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» Burgos odrc S Villa za sehen, wie höflich und be scheiden die zerlumpten Knaben und Mädchen warten, bi« die Mutter ihren Löffel in die Schüssel mit dem gemeinsamen Bohnrngericht getaucht hat, ehe sie selbst zu essen anfangen. DaS Lächeln der Mutter zu diesem Akt« der Höflichkeit, wobei ihre prächtigen Zähne zwischen den kirschrothen Lippen schimmern, dec Kuß, den sie dem schmutzigen Pedro giebt, weil er seine Bohnen ordentlich gegessen hat, und der rührende Blick, den sie dem braungelockten Kleinen mit dem Murillo- köpfchen auf ihrem Arme zuwirft, — Alle« das ist ein reizender Anblick. In der That, sie sind gute, treue, sanfte Mütter, diese Spanierinnen, sie geben ihren Kindern daS Gold deS menschlichen Herzen« in unverfälschter Gestalt. (Dr. I) Der hohe Schornstein zu Halsbrücke. Dampfschornsteine, welche in industriereichen Gegen den 30 bi« 50 m hoch zu Hunderten errichtet werden, bieten für die Gesammtheit nur noch geringe« Jntereffe. Besonders kunstreiche z. B. sehr schlanke Ausführung, Errichtung an besonderen Stellen, wie augenblicklich in nächster Nähe deS Kölner Doms, Niederlegung derselben nach Beendigung des Zweckes, für welchen sie errichtet, wie kürzlich bei den 2 schlanken Schorn steinen von Bäßler u. Bomnitz in Neustadt-Leipzig oder in diesen Tagen in Dresden der Fall gewesen ist, bieten Veranlassung zu besonderen Erwähnungen, die technische Literatur aber registrirt derartige Bauleistungen kaum noch. Größere Aufmerksamkeit aber wendet man jetzt auch in Fachkreisen einem Schornsteine zu, der nahe den fiskalischen Hüttenwerken von Halsbrücke bei Frei berg aufgeführt wird, zahlreiche Bewohner Freibergs und viele Fremde besuchen die Baustellen, denn der dort jetzt fast fertig gestellte Schornstein ist der höchste der Welt und übertrifft einen bisher als solchen be trachteten, in England auSgeführten noch um ca. 6 in an Höhe. Bereits in den 60er Jahren hatte man für die bekanntlich gleichfalls fiskalischen Mulden-Hütten bei Freiberg auf benachbarter Anhöhe eine» hohen Schorn stein aufgeführt, um die Abzugsgase der Hütten, welche schwefelige und arfenige Säure enthalten, in höhere Luftschichten zu führen und durch Bermengung mit der Luft vor Herabdrücken zur Erde für die Bodengewächse unschädlich zu machen. Da man einen Erfolg von dieser Anlage bemerkt hat, die Halsbrückener Hütten aber ebenfalls im tief eingeschnittenen Muldenthal ge legen sind, so sollen die Hüttengase aus den Blei kammern in einem gegen 800 in langen, die Mulde überbrückenden und am Berg ansteigenden Canal der hohen Esse zugeführt werden, welche nach 12monatiger Arbeit für ca. 120,000 Mk. jetzt zur Vollendung gelangt ist und auf 3 m hohem Grundmauerweik eine Höhe von 140 irr erhalten hat, so daß die Gase später etwa 160 rn höher in die Luft ausstiömen werden als jetzt aus dem nur 26,5 in hohen Schornstein. Zum Vergleich der angegebenen Höhe sei darauf hingewiesen, daß nächst dem Eiffelthurm in Pans, der bekanntlich sich 300 rn hoch erhebt, das Washington- Monument in Washington 175 rn, der Mole Antonelliana in Turin 164 in, die Thürme des Kölner Doms 159 rn, der des Straßburger Münsters 142 in Höhe besitzen, indeß die beiden höchsten massiven Brücken bauten unsere Göltzsch- und Elsterthalbrücke bis zu 74 in beziehentlich 69 m Uber Thalsohle sich erheben. Der Schornstein ist im Fundament viereckig mit 12 in Seitenlänge, der 9 in hohe Sockel läuft zu einer Zeitigen Platte an, auf welcher sich der runde 131 in hohe Schlot aussetzt und sich nach oben zu 3 in Stärk« mit 2 5 in lichter O ffaung verjüngt. Zu diesem stattlichen Bauwerk sind 1*/« Millionen Ziegel erforderlich gewesen und ca. 7000 KZ-. Eisen für innere und äußere Steigeisen verwendet worden. Eine Locomobile bediente die Einrichtung für eleltrische Beleuchtung, sowie einen Aufzug für Materialien und für die 6 Maurer, sobald die Höhe das Aufsteigen beschwerlich machte; etwas Mühe machte der Aufzug des gußeisernen, ca. 1600 kx. schweren Kranzes. Den Bau leitete die Bauverwaltung der Hals- brtckner Hütte, Herr Hüttenbaumcister Hüppner, die Ausführung war dem salS Specialist für Schornstein bauten bewährten und bekannten Ingenieur Heinicke in Ehemnitz übertragen und ist der Bau rasch und ohne größeren Unfall vollendet worden, nur ein herabfallen der Hammer traf den Bauführer auf den Kopf und verletzte denselben dabei nicht unerheblich. Dir Vollendung deS ZuleitungSkanaleS, welcher zum Theil auS Holzgerüst mit Bleiplattenwandungen, zu« Theil au» Mauerwerk besteht und etwa noch 100000 Mk. Aufwand verursachen wird, fleht in knyzer Zeit bevor, so daß die Umgebung der Hütten ¬ werke hoffentlich im künftigen Jahre bereits weniger von den giftigen Niederschläge» zu leide» habe» »rrd und die neuerdings wieder gesteigerte Verhüttung der sächsischen Bergbauprodukte ohne Gewährung der ziemlich ständig gewordenen Entschädigung für Hütten rauch erfolgen kann. (Lpz. Tbl.) BeruUschteS. verurtheilt« LotterielooShändler. Daß daS unaufgeforderte Zuschicken von auswärtigen Lotterie loosen immerhin mit Gefahren verbünde» ist, haben vier theilS in Braunschweig, theilS in Bremerhaven wohnhafte Loosehöndler erfahren müssen, gegen welche vor wenigen Tagen vor der zweiten Strafkammer de« Berliner Landgerichts I verhandelt wurde. Lin Ber liner Einwohner erhielt innerhalb weniger Tage nicht weniger als vier Angebote, denen je «in Biertel- OriginalloS der Braunschweiger oder Hamburger Lotterie beigefügt war. Der Adressat war wenig er baut von diesen Zusendungen und anstatt die Loose, wie ihm zugemuthet wurde, wieder zurückzuschicken, unterbreitete er dieselben sammt den Begleitschreiben dem StaatSanwalte, worauf gegen die Absender An klage erhoben wurde. Der Gerichtshof belegte die An geklagten je nach ihren Vorstrafen wegen desselben Vergehen« mit Geldstrafen von 30, 80, 80 und 100 Mark. Auch wurde auf Beschlagnahme der Loose erkannt. Eine schreckliche Unterbrechung erfuhr kürz lich in Berlin eine Familienfeier, deren Mittelpunkt ein bekannter Juwelier war. Der Jubilar, ein Herr H., beabsichtigte eine angegossene Flasche Wein wieder zu verschließen, indem er den Korken mit der Fläche der rechten Hand in den Hals der Flasche hineinzu treiben suchte. Dabei zerbrach diese und in die mit aller Kraft gegenschlagend« Hand fuhr die zertrümmerte Flasche, mitten hinein in die Pulsadern und diese gänzlich durchschneidend. Der hervor quellende Blut strom war durch nichts zu stillen und das Entsetzen der kurz zuvor noch so fröhlichen Gesellschaft war kein geringes, als sie bemerken mußte, wie Herr H. von Minute zu Minute schwächer ward, und wie ihm schließlich die Sinne schwanden, so daß er in eine tiefe Ohnmacht verfiel. Da das Unglück in bereits vorge rückter Stunde geschehen, war schwierig, einen Arzt sobald herbeizuschafsen und selbst als dieser endlich eintraf, Verging auch dann eine geraume Zeit, ehe es gelang, das Blut gänzlich zu stillen. Der Zustand des ohnehin nicht allzu kräftig konstituirten Herrn ist ein höchst besorgnißerregender. In Rakau, Kreis Leobschütz, ist ein gräßliches Verbrechen verübt worden. Der Hauptlehrer Steuer hat seine Frau, von welcher er seit 3 Jahren getrennt lebte, ermordet. Vor 3 Wochen hatten sich die Ehe leute auszesöhnt, und Frau Steuer therlte seit dies.r Z it wieder die Wohnung ihres Mannes. Als dieser am Montag früh nicht zur Schule kam und auch auf wiederholtes Klopfen an seiner Thür keine Antwort erfolgte, schöpfte man Verdacht, daß sich etwas Außer ordentliches ereignet haben müsse. Im Beisein des Gemeindevorstehers wurde deshalb gegen Mittag die Thürc zur Steucr'schcn Wohnung mit Gewalt geöffnet. Ein in der Küche befindliches Gefäß mit Blut ließ das Schlimmste befürchten, und in der Schlafstube fanv man denn auch, mit Betten und Kleidern bedeckt, die Leiche der Frau Steuer In der Schläfengegend zeigte sich eine klaffende Stichwunde, der Mund war verstopft, der Hals zugeschnürt und die Halsschlagader durchschnitten. In einem vorgefundenen Briefe bezeichnet sich Steuer selbst als den Mörder; man werde ihn in Berlin todt vorfinden. Seine mit Blut bedeckten Kleider hat er ausgezogen und reine Wäsche und einen neuen Anzug angelegt. Steuer wird sonst als brav geschildert, und seine Vorgesetzte Behörde schätzte ihn wegen seiner Tüchtigkeit. Er muß die Mordthat in einem Zustande geistiger Umnachtung auszeführt haben, was bei seinem in der letzten Zeit völlig veränderten und verstörten Wesen wohl auch anzunehmen ist. Unfall in einer Gießerei. Die Fabrik der Clayton Gießerei-Gesellschaft in der unmittelbaren Nähe von Manchester war am 28 October Nachmittags der Schauplatz eines schrecklichen Unfälle». Etwa 40—50 Arbeiter waren in der Gießerei mit dem Gusse von 15 Tonnen geschmolzenen Metalls beschäftigt. Die Form war kaum gefüllt, als sie mit lautem Getöse zersprang. DaS Metall wurde nach allen Richtungen hin verspritzt und traf mehrere der Arbeiter. Einer der selben sprang oder fiel in die 20 Fuß unter ihm be findliche glühende Masse und fand sofort seinen Tod. Mehrer« der neben ihm stehenden Arbeiter e,litten ernste Brandwunden. Da« Dach de« Gebäudes fing Feuer. ES gelang den «»verletzten Arbeiter», die schwer Be schädigten, etwa 15 an der Zahl, auS dem Gebäude zu entfernen und nach dem HoSpital zu befördern. DaS Feuer wurde gelöscht, aber da» Dach ist völlig zerstört. Unter den verletzten find Einige, an deren Aufkommen gezweifelt wird. Verschiedene Theile Spanien« sind in de» letzten Tagen von schweren Heimsuchungen betroffeu worden. In dem Städtchen Perello im Bezirk To-.tos, hat ein furchtbarer Wirbelsturm großen Schaden an gerichtet. Di« Gemüsegärten um Tortosa sind vom Hagel gänzlich vernichtet worden. Auf der Eisenbahn linie von Lordova nach Malaga drohten die Tunnel an mehreren Stellen einzustürzen. In der Provinz Arragonien sind in Folge heftiger Regengüsse Ueber- schwemmunge» eingetreten. Der Ebro ist drei Meter über seinen gewöhnlichen Wasserstand gestiegen. Ueber Schmuggelhandel mit Schwarzvieh an der schlesisch-galizischen Grenze entnehme» wir der ,,K. Z." folgende Mittheilungen: Die Schmuggler sind militärisch geordnet, die Lrenzzollbeamten und Grenzgendannen werden ständig beobachtet, und sämmtliche Höhenpunkte sind durch Posten besetzt, welche zum Theil mit farbigen Laternen versehen sind, um Zeichen geben zu können. Ist der Stand der Grenzposten ermittelt und die Grenze auf eine gewiss« Strecke frei gefunden, so wird der Uebergang versucht. Dabei wird mit Seitenpati ouillen und Spitzen marschirt, d>e großentheilS nur wenige, aber gut laufende Schweine mit sich führen. Stößt eine von diesen Patrouillen bezw, die Spitze auf Steuerbeamte, so bleiben die Nachfolgenden zurück. Die Grenzzollbe- amten, welche gezwungen sind, sich mit den vorge fundenen Schweinen zu beschäftigen, sind dadurch ver hindert, den Haupttrupp der Schmuggler aufzufinden. Daß Schmuggler gefangen genommen werden, ist sehr selten, da das waldige Gelände die Flucht begünstigt. Während die Steuerbeamten die beschlagnahmten Schweine in Sicherheit bringen, zieht der Haupttrupp auf dem Waldwege weiter und gelangt in wenigen Stunden aus dem Bereich der Steuerbeamten. Für die heimische Viehzucht ist dieser Schmuggelhandel äußerst gefährlich, und wenn auch direkt klauenkranke Schweine aus Galizien nicht eingeführt werden, weil das Fortschaffen derselben mit Schwierigkeiten verknüpft ist, so sind jedenfalls unter den Thieren zahlreiche durchseuchte bezw. angesteckte Thiere vorhanden, welche die Krankheit auf heimische Thiere übertragen und zur Verseuchung des Bezirks beitragen. Da die ge schmuggelten Schweine nicht in den Grenzkreisen ver bleiben, so sind diese bis vor wenigen Wochen von der Seuche verschont geblieben; dagegen sind die be nachbarten K-eise fast sämmtlich verseucht. In Folge dessen sind die Viehmärkte in den Kreisen Pleß und Rybnik verboten worden. Einschienige Straßenbahn. Bei dem Pester Straßenbahnwesen steht eine großartige Neuerung in Aussicht. Eine Pester Gesellschaft bewirbt sich nämlich im Vereine mit der Pester Straßenbahnge- sellschaft um die neuen Linien der Andraffystraße, Königsgaffe rc., auf welcher das für ganz Europa patentirte neue Straßenbahnsystem erprobt werden soll. Daffelbe besaht aus einer einfchienigen Bahn, auf welcher die Räder hinter einander laufen. Die Wagen, in schmäleren Dimensionen gehalten, gestatten demnach die Einfahrt in die schmälsten Gaffen. Die Treibkraft besteht aus der Elektrizität, die in einem unterirdischen Kanal zugeführt wird, oder in Pferden. Durch eine Kombination des oberirdischen vertikalen Rades mit zwei unterirdischen horizontalen Rädern kann jede Steigung überwunden werden, so daß daS neue System auch die Zahnradbahnen ersetzen kann. Der Pester Baurath, welcher eine Miniaturprobe der Bahn besichtigte, sprach sich voll Bewunderung über die epochale Neuerung aus. Puppen, welche gehen können, welche die Augen verdrehen und den Mund öffnen, sind schon dagewesen; aber Puppen, welche Reden halten können, verdankt man erst der Erfindung des Herrn Edison. Man denke sich eine Puppe, welche im Stande ist, eine Gardinenpredigt zu hallen! Dergleichen Nngethüme produzirt eine amerikanische Gesellschaft, wie sich die „Frankfurter Ztg." humoristisch aus London schreiben läßt, die Edison Phonograph Toy Manufacturing Com pany in Boston mit einem Kapital von 200,000 Pfund Sterling. Herrn Edisons Fabrik liefert 300 Sprech apparate täglich; doch hofft er mit der Zeit 3000 zu produziren und Abnehmer für 100,000 Sprechpuppen sind bereits gesichert. Ein Herr Allion bereist Europa und kauft kulturfähige Puppen auf. Diese werden unter den Händen geschickter UiokeeS in sprechende Ge schöpfe verwandelt, in Puppen zweier Gattungen, für gute und böse Mädchen. Gut« Mädchen erhalte» Puppen, deren Sprechorgan nur artige und fröhliche Sache» enthalten: vaterländische Reden und lustige- Gest Pup Vor und Soz Da« die! da« erna. Reih ,P°st Cohi Erhi sich durä von als E,hi «thr Krem und hydr 40° über, die Hinz steig, W»i brem c. tum dlirfl lich man < datz < dcrZ d.rch läuler Tone auSz« Moste Zug miede Voll nach i gange Deuist redig, und d dieses NoNze L'eher Perbü Pulve Heilig neben Hlyse einher das st O. «l< von A fahrt" kenden ist noc oder S das I eine ei psohlen 3 Diac. göltet Beicht s fest, T I». Fi T 8tuä Jüngl Neu B hat d 6 Uh, „Darl G'.üße