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siadt zum Segen gereichen, denn sie füh«n ihn mit anderen Seinesgleichen zusammen, viele sind auch »nheirothet, und zwar fast durchgängig mit stummen Frauen. Ein solches Ehepaar, vaS in dem genannten Male verkehrt, hat ein Söhnlein, daS hören und sprechen kann. Die Meinung, daß der Taubstumme ein verbitterter, heimtückischer Mensch sei, schwindet bei dem ersten Blick, den man auf dieses völklein wirft, daS, vom Verkehr mit der übrigen menschliche» Gesellschaft ausgeschlossen, desto fester uuter sich zu sammenhält. Sie lassen Niemanden gern an ihren Tisch, der nicht zu ihnen gehört, aber unter sich leben sie „freudvoll und leidvoll" wie andere Menschen. Vermischte-. Eine entsetzliche S1 rafe für den frevelhaften Leichtsinn im Umgehen mit schnell Feuer fangender Flüssigkeit hat wieder ein junges Dienstmädchen er litten. Die bei dem Kaufmann E. in der Belle- alliarcestroße in Berlin bedienstete 18 Jahre alte Anna Herwig hatte eine Gans abzusengen. Zu diesem Zweck hatte das Mädchen aus einer großen Flasche Spiritus auf eine Untertaffe gegossen, sodann dicht daneben die nicht geschloffene Flasche hingeflellt und den Spiritus entzündet. Beim Absenzen der Gans loderte die Flamme hoch empor und schlug, vom Luftzug getrieben, in die offene Flasche. Sofort explodirte der vom Feuer ergriffene Inhalt derselben unter lautem Knall und eine Flammengarbe schoß in das Gesicht des Mädchens, welches mit lautem Aufschrei zusammenbrach. Von hwzugeeilten Personen wurde der Unglücklichen, welche laut jammerte, daß sie erblindet s>i, Hilfe zu leisten versucht und der umhergeschleuderte brennende Spiritus abgelöscht, ehe er anderweit g'ößcren Schaden ange richtet. Ein hinzugcholter Arzt konstatirte, daß leider die Sehkraft des rechten Auges dem armen Mädchen gänzlich zerstört sei, während das linke Auge weniger gelitten habe. Dem Afrikareisenden Nachtigal stellte sich einst ein junger Mann vor, der angab, der Sohn eines angesehenen Kaufmanns zu sein. Er bat inständig, ihm doch einen Wüstenritt auf einem Kamcele zu be schreiben, den er sich so ungemein poetisch vorstelle. Nachtigal entwarf ihm nun folgendes Bild davon: „Nehmen Sie gefälligst einen Drehschemel aus dem Komptoir Ihres Vaters, drehen Sie den Sitz so hoch wie möglich, setzen Sie denselben auf einen Leiterwagen ohne Federn und sich selbst auf den Schemel; dann fahren Sie auf diese Weise im Monat Juli ober August bei glühender Mittagshitze, nachdem Sie 24 Stunden vorher gehungert und gedurstet, über ein um gepflügtes Kartoffelfeld, so werden Sie einen ziemlich genauen Begriff von dem erlangt haben, was Sie wünschen." Mit einer knappen Verbeugung entfernte sich bestürzt der junge Mann. Der „Diomantenherzog" baufällig. Im Jahre 1873 starb der ehemalige Herzog Karl von Braunschweig, nachdem er bekanntlich die Stadt Genf zur Erbin eingesetzt hatte. Er hinterließ ihr 22 000000 Fr., bestimmte jedoch, daß man ihm ein Mausoleum nach dem Stile der Fürstenfamilie Scaliger in Verona errichte. Die ersten Künstler führten die Arbeit aus. Das monumentale Denkmal, aus feinem karrarischen Marmor in Pyramidensorm, wurde auf der Places des Alp<s ausgestellt und mit einer ge schmackvollen Anlage umgeben. In der Pyramide war», in drei Stockwerken kunstvolle Statuen der Kaiser, Könige und Fürsten aus der Welfenfamilie, zu welcher der Herzog Karl zählte, eingereiht. Das Garze kostete bei drei Millionen Fr. (1879) Als das Erbe durch andere wichtige Bauten ^Universität, Bibliothek, Museum, Theater u. s. w.) aufgezehrt war, begann auch der Zerfall des Denkmals. Schon zwei Jahre darauf mußten die Stockwerke mit Ketten zu- sammcngehalten werden. Zwischen die Fugen und in ! die Zwischenräume dringt nämlich Wasser, das im strengen Winter gefriert und die schwachen Marmor gebilde dann auscinanderreißt; man mußte nach einander zw-i Stockwerke entfernen und 1884 bis 1886 sah inan fast immer ein starkes Gerüst um den „Zucker stock" herum, wie das Volk das Werk heißt. Architcct Camuzat bewies schon 1883, daß das Monument nur dadurch erhalten werden könne, wenn die Marmor pyramide durch eine geeignetere Steinart ersetzt würde, und Viollier erklärte im Herbst, daß das Kunstwerk in kurzer Zeit zusammenfalle, wenn man dem Anträge Camuzats nickt nachkomme. Der Stadtrath wurde daher von der städtischen Verwaltung um einen Kredit von 40000 Fr. ersucht, um die Arbeit in diesem Winter vorzunehmen. Neueste Nachrichten und Telegramm?. München, 11. November. Wie die „Allgemeine Zeitung" vernimmt, werde die Staatsregierung die Er klärung der CentrumSpartei bezüglich des VerfaffungS- eideS vorläufig nicht beantworten und gegen Vorbehalte bei der Vereidigung neuer Abgeordneter ihr Beto ein legen; dagegen sei eS sehr schwierig, gegen die schon eingeschworenen Abgeordneten vorzugehen. Eine willkür liche Behandlung des Staatsbudgets würde die Eentrums- fiaction lediglich dem Unwillen des Volkes auSsttzen, wie d^ö bereits die letzten Landtagewahlen bewiesen. Kobürg, 10. November. Großfürst AlexiS tritt heute Abend 9'/, Uhr die Rück-eise nach Rußland an. Wien, 10. November. Der Fürstbischof von Breslau, Dr. Kopp, stattete gestern dem deutschen Bot schafter, Prinzen Reuß, einen Besuch ab und empfing später dessen Gegenbesuch. Rom, 11. November. Im Laufe des Nachmit tags legten 40 Anarchisten auf dem Friedhose an der Aschenurne ihres Genossen Vili Kränze nieder. Wegen einer dabei gehaltenen umstürzlerischen Rede cntftrnte die Polizei von einem der Kränze das rolhe, eine Viti Verherrlichende Inschrift tragende Band. Da die De monstranten hiergegen Widerstand leisteten, so wurden nach erfolgter Aufforderung zur Entfernung 17 Ver haftungen voegenornmen. Bern, 11. NovtMbsr. Bei der gestern in Genf stattgetzabien Slaaisraihewahl sind die Radikalen unterlegen und ist deren Führer Gavaid nicht wieder gewählt worden. Es wurden 5 Konservative und 2 Radikale gewählt. Belgrad, 10 November. Der frühere Minister präsident Nicola Chnslic ist pensionirt worden. — Bei der heutigen Ankunft des Königs Milans wird kein offizieller Empfang stattfinden. In der Skupschtina wird Popovic beantragen, zur Ausbreitung des ortho doxen Glaubens jährlich 100 000 Franks auszuwerfen. Belgrad, 11. November. Köniz Milan ist gestern Abend hier eingelroffen und auf dem Bahn hofe vom König Al xanber und den Ministern empfangen worden. Ter König Alexander eilte auf seinen Vater zu und beide küßten sich herzlichst. Im königl. Empfanzssalon hielt:» sodann Kö ig Tl.xrnder und König Milan Cercle ab, wobei letztere besonders den türkischen G.sandten Zia Biy auszeichnete. Paris, 1t. November. Das „Journal osficiel^ Veröffentlicht die Ernennung Barluy's zum Marine- minrster; daS Ministerium wird demzufolge morgen vollständig vor der Kammer erscheinen. Eisenbahn - Aahrpuui vorn l. Octoöcr 1889. Bbsabrr von Riesa in der Richtung nach: Dresden Von». 0,53 9,24-s- 9,58* iu.3c> (über Rödcrau, ab dort auch lV.Classe^, Nachm. l,I5 3,4 3,8 (über Rödcrau) 4,584 6,54 7,3a- 9,6411,29*. Leipzig Nachts t2,58, st üb b.lo* (zu diesem Z chncll- zugc werden in Riesa Rückfahrkarten nach Leipzig zu den gewöhnlichen Preisen verau-gabi) 7.344 9,3u* 9,35 Nachm. 12,514 3,49 7,204 8.16* Ebeinnitz Bonn. 4.50-f 8,4U I!.45, Nachm. 3,48 7,58* 9,4!4. Nossen Borin. 7,74, Nachm. 1.15 6,24 9,4ä(nur bis Lommatzsch). Elsterwerda und Berlin Perm. 6,584, Nachm. 12,15 (führt bis Elsterwerda nur III. Wagenclasjc) 1,35 9,404 (nur bis lrlsterwerdc) Röderau und Berlin Borm. 4,12 9,27* 10,35 (nur bis NöSeraa), Nachnr. 3,8 6,45 8,2» (ab Röderau Couricrzng) Abfahrt von «öderau in der Richtung nach: Dresden Nachts 12,3* Vcrw.i i.4-j-. Nachm. 3,19 7,47* l l.O-st Berlin Vorm. 4,404 9,44*, 'Nachnr. s,27 7,4-s- 8,32*. Riesa und Chemnitz Vorn,. 12,7 (nur bi« Riesa) 4,3k 9,55 (nur bw Riesa) >1,8, Nach«. 3,3l 7,49* 8,44. Ankunft in Riesa von: Dresden Nachts >2,53 ,-,.s* 7,30-f- 9,l9 9,29* 11,27 Nachm. 12,47-s- 3,44 7,16-1 8,15* 9,35s. Leipzig Vorm. 6,49 9,201- 9,57», Nachm. l,I» 3,3 4,524 ",29* 9,11 11.28*. TLemnitz Borin. 6,384 9,2«* 10,30, Nachm. 2,55 8,« 11,451-. «offen Borm. v,43-s-, Nachm. 12,31 8,13-st N,t4 (nur von Lommatzsch). Elsterwerda und Berlin Borm. 6,36-s- (nur von Elster werda) >1.33, Nachm. 3,l> 5,584-. Röderau und Berlin Nachts 12,19 4,46 (nur von Röderau) 19,7 (nur von Rödcrau) tl,29, Nachm. 3,49 7,56* 8,53 (nur von Rödcrau). Ankunft in Röderau von: Dresden Vorm. 4,25s 9,49*. Nachm. 3,21 8,58s 8,28*. Berlin Borm. 11,04-, Nachm. 3,!5 7,43* 19,56s 11,59*. ?>iesa und Chemnitz »orm 4,24 (nur von Riesa) 9,35* 10,44, Nachm. 3,16 6,57 (nur von Riesa) 8,29. Die mit Stern (*) bezeichneten Züge sind Schnell, bezw Courier- oder Erprehzuge, du mit Kreuz (s) bezeichneten Züge führen die lV. Wagenclaste. An Sonn- und sächsischen Festtagen kommt die IV. Wagenclassc der sämmtlichen Zügen in Wegfall, Ein Pferdeknecht, auch verhcirathet, guter Pfcrdewärter und erfahren mit schwerem und leichtem Fuhrwerk, welcher sich durch gute Zeugnisse auswcist, findet für 1. Januar 1890 dauernde Stellung. Näheres Exped. d. Bl. Ein Winterüber;icher, wie neu, für das Alter v. 16- 17J. pass,zu v-rk.Kastanirnstr.k, i Tr. Ein fettes MG" Schwein EMU steht zu verkaufen in Canit) Nr. 4. Wsissss kmsvklsgepspier — nut >Vnn8vk in delikdiA« Normale Av- selinittvn — oinpüsUlt dlUiASv tUv Luellüruvkvre! Ä. m. Für Brauer! Empfehle und versende unter Garantie für besten E folg meine MI" Klär-Essenz, "WU bei trübem Bier binnen 24 Stunden glanzfein wirkend; die Anwendung ist gestattet * Martin Millcder in Coburg. In einer Nacht wird das Wunder vollbracht! * Alle Unreinigkeiten der Haut als: Flechten, Sommersprossen, Ausschläge jeglicher Arr, übelriechenden Schweiß, beseitigt sofort die (1 Stück 50 Pfg.) von I^eonliarät L Krüxvr, viesäon. In Riesa zu haben bei Ottomar Bartsch. »SIMM. Eigene Fabrikation. 'MU Großartiges Lager in: Glacö und gefütterten Glaeö-Haudschnhcn, Wild- und Waschlcder-Hattdschnheu, Pclz- Handschnae», Buckskin, Kammgarn- und gefütterten Leiden-Handschuhe». Engl. Rii-g Woods, beste Qualität, für Herren, Damen und Kinder. "HW * Ttto Heinemann, Wettinerstrabe 18. Bruch-Heittulg. Wir wurden durch unschädliche Mittel ohne Berufsstvnmg von Leisten- re. 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