11) Görlitz — Königshainer Gebirge — Reichenbach O.-L. Wenige Gegenden der Lausitz sind so reich au ge schichtlichen Erinnerungen, die bis in das Alterthum hinein ragen, wie gerade das Königshainer Gebirge. Alterthums forscher fanden hier von jeher ein ergiebiges Feld für ihre Thätigkeit, und der Sammeleifer der Anthropologen wurde in dieser Gegend schon öfters gut belohnt. Seltene Urnen und Gefiisse, Zierathen von Metall etc. sind hier wiederholt an’s Tageslicht befördert worden und haben zum Theil in dem Museum der anthropologischen Gesellschaft in Görlitz Aufstellung gefunden. Die interessanten Felspartien des Hochsteins, des Scheftelsteins etc. zeigen den Männern der Wissenschaft untrügliche Spuren von unseren heidnischen Vorfahren. Der Fussweg nach Dorf Königshain erfordert 2'/ 2 Stunden und gehen Fussgänger die Heilige Grabstrasse, am Garnison- Lazareth vorüber über die Berlin-Görlitzer Eisenbahn. Nun rechts bis nach wenigen Schritten (vor der Biegung der Görlitz-Ebersbacher Strasse) ein Fussweg links zwischen- Aeckern uns nach Girbigsdorf zur „Grünen Aue“ (einfaches Gasthaus) bringt. Wir überschreiten den weissen Schöps, einen Nebenfluss der Spree, gehen die Dorfstrasse in der Richtung auf Ebersbach zu, biegen aber bald links beim Spritzenhause ab und haben nun einen angenehmen Rasen weg zwischen Wiesen und Feldern, in einiger Entfernung rechts ein Stück begleitet von den Häusern von Rosenfeld. Bald nachdem wir die Königshainer Chaussee wieder erreicht haben, zeigt sich rechts ein aufgegebener Steinbruch, die sogenannten Krähensteine. Hier finden wir im Gerolle wasserhelle Quarzkrystalle 'und auch die selteneren Doppel- Krystalle. Bald ist nun Königshain erreicht. Gasthäuser: Zum Fürstenstein und Hennig’s Gasthaus. Will man den Weg durch das lange Dorf vermeiden, so schlägt man gleich hinter dem Schlosse den an der Biegung der Dorfstrasse einmündenden Weg ein. Dieser führt uns auf angenehmem Rasenwege um das Dorf herum bis zu dem schräg gegenüber der Schule gelegenen Gasthause. Von hier aus ersteigt man am besten die Königshainer Berge, so den besuchtesten, den Hochstein, auf angenehmen Wege in 1 / 3 Stunde.