»7 würdigen räth: ein Grundfatz, den, Gott lob ! zu unfern Zeiten lange kein Oberer jedes Standes mehr billigte. Dem zu Fol ge war er oft und gern unter uns, wie ein Vater unter feinen Kindern; feine Miene War freundlich, fein Ton fanft, und kaum, wenn er zürnen mufste, empfindlich. Mit väterlicher Liebe rügte er die Fehler feiner Zöglinge, nicht öffentlich, nicht bitter, nicht mit Schmähungen, die nicht nur nie Etwas fruchten, fondcm im Ge- gentheil erbittern und allen Muth zurBef- ferung erfticken; fondern auf feiner Stu be, durch liebreiche Vorftcllungen und Bitten; und erft wenn diefe an einem un würdigen Subjekte vcrfchwendet waren, dann Itrafte er öffentlich und ftrenge, und forgte, dafs das räudige Schaaf nicht das ganze Häufllein ge^ährdte. Ich bin ge- ■wdfs, dafs er auf diefe Art manchen Irren den der Tugend und dem Wohle der bür gerlichen Gefellfchaft erhalten oder wieder gegeben hat, und dafs Mancher noch für diefe kluge Mäfsigung feine Afchc fegnet. Und wenn diefes einfichtsvolle Betragen nicht bei Jedem, den die Thomasfchule erzog, diefe wohlthätige Wirkung hatte, fo dürfte man es diefem wohl mit Recht B