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sich schon jetzt b> fiere Eilrüge auö seinem Giuudstück herauSrechncn, weit durch Zuzug einiger 20 Beamten familien nach hier die Nachfrage nach Wohnungen steigen wird. Die Anfänge zur Begründung neuer Fabriken waren schon gemacht, noch ehe der Bahnplan endgültig festgesetzt war, und eS ist Grund zu der An nahme vorhanden, daß bald noch weitere neue indu strielle Unternehmungen entstrhen werden. Es sihlt ja in der Umgebung von Pretzsch nicht an Rohstoffen, welche in zweckdienlicher Weis, verwerthet werden kö wen; dazu sind Kohlen in der Nähe und billige Arbeitskräfte zu finden. Nicht zuletzt wird der Landmann Gewinn ziehen, und zwar sowohl der begüterte in der reichen Ebene, wie der wirthschaftlich weniger gut gestellte Londmann auf dürftigem Sandboden; Allen wirst die neue Bahn eine Gabe in den Schooß, die der Erhöh ung des Grund und Bovenwerlhes. Zudem wird auch der Landmann in nähere Beziehung gerückt zum Kauf mannsstande, so daß er des für ihn nachtheiligen Zwischen gliedes, der Händler, in Zukunft enthoben sein wird. Halle o. S., 9. Februar. Der Schneesturm von gestern und heule ist, wie die „Saale-Ztg." berichtet, die Veranlassung zu einer furchtbaren Katastrophe ge worden, die sich heute Vormittag in unmittelbarer Nähe unserer Stadt, zwischen den Stationen Niemberg und Stumsdorf der Eisenbahnlinie Halle-Magdeburg, ereignet hat. Zwecks Freilegung der Geleise von den aufgehäuften Schmemassen war heute Vormittag von hier aus unter Führung eines hiesigen Schacht meisters ein Arbeitrrzug mit etwa 75 Arbeitern nach jener Strecke befördert worden, der aus Betnebsrück- sichten auf dem andern als dem üblichen Geleise fuhr. Jrrthümlich hatte man nun an Ort und Stelle die Insassen nach der verkehrten Seite aussteigen lassen und kaum hatten die Leute den Zug verlassen, als der fahrplanmäßig 10 Uhr 50 Mis., heute aber, der Verkehrsstockung halber, wesentlich später abgehende Peisonenzug nach Magdeburg h-rarkam und mitten in den Menjchenknäuel hineinfuhr, hier ein furchtbares Blut bad anrichtend. Mittelst des sofort hierher zurückgesührten Zuges wurden gegen Uhr 8 Todte und ebenso viel Schwerverletzte hierher gebracht. Bon Letzteren dürften noch verschiedene dem entsetzlichen Vorgänge zum Opfer fallen. Außerdem wurde noch eine größere Anzahl mehr oder weniger verletzt. Der Zug mit den Verunglücken wurde bis in di« Nähe der Delitzscher Brücke geführt, von wo dieselben nach den in der Nähe befindlichen könizl. Kliniken in reqninrten Körben ge schasst wurden. Die Leute waren zumeist heute früh erst hier angeworben; es sind zum Theil Halle'sche, zum Theil fremde, u. A. polnische Arbeiter. Alsbald nach Bekanntwcrden des Unglückes sammelten sich auf dem Bahnhofe Angehörige der betheiligten Arbeiter, besorgt nach dem Schicksal der Ihrigen fragend. Der Schauplatz des Unglücks soll, wie sich vorstellen läßt, ein grauenerregender gewesen sein. Die Hauptschuld an dem Unglück dürfte den mit Führung der Arbeiter truppe von dem Unternehmer, Schachtmeister Fallnich, beauftragt gewesene Aufseher treffen, da derselbe das Aussteizen auf der falschen Seite veranlaßt hat. Der Betreffende ist selbst tvdt auf dem Platze geblieben. Unmittelbar nach iÄngang der Unglückskunde hatte sich der königliche Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Jnsp kior Nitschmann von hier nach dem Unglücksorte begeben. Vermischtes. Berlin. Die Berliner Postdiebe, welche Anfangs November Werthe in bedeutender Höhe entwendeten, standen am Freitag vor Gericht. Schröder wurde zu 4 Jahr Gefängniß, Brunn zu 7 Jahr Zuchthaus ver- urtheilt. Gegen die Hehler wurde auf 4 Monat bezw. 1 Jahr Gefängniß erkannt. Ueber den amMittwoch stattgefundenen Empfang der kürzlich in Berlin erschienenen außer ordentlichen marokkanischen Gesandtschaft durch Kaiser Wilh-lm wird Folgendes mitgetheilt: Es war ein glanzvolles Schauspiel. Es galt, den Afrikanern auf diese W.ise die Machtstellung des Reiches vor Augen zu führe». Den 4spännigen Galawagen der Gesandt- schaftsmitglieder voran ritt ein Zug Gardeulanen, 2 andere Züge begleiteten dieselben rechts und links. Im Weißen Saale des Schlosses war ein Kaiserthron er richtet, zu dessen Linken der Bundesrath und die preu ßischen Minister Aufstellung genommen hatten; rechts vom Throne stand die Generalität mit dem Grafen Moltks an der Spitze, um den Thron herum im Halb! eise waren die Hofstaaten ausgestellt. Der Saal war tageshell e, leuchtet. In der Diplomatenloge er schien die Kaiserin mit ihren beiden ältesten Söhnen und verschiedenen fürstlichen Damen. An der Schmal wand deS SaaleS war eine Schwadron Garde-tm-CorpS ausgestellt. Um 12 Uhr erschien der Kaiser in der Uniform deS genannten Regimentes mit den Prinzen, unterhielt sich mit mehreren anwesenden Herren und nahm dann auf dem Throne Platz. Umgeben vou Hofpagen in Gala und geleitet vom Oberzeremonien meister nahte sich langsamen Schritte« der ganz in weiße Gewänder gehüllte Abgesandte deS SultanS und wurde vom Grafen Herbert BrSmarck dem Kaiser vorgestellt und verlas soeann die arabische An sprache, die vom begleitenden Dolmetscher ins Fran zösische üb tl.tzl wurde. In kurzen Worbn hieß der Kaiser daraus den Gesandten willkommen. Damit war die Zeremonie beendet und rs sollte der Empfang bei der Kaiserin, worauf die Gesandtschaft in ihr Hotel zu-ückkehrte. Die dargebrachten Geschenke des Sultans von Marokko für den Kaiser bestehen in 8 Pferden mit sammlnen und gestickten Pferdedecken nebst Halftern, in 2 "ich gestickten Sätteln und Kopfstücken, 2 außer- 0lbe° ilich kostbaren Gewehren, 2 anderen Gewehren, in 3 runden sammtnen Tischdick.n mit Goldstickerei, in 6 Sof. kiffen mit Goldstick-rei urd 6 Teppiche». Die Kaiserin erhült 5 marokkanische Kleider, zu denen je drei verschiedene seidene Stoffe gehören, 5 andere seidene Kleiderstoffe, 5 seidene Damen,,Uit.l mit Goldstickerei, 10 Paar goldgestickte Dam.nschuhe. Fü> den Kron prinzen hat der Sultan 2 Pferde mit goldgestickten Pferdedecken und Kopfzeug g-sankt, einen mit Gold eingelegt.» Säb-l mit Wehrgehänge, mit dem Wunsche, daß, wenn der Kronprinz erwachsen, er diese Waffe siegreich fuhren möge, sodann noch eine Tischdecke mit Goldstick rei. Steu^sie Nachrichten und Telegramm-'. Berlin, 10. Februar. Das königl. Eisenbahn- Bclriebsamt Berlin (Dlr.ctionsbezirk Erfurt, Anhalter Bahnhof) macht bekannt: Der Verkehr zwischen Gotha und Lemefelde ist we.M Schneeveirvehunzen gänzlich eingestellt. Die Dauer der Sperrung ist unbestimmt. Koblenz, 10. Februar. Das Eisenbahn - Be- tucbsamt Koblenz-Alte, buch macht bekannt: Unsere Sr-ecken Köln-Bonn, Bonn-Euskirchen und Kottenheim- Mayen sind seit gestern (Sonnabend) Abend durch Schneeve wehungen gänzlich gesperrt. Die voraussicht liche Dauer der Sperrung kann noch nicht angegeben werden. München, 10. Februar. Nach den hier vorliegen den Meldungen bare n die Schneestürme im ganzen Lande fort und haben überall zahlreiche Verkehrsstör ungen zur Folge gehabt. An vielen Orten sind die Eisenbahnzü.,e im Schnee stecken geblieben. Zwischen Türkheim und Buchlos ist ein Güterzug entgleist. Auf den S cundärbahnen im Fichtelgebirge ist der Verkehr gänzlich eingestellt. München, 10. Feb.uar. Zur Feier ds 100. Geburtstages Gabelsbergers, des Gfindels des nach ihm benannten Sylt.ms der Stenographie, fand gestern Abend hier eine sehr zahlreich besuchte Festversamm lung statt, an welcher neben den Mitgliedern des Central- Stenographen-Vereins, eine Tochter Gabelsbergers und viele Ehrengäste und D putationen vo» Vereinen Theil nahmen. Von auswärts gingen eine große Anzahl von Begrüßungstelegrammen ein. Heute Vo.mittag ver einigten sich die Verehrer Gabelsbergers an seinem Grabe zu einer feierlichen Kundgebung, bei welcher der OberlandcsgerichtSiaih Allfeld die Festrede hielt und die Verdienste des Verstorbenen schilderte. Am Grabe wurden zahlreiche Kränze niedergelegt. Rom, 10. Februar. Der Kardinal Pitra ist ge storben. Für die vielen Beweise freundlicher Erinnerung zu unserem silbernen Ehejubiläum sagen allen Freunden, Bekannten und Verwandten herzlichen Dank. M. Os. Helm und Frau. EliiHerrtiipclzkragcnvcrloren. Gegen Belohnung abzugeben in der Exp. d. Bl. Suche ein jung ordcntl. 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