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- ri» »»» tzir die «HM Summer rr«»'at iu der ss-uwiaeWMxIIe. Matt/nisr. W. u. K den NHeuürSmGllkn v <o>« IS»»lU,rR»Lm Som,»n^<c nur Narimm ss v. u-'/,i Umwittra». A«,ei»e«tari». s«runt«ile >ea. s Gilden/ 48. Jahrgang. L«I»««lC 4L V«. U«»k!ivtsrn»r»v 8r. «loa Lüitr» va» Lactrsoa S!»»«»! »Uv«, ^»v»««, IDv»»«»»!«. Liurelrarlcauk UrrrrcUei», ^Itmaekt S. ^uliur SekLüllek ^o»»»««»U,9»i1.a. I.V. "1 Tele-r.-Adresie: Nachrichien, Dresden Sslsuodtungsn liir Oss, vlebtr. laed«, Latrolsum, llsrrsa. ;r^4r^E«»di iAHSMAs k«rl Hs«Ie»»»n«i, lloNiotsnult, xv^r. tSSS, «NxleLIt t» t»l«II««e V^r«: ^spkLlt-l.avk«,KI«vd-r,L<;>l«,6<»pal-l.»ciiv, Vamar-Lacka, 81cv»llre u 8ptrlia«-l-»ok«. ^Ititnckt: Huri«n,te. 10, -lmsllsnsie. 16, r«lvll»u«i»tr.4a, Ksusu - K«Inf«o>»ti'.(8^6tOvrIi»r). 2n ftsriiskvri ckurak ckis papivr- nnck OroxölldavcUuv^so. I^poli^lla«» I»«-n xpnll«. SlLSVLLrvll jtzcksr ^ack sus cien bvctsotsnckstan OIn.8k>1tten äss In- Lvck änslkmljos, empkablsn in rviebhnlfts^r NM». Illlil L 8<»Nn, K- Xenmseltt II. ^«nnnipnemk,»,!^»« HIN. II Uvulsvllv ml 1 NAlISt llv V««I»» doodapsrts ^ouboitea io jeäer ?rai8laFe. U. IIvs«>«v, 20 )lnnivn>itl'it88« 20 (3 4 », "HW kslisn). M» «.riienef» Zolaprozeß und srainösische Zustände. Hofnachrichte». PaniätSklngen. Kttnstgcwcrbeichiile, Ofler- 0»T« Vid» Umzug, Gewerbeschule. Gerichtsverhaudlmigen. Tagcsgeschichle. .Jaust." Muthmaßl. Witterung: llugüustig. Loutttast, 3.April 1898. Politisches. Nichts ist angenehmer für uns Deutsche, als wenn wir von > unseren westlichen Nachbarn überhaupt nicht zu sprechen brauchen, weil die Anlässe, ans denen die Franzosen unsere Aufmerksamkeit I hcrauszufordern pflegen, der Regel nach mit einem antideutschen I chauvinistischen Beiwerk verquickt sind. Zur Zeit ist uns das »Glück einer stillen Beschaulichkeit gegenüber den Vorgänge:', in IFrankreich wieder einmal versagt. Die französische Neigung zu »politischen Exccntrizitäten hat im Zusammenhang mit dem ! nunmehr vom Kassationshof als ungesetzlich erklärten Zola- I Prozeß die schwachen Schranken der nationalen Mäßigung, die der 'zeitweilige Mangel einer Sensationsaffairc aufgerichtet hatte, > nicdergcrissen und läßt allen Leidenschaften die Zügel schießen. Da überdies die Wahlen unmittelbar bevorstchen und aus diesem Grunde jede öffentliche Kundgebung einen ausgeprägten Partei- politischen Zweck verfolgt, so ist an eine Abkühlung der erhitzten Gcmüther vorerst nicht zu denken. Um so mehr erscheint eine Würdigung der augenblicklichen Lage in Frankreich für uns von Interesse. Tic nächste Frage bewegt sich in der Richtung, ob das Urtheil des Kaisationshoss in Sachen Zola die ganze schlammige Fluch der Schmähungen und Verhetzungen Aller gegen Alle noch einmal ausrühren werde. Der rechtliche Grund der Aushebung des schwur- gerichtlichen Erkenntnisses ist die mangelnde Klagebercchtiaimg des Krieasniinisters. Ta das Kriegsgericht gegen den Grasen Esterhazy der beleidigte Theil war, so hätte dieses den Klageantrag stellen müssen. Nach dieser Auffassung dcs Kassativnshofs liegt überhaupt teüic zu Recht erhobene Anklage vor mrd das Urtheil des Schwur gerichts ist dabcr einfach kassirt worden, ohne daß der Prozeß zu erneuerter Verhandlung zurückverwicsen wurde. Wollte die Negier ung das Strafverfahren gegen Zola in gesetzlicher Form erneuern, so wäre das beleidigte Kriegsgericht zur Erhebung einer neuen An klage zu veranlassen, zu deren Einleitung bis zum 18. d. M.. dem Endtermin der Verjährungsfrist, Zeit gegeben ist. lieber die Ab sichten der Negierung in diesem Punkte gehen die Meinungen in der Presse auseinander. Der ..Matin" will wissen, daß die Re gierung den ihr von dem Generalstaatsanmalt ertheiiteu Rath, eher, als die Erregung wieder anzufachen, Zola straflos ausgehen zu lassen, nicht bewlgen werde. „Livcle" ist anderer Ansicht und oezwcffelt, daß die Regierung den Zolaprozeß wieder einleiten lassen wird. Auffällig ist die Zurückhaltung, mit der allgemein die Presse, die gegnerische, wie auch die Zola freundliche, diese Frage und die Verhandlung des Kassationshofs bespricht. „Figaro", das bedeutendste der gegnerischen Blätter, schweigt sich ganz aus. P " General- „Eclair" und „Echo de , -»>. itabs, nehmen dieselbe Haltung ein. ° Das läßt fast darauf schließen daß man allerseits froh sein würde, wenn die ganze Sache im Sande verliefe. Begreiflich wäre ja ein solcher Wunsch. Neben der Wendung im Zolaprozeß ist das markanteste Ereianiß der letzten Tage, das ein recht bedenkliches Lickt auf die herrschettden Zustände wirkt, der von der Kammer gefaßte Beschluß, daß eine wütheirde Brandrede des Sozialisten- iührers Viviaui der Ehre des öffentlichen Anschlags m allen Gemeinden der Republik gewürdigt werden soll. Die Kammer hat damit eine Leistung vollbracht, die ganz im Geiste der ehe maligen Häupter des berüchtigten WohlfahrtsanSschusscs der großen Revolution. Robespicrre und Danton, gehalten ist. Muß schon die bloße Tkatiache, daß die Rede eines sozialen Revolutionärs dem ganzen Lande als eine Art politischen Evangeliums vorzugsweise verkündet wird, als eine die ganze StaatSidce auf den Kopf ynet werden, so setzt vollends der aufreizende Inhalt der Rede dem von der Kammer geübten Verfahren „die Krone der poetischen Unzu- stellende Ungeheuerlich keil bezeichnet alles Maß überschreitende aufrcizeni ßehlichen Bedürfniß gepackt fi! Land ... . ... vor dem Schlüsse des Parla ments sich dem Lande als politischer Tugendwächter in empfehlende Ecinnemng zu bringen. So wurde denn die nachgerade zum Ekel gewordene Panamakomödie noch einmal aus der schmutzigen Tiefe der moralischen Versenkung, in der sie für immer begraben zu sein schien, an das Licht der Tagesordnung hinaufgehaspelt und mit msernalischem Behagen stürzten sich die Radikalen und Sozial demokraten auf die schlotternden Schatten der Relnach. Herz, Arton mid der sonstigen Erzhalunken, als diese wiederum vor den Tugendbolden der Kammer kritische Revue passirtcn und an alte intime Bekanntschaften die Erinnerung wachricfen. Die Sozialisten hatten den Untersuchungsausschuß in eine Art von modernisirtcm tsausschuß umzuaestalten verstanden, in dem sic die mi tte Herrschaft ausubten. So kam es, daß einer der Ihrigen, Herr Viviani, auch die Führung der Debatte im Plenum au sich riß mid eine Rede herunterdonnerte, in der er die Richter in Frankreich als die größten Schurken aller Zeiten hinstellte, an der Regierung lein gutes Haar ließ, das Parlament für einen Höllcn- rmyl erklärte und allen Staatseinrichtungen in Bausch und Bogen den Krieg ansaate. und das Alles, well die Pancunistcn nach Ansicht der Sozialisten nicht hinlänglich mtt glühenden Zangen gezwickt worden sind. . Die Kammer ließ die revolutionären Sturzwellen Bwiant's Whig über sich ergehen und kam je länger, desto mehr zu der stillen Erkenntniß: „Der Mann versteht seine Sache. Io pnneto „Ehrbarkeit" ^natürlich bloS nach außen hin) sind unsere Wähler lammt und sonders kitzelig. Da dürfen wir unS also nicht der Gefahr aussetzen. daß man »ns den Borwurf machen kann, wir wären weniger tugendhaft als die Vertreter der Revolution." DaS Resultat dieser Erwägung war, daß die Kammer mit stattlicher Mehrheit den Beschluß faßte, die Hetzrede Vivlani'S öffentlich anschlciaen zu lassen; mit so rührender Selbstlosigkeit besorge» die französischen „ordnungSpartciltchen" Abgeordneten die Geschäfte der Revolution, wenn «S sich um daS höchste und heiligste Gut BolltikerS handelt, um das er jeder Zeit bereit eine Seele vcrfchretbt: um da» Manvat l verkommenen Auffassung, die der französische Mer mtt dem parlamentarischen Berufe verbind«^ ts^eine^w " Amt lÄ mehr ^.rwirrung, wie sie in dem in, als ein Versicherungsgeschäft aus Gegenseitigkeit zwischen dem Kandidaten und seinen Wahlen,, die dein Meistbietenden ihre Stimmen geben, so kennzeichnete jüngst eine Betrachtung der „Köln. Ztg." über die politische» Zustände und Zeiterscheiiumgcn in Frankreich das benschende System. Daher die unwürdige Ab hängigkeit des Tepiitirtc» von seinen Wähler», des Ministers von den Dcputirtc», daher der Stelleuschacher. die Güustliugswirtlischcist, das Ncberwicgen der Kirchthurmiuteresien über nationale Gesichts punkte. Der Wähler versiebt seinen Aiithcil an der Volks- fouveränetät dahin, daß er sich durch seinen Abgeordneten möglichst viele Vortbeile verschafft. Der Denntirte weiß, daß ihm mit der Gunst der Wähler alle die kleine» Annelimlichtcite» und oft großen geschäftlichen Gewinne entgehe» - von den 9M» Fr. Diäten ganz zu schweigen —. die ihm da-S Amt des Volksvertreters wert!) machen, und der Minister kann die Intcrcsseniäger des Parlaments, die ihn wie Wegelagerer in seinem Vorzimmer anflaner», nicht abweisen, weil sie sich sonst bei der nächsten Gelegenheit an ihm rächen und ihn stürzen würden. So durchsetzt i» steter Wechsel wirkung wie der Sauerteig daS Brot die .ctorruptiv» in Frankreich Regierende wie Regierte. In der Presse werde» diese Zustände kaum je erwähnt. Wozu auch ? Jeder kennt sie, Jeder ist mit schuldig und die Zeitnncchn selbst leben von ihnen. Tie nnheilschweren Folgen dieser allgemeinen Schachervolitik sind wohl lcinm ie zuvor in so krasser Fon» hervorgetrcten wie in dem jetzige» Kammerbeschlnß über die Rede Viviani's Der Ministerpräsident Mc'lmc bat dadurch einen solchen Schlag in's Gesicht erhalten, daß man sich um wundcrn kann, wen» er trotzdem aus ieinen, Platze auszuharren willens scheint. Möglich, daß bei diesem Entschlüsse auf Seiten des persönlich höchst ehrcuwerthen Kavinetschess die wirklich patriotische Erwägung mitspricht, daß sein Rücktritt gerade im jetzigen Augenblick aus den, Konrparativ der allgemeinen Zerfahrciihell ocr Lage einen Superlativ machen würde. Sehr gewichtige Gründe müsse» es sedensalls sein, die eiuen Man» von der persönliche» Ehrenhastigleit des Herrn Mel ine veranlassen können, es ruhig mltanzuskheii. wie an denselben RathhauSthmen, an denen vor wenigen Woche» die Meline'sche Redl zun, Zolaprozeß angeschlagen war, nunmehr die Mord- und Brandrede des L-ozialrevoi»tio»ärs Vivia», prangt und die Staatsbürger zur Revolution ansrust. Ja, nicht genug damit! Auch der frühere Geiieralstaatsanwalt Qucsnah de Beaurepaire, der die Untersuch»»« im Paiiamaprvzcß leitete und bei den Sozialisten bestgehaßter Mann ist. hat als Opfer der sozial- revolutionären Rachsucht bluten müssen, indem die Kammer ei» Tadelsvotn», gegen ihn beschloß, das ihn dem Disziplinargericht überantwortet. Die Regierung hatte in grenzenloser Schwäche und Nachgiebigkeit gegen den wzialrcvolutioncircn Ansturm ihren Beamten feigherzig preisgegebe». Das sind i» der That geradezu tolle Zustände, bei denen nothwendig alle vffentliche Autorität zum Leusel gebt und die allgemeine Revolutwiiiruiig der Geister in immer größere Nähe rückt. Man erinnert sich dabei m,willkürlich an das Bismarck'sche Wort, daß Frankreich die moderne Welt mit der Geiahr einer sozialistischen Invasion bedrohe. Auf der anderen Seite kann es nicht ansbleiben, daß die inncrffaiizvsischc Reaktion gegen die fortschreitende Revolution»»»« sich um einen klerikal-militärischen Mittelpunkt konzcntrut und ans diesem Wege de» nationalen Leidenschaften durch Wicderentsachung des Ehauvinismus neue Nahrung znsührt. Ansätze zu einer solchen Entwickelung sind bereits erkennbar. Für Deutschland als dem zunächst in Mit leidenschaft gezogenen Staate wird das Interesse an dem Kampfe um die Macht, den der Sozialismus in Frankreich mit der staat lichen Gewalt und der bürgerlichen Gesellschaft führt, in demselben Maße aktueller, wie die sranzösnche Ratio» sich außer Stande zeigt, sich eine feste ordnungspartcilichc Disziplin zu geben und fo das Abwärtsgletlen auf der schiefen Ebene der sozialen Revolution aufzuhalten. Fernschrcib- nnd Fernsprech-Verichtc vom 2. April. * Fallersleben. Gestern wurden in Höxter am Grabe des Dichters Hossmann v. Fallersleben Kränze von einer Depu tation der Stadt Fallersleben^ der Schule und den, Gesangverein mrtsbaus des Dich! eine Festfeicr mit Kinderfest statt. niedergclcgt. Heule hat die Stadt das Geburtshaus des Dichters geschmückt. Um 1 Uhr fand eine Bei der Festtafel brachte Landrath ein Hoch aus. erinnerte tschland über Alles" Fe, , , th Berg-Giihor» auf den Kaiser an das Lied des Dichters „Deutschland, Deutschland über Alles" und gedachte des Fürsten Bismarck. Hierauf wurde die Nationalhymne gespielt. Verwandte des Dichters nahmen an der Feier Theil. Der geplante Feslzng unterblieb des ungünstigen Wetters wegen. * Bndapc st. Das Magnatenhaus erledigte das Budget in der General- nnd Spczialdcbatte. Auf Anregung des Grafen Szecheiwi erklärte der Handelsministcr, ein Schutz gegen ameri kanische Prohibitivzölle sei nothwendig. Bon einer Aktion sei aber nur dann ein Erfolg crwartbar, wenn sich alle mitteleuropäischen Staaten bcthciligtcn. Zn diesem Zwecke seien Verhandlungen im Gange und cs sei die .Hoffnung nicht ausgcichlvssen. daß dieselben zu einem guten Ergcbiuß führen würdem "Paris. In den Wandclgängrn der Kammer wurde das st verbreitet, die in der Zvla-Angeleaenbcit in Betracht kommenden Kriegsgerichte sollten unverzüglich cinberufen werden lg Gerücht verbreitet, die in der Zvla"-Angelegenheit in Betracht kommenden Kriegsgerichte sollte» unverzüglich cinberufen werden und gegen Zola Beleidigungsklage erheben, bevor Verjährung eintritt. Püris. In der .Kammer interpellirtcn die Radikalen Ha dert und Chiche wegen dcS Beschlusses des KcissationshofeS in der Zola-Angelegenheit. Im Laufe der äußerst heftigen Debatte er- klärte der Kricgsminister General Billvt, er werde das Kriegs gericht ziisammcnrnfcn, welches beschließen solle, ob Zola gerichtlich zu verfolgen sei. Eine einfache Tagesordnung, welche der Minister präsident Mdlinc accepttrt batte, wurde mit M gegen 174 Stim men angenommen Washi für auswärtige lammluna des .. , der A»e«e»n,»ia der Autonomie Kubas und zu Gunsten der In tervention der Bereinigten Staaten. DaS Komitee stimmte der Resolution im Prinzip zu. Berlin. Der „ReichSanzciger" veröffentlicht amtlich, daß d« Kaiser den Unterstaatssekrctär im Auswärtigen Amt Frhrn. v. Richthosen von der Leitung der Kolonialabtheilung de» Aus wärtigen Amte» entbunden und den bisherigen grokher-oglich mecklenburgischen OberlandcSaerichlswth Dr. v. Buchka mster Beilegung de» EhanckterS aü „MM. Kch. LeqationSrach" »um Direktor der Kolonialabtheilung des Auswärtigen Amtes ernannt hat. Ferner meldet der „Rcichsnnzeiger" die Ernennung des bisherige» Gesandten !» Bukarest Grafen v Lende» zum deutschen Gesandte» am japanischen Hofe. - Reichsgenchtsrath Veie! zu Leipzig erhielt das Ritterkreuz des Ordens der württembergischen Krone. — Obcrsaktvr Grnnenthal hat sein Geständnis; um mehrere Einzelheite» erweitert. Als die Rcichsdrnckerei am l i. Januar ! v. I. um ff Uhr Abends geschlossen war und alles Personal sich ! entsernt hatte, öffnete Grnncnthal den Tresor und entnahm itnn ^ eine größere Menge der überschüssigen ungestempelten Scheine In seiner^ Wolmung will er seliges,ell, habe», daß er nngcsäin 280 Stück Tcnpcnd- und 200 eLtüct Hundertmarkscheine gestohlen hatte, die im Ganzen also ca IffO.OO» Mk. ausmachen würoen ! Diese mußte er nun, »in sie i» Verkehr zu setzen, mit der Hand iiummerireii und stempeln. Bei Beginn seiner Arbeit verunglück Ren viele Stempelungen und Nummer»»,igen, sodaß er die be j treffende» Scheine nicht anS der Hand gehen konnte und sic ver i brennen mußte. Es solle» dann noch etwa für 200.E, Md, brauchbarer scheine übrig geblieben sei», von denen !1.00 Ml ausgesundcn wurden, sodaß, wie auch Herr v. Podbielski im Reichstage erklärte, für IM.000 Mk. von Grnnenthal gefälschte Scheine sich im Verkehr befinden dürsten. Diese werden von der Reichsbank anstandslos aus den Mitteln, die für die Einivsung gemischter Scheine vorhanden sind, eingelöst werden. Berlin. Der Vorstand der denliche» Reichspartei, die Abgeordneten v. Kardorss, Jrhr. n. Stumm nnd Merbach. erhielten aus Vas am l. April nach Friedrichsrnh abgeiandte Glückwunsch- / lclegrainm nachstehende Antwort: ..Ich bitte Sie. der Fraktion j meinen verbindlichsten Dank für Ihre freundlichen Glückwünsche , cniszuiprcche». die i»ich in Erinnerung an unsere langjährige gemeinjame Thätigkeit besonders erfreut haben, v Bismarck." Berti n. Der Schauspieler Ernst Fvrmes ist gestorben. Baden-Baden. König Albert von Sachwn ist heute Vonnittag hier eingetroffen. Die Königin war ihm bis Oos ent- gcgengcwyren. D usieldor f. Im Barrffon-Prozeß bat heute ein Vergleich siattgenmdeii, nachdem Redakteur Otto erklärt hatte, daß er die Absicht einer pcrwnlichcn Beleidigung der Lvna Barrison nicht gehabt habe. Schweidnitz Schlesien Zur Errichtung eines Moltke- Denkmals überwies der Kaiser de», diesigen Komitee 1000 Klgr Bronee von eroberten srauzösischen Geschützen. Benthe» i. Oberschlesicn. Ans der neuen Kohlengrube zu Schorle» streckt jetzt die gejannnte Belegschaft von mehr als !000 Mann, sie fordert eine Abkürzung der Schicht von 12 auf 8 Stunde». Wien. Aus den Kreisen der Rechten verlautet. Graf Thun wolle nach den Osterferien im Parlament behufs Aufhebung der Sprachenverordnungcn eine» Sprachcngeseyentwurs vorlegen. Die Linke werde in die erste Leimig ciiiwilligcn Die Stimmung aus der rechte» Seite sei gedrückt. Die katholische Boltsvartei werde bei der Abstimmung über die Ministeranklcige wegen der lsr, Jalkcnhap» nicht in den Reihen der Mehrheit zu finde» sein. Zürich. In der hiesige» Telephon Eeiitralitation vrach hcuye früh infolge Kurzschlusses Feuer aus. Der Kurzschluß ist wahr schcinlich dadurch entstanden, daß ein infolge Schneeveiastung zer riisener Tramvahndraht ans einen Tclephvndraht siet. Nach em stündiger Arbeit war das Feuer gelöscht. Ter vierte Stock und der Dachstuhl sind ausgebrannt. Säinmtlicke Apparate sind zcr stört worden. Das Gebäude gehörte dem Bunde. Die Einricht ung hatte 500,000 Frcs. gekostet. Paris. I» der Begründung des Urtheils des Kassation» hoses heißt es: Die Militärgerichte sind eine ständige Körperschaft aus demselben Rechtstitel wie die Eivilgerichte. Der Kriegsminiskc, hatte nicht das Recht, sich an die Stelle des Kriegsgerichts zu fetzen, und die Staatsanivaltschaft war nicht beritte», die An qelegenheit bei dem Schwurgericht anhängig zu machen. Die Ver leiung des Nrtheits verlies ruhig. Als Zuhörer waren fast nur Advokaten und Journalisten zugegen. Pisa. Andauernde Regengüsse verursachen ein Anschwellen des Arno nnd seiner Nebenflüsse. Die Eiscnbahnbrücke bei Pontcdera wurde fortgerissen. Die Eisenbahnünie Pisa-Floren; ist dadurch unterbrochen. Catania. In vergangener Nacht ist bei St. Marco, gegen 10 Kilometer von Riposto. der mit Getreide beladene Dampfer „Emil", angeblich aus Kiel, gestrandet. Ta die Versuche zu seiner Flottmachmig mißlangen, ging das Kriegsschiff „Lombardia" zur Hilfeleistung ab. Madrid. Das Torpedoboot-Geschwader ist am Kap Verde eingetrosscn. wo Kohlen eingcnommc» werde» sollen. Tie-Panzer schisse „Äizcaya" und „Almtruickc-Oauendo" sind von Havana aus dem Torpedoboot-Geschwader cntgegeiigefahren. Malta. Der britische Kreuzer „Bonavcnture" ging heute nach China in See. Loi, do n. Die prachtvollen Palais, welche im Schußbereich der New-Aorker Forts liegen, sind iämmtlich mit Dynamitminen unterminirt, uni sofort aeiprengt werden zu können. Die Kriegs- Versicherungen für Schiffe sind enorm gestiegen. Kopenhagen. Der Minister der Landwirthschaff erließ heute ein sofort ui Kraft tretendes Dekret, nach welchem vie Aus fuhr von Rindvieh, Schafen. Ziegen und Schweinen von den dänischen Inseln nach den übrige» Theilen des Landes, sowie nach dem Ausland wieder gestattet ist. Der " L>°2 3 » 3 " seinen Dank sür die vorzügliche Ausführung seiner Befehle bekannt geben lassen. — Der „Rufs. Invalide" tycilt mit: Aus Befehl des Kaisers hat behufs Erfüllung der Bedingungen des mit China getroffenen Abkommens der Kommandeur der Truppen des Amur Militärbezirks General Grodckow am 17. März ein Detachement Landtnippen formirt und ans Wladiwostok versandt, um mil dem russischen Geschwader im Stillen Occan zusnmmcnzutresfcn. Am 2l. März verciniglc sich das Landniigs-Detachciiient mit dem Geschwader i» Pott Arthur unter dem.Kommando des Gcichwader- chefS, Kontrcadmiral Dubassow. — Das „Journal de St. PclerS- bonrg" sagt betreffs dcS russisch-chinesischen UcbcwiiikoiiimciiS, im A„Stande habe man allgemein begriffen, daß diese friedliche Besitz nahme mit der formelle» Zustimmung der chinesische» Rechnung als gesetzmäßige Befriedigung der Bedürfnisse Rußlands crst'lgt ist se gelammte Welt wird auS der Eröffnung vcS bedcnl'amen arttc» im äußersten Men Vvrlhciie ziehen, denn die Kons- irisch« Bahn w»d als Pulsader des Welthandels diene«.