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Resibeuztheater. Pielsgerichtssibuiigeu sür den Ralvanswettdewerb. Kreitaz, 17. Jnli 1903. Neueste Drahtmeldungen vom 16. Juli. Erkrankung deS Papstes. Rom. 'Der beute morgen 9s Uhr veröffentlichte Krank heitsbericht lautet: Die Nacht verbrachte der Papst wenig ruhig und ohne Schlaf. Im Allgemeinbefinden ist keine Aende- rung eingetreten, außer einer Beschleunigung der Atmung insolge Vermehrung der Flüssigkeit in der Brusthöhle. Puls 88. Dem- pcratur 36.3. Atmung 36. Mazzoni, Lapponi. Rom. Vormittags 11 Uhr. Die Aerzte statteten dem Papste auch beute vormittag nur einen kurzen Besuch ab. Sie stellen fest, daß es nicht genügt, die Flüssigkeit aus der Brust mit einer Spritze zu entziehen, weil die Flüssigkeit fortwährend zunimmt. Auch die Schwäche nimmt zu. Die Gefahr einer plötzlichen Katastrophe ist gewachsen. Während des Besuches der Aerzte warteten Kardinal Ratnpolla und andere Kardinale im Boqimmcr. Molde. Der K a i s e r ist heute früh 5 Uhr im besten Wohl sein hier eingetroffen. 7 Grad Wärme bei fortdauerndem Regen. An Bord alles wohl. Berlin. Im Pommcrnbank-Prozeß beantragte der Staatsanwalt gegen Schultz 6 Jahre Gefängnis und 50000 Alk. Geldstrafe, gegen Romeick 5 Jahre Gefängnis und 30 000 Mark Geldstrafe, gegen die Mitangeklagten Taxator Hamel wegen Bei hilfe zur Untreue 6 Monate Gefängnis und 5000 Mark Geldstrafe, egen Bohl einen Atonal Gefängnis und 1000 Mark Geld- trafe. Berlin. Die „Nat.-Ztg." kann auf Grund von Informa tionen von unterrichteter Seite mitteilcn, daß alle Blätler- meldungen über die Kandidaten für den Posten eines Ober- Präsidenten von Schlesien, darunter die Nennung des Fürsten Lichnowsky, auf leeren Kombinationen beruhen. Kiel. Das Schulschiff „Stosch". hat heute mittag die Auslandsreise angetrete». Das Schiff besucht zunächst russische und schwedische Häfen und geht dann über, England nach Westindien und Südamerika. OertUches und Sächsisches. Dresden. 16. Juli. —* Die kleinen Prinzessinnen Margarethe und Maria Alix sind in Begleitung der Frau Oberbosmeisterin v. Pflugk am Dienstag nachmittag bei der Königin-Witwe in Sibyllenort eingetroffen. Heute vormittag Veil Uhr hat sich auch der Kron prinz mit seinen drei Söhnen nach Libyllcnort begeben. — Iran v, Mutius, geb. Gräfin v. Einsiedel, ist am 14. Juli abends von dort wieder abgereist. —* Der Kronprinz Friedrich August hat das Protektorat über den Vt. Deutschen Samaritertag übernom men. Die Anmeldungen zu dem Samaritertag. der nn Anichlus; an die Deuische Stndte-Ausstcllung in Dresden am 1. und 2. August statthabc» wird, sind bisher in überaus großer Anrahl eingegangen. Die Tagesordnung, die neben der Frage der Not wendigkeit und Zweckmässigkeit der Samariterausbildiing für be stimmte Berufe und Kreise auch de» Focderniigen deS modernen Rettungswesens einen breiten Raum gibt, läßt außerordentlich interessante und wichtige Ergebnisse erbosten. —* Der Landwirtschaftliche Kreisvcrci» im Erzgebirge hat Herrn Ministerialdirektor a. D Gebeimrat Dr. Bodcl zu Dres den in Anerkennung seiner großen Verdienste um die erzgebirgiiche Landwirtschaft zu seinem Ehrenmitgliede ernannt; die künstlerisch ausaeführte EhrcnnittgliedichcistS-Urkuiide wurde dem Geuannte» durch die Direktorinlmitglledcr des KreiSvereius, Herren Ockviwmic- cat Schubart-Euba. Oekvnomicmt A. Barlb-Stciiu und KrriS sekretür WilSdors Chemnitz, am 14. d. M. in seiner derzeitigen Wohnung in Blasewitz mit herzlicher Begrüßung überreicht und dabei besonders der Freude darüber Ausdruck gegeben, daß der Geehrte, welcher aus dem Erzgebirge stammt »nk in diesem noch beute Besitzer iandwirtscdastlicher Grundstücke ist. nunmehr auch dauernd in engster Beziehung zum Landwirtschaftlichen Kreisverei» daselbst erhalten wird. —* Der Termin für die sächsischen Landtags wählen fällt später als bisher angenommen wurde. Die Wahlmcinnerwahlcn sollen neuester Bestimmung gemäß Ende September, die Aoge- ordnetcnwahlcn Mitte Oktober staltsindea. —* Die katholischen Kirchen- und Schula »lagen kommen bis 6. nächsten Monats zur Erhebung. Reklamationen gegen die Staatseinkommensicuer, welche von Erfolg begleitet ge wesen sind, haben auch ohne weiteres Einfluß auf die Schätzungen u den katholischen Anlagen. Sonstige Einsprüche gegen d:e An- agcn sind aber getrennt und zwar hinsichtlich der Schnlanlage beim katholischen Schulvorstande und hinsichtlich der Äirchenanlagcn beim Stadtralc, Steucramt -X, innerhalb 14 Tagen vom Zn- slcllungstage ab, schriftlich cinzurcichcn. —* Die Festordnung des großen Vogelschießens der Privileg. Bogenschützenge sellschast ist für dieses Jahr wie folgt festgesetzt worden: Das Aufziehen des großen Vogels geschieht in herkömmlicher Weise am Sonnabend, den I. August, mittags 12 Uhr. woran sich um 1 Uhr das übliche Hebe-Es len im Schützenzelte anichließt. Am Sonntag, den 2. August, nach mittags 4 Uhr findet ein Schießen für Schützcnmilglicder und deren Gäste statt. Das Hauptschießen wird am Montag, den 3. August, nachmittags 3 Uhr, durch den allerhöchst bestellten Königlichen Kommissar eröffnet. Das Schießen der Damen ist auf Mittwoch, den 5. August, nachmittags halb 3 Uhr angesctzr, und am Abend desselben Tages findet große Illumination der Festwiese statt. Das offizielle Fe stmahl der Privileg. Bogen- schützengesellschast wird am Donnerstag, den 6. August, nach mittags Punkt halb 2 Uhr, im Schützenzelte abgehaltcn. Abends halb 9 Uhr desselben Tages findet zur Vorfeier des Ge burtstages Sr. Majestät des Königs ein großes patriotisches Monster-Konzert von drei Militärkapellen statt. Der Platz hinter der Schießhallc wird hierbei mit großen Lichteffekten ausgestattet werden, welche ihren Höhepunkt in einer Prachtbelcuchtung des Stammschlosses Wettin erreichen wird. Der Freitag, 7. August, bringt das große Feuerwerk. Am Sonnabend, den 8. August, soll womöglich das Hauptschießen beendet werden. Am letzten Festtage, Sonntag, den 9. August, soll mittags 1 Uhr ein einfaches Mittagsmahl mit Damen und nachmittags 3 Uhr ein Prämienschießcn stattfinden. Sollte jedoch das Hauptschießen am Sonnabend nicht beendet sein, so wird letzteres am Sonntag fortgesetzt und zum Abschluß gebracht. An jedem Nachmittag konzertiert im Musikpavillon des Schmuck platzes die Kapelle des Königl. Sächsischen Lcib-Grenadicr- Rcgimcnts. —* In der zweiten Tagung des gegenwärtig in Dresden statt- indcnden 5. Bundestages des Bundes deutscher Taus ch rer wurde der Kassenbericht cntgcgengenommcn und dem Kassierer Entlastung erteilt. Weiter standen die Wahlen für das Schiedsgericht und den Vorstand auf der Tagesordnung. An Stelle des Herrn Balletmeisters Trcblin-Wicn, der eine Wieder wahl nicht annehmen konnte, wurde Herr Wicgand-Freibnrg i. Br. als Vorsitzender und die Herren Sulanke-Witteu a. R. und Helser- ttrcfcld als Beisitzer in das Schiedsgericht gewählt. Aus der Vor- siandsmabl gingen hervor die Herren Hcnschel-Kicl, 1. Vorsitzender, Bailcimcsiter Degiiine-Hambnrg, 2. Vorsitzender. Großkopf'Karls- rnhe, 1. Schatzmeister. Kissclstcin-Hanau, 2. Schatzmeister, Schwin- dowsky-Hannover, l. Schriftführer und Liescgang-Hamm,2. Schrift führer. Zu Ausschußmitgliedern wurden Frau Balletmeister Eberlc-Kassel, sowie die Herren Kleinmann-Stuttgart und Rasch- dorf-Ehemnitz gewählt. Ter ncngcwählte Borsland trat sofort sein Amt an und dankte den anwesenden Mitgliedern für ihre tätige Mitarbeit am diesjährigen Verbandstage, dem Bunde selbst ein fröbliches Wachicn, Blühen und Gedeihen wünschend. Nachdem noch Herr Moritz Stichler-Plauen dem bisherigen Vorstand für seine ersprießliche Tätigkeit in den abgclausenen zwei Jahren seiner Amtsführung gedankt, wurde der 5. Bundestag vom Vorsitzenden mit einem Hoch auf den Bund geschlossen. — Die Hochschule dauert noch bis Ende der Woche. Auf derselben wird in fleißiger Arbeit vieles Nene und Schöne auf dem Gebiete der Tanzkunst studiert upd geübt und dahin gestrebt, daß unsere nüchterne» Tänze von heute nach und nach wenigstens aus den feineren Zirkeln ver schwinden oder doch wenigstens in veredelter Form wcitcrbestehcn bleiben. — Ter Hausschlüssel im Rechtsverkehr. Tie Frage, wieviel Schlüssel zur Hauslürc der Vermieter dem Mieter zu liefern verpflichtet ist, wird vom Rechtsanwalt Joses-Jreiburg in der „Deuische» Juristenzeitung" behandelt. Danach hat der Mieter einen Anspruch, daß der Vermieter ihm und feinen Haus genossen durch Lieferung mehrerer Hausichlüsscl den jedcrzeitigcn Ein- tritt in dasMictshaus ermögliche. Daraus folgt aber nicht die Pflicht des Vermieters, dem Mieter, der vielleicht eine große Anzahl erwachsener Hausgenossen hat, eine dieser entsprechende Anzahl von Hausschlüsseln zu liefern: immerhin wird das Verlangen der Lieferung von drei Hausschlüsseln billigerweisc gerechtfertigt sein. Andererseits gilt als stillschweigend vereinbart, daß der Mieter berechtigt ist, sich auf seine Kosten noch weitere Hausschlüssel an- fcrtigen zu lassen, soweit er deren für seine .Hausgenossen bedarf. Der Mieter braucht also hierzu nicht die besondere Genehmigung des Vermieters. Diele vom Mieter aus eigene Kosten angefchafstcn Hausschlüssel werden Eigentum des Mieters. Ferner gilt als still schweigend vereinbart, daß jedes Besitz- und Gebrauchsrecht des Mieters an diesen von ihm angeschasftcn Schlüsseln — obwohl sie sein Eigentum sind —mit Beendigung des Mielsvertrages aufhört, fodaß also der Mieter am Ende der Metzelt sofort diese ih n ge hörigen Schlüssel unbrauchbar zu machen verpflichtet ist lwofern nicht etwa eine llebercinkunft dahin, daß der Vermieter sie ihm abkaust, slattfindet. Wenn der Vermieter seiner Verpflichtung »r Lieferung des Hausschlüssels gar nicht oder in nicht genügen- er 'Zahl nachkommt. kann der Mieter sich die ihm rechtswidrig verweigerten Hausschlüssel selbst auscrtigcn und Ersatz der Kosten vom Vermieter beanspruchen. —* Die Sternschnuppen des Juli und Aug » st. Der beste Kenner der Sleriischnupvenschwärme. der englische Astro nom Tennina, stellt in den „Astronomischen Nachrichten" die Meteorichauec zusammen, die etwa in derselben Jahreszeit mit den berühmten Perseidc» eintceten. Um eine Beobachtung zu erleich tern, gibt er eine Tabelle der Strahlungspunkte. von denen die einzelnen Schwärme am Himmel ausgehen. Denning teilt die Erscheinungszeit in drei Abschnitte, nämlich vom 6. bis 16. Juli, vam 20. Juli bis 16. August und vom 19. bis 25. August. Das gebotene Schauspiel ist oit sehr schwach, jedoch bleibt es für die Astronomen wichtig, weil die Meteore lange Zeit hindurch immer cnau von deuieiben Strahlungspnnkten kommen. Der bedeutendste icser Schwärme, die Verleiden, besonders bekannt unter dem Poe tischen Namen der „Tränen des Heiligen Laurentius", wechselt gleichfalls sehr an Stärke. In einigen Jahren haben sie zeitweise 150 bis 2M Sternschnuppen stündlich geliefert, in andere» wieder nur 20 bis 30. Nach einer sorgfältigen Bearbeitung sämtlicher Aufzeichnungen ist Tennina zu dem Schluß gekommen, das, der Petfeidenschwarm eine Peliokstzität von 104 bis 123 Jahren besitzt. Tie größte Eiilwickliiiig erreicht er in diesem Jahre in den Morgen stunden des 12. oder des 13. August. —* Ten von Neustadt kommenden Passanten der Augustus- brücke bietet sich jetzt ein eigenartiger Anblick dar. Die zum Zwecke der Durchführung größerer Ausbesseruugsarbeiten am Turme der katholischen Hofkirchc angebrachte Umrüstung ist bis zur Spitze fortgesetzt worden. Zu den bisherigen vier sind noch weitere zwölf Galerie» binzugekommen. deren letzte in 'chwiudcludcr Höhe sicher 90 Meter) nur die Blitzavleiterstcmgc reiläßt. Das Ganze erweckt den Eindruck einer riesigen Krone, die dem sonst so schlank in die Lüfte ragenden Bau aufgesetzt wurde, seine schöne Architektur vollständig verhüllend. Mit Rücksicht auf etwa eintrelcndc Stürme ist oei der Herstellung dieser gewaltigen Gerüslbautcn mit denkbar größter Sorgfalt verfahren worden, so daß die eine längere Zeitdauer beanspruchenden Arbeiten ihren ungestörten Fortgang nehmen können. — Die vier Kavallcric-Bcrsine: Garderciter, Husaren, Ulanen und Karabiniers veranstalten Sonntag, den 19. Juli, im Linckeschcn Bade ihr Sommerfest, bestehend in Konzert, Gabcn- verlosiing und sonstigen Belustigungen. Beginn nachmittags 1 Uhr. —* Der Vorstand des Versand-Kontors der hiesigen Feld- schlößchcn-Brauerei, Herr Richard Lfräunert, feierte gestern Kunst «nd Wissenschaft. ck* Im Residenztheater hat sich gestern abend Adalbert Matkowskl, unter lebhafter Anteilnahme des Publikums von Dresden verabschicdet. Der Künstler trat noch einmal als Sigismund in Ealdcrons „Leben ein Traum" auf. also i» der Rolle, mit der er vor 14 Tage» sein Gastspiel verheißungsvoll eröffnet hatte. Selbstverständlich lies; man es >mS diesem Anlässe nicht an allerhand Auszeichnungen fehlen und feierte den Künstler, der übrigens zum Abschied eine ganz vortreffliche Leistung bot und namentlich im dritten und vierten Aufzuge wniidervolle Momente hatte, bei jeder Gelegenheit in stürmischer Weise. Am Schluß kani cS wie gewöhnlich zu förmlichen Ovationen für den Darsteller, der eben noch immer zu den Lieblingen des DrcSvnerTbealerpublikilms gezählt werden muß: man schwenkte die Taschentücher, ries seinen Namen, warf Blumen ans die Bühne, applaudierte nach Herzens lust und zwang den Gefeierten, nachdem der Vorhang des ewigen Auf- und Nicdergehens längst müde geworden war, schließlich noch einige Male vor der eisernen Gardine zu erscheinen, bis auch diese sich schloß, »nd nur noch ein einziger blondgelockter Jüngling ini Verein mit seiner schwarzäugigen Schwester ans eigene Faust — bitte, wörtlich zu nehmen! — lärmendem MätkowSkh-Eiithusiasmus in dem leer gewordenen Parkett stöhnte. Auf der Straße setzte sich die Begeisterung fort für den scheidenden Künstler, der dem Drängen besonders stürmischer Verehrerinnen sogar einen Teil des Lorbeers opfern mußte, nm nur freie Passage zu gewinne». Die Kritik steht solchen Ueberlchwana ganz gewiß nicht ungern, wenn sie ikn auch nicht in gleicher Welse äutzern kann. Ihre Bewunderung für das, was an'Matkowskh, dem seine Kunst mehr als ei» Könne» bedeutet, groß und echt ist. darf darum nicht als weniger aufrichtig und freudig gelten. Dankt sie den Künstler doch auch diesmal Eindrücke von Größe und Tiefe, wie sie zu wecken nur einer mächtigen Per sönlichkeit. einem künstlerischen Temperament von ausgesprochener Eigenart gegeben ist. IV. ß* In Bonn wurde gestern das von Professor Albert Küppers geschaffene Denkmal KarlSimrocksim Hofgarten ent hüllt. Der Frier wohnte» Prinz Eitel Friedrich, Prinz und Prinzessin von Schaumburg-Lippe. der Herzog von Sachsen-Kobnrg- Gotha. Rcaierungsvräsideiit v. Baian. die Spitzen der Bonner Behörden, die gesamte Stndcittenschast, eine Anzahl Verwandte Stmrocks und andlle bei. Professor Libman» und Gkhelmrat Zltelmann hielten Ansprachen. Protokoll über die Sitzungen des Preisgerichts für den Rnthanslvettbewerb. Anwesend: Oberbürgermeister Geheimer Finanzrat a. D. Beutler- Dresden als Vorsitzender, Stadtrat Königlicher Baurat Adam- Dresden, Stadtbaurat Bräter-Dresden, Stadtbaurat Königlicher Banrat Hosfmann-Bcrli», Stodtrat Baumeister Kammjctzcr- Dresdcn, Stadtbaurat Professor Tr. Licht-Leipzig, Stadirat Königlicher Baurat RiAcr-Tresdsn, Stadtverordnctcn-Bize- vorstcher Obcrlchrcr Dr. Schladebach-Dresden, Stadtverordneicr Baumeister Scholz-Dresden, Stadtverordneter Baumeister Schümichen-Dresden, Baurat Professor o. Seidl-München, Stadtvcrordnelen-Vorstebcr Rechtsanwalt und Notar Tr. Stöckel- Dresden. Kaiserlicher Geheimer Baurat Professor Dr. Wallot- Drcsdcn, Geheimer tzofrat Professor Äcißbach-Dresden. Dresden, am 13. Juli 1903. Zur heutigen Sitzung des Preisgerichts für den Rctthausban- wettbewerb batten sich un Nealjchulneubaue an der Vitzthum- Straße die obengenannten Herren eingefunden. Oberbürgermeister Beutler dankt zuikächst den Herren für ihr Ersck-einc» und ihre Mitwirkung und gibt in kurzen Worten eine Geschichte dieses zweiten Preisausschreibens für den Dresdner Rathausbciu. So- bann wird der zu beobachtende Geschäftsgang für das Preis gericht fcstgcstcllt. Dabei teilt der Vorstand des städtischen Hoch- bauanttes, Äaurat Bräter, mit, daß die Numerierung und die räumliche Ausstellung der 95 eingegangencn Entwürfe nach Tag und Stunde ihrer Ablieferung bestimmt worden ist. Im ersten Rundzange, bei dem eine Stimme genügt, nm den Entwurf in der Konkurrenz weiter zu belassen, werden von weiterer Behandlung» 31 Entwürfe ausgeschlossen. Beim zweiten Rundgange müssen 5 Stimmen für Beibehaltung des Entwurfs abgegeben werden, hierbei falle» weitere 49 Entwürfe aus. Für die weitere Wahl bleiben somit 14 Entwürfe. Die Planung des Hock>bauamts sicht außer Wettbewerb. Fortsetzung der Sitzung am 14. Juli 1903. In zwei weiteren Rundgängen werden einstimmig aus geschieden zunächst sechs Entwürfe und sodann zwei Entwürfe mit den folgenden Kcnnwortcn: Zur Ehre Dresdens, zV und II, Triff, Ein Preis wird jedem Streiter eigen rc., Ein Schild mit einem Baume, Auch so Sphinx, George Bähr. Bon der Preiszuteilung werden hieraus ausgeschlossen und zum Ankauf den städtischen Körperschaften cmvsoblcn die 2 Ent- würfe: Die alte Stadt. Stadimauer stotes Schilds. Die ver bleibenden vier Entwürfe werden mit je einem zweiten Preise von 5000 Mk. ausgezeichnet. Nach Eröffnung der den preisgekrönten und den zum An käufe vorgcschlagenen Entwürfen beiaefügten Briefumschläge er- gaben sich als Verfasser des Entwurfs mit dem Kennworst: „8. I?. lj. 1i." Architekt Not-Darmstadt, zur Zeit Kassel, mit dem Kcnnworte: „Ulrich Hutten" Regicrungsbaumeistcr Ostcndors-Bcrlin, mit dem Kennworte: „Morgengrauen" Architekt Jänickc und Wilmsen-Schöncbcrg-Berlin, mit dem Kennwortc: „Mittelturm" Architekt Meckel-Frei- burg i. B., sowie als Verfasser der zum Ankäufe vorgeschlagcncn zwei Entwürfe init dem Kcnnworte: ,,D' Alt-Stadt" Architekt Kuhn-Heidelberg, mit dem Kennwortc: „Stadtmauer" Architekten Lossow und Bichweger-Dresden. Für die Beurteilung der Entwürfe sind die nachstehenden Er wägungen maßgebend gewesen: Nr. 1. 8. I*. t). Ik. Für die Prämiierung war ausschließ lich die Gestaltung der Fassaden an der Gewandhausstraße und die des Turmes maßgebend, sowie die einheitliche ruhige Gesamt wirkung und die klaren Verhältnisse in der schöne» Architektur. Der Grundriß, der zwar wesentliche Abweichungen vom Pro gramme nicht oiisiveist, wird als minderwertig erkannt und die Stellung des mäcbiigcn Turmes inmitten des Baublockes und in großer Nähe der Krenzkirchc als nicht glücklich bezeichnet. Nr. 3. Ulrich Hutten. Der Entwurf zeichnet sich durch einen durchaus programmgemäßen, genau durchgearoeiteten Grundriß mit geschickter Verteilung der Geschäftsstellen und vor teilhafter Gcsamtwirknng der Fassaden aus. Im übrigen zeigt er große Aehnlichkeit mit dein früheren Enttourse desselben Verfassers. Nr. 21. Morgengrauen. Die Arbeit ist mit einem Preise ausgezeichnet worden, weil sie bei oller Schlichtheit sich dem Charakter Dresdens einfügt, günstige Hosanlagen aufweist und das Bauprogramm in genauer Weise erfüllt. Nr. 30. Der Ehre Dresdens. Der Verfasser hat alle Bedingungen des Programms voll erfüllt, die Planung trägt einen monumentalen Charakter. Die Beleuchtung der Dalle tviw