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Dresdner Nachrichten : 25.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189808258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980825
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-08
- Tag 1898-08-25
-
Monat
1898-08
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.08.1898
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V«»»g»s<bSSr durL dl« dkr-llödrn» . Lost ' Die Imiahme »»„ «nkündlgunon, Ir die näcklie Nummer er'olgt in der nchSNSsnllc. Marirnnr. ss. u. edeimniiadmeiieUru v Bonn. 'krNackm. SmnianS nur ss v. u-'/.l UlirMilta«». Anzeigentarif. nmd»eile<ea « Silben« ,, auuaen ant tcr Privat. rllkwPs. ^!sovvc>>cllc.u»le vauviaelchl nden Rede tün» s Udr Maitrnlir. oPt,: Dovvcircile.unierm iMwclandt' io Pi. Grund- kjria ^ . , .. «eile iür Mouiaae eder na» stesiialien roPta. «lur vamilienuuchrimtcn rc.Z, b«. so Di. — Äuewiiriilic Ruiträo« nur aeaen Doraudbembiuna. Beleadlätter werdmioPi. bereckmet. vür Nüikaad« einaeiandier Hchriit- liuckc keine Vcrbindlicklcit. Sernlvreckanichlud: »«,» I Nr. 1t Nr. 2N»S. Die Dresdner Nachricklcii crichcinen tätlich Moracns. 43. Jahrgang. lüstzVSr ^ Umsn- ulill llliLdsli-klirügs " xross«, nsus, «>s«<Lilts Lusvubi. nun fi-Luensli-. 7. Telwr-Adresse: Nochrichten, Dresden. ?i»dosr»Mseka klipLssle Lmil ^VünseHv K 20 E /iovLliätudis-, 8» r'Ldnlt. d»i f-rstiäsiu M l^vip?kil?,Nor>in t-riLnkkartL.^., N LrvsiLa, j. 8. « Lliincksll. ^li»kLkr1lt!k^r Oitsloxs riLok ^ A »usvLrk.8 20 iVx. in Ä E ürivsm»rksiL. A I'ouriilvr 8 Levtylsn-Lpparals gobon bei xsringom Oasvsrbrauek «Ins hsllsto, russfrsis Kieht. KonernI Vertreter: I?» H4 Dredäen, IVuieevknusstr. 9, II. rrtz^«Kxi-^rx^NKr^^-;rrUr^^rr«rr»«rr^rrr«Lr^r«°r^s.r-rrrt r«r >» für 2utbsilunx rvisssn- »ckaftlick rtvlittt;«,- Lpselsl-Klirtslt W» ^«jjxvnxli»8vr. L. kockeiistooll, l>i»itkr. Scdlüillr. Ll>. ^ X6. L'iit«r«,ii»>liiint: rveeice IZesttmmunir äsr ^ OILsersebärteu Iio8t«»nI«!>>. lirillen u. Klemmer von g Ü. so. Z H u - ÜLllckNsrker - 8tr«KI»nt- Ksliiii-iscliiilkii IR» <Äl7«88i»»i»i>, Mtimst8«:!iliiönkkis>riß. Souvvnsvkirmo "LL:?- 8kliiiiiiüllti'i>i v. kotsedkv, 8 Verhaus in äsr Kabrilc: »ressten, (Rewnit/erstrusns 26, rz H und N'slssnliLNksti nssv 5. »trivsenerstrnsse 18. I HH It««trußlvr8tr IN. ^un«n8tr. O (8iAl!itiLU8). Rr. 234. KpMl: Untersecischc Kabel. Hofnachrichten, Gesammtbebanungsvlan, Einaangsabgaben, Ariiiccvcrändernnaeii, Gcrichtsverhaiidliinxien. Tagesaeschlchte. Mutbmahl. Witterung: Trübe, warm. Tonnerstaq, 25. Ailgitst PolitischkS. Je mehr sich der Schwerpunkt der internationalen Lage nach der maritimen Leite hin verrückl, in desto helleres Licht tritt die militärische und politische Bedeutung der unterseeischen Kabel. Die moderne Kriegskunst zieht alle brauchbaren Elemente der Tech nik und Wissenschaft in ibre Kreise, um im Bedarfsfälle die Heere und Flotten in jeder Beziehung auf das Beste ausgerüstet aus den Kampsplah zu entsenden. Eines der vornehmsten Hilfsmittel für die heutige Kriegführung bildet die Elektrizität, die namentlich in grossen ^Seekriegen der Zukunft eine bedeutsame und mitunter aus schlaggebende Rolle spielen wird, insofern das gelammte Nachrichten wesen zwischen dem Mutierlande und den Kolonien, sowie zwilchen die sen beiden und den semgelegenen Flottenstationen sich fast ausschliesslich ans dem im Meeresgründe ruhenden Leiter des elektrischen Stromes, dem unterseeische» Kabel, ausbaut. Wer über die meisten und längsten Kabel verfügt, hat in einem modernen Seekriege die Ober- und Vorhand, er ist mit Nachrichten am besten und schnellste» bedient, er kann seine maritime» Streitkräste »ach Be darf verringern oder trenne», sich zur Schlacht stellen oder dem Kampfe answeichen. Während zahlreiche Drnhtnreldungen von allen Seiten ihm volle Klarheit über die Verhältnisse auf feind licher Seite geben und seine eigenen Massnahme» erleichtern, tavvt der kabellose Feind infolge des Mangels an Nachrichten förmlich im Finstern, i>t weder über die eigene noch über die Gesammtlage zureichend oricntirt und daher mehr oder weniger dem Spiel des Unfalls preisgegeben. Das; diese Verhältnisse während des spanisch- amerikanischen Krieges nicht mit vollkommener Deutlichkeit in die Erscheinung getreten sind, liegt lediglich daran, das; icncr Kampf nicht ini großen Stile durchgefvchte» wurde. Auch die von Seiten der Marlncsachverslündigen gehegten Erwartungen in Bezug auf die Klärung verschiedener noch schwebender strategischer und tech nischer Streitfragen sind aus demselben Ärunde nicht in Erfüllung gegangen. Tic mangelnden Erfahrungen des spanisch amerikanische» Krieges können daher keinesfalls zu einer Unterlchälrung der Kabcl- frage Anlas; bieten. Schon in der Periode der politischen Spannung, welche einem Kriege meistens voranszngchc» pflegt, werden jene Staaten, welche nicht über eigene Leitungen verfügen und daher ans die fremden Kabel angewiesen sind, ziemlich »chlccht oder sogar mit falschen Nachrichten bedient werden. Es wird sehr schwierig, ihren in aus ländischen Gewässern zerstreuten Geschwadern eine» Kriegsplan zu übermitteln, günstig gelegene Kvhlenstationen zuznwencn undMit- theilungen über eine zu erwartende Unterstützung oder drohende Gefahren znkvinmen zu lasse». Was nützt da dem begabtesten Admiral seine ganze seestratcgische Wissenschast, wen» bei plötzlich ausbrcchendcin Kriege seine Orientirnng nicht weiter reicht als die Tragwciie seines Fernrohres und wenn alle entfernteren Felder des maritimen Schachbrettes vor ihm förmlich im Dunkel liegen. Und kommt es dann zuin Kampfe zwischen den feindlichen Parteien, dann wird im weiteren Fortgang der Operationen derjenige Staat endgiltig als Sieger aus dem beweglichen Elemente hervortreten, welcher vermittelst der zahlreicheren Kabel in der Lage ist, den elektrischen Funken einerseits zum Zwecke einheiliichen Zusammen wirkens der verschiedenen Geschwader, andererseits als geistigen Vermittler zwischen dem Oberkommando und den getrennten Flotten- Abtheilungen zu verwcrthen. Mit Genngthuling »ins; man cs daher begrüßen, daß auch Deutschland daran gegangen ist, sein Telegraphen»«:!; in der Richtung aus die überseeischen Länder aus- rudehnen, um in nichi allzu später Zeit das zunächst zwischen Emden und Vigo gelegene Kabel durch den Atlantnchen Ozean nach Amerika und von Spanien ans nach seinen afrikanischen Kolonien fort gischen. Ta auch Frankreich vor Kurzem cineKabel- vcrbindung zwischen Brest und Nordamerika hergestellt hat, so ist damit der Anfang gemacht, das englische Monopol zu durchbreche» und den Konkurrenzkampf mit der Mccrbcherrscherin auch in dieser Richtung aufzunehmc». Die Vortheilc, die der Besitz so umfassender Kabelanlagen für England einbringt, werden in einem Artikel der „Münch. N. N.". dem diese Ausführungen entnommen sind, eingehend gewürdigt. Das englische Monopol stellt sich nicht nur als eine Quelle des Rcichthnms dar, cs ift auch eine solche der Macht, insofern es den englischen Staatsmännern ein Mittel a» die Hand gicbk, den Interessen Großbritanniens bei diplomatischen Verhandlungen ein bedeutendes Ucbergewicht zu verschaffe». Zunächst isi England durch diele telegraphischen Verbindungen stets auch über seine fernsten Kolonien aus's Genaueste unterrichtet. Ein noch bedeuten derer Vortheil liegt aber darin, daß es durch Vermittelung seiner zahlreichen Unterseekabel zeitig genug in der Lage ist, die in ent fernten eigenen oder fremden Territorien und Mecresgebieten vor- aesallenen Ereignisse von irgend welcher Wichtigkeit zu eigenem Nutz und Frommen auszubeutcn, während die anderen interelsirten Regierungen über jene Vorfälle erst später und dann infolge der englischen Einwirkung auf den unterseeischen Kabelverkehr auch nur unvollständige Ausschlüsse erhalten. Man könnte hierfür das Bei spiel von zwei Kartenspieleru wählen, von denen der eine bereits weiß, was iin Skat liegt, während der ahnungslose Gegenpart letzteren einstweilen nur als unbekannte Größe oder gar nicht in seine Berechnung hereinziehen kann. Daß die Engländer diesen Vvrtheil rücksichtslos ausbeutcn, kann man ihnen, streng genommen, eigentlich gar nicht so sehr verübeln, das liegt in der Natur der Sache und in den, Egoismus der Politik. Die englischen Kabel gehören Privatgesellschaften, welche dem Staate gegenüber wegen der ihnen für manche Linien gewährten Zuschüße gewisse Ver pflichtungen übernommen haben. So dürfen z. B. nach den ein schlägigen Bestimmungen die Leitungen in kein sremdländisckes Bureau laufen, noch ausländische Beamte bei den Kompagnien Verwendung sinken. Fenier haben alle Stnatsdepeschen den Vor rang vor oen übrigen und kann die Regierung im Kriegsfälle sämnitliche Stationen übernehmen und mit den eigenen Beamten besetzen. Außerdem überwacht eine im englischen Kriegsministerium lediglich für das Kabelwesen ausgestellte Abtheilung den Dienst jener Gesellschaften bereits in Fricvenszciten und stuvirt, wie das in ähnlicher Weile ja allerorts seitens der Eisenbahnabthoilungen und Linicnkonnnissionen geschieht, die den Unterseekabeln zufnllen- den strategischen Aufgaben für den Fall kriegerischer Verwickelungen. Ja dort, wo beim Legen neuer.Kabel allenfalls militärische Ge sichtspunkte mit hcrcinspielen, müssen die kommerziellen Interessen den kriegsmaritimeu unbedingt weichen; allerdings zahlt dann die Regier»»» entsprechend hohe Subventionen. Daß somit England im Kriegsfälle an seinen zahlreiche» Kabel» nicht blvS eine» unschätzbaren Zuwachs militärische» Krast, sondern geradezu eine Waffe mehr an der Hand hat als seine Gegner, liegt, wie das Münchener Blatt sehr richtig bemerkt, klar zu Tage. Aber auch in Friedcnszeiten weiß Albivn jenes Verkehrsmittel zum Nachtheile seiner Kontrahenten bestens zu verwcrthen, denn dort, wo in gleicher Sache englische und andcrsstaatliche Interessen in Frage kommen, erhält die sreinde Regierung durch die englischen Unterseekabel meist verspätete oder sogar ganz verstümmelte Tele gramme. So war gelegentlich der Transvaalvorgänge 18M die telegraphische Verbindung mit Südafrika längs der Ostküste unter brochen und damit der Gedankenaustausch zwischen Deutschland und jener Republik infolge nvthwcndiger Umwege der Depeschen einige Zeit stark gelähmt. Nach dem Tode deS Sultans von Marokko war überhaupt nur der englische Minister des Acußeren mit dem Kabel von Tanger in Verbindung, das übrige Europa aber davon ausgeschlossen. Ebenso gelang es englischer List einige Male in kritischen Zeitlagcn, sich in den Besitz der Schlüssel von deutschen oder französischen Chisfrcdcpcschcii zu setzen und dieselben zu kontrvliren, wie das mit einem Telegramm des Admirals Courbet während des letzten französisch-chinesischen Krieges der Fall gewesen sein soll. Wollte man nun annehmen, daß diese zahlreichen von England auf dem Meeresboden gezogenen Kabelleitungen im Kriegsfälle von den feindlichen Parteien leicht ansgcfischt, abgeschnittcn oder in anderer Weise beschädigt werden könnten, so muß dem gegen über zwar zugeslanden werden, daß ei» solches Verfahren gemäß de» Vereinbarungen der internationalen Konferenz zu Paris vom Jahre >882 erlaubt und ii; keiner Weise beschränkt iit. Allein so leicht darf inan sich die Sache doch nicht vorstellen, denn selbst bei bekannter Lage der Kabel ist ihr Russischen durch die Bewegungen des Meeres und andere Umstände sehr erschwert, während anderer seits gerade an ihrer verwundbarsten Stelle, das ist in der Küsten- Zone der Neutralen, bis aus Kailonenschnßweite vom Ufer ihre Un verletzlichkeit gemäß dem internationalen Vertrag vom Jahre 1875 ausdrücklich garantirt ist. Ferner darf »och erwähnt werden, daß gerade England feine Kriegsfahrzeuge mit den »öthigen Apparaten zur Zerstörung feindlicher vcz. zum Flicken der eigenen Kabel aus gerüstet und diese Arbeiten schon m Friedenszeiten znm Gegen stand eingehender Ucbnngc» gemacht hat. Wenn man weiter be denkt. daß England mit einem Kabclnctz von über 250,OE) Kilo meter Länge wie eine mächtige Seespinne die Ozeane umspannt, so wird man auch mit dem Schlußurtheil des Münchener Blattes übercinstimmcn müssen, daß England sich mit diesen Untersee leitnngen nicht blos eine von sämmtlichen Staaten des Erdballes zu verzinsende höchst rentable Kapitalsanlnge, sondern auch einen im Frieden wie im Kriege, in kommerzieller, politischer und see- strategischer Beziehung äußerst werlhvollen Bundesgenossen ge schaffen hat. der im Verein mit einer gewaltigen Kriegs- und Handclsslotie Albivn die Vorherrschaft auf dem Meere sichert, so lange die übrigen Mächte sich nicht in den Stand gesetzt habe», mit Großbritannien in der Ausbreitung ihres Kabelnetzes in erfolg reiche Konkurrenz zu treten. Kkrnickrcib- und Fcrnsvrech-Berichte vom 24. August. Berlin. Der Kaiser bcgiebt sich morgen von Wilhelmshöhe über Münster nach der Lüneburger Haide, um den Exerzitien der Kavallerie Divisionen des 10. Armeekorps beizuwohnen Die Kaiserin reist Freitag srüh nach Potsdam. — Bei der Gala tasel, welche am Sonnabend in; Grvßherzoglichen Schlosse zu Main; stattfand, brachte der Grvßherzvg von Hessen den Trink- sprnch auf de» Kaiser aus. in welchem er aus's diene unwandelbare Treue und Hingebung an Kaiser und Reich gelobte. Der Kaiser antwortete alsdann in einer längeren Rede, welche mit einem Hoch aus den Großherzvg endete. — Der Führer der deutschen Nvrdpvlar- Exvedition hat von Haiinnerfest ans folgendes Telegramm an den Kaiser gerichtet: „Ew. Majestät die allerunterthämgste Mittheil- nng, das; die deut'chc Nvrdpolarexpedition mit Unnegelung und kartographischen Aufnahmen die Frage der König Karls-Inseln endgiltig abgeschlossen hat. Auch ist das Expeditionsschiff „Helgo land^ das erste «schiss, das sich de» Weg vom Süden um den Osten von Nvrdostland hemm trotz schwieriger Eis- und Wetter- Verhältnisse erzwungen hat, was bisher für unmöglich galt. Theodor Lerner, Expeditionsführer." Der Kaiser antwortete telegraphisch: „Der deutschen Nvrdpolarexvedition sende Ich Meine» Giückwunsch zu dem schönen Erfolg, welchen deutsche Entschlossenheit und Um sicht unter Ihrer Führung soeben errungen habe». Wilhelm 1. K." Berlin. Zu den Nachrichten über militärische Neusordcr- iingeil bemerkt die „Kreuzztg.": Ans Erkundigungen, welche wir vor mehreren Wochen, als die Nachricht, die Regimenter mit zwei Bataillonen würden das dritte erhalten, durch dic Blätter lief, an maßgebender Stelle einziiziehcn versuchte», erhielten wir einen verneinenden Bescheid. Das schließt aber nicht aus. daß jene Ab sicht jetzt wirklich vorliegt. Fachkenner waren schon längst der Ueberzcugung. daß die bestehende Difserenziirung der Regimenter auf die Dauer kaum aufrecht zu erhalten sei. Berlin. Nach den im Kaiser!, statistischen Amte zusammen- gestelltcn Nachrichten über den Saatenstand bis Mitte August d. I. sind folgende Noten ermittelt: Winterweizen 2,1, Sommerweizen 2,5, Winteripclz 1,9, Sommcrspelz 1,8, Winterroggen 2,2, Sonnncr- roagen 2,5, Gerste 2,4, Hafer 2.4. Kartoffeln 2.6, Klee und Luzerne 2,3, Wiesen 2,4. Die für das Reich scflgestellten Saatenstands noten für Winterroggen und Wintcrweizen sind bei Weitem gün stiger als die Auguslnoteu der letzten 5 Jahre. Die Entwickelung der Sommersaaten war durch die lange kühle Witterung merklich zurückgehaltcu worden, bei dem in der Berichtspcriode herrschenden schönen Wetter hat das Sommergetreide aber gute Fortschritte ge macht. Eine gute Kartossclenite wird im Allgemeinen, u. A. auch im Königreich Sachsen, erwartet. Die SaatenstandSnote für Klee ist, obgleich sie sich gegen die vorjährigen Monate verschlechtert hat. immer noch erheblich besser als »ie Augustnotcn der lctztver- ganaenen 5 Jahre. Für das Königreich Sachsen speziell stellen sich dic Noten wie folgt: Winterwelzcn 1,8, «Sommerweizen 2,2, Winterroggen 2,1, Sommerroggen 2,3. Gerste 2.3. Hafer 2,1, Kartoffeln 2,2. Klee 2,5, Wiesen 2.6. — Bürgermeister Kallmann zu OelS in Schlesien erhielt das Ritterkreuz 1. Klasse de« sächsischen "'rechtsordcns. Die Geineindcvorstehcr zu Schmarse, Kunersdorf izahl ihrer chülern des orientalischen Seminars nach Abwlvikun Studien »ach Asien oder Afrika gegangen, um Staatsdienste, tbeils in privaten Berusszweigen th darunter Sekondeleutnant von Windhaus aus de», Köntgre Sachsen, welcher nach Sansibar gegangen ist. — Der langjährigc thätig zu sein, cm Königreich Kammerdiener des Fürsten Bismarck Pinnow wird, wie mehrseitig mitgethcilt wird, auf Befehl des Kaisers eine Anstellung als Por ticr bei der Reichsrcgierung, wahrscheinlich im Rcichskanzleramt zu Berlin, erhallen. — Ter Breslauer Privatsladtbries Beförderung ist seitens der Kaiser!. Obcr-Postdireltion der Jerinprechamchlug aufgehoben worden, weil die Stadtbriefbcfördcrnng die Nachrichtcn- vermittelung unter Benutzung des Fernsprechanschlusics geschäfts mäßig gegen Entgcld betrieben hat. — Die Reichstaasenatzwahl im Kreise Kyritz, au Stelle des Herrn von Plön, ist auf den 9. September festgesetzt. — Tie Feier des Slralaucr Fischzuges hat heute, trotz des unerwartet ergangene!» polizeilichen Verbotes, m gewohnter Weise slattgefuuden. I» dem polizeiliche» Verbote Hecht es, daß die Fischerei-Interessenten beschlossen hätten, den von den Gastwirthen arrangirten Mumpitz unter keinen Umständen zuzulasjeu. Kiel. Für die 6 neuen der Schichauer Werft in Elbing in Auftrag gegebenen Torpedoboote sind vom Reichsmarineamt nur sehr kurze Licferuugssrislen vereinbart: die Boote solle» nach Jahresfrist sämmtlich in Fahrt sein. * Hamburg. Gegenüber der Blättermeldung, wonach bei dem Gartenfest aus der Elbinsel durch eine Explosion von Feuer- werkskörper» 57 Personen verwundet und l,v schwer verbrannt worden seien, erfährt der „Hamb. Korresp." von zuverlässiger Seite, daß aus dem vom Veddelcr Turnverein veranftalteten Turnfeste, denen Schluß ein Feuerwerk bildete, beim Abbremieu einer Rakete sich das Schlußstück derselben lösle, einem zwölfjährigen Knaben in s Gesicht flog und zwei leichte Braudwunden au der Wange verursachte. Sonst wurde Niemand verletzt. Das Feuerwerk nahm seinen ruhigen Fortgang. Das Publikum hatte größten- theils den Unfall gar nicht bemerkt. Krefeld. Katholikentag. Heute Vormittag fand eine Wall fahrt nach Kevelaar statt, au welcher 7000 Personen theilnahmen. I» der Kevesaarkirche cclebrirte Weihbischof Tr. Schmitz aus Köln ein feierliches Pontifikalamt. worauf Bischof Singelstadt aus Münster dic Festrede hielt. Nach Schiuß des Gottesdienstes wurde der Änadenvrt besucht. Um 12 Uhr erfolgte die Rückkehr hierher, wo um 5 Uhr die dritte Generalversammlung ihren Anfang nahm. * Krefeld. Katholikentag. Bei der heutigen dritten Generalversammlung wurde die Antwort aus das Huldigungs- telegramm an de» Kaiser verlese». Dasselbe lautete: „Potsdam. Se. Majestät lassen der 45. Generalversammlung der Katholiken Teutschlauds für den telegraphischen Ausdruck treuer Ergebenheit bestens danken. LucanuS." Die Antwort des Kaisers auf das HuldignngSlelegramm der katholischen Arbeiter lautet: „Potsdam, se. Majestät freuten sich allerhuldvollst über den Huldigungsgruß der katholischen Arbeiterversammlung und lassen tür diese .Kund gebung treuer Anhänglichkeit danke». LucanuS." In Antwort ans die .Huldiguiigsdepesche der katholischen Arbeiter sandte der Papst den apostolischen Segen Köln. Die Hauptversammlung des Deutschen Apotheker- Vereins beschloß, als vornehmste Aufgabe des Vereins die Erricht ung einer ans Apothekern bestehenden Itandcsvertretung unter Beseitigung der Beaufsichtigung durch beamtete Aerzte zu bettach ten. Als Ort für die nächste Hauptversammlung wurde Danzig gewählt. Breslau. Die 26. Versammlung des Vereins deutscher Forstmänner wurde heute Vormittag eröffnet. Zum Präsidenten wurde «steh. Rath von Gailghofer-Munchen gewählt. Pose». Zum Ban einer evangelischen Schule in Alt- Scharte bei Neutomischel schenkte Kaiser Wilhelm 13,500 Mk. Königsberg. Das Laboratorium von Albert Alexander, in der Nähe von Königsberg, ist in dic Luft gcsivgcii. Der Be sitzer des Laboratoriums und zivei Gehilfen wurden weit fort geschleudert und durch Brandwunden verletzt. * Saßnitz. Abends 7 Uhr 30 Min. Ter in West-Hartlepool beheimnthete englische Dampfer „Thornabn" kreuzte letzte Mitter nacht seercchtswidng backbordbug die Flotte, deren Lichter weit sichtbar waren. Ein geschicktes Manöver des Flotten-FlaggichiiseS verhütete im kritischen Moment den Zusammenstoß. Allgemeine Entrüstung herrscht über die Fahrlässigkeit des engljschcu Schisses. Später fanden mehrere Torvedobootsangrisse statt. Heute werden taktische Hebungen bei Rügen ausgeführt. Ter „Blücher" ankert vor Saßnitz. Bad Nauheim. Die Kaiserin von Oesterreich reist am 29. d. M. von hier ab und begiebt sich direkt nach Caux bciMon- treuil zur Nachkur. Karlsbad. In den nächsten Tagen wird hier eine Zu sammenkunft zwischen dem König von Serbien »nd dem Erbprinzen Danilo von Montenegro , stattsindcn. — Im Egerlhal flog eine Pulvermüble mit dem gcsammten Gcbäudekomplex in die Lust. Menschen sind dabei nicht umgekommen. B r ü n n. I» vergangener Nacht ist das Kinderferienheim ist Groß-Ullersdorf vollständig niedergebrannt. Die Insassen. 120 Knaben, wurden sämmtlich gerettet. P e st. Ein Großsener äscherte in der Ortschaft Csicser 154 Wohnhäuser ein. Mehrere Mensche» kamen in de» Flammen um. Madrid. Die Königin-Regcutin Unterzeichnete ein Dekret, durch welches die EorteS zum 5. September einberufen werden. * Madrid. General Rios, Gouverneur der Bissapasinsclu. berichtet telegraphisch über neue blutige Kämpfe mit den Insur genten. 500 derselben wurden getödtet oder verwundet. Dic Ver luste der Spanier sind geringfügig. Rio« bildete ans Eingeborenen und Spaniern sechs Bataillone. dic einen Einfall der Rebellen von Luzon her verhindern sollen. Rio« bildete auch eine Floiiüe zur Ueberwachung der Küsten und Flüsse. "Madrid. Die Königin - Regent», bewillkommnet«: tele graphisch die an Bord des „Alicante" heimgekehrten ipanischen Soldaten. Während der Uebcrsabrt ist kein Fall gelben Fiebers, dagegen sind 60 Todesfälle durch gewöhnliche Krankheiten vor- gekonnnen. Haag. Das Institut für Internationales Recht hat seine Arbeiten heute beendet. Die Tagesordnung für die nächste Session enthält folgendes Programm: 1. Rechte und Pflichten der Neutralen; 2. Verhalten gegen solche Staaten, welche ihren finanziellen Verbindlichkeiten nicht Nachkommen und 3. Prohibitiv- Bcstiinmungeu der Handelsverträge. London. Wie au« Washington gemeldet wird, hat General- Gouverneur Blanco infolge der uiiaushöilicheil Angriffe der euba- nischen Rebellen aus die spanischen Truppe» aus Madrid die Weisung rmpsaiigc», die Feindseligkeiten gegen die Insurgenten wieder zu eröffnen. A ork. «England.: Great Ebor Handicap. Sieger: Jiivliieible 41, Zweiter Eainatum, Dritter Locarno. Welten: Pfmrd'S «N «indermilch. Urtsdiier Mslkerei Gebr. Pfund, rantzuerlr. 7»
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