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Dresdner Nachrichten : 03.04.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189804031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980403
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-04
- Tag 1898-04-03
-
Monat
1898-04
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.04.1898
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Asm- HßLUklLll 8rs11 ^Vlll -ZestalU'M ül'OLLÜMÜlüllZ 2aI>08eS8Se 2 r«-i»,ter Lil-Ne. Ar. «Ä. Seite S. ^ Sonntag. 3. April 18S8 Konstantlnovel Wie verlautet, beabsichtigt die Pforte, «a die Kandidatur Alexander Karatheodor» Pascha's für de» Gou- verneuMosten auf Kreta gescheitert ist, einen anderen Kandidaten vorzuschlagen. Belgrad. In der Gegend von Wcliki Povovacra fand drei Tage nacheinander ei» deftiges Erdbeben statt, das die Bildung großer Erdspalte» zur Holge halte. Biele Häuser sind eingcstürzt, die meisten geborsten. Kanea. Die Hochzeit des Prinzen Christian von Dänemark mit der Herzogin Alerandrinc von Mecklenburg-Schwerin findet hier am 26. d. M- statt- Washingto n. Die Unterkvinmission der Scnatskounnission für auswärtige Angelegenheiten wird ihren Bericht wahrscheinlich heute erstatten und die Annahme einer Resolution empfehlen, welche sich 1. zu Gunsten der Anerkennung der Autonomie Cubas, 2. zu Gunsten einer Intervention der Bereinigten Staaten aus- '»nicht. Zu diesen, Zweck wird der Bericht die Annnlirnng der Verordnung bezüglich der Rccviizcntrados als eine Ausflucht hin- stellen und geltend machen, daß die Zerstörung der „Maine" ein hinreichender Grund lei, Spanien den Krieg zu erklären. St. Franeise v. Aach Meldungen aus Honolulu ist dort eine Depesche aus Washington cingegangen, wonach im Kriegs fälle die amerikanische Flagge ans Hawaii gehißt und die Insel als Flotteiistcition dienen wird. der heilen. Er- leichterung des Geldstandes blieb unbeachtet und vermochte nicht, der Abschwächung der Tendenz bei Eröffnung der Börse entgegcn- zuwirken. Später befestigte sich allerdings die Haltung aus Dcck- »iigskäufe, doch blieben die meisten Werthe »och hinter den gestrigen Kursen zurück. Bon Bankaktien nur Darmstädter und Dlskonto- Gesellschast behauptet. Bon Eisenbahnen stellten sich namentlich amerikanische niedriger. Bergwerke ruhig und wenig verändert. Fremde Renten und heimische Fonds ebenfalls still. Privatdiskont 2°'/-! Prozent. — Ein offizieller Berkehr in Getreide und Mühlen- sabrikaten fand nicht statt. Lvco-Spiritus weiter nachgehend, im Anschluß an den Terminmarkt, dessen Preise Platzrealisationen und auswärtige Verkäufe drückten. 70er Locv-Spiritus 47.90 Mk. 00er Waare fehlte am Markte. Im Getreide verkehr herrschte recht feste Tendenz. Am Frühinarkt war gute Aachsrage wegen des andauernden rauhen Wetters, knapper Zustihr und günstiger Haltung der amerikanischen Plätze. Auch im Mittagsvertehr skünmirrenbesriedigciide'Nachrichte»,bcio»dersansOcstcrreich-ll»garii. Weizen und Roggen l Mt. höher und lebhaft. Hafer ruhig, behauptet. Nach den Ermittelungen der Centralnotirungsstcllc der preußischen Landwirthschastskannnern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 199, Roggen 140,20, Hafer 106,00 Mt.: Stettin-Stadt: Weizen 192,50, Roggen 138,L. Hafer 146 Mk. - Wetter: an haltend Regen, Aordnvrdvstwiud. zzrimltnr» a. M. Elliiubl. Credit svl,37. Diskonte 201 20. Dresdner Bank isi.io. Ctaatsbabn —. Lombarden essts. Lauralnitte —Ungar. Gold —. Porinaieien . Still. Pari». ,3 Ubr Naäinittaaö.s Rente ic-3.12. Iiaiiener 82.20. Svanier 48'/,. Ponmncien —. Türken 21.17. Tiirkeniooie lok.m. Ottoman- bank sv.va. Sraalsbab» —Lombarden —Mali. LaffS. Trodnkieiiinarki. Weiren bcr Avril rs.so. vcr Juli-August 27,10. teil.,, Rubel ver Avril gs'/», ver Scvtbr.-Dezbr. 42V«, ruhig. SviMuS ver Avril 83'/,. ver Sevtdr.-Dezbr. S8>/,. rnbig. »mbcrdam. iprodiiNen-Bericlii Weizm ver Mai 237. ver November —. Roggen ver Mai 138. vcr Oktober iss. Oertlichcs und Sächsisches. — Se. Majestät der König ist gestern Vormittag wohl behalten in Baden-Baden cingetroffen. Ihre Majestät die Königin war Sr. Majestät bis Oos, der Bahnstation vor Baden-Baden, entgegengciahren. — Se. Majestät der K ö 11 i g sandte dem Fürsten Bismarck am 1. April ein Glückwunschschreiben. — Ihre König!. Hobest die Frau Prinzessin Johann Georg wohnte gestern Nachmittag 3 Uhr einer Sitzung des „Vereins für Speisung bedürftiger Schulkinder" im Hotel „Euro päischer Hof" bei. -7. In der k a tl> 0 l is chen H 0 fkirchc werden heute früh NW Uhr die Feierlichkeiten der Charwoche mit dem Gesänge der Seligpreisungen iBeiiediktivnc») beginne», es schließt sich eine Predigt und eine Mene mit der Leidensgeschichte an. Am Mitt woch, Donnerstag und Freitag sinden um 4 Uhr Metten statt, am Gründonnerstag >/Ul Uhr Messe. Im Anschluß an die Predigt am Charfreitag früh um 9 Uhr erfolgen die Passionsprozessivinii. Am stille» Svmigbend beginne» die Seligpreisungen bereits >,49, die Messe »in 10 Ubr. Bei sämmllichcu hier genannte» Gottes diensten sinden nur Bokalaufführuugeu statt. Die König!, musika lische Kapelle tritt erst am Sonnabend Abends um 6 Ubr bei der Auferstehiingsfeier, , welche mit 'leäeum und dem Gesang des Kesina cooli abichtießi, wieder in Dienst. Sie wirkt aber an beiden Osterseiertagen im Verein mit dem Hvftirchenchvr »in 11 Uhr bei den Messen, um 4 Uhr bei den Vespern mit. — Die „Lechz. Ztg." schreibt: „Anscheinend uni uns eine irrende zu machen, übersendet uns die „Köln. Volksztg." ihre Abendausgabe, in der mit hanebüchener Grobheit gegen die Be merkung emes Dresdner Blattes losgezogen wird, daß die katho lische Minderheit nicht die Gleichstellung mit der evan gelischen Mehrheit, sondern nur eine verhältnißmäsnge Berück sichtigung ihrer besonderen Interessen verlangen dürfe. Hat das Dresdner Blatt, was doch wohl am nächsten liegt, damit nur sagen wollen, daß unsere katholischen Mitbürger nur nach ihrem immerischen Verhältniß Anspruch auf Anstellung im Staatsdienst erheben können, so wüßten wir nicht, was an dieser Aenßcrnng auszusetzen wäre. Nicht dem Dresdner Blatt ist in diesem Falle der Vorwurf der „Heuchelei" zu machen, solidem die „Köln. Volksztg." mit ihren nachgerade fade» Parität-Klagen heuchelt, wenn sie noch immer behauptet, daß die Katholiken bei der An stellung im Reichs- und Staatsdienst ziirückgesctzl würden. In den höchsten Reichs und Staatsümtern sind sie jetzt sogar stärker vertreten, als die Bevöllernngszcihl es mit sich bringt: wenn das in den mittleren und unteren Stellen nicht überall zutrisft, so beruht das nicht ans gewollter Zurücksetzung, sondern ans dem mangelnden Angebot geeigneter Kräfte. Wenn je ein Blatt in Deutschland an knltnrkäuipfcnschen Zänkereien ans evangelischer Seite keinen Gefallen gefunden hat, so sind wir es gewesen. In diesem Falle aber ist die klerikale Presse der herausfordernde Theil: wir können datier nur aus das Nachdrücklichste für unsere Dresdner Kollegin, es sind die dortigen „ N a ch r ichte n " »siebe den Leit artikel unseres Blattes vom 30. Märr), Partei nehmen. — Der König!, sächsische stellvertretende Bevollmächtigte Frhr. v. Friesen ist infolge seiner Ernennung zum Königl. sächsischen Gesandten ans dem Hundesrath ansgeschieden. — Vorgestern erfolgte durch Herr» Laiidgerichtspräsident Tr. Müller die Einweisung deS ;»»> Landgerichtsdirektor und Vor sitzenden der 0. Skrasläimner des hiesige» Königl. Landgerichts er nannten Herrn Amtsgerlchtsrath B 0 et w i >z. — Emen wcrtbvvllen und beachteuswerthen Rechenschafts bericht über die Methode und die Leislnngssähigkeit der P 0 r - schule der Königl. K11 nst gcwerb esch n le bedeutet die A nsstell 1111 g ilirer S ch ü l era r b e i t e» : sie steht von heute an dem Publikum sin einige Tage in den Räumen der Vorschule iMcirienstr. -12- zur Besichtigung offen und bietet in einer reichen Auswahl maikches Anregende. Was an den zablreichen Arbeiten zunächst ausfällt, ist die Solidität und die Sauberkeit in der Durchführung: aller sogenannte geniale Schlendrian ist streng verpönt, und inan sieht, daß cS hier mit der künstlerischen Arbeit ernst genommen wird. Als ein weiterer Vorzug muß das Shste- maiiiche des Unterrichts, das Aiifsleigen vom Kleineren zum Größeren bezeichnet werde», ein Prinzip, von dem übrigens die Aufstellung der Arbeiten nach Semestern einen guten Begriff giebt, und das Studium nach der Natur. So zeigen die Schüler- ardeite» des ersten Semesters namentlich die Pflege der Konturen, wie sie bei den Jlachvrnamcnteii und Gbpsen behandelt werden müssen; zugleich werde» die Schüler mit den Anfängen des ProjektionÄeichircns und dem konstruktiven Jachzeichnen, sowie mit der Wiedergabe von geometrischen Flachornameiiteii ver traut gemacht. Daneben sangen die Begabteren schon an zu komburiren nnd komponiren, wovon einige schon recht ansprechende Stilstudie», im modernen Charakter gehalten, Zcrignrß oblegen. AnS den Arbeiten der Schüler inr zweiten Semester spricht der Fortschritt von der Behandlung der Konturen zu der von Licht und Schatten bei plastischen Modellen; zugleich lernen die jungen Künstler hier die freie, malerische Perchektive kennen und die Anfänge im architektonischen Entwerfen (dorische und ionische Säuleiwrdnung). Im dritten Semester, mit dem die Vorschule jetzt adschlreßt — demnächst wird ein viertes angefügt —, wird'allerhand s und Modellen mit Wischer, Feder und murales nach Abgüssen insel gearbeitet und das Naturstudium in umfassender Weise gepflegt. Die Arbeiten dieser Abtheilung, die zugleich die Fortbildung im architektonischen Zeichnen (korinthische und römische Säulcnordmmg) und in der K-Kre von der konstruktiven Perspektive bezweckt, sind selbst- ländlich die reifsten und interessantesten: sie sind auch am len im Stande, die Leistungsfähigkeit der Vorschule darzuthun, vre übrigens nicht nur Schüler, sondern auch Zeichenlchrer- Aspirante» ausbildct. Jedenfalls sind die In der Ausstellung dieser Arbeiten daraethanen Resultate gleich ehrend für das Streben der Lehrer wie für den Fleiß der Schüler, und es steht zu hoffen, daß sich die Vorschule der Königl. Kunstgewcrbeschiile in gleich tüchtiger Weise weiter entwickelt wie bisher. — Laut Bekanntmachung der Ministerien des Innern und der Finanzen sind mit dem 1. April süns Bergs chiedsgerichte errichtet worden und zwar je eins für den Erzbergbau in den Au sichlsbezirkcn der Berg-Inspektionen Irnberg l und Jreiber und für den Steinkohlenbergbau im Aufsichtsbezirke der Berg- Inspektion Dresden mit dem Sitze in Freibnä, stir den Braun kohlenbergbau in> Aufsichtsbezirke der Berg-Inlpcktion Leipzig mit dem Sitze in Leipzig, für den Steinkohlenbergbau im Aussichts- bezirke der Berg-Impekkion Oelsnitz i. E. mit dem Sitze in Oels nitz i. E-, für den Braunkohlenbergbau im Aufsichtsbezirke der Berg-Inspektion Dresden mit dem Sitze in Zittau, für den Stein- iberabau in den Anfsichtsbezirken der Berg-Inspektionen I und Zwickau II mit dein Sitze in Zwickci L kohlen! Zwickau rau. Streitlg- „ ., ... „ - in- ketten über Beiträge zur Allgemeinen KiiappschaftS-Pensivnskasse für das Königreich Dachsen in Frcibcrg und über die von derselben zu gewährenden Unterstützungen sind von dem Bergschiedsgericht z» Freiberg zu entscheiden. Die Vorsitzenden der Bergschieds- aerichte können in geeigneten Fällen die Sitzung an einem anderen Orte als am Sitze des Schiedsgerichts abhaltcn. Zur Annahme schriftlicher und zur protokollarische» Aufnahme müiidlicher Klagen sind auch sämmtliche Berg-Inspektionen, sowie die Amtshallpt- mannschaste» und dieStadträthe mitRcvidirtcr Städteordnung, in deren Bezirk der Kläger beschäftigt ist oder sich ansbält, verpflichtet. — Nach einer Bekanntmachung des Finanzministeriums sind mit dem 1. April sieben Berg-Inspektionen mit folgendem Aufsichtsbehörde» gebildet worden: Bcrg-J»spcktion Dresden mit dem Sitze »1 Dresden: der Steinkohlenbergbau im Weißeritzgebicte nnd der Braunkohlenbergbau im Bantzencr Regierungsbezirke: Berii-Jnspcktion Frcibcrg ^ mit dem Sitze in Freckerg: dcr^ Erz- Jnl Altenberger Revier; Berg-Inspektion Leipzig mit dein Sitze in Leipzig: der Braunkohlenbergbau in den Regierliiigsbczirken Dresden, Leipzig und Zwickau; Berg-Inspektion Oelsnitz i. E- mit dem Sitze in Oelsnitz i. E.: der Dteinkohlenbergban im Be zirke der Aintshaiiptmaiiinchaftc» Chemnitz nnd Glauchau: Berg- Ilispcktivn Zwickau l mit dem Sitze in Zwickau: der Dtciickvhleii- bergbau in den Bezirken der Stadtgeineiiide Zwickau und der Land gemeinden Maricnthal, Schedewitz nnd Niederplanitz sowie der Erz bergbau in dem Jvhanngeorgenstüdtcr und in dem Scheibenberger Revier: Berg-Inspektion Zwickau II mit dem Sitze in Zwickau: der Steinkohlenbergbau in ven Bezirken der Landgemeinden Ober- hohndorf, Reinsdorf und Bockwa sowie der Erzbergbau in dem Schneebcrg-Bogtsbcrger Revier. Die Bestimmung darüber, welcher Äcrg-Jnspektioii Bergwerke, die außerhalb der im Vorstehenden genannten Reviere und Bezirke liegen, zu unterstellen sind, bleibt dem Bcrgamt überlassen. Dasselbe hat auch Zweifel über die Zu ständigkeit der Berg-Inspektoren zu entscheiden nnd kann in geeig neten Fällen Abweichungen von Vorstehendem anordneii, ins besondere einzelne» Berg-Jnspektioiisbeainten bestimmte Geschäfte außerhalb ihres Anfsichtsbezirks übertragen. — Die durch das Direktorium des Albert-Vereiiis Peraiistaltc- ten zehn Vorträge für Damen gebildeter Stände über „Häusliche Krankenpflege und erste Hilfe bei Un glück s f ä l l e n, verbunden mit praktischen Erlänternngen" haben am 1. April ihren programmgemäßen Abschluß gefunden. Auch in diesem Jahre war die Betheilignng an diesen von Herrn General arzt a. D. Dr. mcd. Lev gehaltenen Lorträgen re. eine erfreulich zahlreiche nnd wurden dieselben von Anfang bis zu Ende mit wohlwollendem und regem Interesse besucht nnd ausgenommen. Nicht »iiiider erlangten einige als Ergänzung mit den Vor trägen zum ersten Male verbundene unter demselben Arzte stattsindendc Führungen der Damen zu der von der Firma Knote u. Drcßler in ihren Geschäflsrännieii veranstalteten nnd von deren kundigem Personal speziell erläuterten nnd nach Art des jetzt von der Berliner medizinischen Fakultät iirs Leben gcrnsencn Mincnms für Krantciipslege eingerichteten Aus stellung aller der zahlreichen zur Kranlenpflege gehörigen Instru mente, Geräthschasten, Verhandmciterinl nnd Uiitersnchuiigsinittcl lanch durch Röntgeii-StrableiO die lebhafte Anerkennung der voll zähligen Zilhörerinnen. — Man kann das Bestreben des Direkto riums des Albcrt-Vereins, gemeinnützige .Kenicknisse über die „hnnsliche Krankenpflege nnd erste Hilfe bei Unglücksfällen" auch bei solchen Damen zu berbrcitcn, welche nicht daraus abseherr, diese Kenntnisse berufsmäßig zn verwerthen, nur anerkennen. Wird ja doch dadurch dem großen vielgestaltigen schönen Zuge für praktische Nächstenhilfe in Krankheiten, welcher jetzt die deulsihe Frauenwelt aller Stände in erfreulichster Weise immer mehr durchströmt, Rechnung getragen. — Mit dem Schlüsse des Schuljahres trat Herr Prof. Dr. Dolch an der Armenschule in den Ruhestand, nachdem er ver gangene Michaeli zugleich mit einigen anderen Kollegen sein 20jährigcs Amksinbiläum an der genannten Anstalt gefeiert hatte. — Die nächste Bersainmluirg des Rcchtsschiitzvereins für Frauen findet Montag d. 4. d. M. von 0—7 Uhr Nachmittags statt, ruro zwar bereits iin neuen Bereinslolale bei Meinhvlds (kleiner Saal) Mvritzstraße, wo von jetzt ab alle Versammlungen abgehalten werden. Ans der Tagesordnung sieht ein Referat und Diskussion über „Die D i en st b 0 te n f ra g e". Nefereirtiir: Frau A. Wcisscr, Dcuben. Gäste sind willkommen. — Der von seinen Herren Vorgesetzten nnd Kollegen sebr ge ehrte, derzeit der Kassenverwaltniig bei dem hiesige» Königl. Land gericht vorstehende Herr Rendant Theodor B ö h in e feierte am 1. April sein 30jähriaes Staatsdieiierjubilärim. — Der nächste Vortrag der Berliner Urania ini Vcreiirshaus: „Das Geheimnis; des — Der Porträt- und eine größere Provinzialstad Majestät dem König gemalt. Der Monarch nahm vorgestern Mittag im Königl. Residenzschloß das wvhlgelnngcuc Stück in Augenschein. — Wieder einmal trifft der Ausspruch Ben Akiba'S: „Es ist Alles schon dagewcsen", nicht zu. denn wer Hütte jemals Straßen- steiiischläger mittelst eigener Geschirre und Pferde, beritten und gefahren, zur Arbeit kommen sehen, wie dies am Dienstag Nach mittag am Arbeitsplatz resp. an den zn schlagenden Steinhaufen vor dem Tüuber'schen Gasthof in Boxdorf. dem benachbarte», vielbesuchten roinaiitischeir Ausflugsort, der Fall war. Es trafen dort am Dienstag unter Führung eines vielbckannten Herrn Nihsche lPreisrinaeri eine Anzahl Herren vom Schlack,thvfc und Umgebung in vier Wagen, zwei Herren sogar hoch zn Roß, im vbeiigciiannleii Tänber'schen Gasthof ein, um sofort nach Eintreffen daselbst, nach Uebernahiire der üblichen Steiiischlaghämmer, Brillen und Schürzen, mächtig an die Arbeit zn gehen. Die Ursache zu diesem sonder baren Unternehmen war folgende: Als die letzten 10 Kubikmeter Steine zn schlagen durch Submission iin Restaurativnslvkal oben genannten Gasthofs an den Mindcstforderirden vergeben werden sollte», tritt vorerwähnter Herr Nil»che i» die Gaststube und bietet im Scherz den Kubikmeter auf I Mk. herunter: der übliche Preis ist sonst nicht unter 2,20. Ter Gemeindcvorstand, welcher die Submission leitete, schlug freudig dem billige» Stcinsthlciger die lO Kubikmeter zu. Herr Nihsche wußte der heiklen Angelegenheit wie immer die buinoristischc Seite abzugewiiinen, er lud kurz ent schlossen seine besten Freunde und Bekannten zn einem solennen Steinschlaaeir nach Boxdorf ein und Alle, mit Ausnahme eines Ein zigen, ivelcherunaufschieolichegeschäftlicheAbhaltunahatte, erschienen. Durch diverse, mit humoristischen Aufschrifteil versehene Mützen uniformirt, kamen dre Psendo-Stcinschlüger unter Aufsicht eines martialisch dreinschciuenden imitirten Polizisten resp. Aufsehers aiigcfahren und angeritten: hatte doch Herr 9!. seine engagirten Sieinschläger nach gethaner Arbeit zu einem Schlachtfest ein- gcladen. Das hierzu bestimmte Schwein wurde z> noch lebend, umringt von seinen Verzehrern, durch einen 2 W nehmer photographirt. Wenn die Herren nun geglaubt Hallen, das Steiwchlagen werde nur markrrt, so waren sie m starkem Jrrthum; Herr N., welcher den Polier vorstellte» trieb» unterstützt von dem imitirten Polizisten, die Säumigen tüchtig zur Arbeit an und nur eine kurze Vesperpanse. behufs nochmalige^ photographischer Auf nahme, wurde zur Starluira 411 eine« dabei »ufmilegtep. Füßchen Lagerbier gegönnt, doch Überzeugte sich der Polier bei Jedem genlassen der Zunge, ob cm Met ch Durst vorhanden war IMl g ocr Minner irrania rni Miemsiiaus: ; Nordpols" findet am Montag statt. Historienmaler R ö d i a. hier, hat für dt Sachsens ein Kuicstück von Sr. durch Siä , . Nachdem Feierabend geläutet wurde, ging es zum fröhlichen Schmause, wobei die Lteinschläger sich bas Wellfleisch und eine» dazu kredenzten uralten (1898er) Koni schmecken ließe». Herr N. belobte nun seine fleißigen und tadelte seine langsamen Arbeiter in äußerst lmmorvollcr Weise, machte ihnen aber gleichzeitig h. kann!, daß die Steine, welche sie geschlagen, zur Chalisstrung des von der Gemeinde angelegten neuen TvrfplcitzcS lämcii. welcher zum Rcgieruiigsjubiläum Sr. Majestät des Königs eingeweihl werden und den Namen „König Albertsplatz" erhalten wird. Bei dieser Gelegenheit soll eine „Königs-Jubiläums-Eiche" gepflanzt werde». Nachdem Herr Nitzsche noch daraus hm- gewiesen, daß sie hiermit zugleich einen patriotische» Zweck erfüllten, brachte er ein von sämnitlichen Anwesende» be geistert aufgeiiommeiics Hoch ans. nach welchem die Sachsenlmmae stehend gesungen wurde. Die Begeisterung ging allniäbiich hol,ec. sodaß Herr M i» Klnpphoriwccse» die Licht- und SchaUciiseilc,, sämmtlicher Anwesende» m humorvoller Weise besann. Nachdem noch verschiedene Anwesende ihren Herzen in Toaste» Lust acnrmln hatte», erhob sich Herr Gemeindcporstand Achlig und brachre de» noblen Steinschlägern für Veranstaltung der heiteren Stunden seinen Dank ans. Nicht nur einen kleine» Theil »mir frohe» Feile trug die ausgezeichnete Bcwirthung des Boxdorfer Tänber'schen Gasthoss bei. Wochentags und hauptsächlich Sonntags erscheinen in Boxdorf regelmäßig Dresdner, welche sich an der schöne», ge- smrden Höhenluft und den, herrlichen Aussichtspunkte ergötzen und sic' " ' ' "" ^ " melnrnßrg -vresvirer. welche sich .. ... linst und dem herrlichen Aussicht!. ... dann im Gasthof mit Speise und Trank gütlich thuil. — In den Dchaufenstcm verschiedener Kunsthandluiig! hloßstraße, Altmarkt, Pragerstraße u. s. w.) ist jetzt en . st letzt eine Oberbaurath Waldow e»l 'sche Stä »behaus mW isgestellt. Das Bild zeigt die Pfeiler der alten Elbbmckc niis treffliche Photographie des von dem worfene» Hildes, das neue Wall 0 t' die verkürzte Terrasse darstellend, ausg Ansicht, wie sie sick entfalten würde. — Das für die Festfeier aus Anlaß des Wjäbriaen Regicrungs- jnbiläums und des 70. Äcbiiistags Sr. Majestät des Königs 00» der dazu eingesetzten RathSdepnIation entworfene Programm siii die Stadt Leipzig liegt endgiltig vor. Donnerstag de» 21. April findet i» dem von der Stadt an diesem Abend ge pachteten Neuen Theater eine Feslausführiiiig statt. Die Ein ladungen hierzu ergehe» vom Ralhe der Stadt Leipzig. Freileg der 22. April bleibt für die offiziellen Veranstaltungen der einzelne» Vereine, insbesondere der Krieger-und politischen Vereine, reseivin. Am Hanptfesttage, Sonnabend de» 23 April, werden zu»äck,n in allen Schulen Feiern abgehalten. Mittags ist Musil vom Neil, hansbalkvn ans und die Abgabe von 101 Salutschüssen durch die Schühengesellschast vom Promenadcilhügel ans geplant, lim 3 Uhr wird in dem künstlerisch geschmückten großen Saale des Neuen Gewandhauses ein Festbanket abgeyallen. Mit ein brechender Dunkelheit soll eine festliche Beleuchtung der öffentlichen Gebäude und eine allgemeine IUniniiicitioii der Stadt vcranslaltet werden. Für >49 Uhr ist das Abbrenne» eines Feuerwerks vom Pleißeiiburgthurm ans geplant. Am Mittag dieses Hauptsesttages ist eine Armciispeisung auf Stadtkvstcn in größerem Umfange vor gesehen. — In Ringe thal bei Mittweida machten sich mehrere Kinder trotz wiederholten strengen Verbotes auf den vor der dor tigen Schneidemühle liegende» Baumstämmen zn schaffen, als ein Stamm lir's Rollen kam nnd ein lMhrigcS Mädchen unter sich begrub. Schwer verletzt wurde dcis Kind in die elterliche Wohn ung gebracht, wo es, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, trotz ärztlicher Hilfe nach wenigen Stunden verstarb. Earl Heinrich Richter» Mitglied der konservativen Partei der 2. Ständekammcr, Besitzer des Ritterguts Baieiitz bei Pristewilz, wurde im Januar 1827 geboren, besuchte die damalige polritea,irische Anstalt in Dresden drei Jahre, war später beständig in der Landwirthschast tlicitig und nahm daneben lebhaft Antheil an dem laiidwirllnchMichen Vereinswesen. 1862 übernahm er das Rittergut Baselitz käuflich. 1686 wurde ihm das Ritterkreuz 1. Klaffe des Albrechtsordens ver liehen nnd 1897 trat er, nach seiner 1878 erfolgten ersten Wahl, in die fünfte Periode als Mitglied der 2. Ständekammcr für den Landbezirk Großenhain ein, als welches er der Petitums- und Beschwerdedcprttation» dann aber beständig der Rechcisichafts- depukation angehörte. — Tagesordnung der E r st en Kammer. Montag, den 1. Avril, Mittags 12 Uhr. 1. Vortrag aus der Negistrande und Beichüsse am die Eingänge. 2. Antrag zu Tit. »l des außerordentlichen Staatshaushalts Etats 1898,99, Umbau und Erweiterimg d«S Bahnhofs Schwarzenberg beir. 9. Antrag zu Tit. 86 des außerordentlichen StaatShauShalts-EmiS 1898 99, Ausbau des zweite» Gleises zwischen Schönbürnchen und Meecane beir. 4. Antrag zu Tit. 87 des außerordentliche» StaatShaushalis-Etais 1898 99, die Verlegung der Bahnlinie Schwarzenberg-Zwickau zwischen Aue Mid Slein-Harlenslein (zweite Rate) detr. V. Antraa zu Tit. 79 des außer ordentlichen Staatshaushalts-Etats 1898,99, Herstellung des zweiten Lauvi- «leises zwischen den Bahnhöfen Aue und Steiii-Harrenstein betr. 8. An trag zu Til. 71 des außerordentlichen Staatshaushalts-Etats 1898 99, Ver stärkung des Oberbaues aus der Linie Johannaeorgenstadl-Schwarzenberg betr. 7. Antrag zu Tit. 90 des außerordentlichen Staaisbaushalis-Etais 1898/99, Arealekwerb stir die Zwickauer Werkstätten aus Marienlkaler und Lichtentanner Flur, und die Petition des Stadtraths zu Werdau, Erhaltung der dortigen Werkstätten betr. 8. Bericht über das Königl. Dekret Nr 26. den Bau mehrerer Nebenbahnen betreffend, sowie über die zu letzteren ei»- gegangenen Petitionen. — Tagesordnung der Z w e i t e >1 K a m in e r. Montag, dm 4. April, Mittags 12 Ubr. 1. Allgemeine Vorberatbung über das König!. Dekret Nr. k>«. den Entwurf eines Gesetzes über Ausnahme einer 3-proz. Renteii- anleihe betr. 2. Schlutzberathung über das Königs. Dekret Nr. 29, dm Entwurf eines Gesetzes behufs Abänderung des 8 7 Absatz 9 der revioirtm Lanogemeindeordnung vom 24. April 1879 betr. 9. Scht»ßdera:l>u»g über Tit. 19, 14 und l!> des außerordentlichenStaatSkailslmIts-Elats ,'uc 1898 99, außerordentliche Baute» an Höheren Schulen betr. 4.SchIußderalhun» über Tit. 29 nnd 97 d«S alißerordenttichen StaaiShanshalls-EMts sur IM 99, Erweiterung des Bahnhofs Arnberg (dritte und letzte Rate) »no Vermehr ung der Gleise auf Bahnhos Bienenmühle betr. 6. Schlnsiberaihung über Tit. !>8 des außerordentlichen StaatshauShalts-Etats für 1898 99, Beseitig ung eines Wegeltbergangs am Bahnhos Siegmar betr. Fortsetzung des örtlichen Ttzeiles aus Seite 4 nnd i>. Tnsitsgcschichte. Deutsches Reich. .Der preußische Minister des Innern v. d. Recke soll noch dem „Hann. Cour." zum Oberpräsidcmten von Kgisel bestimmt sein, während der bisherige Obcrpräsident von Kassel, Magde burg, zum Chef der Oberrechnungskamincr ernannt werden soll. Der Ministerialdirektor v. Bitter soll das Ministerium des Innern er halten. Herr v. Bitter war bis vor Kurzem Regierungspräsident ln Oppeln und hat vor Jahren im Ministerium des Inner» politische Dezernate gehabt. Zuin kommandircnden General des 9. Armeekorps an Stelle des Grafen Waldersce ist Generalleutnant v. Maffow, bisher Kommandeur der 30. Division in Straßburg, ernannt worden. In der dritten Lesung der Flottcnvorlage, schreibt die „Kons. Korr.", stellte Herr Liebermann p. Sviinciibcrg ausdrücklich fest, daß seine Partei, obwohl drei ihrer Mitglieder gegen die Mnrine- verstärkung gestimmt haben, vollkommen einig sei. Daran aber hat didaten trotz aller Meinungsverschiedenheiten in anderen „unwcsent lub-n" Dingen, wie beispielsweisi stnben, ist eine so hanbgrrtfl der Flott^rfrage. immer ,e Thatsaqe, daß cS ttzöricht
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