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Dresdner Nachrichten : 27.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192203273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19220327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19220327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-27
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.03.1922
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L SllSS r«tt k-sw rr «V,U»W < " « V»,«P^«PPA a,nq«aT Vtzl^ verMches unS Sächsisches. Die rücksichtslose Vilderstürmerei der Regierung (wird durch folgende Tatsache scharf beleuchtet: gm Festraume des Freiberger Gymnasiums Alberlinum ist über der Rednertribüne das lebensgroße Bildntsdcs verstorbenen Königs Albert aufgehüngr, daS den einzige» Schmuck dieses Festrnuines bildet. ES :st angeschrsst n»S den Erträgnissen einer Sammlung. die ehemalige Schiller des Gymnasiums veranstaltet Haben und im gaiire kboo bei Gelegenheit der 25 jährigen Gedenkfeier an die Ilebersiedlnng des Gymnasium»» in daS neue Gebäude von ,ruheren Schülern dein damaligen Rektor zur Ausschmückung der Aula übergeben werden. ES in ein Ortginalwerk des Dresdner L'ialerS K. I. Böliringer. Nachdeuc daS KulttiS- luinstertuin Anorönnngen gclrvisen batte. Sah Hoheitszeichen, die an das monarchische System zu erinnern geeignet und mit Rücksichk aus die neue Staatssorm entfernt werden inüsnen, bat der Rektor deS itznmnasiunis das Kultusministerium zugleich iiu Namen der Lehrerversamm. lnng gebeleu, das Bild in der Aula zu belaßen. Trotzdem ha» das ANnisieriuiii dnräi Verordnung voui >7. Januar >972 angeordnel, daß das 'Bild aus dem Fest raum zu ent- lernen und an einen „der Oesfentlichkeit nicht zugänglichen" 'Sri zu verbringen »ei. Gegen diese Verfügung bat die «Symnasialkommiision Einivendiingen erbvüen. Auch der Bereut ehemaliger Schüler des GiuilnasinmS bat dirrchseinen Borstand in einer unmiiielbar an das RNnistei ium gerich teten Eingabe gegen dieie Anordnung Protest ciuaclcgt, ebenso der Ellernrat. trotz alledem bat oas Ministerium erklärt, dag es keine Veranlassung habe, die Anord.inng ztirückzunclnucn. Die Gnmnaßalkommission 'ml beschlolieu, t'ochmal-Z bei dem Gesaintminiiteriilm vorstellig zu werden. Die sächsischen kasseehausbesiher gegen die Heber- spannung der Lustbarkeitsfteuer. und Post erfolgt vom 27. März bis auf weiteres -m» Asachev Betrag des Nennwertes. — Neuer Iuris für Reisegepäck. Sine wesentliche Neue- rung tritt »um 1. April in den Prellen für ble Beförderung de» Reisegepäcks ein. Der Tarif wird bedeutend ver einfacht, aber stark verteuert, etwa um 1V bis 50 Prozent, die GewichtSstusen fallen fort. Auch die Ktlom.tertabclle. die letzt Sprünge von 50 zu 50 Kilometer vorsieht, wird ge ändert. Es werden von 43 Kilometer an nur kleine Stufen von se 2 Kilometer angeordnet. Die Berechnung erfolgt dann unter Zugrundelegung elneS Gewichtsjanes von lü Kilogramm, 3o Kilogramm kosten vom 1. April an für 300 Kilometer 02.40 Mk. «jetzt 23 Mk). 50 Kilogramm siir 50«» Kilometer 00 Mk. (letzt 01 Mk). — Fkftgottcsdienst anläßlich der Weihe der neue« Glocken der Auserftedungokirche. An die Einholung der Glocken und die Weihefeicr schloß sich am gestrigen Sonntag ein Festgottesdienst mit dem ersten läuten der neuen Glvcke» und die Einweisung der neuen Kirchgemeindevertreter. Die Kirchgänger wurden aus ibrein Wege nach dem Gotteshausc niit Posauncninusik begrüßt und begleitet. Sinnige Hände batten Altar, Kanzel und Taufstein mit Lorbeer und Gir landen geschmückt. Die Fcstscier wurde eingclettet mit dem Halle!» ia aus Handels ..Messias" für Orgel. Pfarrer Ltcinvach gründete seine Festprcdtgt auf daS Psalinwort: ..Herr, büre meine Stimme, wenn ich rufe", und deutete die Sinnsprnche. die die drei Brvnzcglvcken „Liebe". „Friede" und „Freude" zieren. Die den» GedüchlniS der Gefallenen iy> Weltkriege lbl4/l8 gewidmete große Glocke l.-Liebe") trägt den Spruch: „Niemand bat größere Liebe, denn die. daß er sein Leben lässet für seine Freunde" iIoh. 15. >3), die mittlere t,.Fricde"): „Meinen Friede» gebe ich euch. Nichl gebe ich euch, wie die Welt gibt" (Ivb. >4. 27». Sic wurde von den Gebrüdern Bienert gestiftet und ihr Klingen soll erinnern an den großen WvbUäter Piauenü, den verstorbenen Kommerzienrat Traugott Bienert. der daS dem Baterlande geopferte prachtvolle frühere Geläut und ur»i« vnt»t .W>> ,7 lächs.schen Kanecliansbesitzer bicllen am Donners-. öw Orgel seinerzeit der Gemeinde zun» Geschenk geinacht bat. lag in Zwickau ibren vierten BerbandStag ab. der sich namcittlick» niit Ser st a r k e n steuerlichen B e l « st u n g der Kaiscehausbesiycr beschäftigte. Hierbei wurde u. a. ausgestthrl: Es muß ein Ende yaben mit der steuerlichen Zu-Tode Knebelung des Kafsechausgewerbes. Je höher Eintrittspreüc und Ltzarenpreike geschraubt werden, desto kleiner ist der Umsatz, denn die hohen Kaffee- und Bier kosten bringen cS mit »Ich. daß heule bei einer Tasse Kaffee VaS Publikum stundenlang sitzt, um ..Munt" zu hören. Das Hans ist voll besetz», der Verdienst aber trotzdem mäßig. Alles daS ist die Folge der erdrückenden Lustbarkeitösteuer. ".Zenn man nun nicht gleich den Gesamtbclrieb einstellen will, kann eS aber sehr leicht dazu kommen, daß die Musik darbietungen im Kasseeüausgewerbe eingestellt werden. Dadurch wurde natürlich der llmsatzslelierertrag sür das gleich gescbmälerr werden. Außerdem würden die Mnsiker- entlaßungcn die Arbeitslosigkeit vermehreir. Eine ein stimmig angenommene Entschließung lautet: ,D»e um 28. März >922 versammelten Vertreter der Säch sischen Aaneeliausbesiveri'croandes erklären. daß sie durch die außerordentlichen steuerlichen Belastungen in Stank. Reich und Gemeinde nnd die weiteren in Kürze in Kralt trelcndcn Stcucr- geseye an der äußersten Grenze kicucrücher Leistunasfäntakelt an- gelangt sind. Teshalv werden die in den einzelnen Gemeinden weit über die Reichdbestimmungen über die BernnstgungSsteucr deschlossenen Lnstbarkeiisstcneriäve ganz besonders drückend cmp- »nnden. Gine große Slnzatil Bciriebe de» BergnngungSgewerbeS .liiü der Mnßkoeranstallcr stellt stich i» iNrer Existenzmoglichkeit bedroht. 21 uS dielen Gründen »ordern die Bersammelten die Scradnilndernng der teils exorbitanten Steuersätze auf die der Reichsvestlinmiiiigcn. Sollte dein seitens der Gemeinden nicht Sutigencbcn werden, so würde die Folge die Stillegung vieler BeranGiNngdstälien sein. Ter Vorstand des Verbandes wird er sucht. sich mir den übrigen Mustkoc-raiiiiallern in Verbindung zu setzen, uni sich evenincll durch Einstellung aller musikalischen Darbietungen vor Vernichtung zu schützen. Damit würde nicht nur den «Gemeinden die notwendige Steuergnellc versiegen, sondern auch eine große Anzahl Musiker und andere Angestellten erwerbslos werde»." Annahme fand ferner ein Antrag Leipzig: „Der Ver- bandsrag wolle bei den maßgebenden Behörden, sowie bei unseren Spitzenverbänden dabingebend wirken, daß das in Kra»r getretene LustvarkeitSsteucrgcsetz in seinen Härten gemildert wird." — Bei der Neuwahl des Vor standes wurde zum l. Vvrsitzend.u Schilling, Leipzig, wiedergewäblt. Zum 2. Vorsitzenden wurde Sachs, Dresden, zum Schriftführer Müblpsoröi, Leipzig, zum Kassierer Frinch, Leipzig, als Beisitzer Baldanf, Chemnitz, Ronniger, Zwickau, Meißner. Dresden, Dbnmcr, Chem nitz. gewablt. — Tcöesfall. Aul Sonnabend 'verschied hier der König!, preußische Generalmajor a. D. Zieriiimrd Heerfort Mahr, nachdem er »ags zuvor sein 79. Lebensjahr vollendet halte. Die Einäscherung erfolgt morgen Dienstag um 12 Uhr in der Dolkewitzer F-euerbestattungsansialk. - Der Ankauf van Gold nir das Reich durch die RcichS- hank und Post erfolgt in der Woche vom 27. März bis 2. 'April zum Preise von 1 2 00 Markfürein .Zwanzig- »na r k si ü ck. 000 Mark für ein Zehnmarkstück. Für die aus ländischen Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der Ankauf von Reichssilvermüilzen durch die Reichsban? Tie kleine Glocke i„Freudc"i ist den Kindern gewidmet, ans ihr steht das MatthäuS-Won geschrieben: „21ns dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast d» Lob zu- gcrichtet". Der Sonntag Lätare war sür di: Auserstehungs kirchgemeinde, deren nenerbautes Gotteshaus vor zwcuizig Jahren am Sonntag Lätare 1002 erstmalig bezogen wurde, ein echter und rechter Frcudcntag. Die Bcrpsiichtung der ncugcwäbltcn Ktrchgemeindcvertrcter erfolgte durch Pfarrer i Stcinvach. Der von Kantor Drache verschönte die Festseier mit einer Motette: „Jauchzet dem Herrn". - Der »»estrige Iahrmarktsonntag. vom besten 'Wetter begünstigt, batte einen sehr starken Besuch, auch war die Kauflust ziemlich rege. Im allgemeinen hätte man sich die Beschickung stärker gedacht. 'Aus dem Kaiser-Wilhelm-Platz waren überhaupt keine Verkaufsstände aufaebaut. Die hohen Fahrpreise und die noch höheren Gütertarife mögen manchen Firanten serngebalten baden. Auch über Warenmangel wurde geklagt. Wer gekommen war, wird nicht viel von seinen Waren wieder mit nach Hause zurückzuschasfen haben. Hauptsächlich gilt dies von Leinen- und Bainnwollivaren. Vcttzeugcn und Kleiderstoffen aller Art. In diesen Artikeln wurde riesig umgesetzt und cs wurden Preise angelegt, die man früher sür undenkbar gehalten hatte. Wo sind die Beiten hin, wo man früher au»' dein Jahrmarkt billig kaufe» konnte! Daß eine ..Verkäuferin" in einem IabrinarkSstand mittelst großer Plakatlettern gesucht ivird. ist auch eine früher nicht gekannte Erscheinung. I» der Stadt hatten die meisten Geschäfte acössnct, und auch liier zeigte sich allent halben gute Kauflust. — Der Bortrag des Generals Maerckcr. sowie der da mit verbundene Familienabcnd der Gruppe Plauen der Deutschnationalen Volksparrci. der stör den 30. d. M. im Westendschlvßchen angesagr war. muß wegen Verhinderung des Generals infolge Todesfalls verschoben werden. Bereits gelöste Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit. — Gchcimrat Harms über Weltwirtschast und Genna. Aus Einladung der Handelskammer Dresden hält Geheim rat Professor Dr. Ha rm S. Leiter des Institutes sür Welt wirtschaft und Seeverkehr an der Universität Kiel, am DienStag. den 4. April, abends 716 Ubr. in der Dresdner Kausmannschast einen öffentlichen Bortrag über „Tie Welt wirtschaft am Vorabend der .Konferenz von Genna" Der Vortrag ist in erster Ncihe für die handelsgerichilich ein getragenen Firmen des Handclskammcröczirks Dresden bestiinmt. Andere Perionen werden nacb Maßgabe des ver fügbarcn Platzes eingelassen. Karten können nneiitgeltlich in der Handelskammer, Albrcchtstraßc 4. vormittags von 0 bis l2 Uhr. entnommen werden. —Ehrlstcntum und Sozialismus. Pfarrer Keßler hält am kommenden Mittwoch abends 16Ü Uhr im Vereins- Haus auf der Iinzendorfstrahc seinen dritten — abschließen- den — Vortrag niit dem Thema: „Das richtige Verhältnis zwischen Christentum und Sozialismus". Eintrittskarten bei Bock. Prager Straße 0. — Die Gemeiudegroppe tzrrkas oo» Bolk.'kirckilicheii Laieudaud veranstaltet nächsten Mittwoch, 8 Mir, rui Zlugendheim. Lindenuu- straßc 81, Hof, einen Vortragsabend, bei dem BniedeSdircktor »tchttt de» s»i«r»ett veAchobe««» Mnardelt l« ttzemelndeleben" hält. — L«r er»euten Berhast»», de» derSchtlple, «„ ,»» A«»brr--r« ««gelhirtzt. die am Kreltag abend ln etklf« Restaurant auf der Vvrwerkftraße in Frledrlchstadt erfolgte, berichtet eine Dresdner Äorrefponden» noch folgende»: Engelhardt will eine ganze Woche lang an der Durchsäaimg deS ElsenstabeS lu seiner Zelle gearbeitet haben, bevor U>m die Flucht glückte. Wer die Säge vermittelt bat. darümrr gibt er keluerlel Auskunst. Bevor Engelhardt tu der Rudolsstraße Unterschlupf fand, blelt er sich ln einer Woh nung ln den Baracken hinter dem städtischen GchlachtWdf verborgen. Dieses Ehepaar ist lnzwilchen auch sestgenoB« men worden. In der Sonnabendnacht wollt« der Betz brecher einen schweren Dicbstahl in der Srhäscrstraße »tir- üben. Einen Einbruch in ein aus der Rähnttzgasie g«l«gc«e» Trödlergeschäst hat Engelhardt zugestanden. Schmer be lastet erscheinen auch seine beiden verheirateten Schwester», die erst vor einiger Zelt wegen Diebstahls vor Getlcht standen. Sie sollen ihren Bruder weseutllch unterstützt haben, sind auch inebrsach abends mit ihm zusam»nennetrossen. Engelhardt hatte an einem der lebten Abende mit sctneln Anhang am Nenstädter Elbnser eine Besprechung, an d?r nicht weniger wie 10 Personen beteiligt waren. — Bei dem Kasscnraub in der S«eii,gutsavrik«A.»üt. l» Ldrneivitz. über den in» SonntagiSblatt berichtet wurde, sind den beiden, visber unbekannt gebliebenen Räubern ins gesamt 3 2 0 0 3 0 M k. Bargetd in die Hände aefallen. Der überfallene Kassierer arbeitete öfter, besonders an den Abenden vor Zahltagen etwas länger. Der ganze Lohn- raub spielte sich in nur wenigen Minuten ab. — Et» »kSkeres Schadens«»«», das mit vier Rohre» »«tee drückt werden mutzle. war am Sonnavcnd gegen 8 Ubr abeod» im Keller eines Hlnternebäude» de» Grundstückes Hchan- dancr Straße »8 aiisgcbrvchen. ES standen beim Etntrette« der Feuerwehr tn größerer Anadelmung Packmalertal. Holzwolle. Papier und Olsten tn Flamme». Der Brand, bellen Entsteh»»« unermittelt blieb, wurde aus seinen Herd beschränkt. — Verdächtiger Brand. Zn der TonnerStag. Rächt war i« einem Grundstück in Rennersdvrs bei cberwartho aus dem Dachboden Feuer ausgebrvchcn, daS »atz» vieler Müll« gelöscht wer den konnte. Am Sonnabend wellten Staatsanwalt Dr. Berg««»». Beamte der Landcskriminalbrtgadc Dresdrn und der Gendarmerie» Hauptwachtmeisler von Cossebaude am Tatorte, um Ermittlungen anzusteUcn, da tu der Bevölkerung da» Gerücht verbreitet ist. bäh Bkanbftisluug vorllege. ' ./ — Adorf t. V. D c u t s ch a in e r i k a n i s ch e G l a »- benSdrüder, Farmer ln der Nähe von Chicago, spcndetH» geleitete Kirchenchvr ^ der Gemeinde llnterwürschnitz, wo vor etwa zweihundert Jahren naclttveiSticl» die ersten Kartoffeln seldmäßtg angebavt ivnrücn, 25 Dollar 7Kl)0 Mk. nach heutiger Valuta, zur Einrichtung elektrischer Beleuchtung sür die Kirche. — Beim Spielen tödlich verunglückt ist die achtjährige Alice Hertel in H e r m s g r ü n. Ein an eine Mauer ge lehnter, unvermutet abrutschender Baumstamm traf dt« Kleine io heftig an den Kops, daß infolge einer Gehirn erschütterung der Tod einkrat. — Markneukirche». Die Freiwillige Feuerwehr der Musikstadt Marknenklrchen feiert Mitte Mai dtesels Jahres ihr 50 jähriges Bestehe». — Leipzig. Der Kreisausschnß genehmigte der St atzt Leipzig die Ausnahme einer 'Anleihe von 1 00 Mil lionen Mart, die hauptsächlich sür Wohnungszwecke Verwendung finden soll. Der Stadtverordnetenvorsteher Scger machte tn der Sitzung außerordentlich interessante Angaben über die 'Ausgaben sür de» Wohnungsbau. Die Herstellung einer Kleinwohnung lStube. Kammer, Küche) koste heute 240 000 Mk. Diese 'Angaben wurden durch den Vertreter der Stadt Oschan bestätigt: auch dort komme eine Kleinwohnung aus 20o«l0» All. zu sichen. Dabei sei die Nach frage nach Wohnungen in Leipzig in der letzten Zeit wieder außerordentlich gestiegen: nach den Angaben des Wohnungs amtes seien etiva 17 000 Familien in Leipzig unker- zubringen. Bcreinükalendcr für deute. Gewerbeverei»: Versammlung, 'lV Uhr. Vorschläge für de» Mittagstisch. Maggi-Würselsnppe, Makkaroni mit Corneü beef und Reibekäse. Dermisehles. ** Das ungewisse Schicksal Heinz v. Opels. Wie die T. U. zu berichten wußte, svllicn die beiden im Großglockner« gebiet seit einer Skitour vermißien Touristen He:nz von Opel und Hauvimann Schau in Innsbruck eingetroffen sein. Diese 'Nachricht wird jetzt von verschiedenen Seiten dernew- tiert, !o daß das Schicksal der beiden Touristen weiter un gewiß bleibt. 6aü waukeün Weltbvkcmntas ssaut. errten kirurtzSL Kunst und Wissenschaft. > Dresdner Theater-Lpielplan kür heute. Opern haus : „Ter kleine Maral" E-M: Schauspielhaus: „Schluck und Jau" 17): A l b c r t- T h c a k e r: „AlS ich wiederkam . . ." N c > i d e n z - T l> e a t e r : „Die Kö nigin der 'Nacht" "«'St; Zent r a l-T de a te r : „Das Tclcltiomädel" ^:8l. r Mozusi-Vere-u. Tic brittiMitgltebersnsfÜhrong Kndct hu t . Glontag, '-8 tlstr im Vereinshaos in i ch i Liens. -<rg, wie nniuinticy nn Programm gebrucktf Mit. Gastkarlcu bei .R.ie3 und nn der Aüenbkn'sc. Vcraiistatiungrn. Hcuie. fsst Ub!', Parnicngnrtcn: Konzeri üoeselc: und 0 i c b i > n g. — '-8 Mir >m Kunstierliairs: "Uolliifonzcrt Abkov. — !»8 llstr, VereinsyauS: Mozart- Verci n. 7 Touwerke van Felir Galihcls kamen im kleinen Kauk- dmn'chasbs-Saalc zur Ausführung und lenkten die Sluf- rrerkiamleii auf das Tcliassen des hier lebenden Ko»»pe nnten. der der Schule des Altmeisters Draesekc vcizuzähle» jk. Gonliel» geiiallet überaus sormenklär rm Stile der -klassisch.roinanii'chen Nichtunc,.. Seine Tvugedanlen blenden nicht durch Tiefe und Ursprünglichkeit, dock zeigt die Art ihrer 'Nercirb-eimiig reiches Können und geläuterten Gesthmack. Tic drB Faittgsiestücke l„Znr Täminerstuiidc"! für Klavier bieten »eine Llimmiingsmalerei in reizschonen Kleinbilderr,, tzie an S.'hnniann und Kirchner erinnern. Der Zuschuß an neuzeüiichen harmonischen Mittel» gibt der „Träumerei" eine Sonderstellung. In der Klavierfoiiat«. G-Moll. steckt viek Leben. Die Durch! uh rung im ersten 'Allegro feste.t durch geistreiche Einfälle. Der bcgalile Lyriker »vricht aus den, echt gefälligen F-D»r Andanle. Draesekeichcr Humor leuchtet in dem geschickt gearbeiteten Scherzo aus. Schwächer erscheint das knavv gehaltene Finale trotz »eines kraftvollen Aufschwung,es gegen »e» Schluß hin. I oha » n e s Lt r a u ß äeivä»»rte sich bei Wiedergabe der Schöpfungen als ausgezeich neter Pianist. Weiwr hörte man ein vierteiliges Streich- auartett in E-Dur, das die Herren Bauer, Brosche, Geier und Woylrab au» Koch-Instrumenicn zur AuS- Isthrung brachten. Einem leider),i»Ucn Largo folgt das klar -disponierte 'Allegro, von Harm lote r Heiterkeit überhaucht und gm unterhaltend. Innige Töne und bemerkenswerte Klang,ckchnheile» birgt das Andante religioso, das mit Herz blut a<schrieben erscheint. T-as Trio im leicht hinacworsenen Scherzo ist über ein deulschcs 'Volkslied gearbeitet. Den o>warteten Höhepunkt des Ganzen versäumt das an E:gen- .rrt zurückkrctende Lchluß-Allegro. In der konttapunklischen Verwebung des thematische» Stosses tritt die komposittons- Kch'.ltfche Reise des TondichtLtzs klar zutage. Er kam auch! in Liedern zum Wort, die Elsa Bartsch mit großem Er folge vermittelte. „Äbendhelle" und „Knoioenlicbe" halten »sich im Ausdruck vornehm und sind wie »Drahtklänge" von Schwermut belastet. Allerliebst nimmt sich das lebhaft an sprechende .An der Waldschcnke" aus. Wo sich Gotkhelf nach Art schlichter Weisen im Liede ausipriclit, gib! er ».'in Bestes, wie in, kiesempfundenen „Friede", im zart gcwolc- lien „Die einsame Wolke", im taufrischen „Maienrcgen— Marentränen". Der Komponist fand reiche Zustimmung, die ihm auch von seiten der Verleger zu gönnen ist. Wurden doch sämtliche Tonwerke aus der Handschrift zur Aus führung gebracht. L. I'. -> In der Schoyenhaucr-Gcscll'chas' iprach Dr. Karl Wolls über Buddhismus und Ehrlstentum. Aus dem umfangreichen Sloffgeüicr griff er zwei Fragen heraus, die unabhängig voneinander doch die allgeme.n wichtigen Probleme umfch.'ießcn. Die Frage nach der gegenseitigen Berinfluisung bci-d-er W-cltreligioncn ist erst durch die neuesten Forsch»,m?» einer klarenden Antwort zu ge führt worden. 'Noch Schopenhauer konnte keine auellciimäßigen Kenntniste vom Buddhismus besitzen und seine ginne Stell ung zur indischen Religion ist durch die allgemeine Tendenz seiner Philosophie bestimmt. Inzwischen ist das riesige Ma terial der buddhistischen Literatur der europäischen Forschung imlerbreiket worden »nd die Abhängigkeüssrage konnie mir licscrcr O-uellenkrilik behandelt werden. Es ergab sich, daß lciuer der angeblichen Beweise kür Bceinffusfung des Estrfstenlnms durch den 500 Jahre älteren Buddhismus über einen Wahrschoiiilichkeiisgrad innausgebracht werden konnte. Zwar rlnstcii wir heule, daß es in der vorchristlichen Zeit etwas wie eine „indische Mode" im abendländischen Knltttrkrcis gab. aber für die Ueberlragung buddhistischer Lehren fehlt es an ivicr litcraristhcn Bestätigung. Die An nahme, daß Jesus durch einen Aufenthalt in Aegypicu mit i»bescher WciShci! in Fühlung gekommen wäre, ist .eine Konstrukklvn. Die Evangelienkrikik hat inzwischen noch eine ganze Reihe anderer als indischer Einflüße aus das Nene Testament iiachgcwicsen. aber von den ursprünglich 50 Pa rallelen. die noch Teichel zwischen christlicher und buddhisti scher Ilcberlieserung Nachweisen zu lönnen glaubte, ist die Forschung auf 4 oder eigentlich au» gar keine herabgegangen. Wissen wir doch heule, daß verwandte und gleiche ReligioiiS- »ivtcoe durch eine Art Urzeugung zeitlich und räumlich ge trennt a»stauchen können. Am Beispiele des Hohenpriesters Simeon »ns der Legende vom Lcherslci» der Wilwc er- läulerl-e Dr. Wolls methodisch die BcwciSstihruiig sür Ab hang gleit oder Selbständigkeit der Quellen. Das Ergebnis der neuesten Forschung ist. daß BeEeliungcn Zwischen beiden Nekigtonssorweu nicht beweisbar sind. — Tiefer noch greift die Frage nach der innere» Verwandtschaft der religiösen Lehren. Tee herrschende Meinung sicht sie in ähnlichen Zügen der Ethik, in den Begriffen der Liebe und der Er lösung begründet. Demgegenüber ist die grundlegende Bcr-- '-ck!cdenheit Lieicr Begriffe in den jeweiligen Formen nach weisbar. Die christliche Liebe, Caritas, ist positiv gerichtek, werktätig, dem 'Nächsten helfend, den Feind klebend, dko luddhistnche Lehre geht aber aus aus rolligen Gleichmut, der glei-ch weit eniseritt ist ron Liebe und Haß. Im Eliristentüm ist das Leiden nur als Sünde eine zerstörende Kraft im Gvtlesreiche, sür den Buddhisten ist Leiden metaphysischer Pessimismus, das Gtzuiidiibel der Ez'isteiiz. Darum ist auch die Erlösung durch Gottes Sohn die heroische Tal eines frei willigen Opfers, Buddhas Lehre aber die 'Anweisung zur Lelbstrrlösung, ein christlich ganz blasphemiichcr Gedanke. Trr Buddhismus kennt keinen Eingott, kein an i'hü gerich tetes Gebet. Und so stehen sich auch Leven und Person der Süsser schrvss entgegen: Jesus nach ruhevoller Vorbereitung stürzend in kurzen, rragüchen llniergang, Buddha nach einem blitzartigen tragischen Erlebnis Jahrzehnte verbringend in einem Idyll des Lebens und der Lehre. Di« Zuspitzung all dieser Gegensätze richict sich gegen die europäisch« Ver- schwommenhcii der Slusfnyüng«», iv c sic sich in einem Aller,- welischtistciiium und einem modernen SalonbuddinsmuS kundg bt. Dieie Begrifsöklarung jo scharf herausgearbeitet zu haben, ist ein hohes Verdienst dieses sachkundigen, wisscn- ictzaftl ch reich bcgründeien Vortrags, dessen Wirkung man gern über einen Kreis von Fachgenossen hinaus aus eine weitere Ocsfcnklichkeit verspüren möchte. tz'. X. l- Professor Dr. Ulrich TI,»eine, der bekannte Leipziger Kuiisihistoriker und Begründer des großen allgemeine» Lexikons der bildenden Künstler, des „Beckcr-Thienie" ist stk Leipzig gcstorbcn. Er ist an, 31. Januar l805 in Leipzig geboren, und war Schüler von Anton Springer. Mit Pro fessor Graul Leiozig gab er in den neunziger Jahren die Zeitschrift für bildende Kunst heraus. 1000 begründete er das grvßangclegle Künstler Lexikon, dessen erster Band 1907 erscheinen konnte; 1020 trat er infolge seiner schweren Er krankung von der Leitung zurück, die er dem MitherauS- gcber Dr. C. Willis übertrug. Dieses Künstler-Lexikon ist als das z<bensmcrk des Dahingcschtcdenen onzusehen. tz Steinach stellt seine Versuche ein! Prof. E. Steinach äußerte in einen» Gespräch mit einem Mitarbeiter der „Re:che»berger Zeitung", daß ihm gegenwärtig die Mittel fehlen, seine kostspieligen Versuche fortzusetzen. ß Schließung d?o Eisenacher Theaters. I» einer Sitzung des Eisenacher Geineiilderats wurde der für den Theater leiter vorgesehene Betrag von jährlich 200 >1,0 Mk. gestrichen. Taä Eisenacher Theater muß somit geschlossen werden.
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