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EMIall und AnMr. Kmtsötatl da König!. Amtshauptmiiimschast Großenhain, des König!. Amtsgericht- and de- StadvathS za Mela. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. ^2 59. Sonnabend, den 18. Mai 1889. 42. Jahkß. scheint m R ie1a wöchentlich dreimal: Dienttag, Donner-tag undGounabend- — Abonnemenspreis vierteljährlich 1 Mark 2b Pfa. — Bestellungen nehmen alle Kaiser!. Postanstalte». Pcfldelen, die Speditionen in Riesa und Strehla (S. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem au-gebreitetcn Leserkreise eine wirksame Veröffentlichung finde», erbitten wir uns tns Montag, resp. Mittwoch oder Freitag, vormittag- 9 llbr. Jnsertivn-prei- die dreigespaltene LorpuSzeile oder deren Raum 10 Pfg- Zwangsver fteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen August Karl Blochwitz ein getragene Grundstück, Feld, Nr. 344 L des Flurbuchs für Nünchritz, Fol'um 13l des Grundbuchs für Nünchritz, früher Grvdeler Antheils, nach dem Flur buche 38.3 -er groß, mit 0,87 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 280 M-, soll im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und ist der 2l. Juui 188», Bormittags LV Uhr als Anmeldetrrmin, ferner der IL Juli L88S, Vormittags LV Uhr als Versteigerungstermin, sowie der 22. Juli 188», Vormittags LV Uhr als Termin zu Verkündung des Vcrtheilungsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lasten den Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmeldetermine anz-melden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnlsses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts emgesehen werden. Riesa, am 7. Mai 1889. Königliches Amtsgericht. Heldner. Th. Die am 30. laufenden Monats fällig werdende Einkommensteuer aus den 1. Termin laufenden Jahres ist mit der Hälfte des Jahre-betrags bis längstens den 21. Mai dieses Jahres bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung an die hiesige Stadtsteuer- einnahme abzuführen. Riesa, am 27. April 1889. Der Stadtrath. Klötzer. Rdl. Ortskrankenkasse Riesa. Sonntag, den 2S. Mai dsS. JahreS, Nachmittag Punkt 2 Uhr findet die 1. ordentliche Generalversammlung für 1889 im Hotel zu« Kronprinz statt Tagesordnung: 1. Vorlegung der Jahresrechnung für 1888 mit den von den Revisoren ge zogenen Erinnerungen, beziehentlich Richtigsprechung der Rechnung. 2. Beschlußfassung über sich nöthig machende Einschränkungen der Ausgaben, um dem Reservefond den gesetzlichen Theil zuführen zu können. 3. Nochmalige Berathung über Abänderung der M 14 und 17 des Statuts, nachdem die Beschlüsse der letzten Generalversammlung in ter jetzigen Form die Genehmigung der König!. Kreishauptmannschaft nicht gefunden haben. 4. Berathung etwa eingehender schriftlicher Anträge. Die Vertreter der Generalversammlung werden hierzu eingeladen und um pünktliches Erscheinen ersucht. Großjährige Cassenmitglieder, welche nicht zur Generalversammlung gehören, haben zwar Zutritt, sind jedoch nicht stimm berechtigt. Riesa, den 16. Mai 1889. Der Casseuvorstand. * Franz Heinrich, Vorsitzender. Holz-AuüionaufRe«dmtzerStaatsforstrevier. In Döriug's Schankwirthschaft auf dem Steudnitz sollen Freitag, de« 7. Juni dss. Js., von Vormittags 10 Uhr an folgende ausbereitete Nutz- und Brennhölzer, als: 3 Stück kief. Stämme von 15 cm Mittenst., 878 - - - von 16—22 - - 11 bis 327 - - - - 23—29 - - s18 m lang, 44 - - - - 30—36 - - > 3 biS 4,« m lang, 15 rm harte Brennscheite, 2332 - kieferne dergl., 3 - harte Brennknüppel, 144 - kieferne dergl.,. 42 - harte Aeste, 1143 - kieferne dergl., 19 kieferne Derbholzlanghaufen, l 50 - Reisiglanghaufen II, u. III. El, / ^bth. 27 u. 4i 476 rm kieferne Stöcke in Abth. 36 und 46 meistbietend gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Auskunft ertheilt die unterzeichnete Revierverwaltung. Königliche Forstrevierverwattung Reudnitz und Königliches Korftrentamt Wurzen, am 13. Mai 1889. Berger. Geißler. 665 - - Klötzer - 13—15 . Oberst., 1478 - - - - 16-22 - 1464 - - - - 23-29 - 408 - - - . 30—36 - in den . «bthlg. 12, 17, 26, 27, 36, 37 U. 46, Tagesgeschichte. Das Hauptinteresse in den Tagesfragen nimmt ssrtgesetzt der Ausstand ter Bergarbeiter in Anspruch. Die im größten Theile dec Auflage in vor. Rr. mit- getheilte Ansprache des Kaisers an die Abordnung der Bergarbeiter verspricht eine günstige Wirkung zu üben. Aus Gelsenkirchen, wo bekanntlich der Arbeiterausstand begann, wird berichtet, daß dort am Donnerstag eine Zusammenkunft von Vertretern der Arbeiter oller Zechen des Kreises stattgefunden habe, in welcher be schlossen worden sei, dem am Sonntag in Bochum zu- sammentretenden Arbeitervertretertag für Rheinland- Westfalen folgenden Antrag vorzulegen: „Zn dem Be streben, dem von Sr. Majestät dem Kaiser in der Audienz ausgesprochenen Wunsche entgegenzukommen in der Hoffnung, daß die von Sr. Maj. zugesagte Prüfung unserer gerechten Forderungen dieselben zur Erfüllung bringen wird, schlagen wir den Belegschaften vor: 1) die Arbeit wieder aufzunehmen, 2) die Deputaten ter Belegschaften vertreten letztere bis zu einer anderweitigen Wahl bei den Verhand lungen mit den Zechenverwaltungen und Behörden be züglich der festzuhaltenden Ansprüche." — Rach der „Rhein.-Westsäl. Ztg." welche die Interessen der Grubenbesitzer vertritt, wird dir Loge in den Kohlen revieren sichtlich besser, wenn auch eine wesentliche ver- Ludnung noch nicht eingetreten ist. Auf vielen Zechen hat sich die anfahrende Arbeiterzahl vermehrt, auf mehreren erheblich. Im Werdener und Mülheimerin Revier wird voll gearbeitet, obgleich in der Mittwochs- Versammlung von Bergarbeitern in Wnden die Fort setzung des Ausstandes und das Bestehen auf die Er füllung sämmtlicher Forderungen beschlossen worden war. Im Dortmunder Revier wird auf den Zechen „Königsborn" und „Wessen" voll gearbeitet, auf anderen wieder theilweise. Der Eindruck der Ansprache deS Kaisers auf die Bergleute ist augenscheinlich ein tiefer. Von Seiten der Zechenverwaltungen ist eine weitere Kundgebung nicht mehr ergangen. Am Donnerstag hat nun auch eine Abordnung dcr Grubenbesitzer, der Abgeordnete Hammacher, der Geheime Commerzienrath Haniel, der Bergrath von Felsen und der Bergaffessor Krabler, beim Kaiser eine Audienz gehabt. In der selben hat sich Se. Majestät folgendermaßen ausge sprochen: Ich habe Ihnen diese Audienz gestattet, weil es selbstverständlich die Sache deS Monarchen ist, daß, wenn seine Unterthanen in Streitigkeiten untereinander dcr Verständigung bedürfen und sie sich dann ver trauensvoll an daS Staatsoberhaupt wenden, dann beide Parteien gehört werden. Ich habe die Arbeiter vorgestern gehört; ich freue mich, heute Sie zu sehen. WaS die Ursache des Streikes betrifft und di« Mittel zur Beseitigung desselben, so erwarte ich die eingehendsten Berichte meiner Behörden. Mir kommt «S hauptsächlich darauf an, in Anbetracht der weitreichenden Schädigung der gesammten Bevölkerung, welche der Sreik zur Folge hat und nachdem ein zweiter Streik in Schlesien, übertrage» aus Westfalen, im AuSbruch begriffen, möglichst bald dem großen westfälischen Streik ein Ende zu machen. Was ich den Arbeitern gesagt, wissen Sie ; ich habe darin meinen Standpunkt in aller Schärfe gekennzeichnet. Die Arbeiter haben mir übrigens einen guten Eindruck gemacht, sie haben sich der Fühlung mit der Socialdemokratie enthalten. Daß die Worte, die ich zu ihnen gesprochen, in den Ar beiterkreisen Westfalens Anklang gefunden haben, ist mir durch Telegramme bezeugt und habe ich mich ge freut, daß die Einmischungsversuche der Socialdemo kratie von ihnen mit Energie abgewiesen worden sind. Die Verhandlungen, die Sie, Herr Hammacher, als Vorsitzender deS Vereins, wie ich gerne höre, mit der Arbeiter-Deputation geführt haben, sind mir durch das Ministerium d«S Innern zugegangen und ich spreche Ihnen meine Anerkennung auS für daS Entgegen kommen, was Sie den Arbeitern gezeigt haben und wodurch eine Grundlage zur Verständigung gewonnen worden ist. Ich «erd« mich freuen, wen» auf dieser Basis sich die Arbeitgeber und Arbeiter vereinigen »erden. Ich möchte von meinem Standpunkte noch eins betonen: Wenn die Herren der Ansicht sind, daß die von wir gehörten Deputaten nicht die maß gebenden Vertret«! der Kreise, die dort streiken, wären, ,o ".acht daS nichts a»S; wenn sie auch nur eine« Theil der Arbeiter hinter sich haben und die Meinung