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Dresdner Nachrichten : 04.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-05
- Tag 1881-05-04
-
Monat
1881-05
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.05.1881
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Ar. «U»i r«i » - — Bezüglich de- an Straßburger verübten Raubmorde baben ble ununterbrochen stattgebabten Recherchen bi« lebt fol gendes zu Tage aeiürbert: Der noch ln Halt befindliche Schnei der fader aus Oberpesterwitz bat angegeben, die geraubte gol dene Udr in Begleitung seine- lOiährlgeu Sobnes und elnr- anderen Knaben aul dem Wege von Ldbtau nach der Stadt von zwei Unbekannten erhalten zu baden. Daraufbin will er selbst die Udr seinem Sohne und dessen Begleiter zum Versetzen über geben und den Plandschilling von 24 Mark in Empfang genom- men haben. Die beiden Unbekannte» w»l er nachdem nicht mevr gesehen habe», konnte in folge dessen auch den Piand- sckilling an dieselbe» nicht avlieier» und bat ihn in seinem Nutzen verwendet, Es kommen dadurch zwei Personen In frage, weiche an gedachtem Lage sich »ach der That in der Richtung na>i> Löbtau entfernt und weiter nach Wilökruff zu begeben habe». Dieselben sollen nach Auüsage fabcr'S sehr berangirt gekleidet gewesen sein und aus der Rocktasche des Einen soll der hölzerne Stiel eines Hammers ober berat, bervorgeragt haben. Giavirend iür fader ist allerdings der Umstand, daß er seinen lOjährigc» Knabe» veranlaßt haben soll. wabrbeiiSwibrlge An gaben über den Empfang der Uhr vor der Bevbrve zu machen. Die Mittvcliung des „Pirn.Aiu". nach welcher der Mörder in der Perlon eines Schneiders definitiv ermittelt morden sei» soll, beruht sonach ani Unwahrheit und Erfindung. Dem verein .. Otf»cLoge" — der sich hier als Zweig« verein des „Allgemeinen deutschen Schrlttstelier-Berbandeö" grün dete und die Bestrebungen verfolgt, ln und außer seinen Kreisen zur Forderung und Veredelung der Wissenschaft und Kunst zu wirken - wurden in kurzer Zeit von einigrn seiner Mitglieder, die hauvtsachllch dem Gelehrten-, Schrlitsteiler- und Kunstler- ,taute zugehören. interessante und belehrende Bortrage geboten. Beite Eigcmchctttcn vereinigte Herr l)r. Hirt in keinen Mtt- töcilungen »der China, die er mit bankenowerther Klarheit, an regend und ienelnd zugleich, vortrug. Als besonders wissens- wcrth. aug, sür weitere Kreise, erschien uns die Berichtigung, daß das als „Relßpapicr" in den Handel gebrachte Produkt durchaus nicht mit de» Beitandtheilen deS RcißeS in Bereinigung zu dringe», wohl aber zu constatircn sei. daß die Chinesen ibr Parier zumclst aus den Bambusstöckcn gewinnen, die im früh, iahr gefallt, von den Blattern befreit und als 3—4 fuß lange Strichen schichtweise in einem großen Wasserbehälter eingeweicht werden. Zwischen jede Schicht wird eine Lage Kalk gebracht. Daö Ganze bleibt, um sich zu fcrmcutiren, 3-4 Monate unter Wasser stehen, wird hieraus als weichgewordenc Blasse in einem steinernen Mörser zermalmt, gereinigt »nv mit reinem Wasser ocrküniit. Die gewonnene slüssige c-ubstanz muß sodann vor sichtig, Hamit sie sich gleichmäßig verthciie, über viereckige, sieb artige formen ausgegosse» werten. Die nun gewonnenen Papierdogcn werden, nacktem sie genügend getrocknet sind, ad- genommcn und an einer beißen Wand oder ander Sonne voUents von jeder etwa noch vorhandenen feuchttgteit befreit. Gin ge übter Arbeiter kann in der Minute etwa sechs Bogen Herstellen. !ur fermentirung besserer Papieriorlen ist eine Alaunlösung nötbig. Die geriugercii O.uaiitäten besiehe» auch auö Baum rinde. Gras und Blätter». Daö älteste Schreibmaterial der zchuiesen. von Stein-Fmckwilten abgesehen, bestand anüBamdus- breterii, die zusammengedundcn eine größere Oberfläche dlldetc». Ani diese wurden die Schriftzeichen gemalt und zwar wie noch jetzt, tn der Richtung von oben nach unten, von rechts nach tinks. Ge cn Gute des dritten Jahrhunderts vor Christuö wurden Seiden- und andere Zeuge zur Schritt verwendet; das Parier aus vegetabilischen Stoffen kam erst im ersten Jahrhundert vor Ci-Iisti in Gebrauch, Lusche, wie sie beute noch alS Tinte de uusl wird, im siebenten Jahrhundert unserer Zeit. Die Kunst des Sruckenü ist i» China irüb bekannt gewesen; in einem eirch- rlopädischcii Werke der Chinesen befindet sich die Notiz, daß der Kaiser Wön-li, Gründer der Dvnaslie Sui, im Jahre 533 nach Christi befahl. gewisse Terte ani Holz zu gravircn und zu ver öffentlichen. In vollslerBlüibe stand die chinesische Buchdrucker- lunst während der Dvnaslie Sung 360-1278, zu einer Zeit, atS in unseren Klöstern noch mubiam abgeschrieben wurde. Mit beweglichen, hölzernen Typen wurden in der Mitte des II. Jahr hunderts Druckversuche gemacht, da sich jedoch die Holzkvpen durch die Feuchtigkeit der Luit zu sehr ausbehnten, konnte diese Methode tc» Bretcrdiu.k nicht verdrängen. Auch dcr ani An regung der jesuitischen Missionare vom Kaiser Kanghl G662 bis I722> gemachte Verwich mit kupieiuc» Typen zu arbeiten, blieb aui einige wissenschaftliche Werke beschränkt, die noch jetzt tbell- wette >n der Biöiioivck in Paris zu sehe» sink, Bkit Ausnahme rer in eurohaischcm Ltl le rctigirten Zeitungen sowie anderer Sckri tcu, deren Herausgabe durch Europäer veranlaßt werde», wird noch jetzt in ganz China aui Hvlzb'.öckc» gedruckt. Das Cinschneidcii der Z,c>chc» geschieht mir großer Leichtigkeit. Die chinesischen Zeitungen bringen wie die um'rigcn einen Leitartikel, wichtige Mitteilungen, worunter die Todesurteile au Man darinen c ne '.wurnrolie irielc», Annoncen u. s. w. und beuchen außer der Ltaalszcitnng. die ein Buchrormai einhält, aus langen, niä't zu boclien Strebe».'r Die Bücher sino nur in runden, nicht offenen Bogen, durch Papiersireiftn gcheilek, oder wie dcr C hiricw sagt, genagelt und werden in beliebiger Anzahl ln Holz- kauen auwe i ahn, die ganz genau de» Inhalt bezeichnen und jede Nachwrichung in dcr Bibliothek des Chinesen erleichtern. Die Geldvcci'ällnnse der Chincicn sind von den europäischen dadurch bcwutero loei-entlich vcrichiedcn, daß jeder Chinese eine kleine Waage bei sich kragt, worin ec die ciiiviangencii Geldstücke wieg:. D.c Usus jedes chinesischen Bankiers, kein durch seine vand gehenden Dolar einen Ltcmrel aiifzupräge». Hessen Z,eichen 'eine Bekannte» vergehen. ist Veranlassung. daß der Silbcrwerth Hanna ieiw rckucirk m.d bas Geldstück nicht ttw vollgiilig, nur nach Werth seines Gewichtes angenommen wirk. Zu größeren Zgdlun en bedient man sich auch eines Maßes, das in einem nibeuicn Schu besieht. Ziikcrcssanl ist außer diesen hier nur kurz wieder ..geben:,, Mittbe lungen die Bemerkung, daß der -v r-ov- der Crineien »eir I>'.44-l<;.'»3Zeichen derUnterwerfung Stolz: isviue cu bedienten sich des LurbanS oder legten den Zo.- -um 'N,indcilon kranz'öcmig um das Haupt, waS auch jetzt noch der fall in. 8. 11. — Die Tkerlheilung von Prämien iür gute Pflege und L ch c n u n g v o n Z, ii g i, u utcn aus einer von frau verw. nelm'c ged. Bielenberg errichteleii Stiftung, deren Verwaltung n d . g-anre des Dresdner, unter dem Protektorate Sr. Mai. e? Kon-gS 'lebenden Vereins zum Schutze der Thiers gelegt ist, ' d ".ich in di:-:::i Jahre ilatk. CS batten sich in Folge cr- mgener Au"orcerung am vergangenen :>o. April acht hierzu .o cn: Be'itzcr von Hundcnlhcwerken gut dem fahrwege -wag en Hciel Bellevue und cem Königlichen Packbole eingelun« den und konnte a.n Ciiand einer clngehciidc», von mehreren v! k ledern des Direktoriums vorgrnoniinenen Besichtigung der ctrr"-.'>'.:en -Hunde und Fahrzeuge ieckS Prämien ibic Prämi- irung einer größeren Anzahl ist stiitiingSmäßlg ausgeschlossen» i n Cae'gmml!.e>raae von 270 "ffark bewilligt werden. Die Aus händigung icr ameimllchcii Gabe von je -».'> Viark geschah unter oiitivrechenderBccmgl'Nling der sehr beglücklen Empfänger, durch wrtgcsetzle gute Pflege und Schonung ihrer Zughunde der nun mehr im Grade rill enden edlen Slisicrin sich dankbar zu erweisen. — Häufig begegnet man dem Bornrlheil. daß Nahrungs mittel von woblgeiäliigem Aussehen gegen andere, gleich guter Dualität, den Borzua haben. Sb wurden bisher mein ganze, eiittuttftc Erbsen gekauft. w.i reift die glclchguien. gcshallcucn i nur vereinzelt in den Handel kamen. Letztere sind von derselben! Gifte, ja vlclia h besser, imb ,si der Preis daiür bedeutend niedri ger. wcöeaib die im Jusemicatheile bcfinblict>c 'Annonce der! .wiiiiskmüinc von f. Krictich in Würze», welche diesen Artikel vier eiugciichrt hat. volle Beachtung verdient. - freunde» und Sammlern natiirgeschichtUchcr, besonders! cnkomologiici er Obiclle, ivird die verbürgte Nacbrichtwillkommen j - in, daß dcr io rührige 'AaturaNenhäiiNerHcrrVictor Kubluianu > Wa scnbaiissli. I,. Herrn Nich. Krone. Sohn des -Herrn Phot, j -germannKirne, als N a t u r g l l c n - L a in in l c r lürBrasilien ! gewonnen l'at, wohin derselbe schon am Srnntag, den I. d. ?R.j abgcrein in. a»s Nienburg a. b. S. mit seinem mit Steinen beladene« Kahn, ko unglücklich aus baß Richttwerk der Saaimünduna. daß derselbe tm St-ckeu -erbeach; 3» driten Süllen hatte die Mann- schatt M-be. ibr eigenes Leben tn Sicherbett -u bringen. — Der noch kurze Zeit t« Pauoottkum verbleibende KIna-Su aiedt täglich Vrranlasiung. die Wahrheit de- Dicdtrr- ber Saalmündui , , »eiten Süllen hatte die ru t» Sicherhett zu bringen. , «rze Zeit t« Pauovttkum verbleibenve KIng-Su gievt täglich Veranlassung, die Wahrheit de- Dtchtrr- wortcs: DaS Wunder ist de-Glauben- ttebsieö Kind, zu erkennen. Von allen anderen Künsten King-Su'- wirb weniger viotiz ge nommen alö von seinen Beantwortungen brr fragen, die sich aui die Zukunit beziehen, und man trifft da letzt Leute, die allen Ernstes an die Provvetle Ktna - Fu -glauben — warum aus nicht, glauben doch noch so Viele an Kartenlegen u. l. w. E kommen aber auch kuriose Geschichten vor. Ein alternde-früu- lein schrieb eine Srage und King- fu erhielt ve» zusammen- gekälteten Zettel zwischen seine hölzernen Finger gesteckt; Nie mand, auch der Erplikator nicht, hatte de» Zettel gelesen. King-fu, der Alle-wissende, schrieb aber soiort die Antwort aul: Noä) dreimal! Nun warb die blöder unbekannte frage - mit Genehmigung der betr. Dame — vorgelesen und die hieß .Werbe tck mich noch verhelrathen t" Allgemeine Heiterkeit brach natürlich loö. Der Zuspruch ist letzt sehr lebhaft und es grübeln tagtäglich sehr Biele über baS eigentliche Wesen dieses KIng-fu! Daö macht den Meisten auch Vergnügen. — Eine ker mehrerwäpnten Blttzabletterprüfungen mittelst deö neuen Linbner'schen »Apparates findet beute Nach mittag 3 Uhr am Gutenderg, WaisenhauSliraße 1, statt. - Donnerstag de» 5. Mai beginnen Im schönen Schiller garten zu Blaiewitz vieConcerte dcöK.Musikdir.Hrn.Ebrllch. — Die immer mit Beiiall ausgenommcnen lSartcnconcerte ker Gärtuer'schc» Kapelle in Stabt Covurg nehmen heute ihren Ansang. DIeielden finden Mittwochs und Freitag- statt. Gestern Nachmittag 3 Uhr wurde ans dem weiten Neu städter Kirchhoic dcr Ulan Ressel, welcher belanntlich vor ineh- leren Tagen bei einem Ritt vom Pierke gestürzt war und einen Schädelbruch erlitten hatte, unter ehrender Begleitung einer Traucrparadc zur letzten Ruhcslättc gebracht. Aus Oscvatz war eine Deputation der dort garnisonirenven Ulanen von der 4. EScakron erschienen, bei welcher der Berunglückte gestanden hat. Unter den am offenen Grabe erschienenen zahlreiche» Mi- litärS befand sich selbst Se.Ere. Gcncrallieutenant v. Cariowip, vei welchem Ressel als Ordonnanz gedient hatte. — Am vergangenen Sonntag trüb I I Uhr ist her dem Schiffseigner Gottfried Schröder in Mühlberg gehörige, vom SchiffShaupier Carl Hering aus ReinhardtSdorf bei Schandau geführte, aus der Thaltabrt von Aussig nach Tangermünve be griffene u»v mit äi Lowrt) Braunkoplen beladene Schleppkahn im sogen. Rauhe» Furth vei Niedermuschütz havarirt. Der Kahn ist mit einem horauöschwimmeiide» große» floß In der Stromengc zinaminengekommen, dabei außerhalb des Fahrwassers gedrängt worbe», aut einer daselbst am linke» U'cr befindliche Stcinbuhne iestgciahren und in Grund gegangen. Die rcchiseitige Bordwand ragt noch ca. XICenttmcter heraus, aus der linkselttgen dagegen stehen io Centiineter Wasser. Der Kab» ist bei der Berliner Fahrzeug-Bersichcrungö-Gesellschast. die Ladung dagegen bei dcr DeutschenTranöport-BcrsichcrungS-Gesellschaft zu Berti» versichert. Ein Hindernis,' iür die übrige Schifffahrt Ist durch diese Havarie nickt entstanden, weil daö Fahrzeug ganz außer dem Bereiche des Fahrwassers liegt. — P o l Ize I d e rI cdt. In Leipzig sind, einer hier einge- gangencn Nachricht zufolge, in der Nackt zum I. k. Mts. a»c> einem Partenezimmer in der BahiihoMlaße sächsische StaatS- und Privatwcrthpapicre g eslohle n werden. Für die Ermit telung kcS Diebes und Wiedererlangung dev gestohlene» Gutes hat der Berluttträgcr eine Prämie von 5oo Mark in Aussicht gestellt. - Ei» aut einem am AuSladehlatzc im großen Dkira- gchcgc vor Ankcr liegende» Fracl'tkahiie beciensteler Schiffer halte am Montag Nachmittag bei Gelegenheit dcr Beseitigung eines kleinen Kahnes das Unglück, auSzuglelten und zu lallen, wobei er einen Kniescheiben Splilkerbruch erlitt. Ter Mann mußte dem nahe» Stadtkrankenhauie übergeben werden. In ker Mclanchthonstraße ist am Montag Vormittag ein aui einem Neubaue bcsci'äftigier Maurer mit scincr Lciter zum Fallen gekommen und aus ein eiicrncS Geländer gefallen. Er bal in dessen Folge verschiedene Verletzungen erlitten, wegen deren er sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. — In der Neustätter Gaskadrik stürzte am 30. April ein Arbcilcr von einer circa 2 Mekcr hohen Laderampe und erlitt einen Bruch des linke» Handgelenkes. — In einer Fabrik ln Friedrichsiatt wurde am Montug ein Arbeiter am rechten fuße verletzt. — Zu der N. Dresdner M a N v«e ha u östeI l u ng. welche vom Landwirthschaktlichcii Krelovcrci» Dresden und der hlesiacn ftcischerinnung veranstaltet ist und vom 7. bis Mai in den Markthalle» des Centralschlachtvotes abgebaitcn wird, sind säst doppelt so viel Mastttückc angemcldet, wie voriges Fahr, zumeist junge Thicre ausgesuchter Rassen, kolossale Flest'chmassen aut dem Lctbc. Unter den 'Rindern giebt es Eicmplnrc, die diö 270» Pkund lebend wiegen, halbjährige Mastkalder bis 500, nur 20 biö 2l Wocken alte Schwein" 300 und >2 biö 15 Monate alte Lämmer >50 Plund schwer. Aus dem Königreich Sachsen werden 55 Aussteller >2i» Rinder, 38 Schaft und 85 Schweine, aus Schlesien 17 Aussteller 117 Rinder, 134 Schale und Ist Schweine :e. bringen. Die 24 Preisrichter ncbmen ihre gewiß nickt leichte Ausgabe bereits übermorgen i» Angriff, denn es gilt 4420 M. Geldprämien, sowie 50 silberne unb 75 broncene Medaillen nebst Diplomen in gerechter'Weise zu vertbcilcn. Die Mcirkihgllen sind dccorirt, auch ist sür 3tägigc Coiiccrti»ustk durch daö Plonuier-Musikchor gesorgt. — 'Ans Langhennerbdori bei Freiverg sendet uns-Herr Guts besitzer Hille die ersten f rü vltug s » ok en . in Gestalt dcr ersten Blüthcnbüschel von seiner KaiserKiiapolcoii-Britterdirnc, welche durch schönste BUitben- und Knospenpracht das Auge er freue», gewiß iür die dasige Gegend eine Seltenheit, obgleich wir dieselben Blüthen vorm Jahre schon am 14. April erhielten. — Am I. Mai a. c. fand in der Aula der Dresdner Kaut- mannschaft öffentliche Prutting, Censurvcrthcilung und Entlassung der Schüler der Dresdener Drog u i stc»sg chschu 1 e unter zahlreicher Bethclliguug der Eitern und Prinzipale dcr Schüler, sowie der freunde dcr Anslait statt. An o Schüler, welche in ihrem Entlassungsccniuö viermal vorzüglich ila., erhalten hatten, wurden Prämien verthcilt, weiche ein freund und hochgeschätzter Gönner der Anstalt, dcr Präsident des Deutschen Droguistcn Berbantes, Herr Otto Meißner i» Leipzig, in form von wissen schaitlichcn Werken gewidmet hatte. — 'Am Montag Morgen M7 Uhr verunglückte im Damps- sägewerk vo» E. Pohle i» Löbtau dcr feucrma»» Hesse aus Löbtau dadurch töktlich. daß er vom Getriebe deö Werkes erlaßt und erdrückt wurde. Hesse w ir 43 Jahre alt unb hinterläßt Frau und 3 Kinder. Derselbe hatte früh 6 Uhr erst seine Siel lung angeireten. — In O bergru >id bei Bodenbach bat sich daö schöne Bellcvue-Hotel mstcr Leitung deö in DrcSbc» wohlbekannten Herrn A. Pröc wieder geöffnet und bietet nun auch leine voll ständige Pension nach Schweizer Art zu niedrig gestelllen Prei sen. Der Aufenthalt dort ist, da das Hotel in schönster Lage an der Elbe in einem vor kalten Winden geschützten l?halc erbaut Ist. die zuträgiichstc Sommerfrische in ozonreicher Waldluft und dlctct herrliche Waidpromenadc». - Am Sonnabend Nachmittag wurden in dem ans Zeichner Flur gelegenen, der Firma Kaiser u. Co. in Wehlen gehörigen Stciiiviucl, 'Nr. 33. dcr ilalicnliche Ardeiicr Brünette »nd der Hohlmacher Sturm, durch eine plötzlich niedergegangcne Wand verschüttet. Sturm vermochte and den mächtigen Trüm mern hcrvorzukricgen, Bnmello ward darunter begraben. Die Nachgrabungen konnten erst am Sonntag Mittag beginnen, weil man noch einen Nachstur; bis dahin iürchten mußte. Jeden falls wird der unglückit.-he Italiener >stö Leiche anactroffen. - Der am 23. April in LeItelöva > n vei Crimmitschau in der Fabrik vc» Luclner u. Fiedler in einem rockenden Kessel verunglückte Fabrikarbeiter 'Wagner Ist am 2. d. M. von seinen unsäglichen Schmerzen durch den Tod erlöst werden. Cr war B.r eisigen Hagen winde da-? dem SchiffseignerKissauer; erst seit Kurzem vcrhelrawct. ans Ake» gheri .e. mit Braunkebleii beladene Fahrzeug in der i — Chemnitz. 3. Mai. Gestern Abend gegen 3 Uhr zog "Ute ve i Min-:birg "cn einer heftigen Windfloac erfaßt und . ein ziemlich heiliges Gewitter über unsere Stadt. - Vorige Nacht -gegen eine Buhne geschlagen, woselbst cs binnen wenig Minuten! sind aus einem in der 'Nähe drs Schloßiei-heS gelegenen Garten in Grüne ging. Aincrecm i»be dcr Schiffseigner SchiuthciZ auf cutterst freche Weift gegen 50 Reftnstöcke imWetthe von ca. ic.i, -r 'Ufflch, „I mgttkn! Utk-i l-'" entwendet und gegen 15 Stück ans dcr Erde gerissen iri» der»l„xc, a !,cr stc-n- >> .-icn-.z-!ar Ncg euil i und liegen gelassen werdcn- — Die au« d«« >n»e«aer ft, audere «lütter »bsr geacman« Notiz Über de« Photograph Kreller in yretberg wlrv letzt dabin berichtigt, baß seine Frau nicht weae« «chlüaen. sondeni wegen einer Krankheit in« Krankenbau- geschafft uuv vaß Kreller au« gar nicht verhaftet Worten ist. — Wegen eine- kürzlich ve« Nacht- im Haute de« Lischter- meistrr- E. ln Brandt- au-gebrowenen Feuers, welche« aber bald gelöscht wurde, ist dieser rlschlermelkter verhaftet Worten, ta Verschlevenes dafür spricht, daß er den Brand selbst und ab sichtlich veranlaßt hat. — In Ol«atz warv vieler Lage ein berüchtigter Hoch stapler, der dort eben sein Wesen zu treiben anstng, aulge- ariffen und bald daraus von einem Braunschwelger Gentarm in Gmplang genommen. — Am Gaslhoke zu Großstorkwitz ward vieler Lage der eben Haiti Vst elngekkblte Gaslhol-bcsitzrr Müller au-KleiuschkoNop vom Schlag getödtct. Am selben Lage fiel In vielem Orte die ttläbrlge Tochter keö WinhschaftSbesitzertz Schlippe in den Elster- Mühlgraben. wurde ader noch vom Dienstknecht Wilhelm gerettet. — Die beiden Handarbeiter Friedrich Schneider unb An drea- Hellfritzsch in Schweinöburg geriethen am Donnerstag im dortigen Gasthoie wegen einer kleinen pekuniären Streitirage aneinander unb dabei hat der Erste» den Letzteren vermaßen geprügelt, getreten unb gegen den Unterleib gestoßen, baß — wie eS heißt — Inzwischen der Tob ichon einaeireten ist, oder wenn sich die- nickt bestätigt, doch baö Leben in hohem Grade geiühr- bet ist. Schneider hat sofort nach der brutalen That sein Hau« verkautt unv ist geflüchtet; er soll schon immer gesagt haben, er gehe nach Amerika. — Selbstmorde. In Copitz bat sich der Io den Lver Jahren siebende Waaenwürter Andrü in Folge mißlicher Ver hältnisse erhängt; aus dieselbe Art tbdttte sich der 74 Jahre alte Maurer S. und in Oeberan die grau des zur Zeit inhaftirten Kutschers Gottit; Nahrungssorgen unv Furcht vor Strafe sollen die »Frau in oen Tod getrieben haben. — Bei Merschwitz wurde ein Leichnam auö der Elbe gezogen, der etwa 12 Tage tm Wasser gelegen haben mag; nach den bet ihm gesunbenen Papieren heißt er Louiö Schumann und ist auö 'Meerane. Er war aut gekleidet und batte 44 Mark bei sich, sowie einen Bund Schlüssel. Ob hier Selbstmord vorliegt, ist freilich zweifelhaft. — In Burkhard Svors brannte in der Nacht zum Sonn tag ein Wirthschaitögebäube deö Gutsbesitzer- Hennig nieder. Der Brand itt um so beklagenöwertber, alS ein lojährigeö Kind deö Handarbeiter- Bluhme, ver mit seiner Familie in diesem Gebäude wohnte, in Den Flammen umgrkommen ist; erst am Morgen warb der verkohlte Leichnam au- vrn Trümmern hcr- vorgezogen. — Versteigerungen tn den Amtsgerichten: Am L. b.: Schnitz: A. W. Sturm's Grundstück in Ottenbort, 3100 M.; Penig: Carl Kleine'-Grundstück bas., 4450 M.: SaydarZZ. M. Alverline Fröve'S Grundstücke bas., 12,000, 200, 300 MI; Frauenstctn: H. Z. Wolfs'- Grundstücke das., 40. 392. 411, 662, 78. 2585, 1711. 1325, 84 M. - Am 6. d.: Stollberg: E. G. Blei» ö Grundstück ln Thalheim. 2850 M.; Lauenstein: E. I. Lchramntts Grundstück in Glashütte, 825 M.; Ehcmnitz: F. E. Woli'o Grundstück in Gadlenz, 6375 M.; Johanngrorgcnstadt: »flicdrich Wild. Schmiedels Grundstück in Brettenbrunn, >2,778 Lli. — Am 7. d.: Leipzig: C. L. Hcmpcl'S ttzrundstücke in Connewitz, 21,000, 27,000 M.: Lommatzsch: M. E. verw. Truvel ged. Mühlberg s Grundstücke baseldst, 56,280, 24,627, 20,000. 14,200 M. tarilt. — Lanbgertch t. Straskamnicr III. „Da mein Sohn in die Verlegenheit gekommen ist, daö Sparkassenbuch zu verpiän- t«n, so ertbeile ick hierzu meine Einwilligung rc." So lautete im Wesentlichen der Inhalt eines Briete-, den der hiesige Pfand leiher Petcrmann im März b. I, mit dem Poststempel „Wtt- tichenau" und der Unterschritt „Dorothea Petruscha" mit dem Eriolg zugcsandt erhielt, baß er dem Ueverbringer eines Spar kassenbuches dcr Obcrlausitzer Sparkasse über 300 Ni.gegen Ver pfändung desselben einen Betrag von 10» M. vorstrcckte. Wie sich jedoch bald daraus hcrautzstelite, war vaS erwähnte Buck, von dem derzeitigen Inhaber, dem am 5. Juli >863 zu Wittlchenau gcdornen und noch unbestraften Schreiber Heinrich Franz Petruscka seiner Mutter auö dem Koffer gestohlen und mit nach Dresden genommen worden, woselbst der junge Menich angeblich «n der Armee freiwillig eintretcn wollte, bald aber in Geldverlegenheiten geriet!) und deshalb von her Sparkasien-Ein lage Gebrauch macken wollte. Der erwähnte Pfandleiher bean- ttantete zunächst die Auszahlung eines Darlehens, machte dieses vielmehr von der Einwilligung der eingetragenen Eigenthümertn abhängig und um dieses Hinbcrniß zu beieltigen, wurde Petruscha ein Fälscher, indem er den cingangSerwähnten Briei mit der Unterschrift seiner Mutter anftitigte. kann an einen Freuub in Witlictienau sandte und von dieicm auf die Post besorgeu ließ. Wegen der diebischen Aneignung des Sparkassenbuches stellte die Mutter Petruscha'» einen Straf-Antrag nickt, dagegen batte sich Heinrich Petruscha wegen Urkunken-Fällchung zu verantworten und erfolgte gestern die Vernrtbcllung de- allent halben geständigen Angeklagte» unter mildernde» Umständen zu 6 Monaten Geiängniß. Die Staatsanwaltschaft war von Herrn Justizrath Reiche - Elscnstuck vertreten. Am 2. April d. I. Abends iccguentirtc u. A. auch der Kaustnann Johann Georg Kaminöky auö Kamenz das Restaurant zum „Cato National" und unterhielt sich lebhaft mit dem schon In de» Jabrcn vor gerückten amerikanischen Major a. D. William Wobster Cook, dessen starke goldene Uhrkettc sammt dergl. Uhr Im Gcsammt- werthc von ca. 800 M. die'Aufmerksamkeit K'ö gleich anfänglich im hohen Grade zu erregen schien. Kaminskh widmete sich ganz und gar dem vcnsionirtcn Offizier, denn er wich iogar dann nickt von der Seite Cooks, wenn dieser einmal daö Lokal am kurze Zeit verließ. Schließlich bcglciicle er de» der deutschen Sprache nur wenig mächtigen LandSmann von icnftitö deö Ozeanö o> Hause, wcnigffciiö eine Streckt Weges; plötzlich griff Kaminökv ader »ach dem goldenen Schmuck des alten Herrn — ein Ruck - und sowohl Uhr alö Kette befanden sich im Besitz dev Diebes, dcr nunmehr, von der Dunkelheit be günstigt. schleunigst entfloh. Che die Berhastung dcS trecken Menschen auf Grund der Anzeige des Bestohlene» erfolgte, hatte K. bereits bei einem Ptanbicibck die Uhr sür 30M. versetzt unb die prächtige Kette an einen Unbekannten in Meißen verkauft. '.'Alt diesem Ergebniß der Beweisautnahme stimmen allerdings die 'Angaben deö wegen einfachen Diebstahl- im wiederholten Rückialle vor die Straikammer verwiesenen Angeklagten nickt überein. Der schon dreimal, zuletzt im Jabre 1874 zu 4 Jahren Gefängnis, verurtheiltc K. besaß die Unverfrorenheit, z» behaup te». er habe Ubr und Kette von dem Maior geschenkt bekomme» und zwar gewissermaßen als Schweigegeld für einen, angeblich stattgesundencn, unsittlichen Verkehr, während sich nach dieser Ricktung ein Beweis durchaus nicht ergab und andererseits auch die Behauptung K's. er sei vo» dem Bestohlenen aus Schritt »nd Tritt versolgt worden, nicht im Geringsten dcr Wahrheit entsprach, vielmehr nach den Anaabc» einiger Zeugen gerade das Gegenibeil vorlag. Die Straikammer verurtheiltc den übcriührtcn Lieb zu 3 Jahren 3 Monaten Zuchthaus, 6 Jah ren EbrcnrcchtLvcrliist unb Stellung unter Polizei-Aussicht. SiaatSanwaiischatt und Bertbeitigung war von den Herren BikariatSrath Littst und Rechtsanwalt Fränzel vertreten »nd fand Ile Verhandlung unter Ausschluß der Oeffcntlichkeit statt. Dcr schon bestrafte, am 8. Februar >837 geborene Hand arbeiter Carl August Jahn a»S Schimborn bei Radcberg ver wirkte >> Moiiatc Geiängniß, weil er Im März t. I. auv zwei 'Wohnungen le eine Taschenuhr und bez. eine Baarschcift von 30 Pf. stahl. Der aus Notb zu den Sttafthate» vcrschrlttcne Dieb unterwarf sich ker Straft, und erklärte aus den entspre chenden Vorhalt des Herrn Vorsitzenden; „Ne, Ich will cricl't c mal zu Hause machen!" um einen Auffchub der Strafvoll streckung zu erzielen. Vorläufig mußte der Schönborner Carl August wieder nach Nr. Sicher. — Strafkammer II. Auf dem Gerichtötischc befinden sich die faistfikatc von 4 Zwanzig- vftnittgstücken und einem Fünfmarkschein, deren Einziehung aui Grund von s 152 de« R.-Str.-G.-B. durch das Gericht beschlos sen worden Ist. Die Falsifikate waren durch die hiesigen Firmen Julius Dümmlcr und Wachs u. Flößncr in Zahlung gegeben und bei der Hauptkasse der Meißner F-cisciikelicr-Brauerei bez. dem Hauptstencramt voigciuiitcn. Die Straskamnicr erkannte, nachdem Herr LtaatSanwaitschaltS Assestor Ist-. Gcnscl den hier aus bezügliche» Antrag gestellt hatte, aus Einziehung.
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