. Die Deutsche» (?> ini Distrikt von Greytown wurden von dem Bnienkommandaiiten znsamniengeruten und autgefvidcit, den Treueid für Transvaal zn leisten oder binnen sieben Tugen ihre Farmen zn verlassen. Die Deutschen baten um eine Frist zur Berathung. Darnach beschlossen sie einstimmig, den Treueid nicht zn leisten und sandten ihren Pastor mit der Mit- theilnng an die Buren, diese könnten, wenn sie wollte», kommen und sie erschießen, doch seien sie entschlossen, ihre Heimstätten nicht zu verlassen. Dasselbe Blatt meldet ferner, daß den deutschen Mitgliedern der berittenen Schützrnabtbeilung des Bezirks Unwoti in ihrer Abwesenheit die Hänier geplündert, während ihre . Frauen und Kinder in den strömenden Ziegen Hinausgetrieben wurden; dortige Holländer hätten sich an den Plünderungen be- theiliat. tDici'e Reuter-Meldung ist offeiibar englischer Schwindel.) Orange River Station. Die Buren halten Bclmont Station, Kafirs Kop und die anstoßende Hügelkette besetzt, eine Stellung, die sie bereits vor 14 Tagen innc batten, als sie mit > einer Rekognoszirungs-Ablbeilung nistet Oberst Gongt; ins Gefecht geriethen. Eine Keine Abtheilung Lancers. welche auf einem Pntroilillenritt begriffen war. erhielt plötzlich Feuer. Drei Schrapnells fielen ganz nahe bei ihnen nieder, richteten aber keinen Schaden an und die Patrouille kehrte nnvcrsi'brt nach Oranje Rivers Station zurück. Sie hatte zwei Bnrenlagcr beobachtet, offenbar haben die Buren Verstärkungen erhalten; in Bclmont haben sie Geschütze ausgesahren. panwa-Konventioil ist gestern hier amtlich mühen, di, Bursn »u üb'erreden, um eine» Waff««stMa>»d «ch ^^onstantknovel. Die Pforte überreichte deren Regierungen in der Türkei H unterbauen, gleichlautende Noten. . .. ^ auf die wiederholten Schritts gegen die. Bostanstolten. sowie auf die Reformen innerhalb der türkischen Post verlangt, daß die fremden Postanttalten veranlaßt werden, dieAuSfolgung verbotener denjenigen Postanstalten in welchen sie unter Hinweis Oerilictws nnv Sächsisches. — Bei Ihren Majestäten dem König nnd der Königin fand gestern Nacbiiiittag in Villa Strehlen Familientafel statt. — Ihre Kvnigl. Hobest Prinzeß Anton von Hohe»- zollern hat Dresden vorgestern Abeiw wieder verlassen. — Prinz Mar von C rv» und Gras Paul Mette rn i cl> sind am Dienstag hier cingetrosfen nnd im „Hotel du Nord" abgesticgen. j — Dem Landgcrichtsrath Schmidt in Blauen i. V. ist die ! nachgesuchte Versetzung in den Ruhestand vom 1. Januar an be willigt worden. —- Herr Justizratl, Tr. N ndol v h und Herr Zeichncnlehrer Prof. Thieine sind erfreulicher Weise von ihrer früher ans- i gesprochenen Bitte, bei den bevorstehenden Stadwcrordnctcn-Er- gänznngswahlen von ihrer Wiederwahl abznieheii. zurückgekommen, und habe» sich zur Wiederaiinahme der Wahl bereit erklärt. — Einen guten Gedanken hat das Ministerium des Innern zur Ausführung gebracht, »m die Bildung dc§ Geschmacks in den Kreisen der Kanflente, Fabrikanten und Gcweibtreibcnden zu fördern. Es läßt an die Handels- nnd gewerblichen Fach schulen für den Unterricht in gewerblicher Geschmacks- und Stillehre große A nichauungSta feln vertheilcn. die neben mustergil tigen auch charakteristische tadelnswerihe Beispiele vor Augen führen. Die Tafeln veranschaulichen den Zusammenhang zwischen Naturformen und Kunstformen, geben Beispiele richtiger und falscher Perspektive, Beispiele zur Farbenlehre. Gegenüber stellungen edler und geschmackloser Gefäßformen, geschmackloser Webereimuster und einer Verbesserung derselben Muster, eines guten und eines entarteten persischen Teppichnmsters. guter und fehlerhafter Zierformen der italienischen Renaissance, guten und ent arteten R ococos. Die Tafeln, die von dem Direktor der könig lichen kun stgewerblichen Industrieschule zu Plauen, Hofrath Prof. Hofmann, und dessen Lehrern gegenwärtig in Zahl von 46 zu sammengestellt sind, führen die Anschauungsbllder tn großen, auch entfernt sitzenden jungen Leuten deutlich erkennbaren Formen vor und brauchen deshalb nicht herumgereicht zu werden, sollen aber namentlich auch dazu dienen, bleibend an den Innenwänden der unterrichtsräume angebracht zu werden und so fortwährend das Auge am die einfachste und natürlichste Weise zu bilden. — Die seltene Deraunst, inmitten des Dresdner GewerbebauS- s aalrS pnverfälschte Berliner Großstadtluft nicht blos Anatbmen, ondezn auch leibhaftig mit Augen schauep zu können, genossen, am Nvntag dke in ungezählten Schaaren berbeigeströmten Mitglieder «es Gewerbevereint. Herr Dr. P. Svies, Direktor der Urania" ia Berlin, hatte für einen Experimental - Vortrag über uft" vm Berlinern ein wenig Lust weaaeschnappt. 'en Maschine, wie sie seinerzeit in f. Dr. Hempel vorgeführt worden ist, verflüssigt nnd in diesem wässerigen Zustande sür Temmistrcstimw- zwccke niit nach Dresden gebracht. Warum die Lösung des Problems, die annoiphärische Lust flüssig zu machen, verbäl!»i» mäßig so lange ans sich hat warten lasten, liegt daran, das; bei der Verflüssigung zwei nicht leicht zn ermöglichende Faktoren gleichzeitig aus die Lust Anwirkcn müssen: nämlich enorme Kälte <191" 0. unter Rull) und hoher Druck. Bec einer Kälte von circa 220 Grad könnte der letztere Faktor, der hohe Druck, in Wegfall kommen: die Lust würde bei dieser niedrigen Temperatur von selbst aus dem gasförmigen in den flüssigen Zn- jiand übergehen. Wenn also einmal nach Jalmnillionen die Ab kühlung unseres Erdballs wird io weit fortgeschritten sein, das; jene Temperatur von — 220" erreicht ist, io würde sich die ge lammte Erdalmvsvbnrc zu flüssiger Lust verdichtet haben, die als dann die ganze Erdkugel als ein etwa 10 Meter tiefes Meer nm- slutbcn würde. Vorläufig vollzieht sich aber die Entstehung flüssiger Luft noch nicht in dieser bequemen und selbsttbäligen Weise, sondern ihre Herstellung erfordert vielmehr noch ziemlich viel Mühe nnd Kosten. Nachdem Redner im ersten Tkeile seines Vortrages die Giiiiidpnnzivieu nnd die beiden wichtigsten Methoden idie Pittet »he nnd die Linde'schei der Gewinnung flüssiger Lust an zahlreichen instruktiven Versuchen und an ver schiedenen Lichtbildern erläutert batte, widmete er die zweite' Borlragsbälstc der praktischen Vorführung der flüssigen Luft und der Darlegung ihrer maniiigsache» Eigenschaften. Tie siüisige Lust stellt sich als eine fast wasserhelle, ein llcin wenig bläulich schimmernde und in der Regel durch darin schwimmende THAlchen von er starrter Kohleniäure etwas getrübte Flüssigkeit von 191' Kälte dar. Ein >» dieselbe getauchter Gnmmilchlauch geiror daher ans der Stelle so iest. daß er glashart wurde und mit dem Hammer m Stücke zerschlagen werden konnte. Durch simireiche Vorrich tungen wurde ferner für Jedermann sichtbar gezeigt, wie sinnige Lust von allen sremdartigen Beimischungen mittels Filtrnens durch Fließpapier gereinigt werden kan», wie dieselbe vom Elektromagneten ziemlich lebbast a»gezogen wird und wie sic die dnrcb sic lsindurchaehende» Sirablen des s-onnen- oder: elektrischen Lichts dahin bcciittlußt, daß das Svektrum derselben die Fraucnhofcr'ichen Linien mit ganz besonderer Tenttichkctt erkennen läßt. Letzteres erklärt sich daraus, daß diese dunklen Spektrums linien des Sonnentichts ilne Eulslehnng dem Einflüsse derj Aimospbärc verdanken: flüssige Luft ist ober nichts anderes als eine Art verdichteter Atmosphäre. Seltsam und noch unaufgeklärt ist" die Eigenschaft der slüssigen Lnsr, daß sie nichtlcnchlenden Körpern, wie elwa Holz. Wolle, Tuch, Watte u. s. w., die Fähigkeit verleiht, nach erfolgter Belichtung eine Zeit lang im Dunteln forlzulcnchtcn. Endlich führte Redner einige wohlgelnngcne Versuche vor, die den starken Sanerstoff- gehalt der stüssigen Lust und ihre daraus folgende Verwendbarkeit zur Erzeugung einer lebhaften Verbrennung und zu Explosicms- zwcckcn dnrtbaten. Ein mit flüssiger Lust übergossenes Brett vrannte lichterlvb. ebenso eine Mürbung von Kohlenstaub und flüssiger Lust. I» einen engen Raum (etwa in das Bohrloch eines Felsens) Angeführt, würde die letzterwähnte Mischling wegen der sich lebhaft entwickelnden Verbrennnngsgase ein vorzügliches Sprengmittel abgeben. Der hochinteressante Vortrag, zn dessen Zuhörern u. A. auch der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin nnd der Prinz von Mecklenburg-Strelitz zählten, fand rauschenden ^ Beifall. - - Die am Dienstag Abend im großen Saale der ..Drei Raben" abgelialtenc gut besnchle Hauptversammlung des Allgemeine: Handwerkervereins erüffnete der zweite Vorsitzende Herr Stndtv. Wirklich. Den Hauptvortrag hatte Herr GymnasiaUehlcc Tr. phil. Danneberg aus Zwickau übernommen. Er beleuchtete in geistig schart durchdachter Rede das Thema „Glauben nnd Wissen". Das Wissen gründet sich auf alnolut feile, gegenständlich bewiesene, obicktivc Zeugnisse, das Glauben ist ein Fürwal,rhalten, da- sich ans subjektive Zeugnisse stützt. Wissen und Glauben sind zum Widerspruch gelangt, sie stimmen darin überein, daß sic beide etwas für wabc basten. Redner gab eine Definition der vier Be griffe: Vermnlhcn. Meinen. Wissen. Glauben. Die entere» beiden beruhen in der Annahme, während die letzteren absolut sicher sind. Wissen nnd Glauben ergänzen sich. Auf den Glauben baut sich die Religion, deren Entwickelung aus dem den Schwankungen uittei liegenden Stande der Sittlichkeit ihrer Träger reiultirt. So wild nach der Methode der in Leipzig ansgebildeten Missionare er«: dann init der Religion bei unseren Kulturvölkern beavnnen, wenn die Sittlichkeit Wurzel geschlagen hat. Wird ein Glauben erzeugt durch falsche subjektive Zengniffe, sv spricht man von Aberglauben. Will man gläubig sein, so muß man sich vor dem Aberglauben buten, denn vieier trübt das Wesen. Der Glaube ist individuell, dagegen kann man das. was man weiß. Jeden wissen mack en. ^ ' ----- HN - vagegc „Ter, der das . Rechte glaubt und das Rechte weiß, das ist de: 1" sfsllnv Hz'i'knt'l' spillt» klaiKN mit «lllliipm Ntnmss mir ö^elbe Hilfe einer Linde Dresden von Herrn Hofrath ' g . , ..... . . .. der Geschäftsbericht des Vereins demnächst zur Ve'theilung ge langen wird. Hierauf forderte er in Bezug auf die morgen statt findenden Stadtverordnetenwahleii zur regen Benutzung des vom Handwerkerverein herausgegcbenen Stimmzettels auf. damit mein die verschiedenen Berussständc im Stadtverordnctenkollegium vec treten seien, als die Bez:rksverei»c und Stadtviertel. Es handelt sich bei diesem Stimmzettel nicht um bestimmte Personen, sondern um die Ehre des Handwerkerstandes und des Handwerkervereins, der allein für die Interessen dieses Standes Antritt. — Von den lich für Elektrotechniker geeignet, sowie ewige praktische Schliff schuhlystenie <„Columbus", „Cvndor" und „Siegfried"), letztere wer den in verschiedenen Qualitäten und Preislagen in den Handel ge bracht. Zum Schluß beschloß die Versammlung auf Antrag des Herrn Stadtv. HAmbold, auch in diesem Jahre wieder an alle Handwerker und Freunde die Bitte zu richten, ihren Bedarf bei den bevorstehenden Weihnachtseinkäufen bei Handwerkern zu decken, von denen ihnen eine reelle Bedienung infolge der Selbstversertigung der Maaren garantirt ist. — Beim Vorstand des „Vereins zur Förderung Dresden- und des Fremdenverkehrs" sind von hiesigen Fremden Be schwerden darüber Angegangen, daß wiederholt Rechnungen über schon gezahlte Beträge an Kunden versendet worden sind. Es liegen allerdings von einer Familie fünf derartige Fälle vor, die ihr In kurzer Zeit widerfahren sind. Der Vorstand des Vereins Ist «eit davon entfernt, in daS gerechtfertigte Verstauen an die Solidität 'PsmiS's WW «Mrrmilch L°L krrsvntr LiMerci bitbr. Pfund. VgutznrrSr. 7L->
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite