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Wer und Stell«« eingehändigt. Sichtlich erfreut und gerührt dankten die Beschenkten mit herzlichem Wort für die ihnen widerfahrene hohe und überraschend« Weihnachtsfreude. Der Gesang deS LiedeS: „Stille Nacht, heilige Nacht ,c." schloß die erhebende Feier, von der jeder der Anwesenden sich erbaut fühlte. Mögen die „Herbergen zur Heimath", di« für dir durchreisenden arbeitslosen LjMmden wirtlich gute und christliche Zufluchtsstätten sind, immer größere Ver breitung finde» und möge Jeder nach seinem Theile dazu beitragen, dieselben weiter zu heben und das HerbergSwesen nach dieser Richtung hin zu fördern. — Eine hohe Freude und eine sehr ehrende Aus zeichnung wurde Herrn Fleischermeister Götze ssn. und seiner Gattin zu ihrem goldenen Ehejubiläum noch dadurch zu Theil, daß I. I. Maj. der König und die Königin dem Jubelpaare H ö ch st i h r e Bild nisse in feinem Rahmen huldvollst zusandten, welche ihnen gestern durch Herrn Bürgermeister Klötzer feierlich überreicht wurden. — Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Regierungsafsessor Ritze bei der AmtS- hauptmannschaft Großenhain unter gleichzeitiger Ver setzung als Hilfsarbeiter zur Kieishauptmannschaft zu Dresden, zum Regierungsrath zu ernennen. — Nach der dem Reichstage zugegangenen Ueber- stcht über die Ergebnisse des HeereSergänzungsgeschäftes im Jahre 1887 wurden im Bereiche deS sächsischen Armeekorps in den Listen 89 074 Personen geführt. AuSgehoben wurden 11075, der Ersatzreserve I über wiesen 3765, der Ersatzreserve II 7136, ausgemustert wurden 5449, ausgeschlossen 91, zurückgestellt 26 653; überzählig geblieben sind 2153, freiwillig eingetreten 1136, ohne Entschuldigung ausgeblieben 5426. Die Uebrigen sind entweder unermittelt geblieben oder anderwärts stellungspflichtig geworden. Großenhain, 30. December. Der hiesige Ver ein für Geflügelzucht und Vogelschutz, der bereits seit mehreren Jahren alljährlich eine stets sehr gut be schickte Geflügel- und Singvögelo^sflellung abgehalten hat, hat eine solche -«-Y für das neue Jahr geplant, welche am 26., 27., 28. und 29. Januar 1889 im Hotel zum Gesellschaftshause abgehalten werden soll und welche um so großartiger auszufalleu verspricht, als dieselbe zugleich als Verbandsausstellung aller sächsischen Geflügelzüchtervereine dient. Wie in früheren Jahren wird auch diesmal mit der Ausstellung eine Verloosung von Hühnern, Tauben, Singvögeln rc. ver bunden. Dresden, 31. December. Die Dresdner Ge- findemärkte, welche alljährlich am Sylvestermorgen im Ballhause auf der Bautzner Straße ihren Akkfang nehmen und am Neujahrstage im Helbig'schen Eta blissement an der Augustusbrücke ihren Abschluß finden, gehen — gegen frühere Jahre gerechnet — in der Frequenz sichtlich mehr und mehr zurück, und nament lich sind es die weiblichen Dienstboten, welche sich immer spärlicher einzustellen Pflegen. Auch heute Vormittag war die Zahl jener Mägde, welche in der Landwirthschaft thätig sein wollen, äußerst schwach, während die männlichen Dienstboten doch noch nach einigen Hunderten zählten. Die Jahreslöhne hielten sich durchweg auf der bisherigen Höhe. - Pirna. Kürzlich ereignete sich-jn Horschendorf ein recht bedauerlicher Fall^-Der Gartennahrungs besitzer Eisold daselbst fuhr mit zweien seiner Pflege finder auf einem Handwagen Jauche, der von dem Letzteren gezogen'und von Eisold geschoben wurde. Am Bergabhqnhx bei Porschendorf vermochten weder Eisold, feine Pfleglinge den Wagen zu erhalten, sc daß derselbe abging und den 10 Jahre alten Pflegling Emil Weidner überfuhr, wodurch derselbe schwere innerliche Verletzungen erlitt, die zwei Tage darauf das junge Leben für immer abschloffen. Geringswalde, 30. December. Den um die hiesige Stadt hochverdienten Herrn Sparcassencasstrer Friedensrichter Schreyer allhier wurde heute im Raths sitzungszimmer im Beisein des Herrn Regierungsrath, Amtshauptmann Schäffer auS Rochlitz, vor versammelter Stadtvertretung anläßlich feines 40jährigen Jubiläums al» städtischer Beamter ein Diplom feierlichst übe.- reicht, welches ihn zum Ehrenbürger der Stadt Gerings walde ernennt. Als weitere Auszeichnung überreichte hierauf der Herr Geheimrath daS dem Jubilar von Sr. Majestät dem König verliehene Llbrechtskreuz. Plauen. AuS Anlaß deS Erscheinens der letzten Nummer deS 10V. Jahrganges deö „voztländischen Anzeigers" fand am 29. December eine Feierlichkeit statt. Daü gesammte veschäftspersooal versammelte sich im Setzersaalr um feine Prinzipale. Zugleich erschien Oberbürgermeister Kun^ und beglückwünschte im Namen deS StadtrathS Moritz Wieprrcht und dessen beiden Söhne, ihnen eine schön au»geführt« Aner- knnungSurkunde einhändigend. Hierauf wandte sich Oberbürgermeister Kuvtze an da« versammelte Arbeiter personal, betonte die Treue und Gewissenhaftigkeit, mit welcher die Arbeiter stets ihre« ersprießlichen Amte- gewaltet, und händigte zwei derselben, dem Schrift setzer Carl Künzel und dem Drucker Julius Rascher, von welchen Ersterer 44 Jahre und Letzterer 42 Jahre i» Geschäft von Wieprrcht thätig ist, im Auftrage deS königl. Ministerium« deS Innern die große silberne Medaille für Treue in der Arbeit nebst hierauf bezüg lichem Diplom ein. Rötha, 31. December. Gestern verunglückte beim Schlittschuhlaufen auf der Pleiße der 12 jährige Sohn der Wittwe Jahn in Rüben. Der Leichnam konnte erst heute Morgen aufgefunden werden. Leipzig, 30. December. Nachdem gestern Abend im Magdeburger Bahnhöfe der Lokalzug aus Halle hier eingetroffen war, fand man einen in Neustadt wohnenden Maschinenputzer bewußtlos auf dem Gleise liegend und mit schweren Verletzungen an einem Arme, einem Beine und dem Unterleibe auf. Der Aermste wurde in's Krankenhaus übergeführt, wo derselbe be reits nach kurzer Zeit verstarb. Leipzig, 31. December. Unter entsprechenden Feierlichkeiten erfolgte heute Vormittag 11 Uhr im Rathhause zu Reudnitz die Uebernahme der Beamten und deren Verpflichtung im Dienste der Stadt Leipzig und damit die Einverleibung der Gemeinden Reudnitz und Anger-Crottendorf in den Stadtbezirk Leipzig. Von Seiten der Stadt Leipzig war eine aus den Herren Oberbürgermeister Dr. Georgi, Bürgermeister Justizrath Dr. Tröndlin, Polizeidirector Breischneider, Stadträthen Commerzienrath Franz Wagner und Esche rc. gebildete Deputation in Reudnitz erschienen. Nach der Feier fand im Schloßkeller daselbst ein Früh stück statt. _ Afrikanischer Sklavenhandel. Man schreibt den „M. N. N." aus Brüssel: Die Hauptstraßen, auf welchen die Sklaven aus dem Seen gebiete und dem Stromlande des Kongo nach der Ost küste gebracht werden, münden sämmtlich in vem von Deutschland beanspruchten Küstenstriche. Das Jagd revier der Sklavenjäger ist hauptsächlich auf einem riesigen Landstriche gelegen, der sich erstreckt vom Quell gebiete des Kuango und Kassai bis zum Niassasec und über dieses noch weiter östlich bis zum Zusammenflüsse des Rowuma und Lonjanda. In der Breite streckt sich das Revier etwas über vier Längengrade aus. Nördlich von diesem ungeheuren Jagdfelde befindet sich ein kleineres, hauptsächlich von Tippo-Tipp aus gebeutet, dessen Jäger von Jambuja am Aruwimi aus den Kongo aufwärts und bis zum Tanganjikasee und von dessen Ostküsten zum Viktoria-Nyanza hin streifen. Der Weg nach dem Westen ist den Karawanen dieses Häuptlings verschlossen. Hoffentlich ist in Bälde auch der Verkehr nach der Ostküste den Menschenhändlern unmöglich. Tabora in Unyamwes ist der Knotenpunkt des Handels. Hier treffen die Karawanen ein, die aus den erwähnten Gebieten zusammengebracht wurden, hierhin geben die arabischen Händler der Seestationen am Tanganjika,-re -on Udschidschi, Karema, Kirando rhre Waare ab, und von da geht diese weiter nach Pangani-Sansibar, Kilwa und Lindi. Der Werth eines Sklaven ist im Seelande noch ein sehr billiger. Ein Sklave kostet an der Westküste des Tanganjika in Kibanga z. B. noch 5 Piaster; auf der Gegenseite in Udschidschi hat sich der Werth schon verdreifacht, und beträgt in' Tabora schon das Sechsfache. In Sansibar, wo übrigens der Handel nur geheim betrieben werden darf, aber bis zum Beginne der Blockade doch sehr ausgedehnt war, wird der Werth eines Sklaven auf 60 bis 100 Piaster beziffert. Gegen diese Straße werden die Angriffe sich also richten, da auf ihr der größte Verkehr herrscht; möglich, daß eine über die ganze Küste ausgedehnte Blockade die Ausfuhr und damit den Handel selbst wird hindern oder doch sehr einschränken können. Mehr Werth hätte eine Vernichtung der Stationen der Händler am Tanganjika, die Vertreibung der Karawanenführer von Tabora und die Bekämpfung der Jäger mit Waffengewalt, bez. die Bestrafung derer, welche sich den Arabern als Zutreiber dienstbar machen. Diese streife» nämlich in kleinen Trupps durch daS Land, überfallen einzelne Personen und schleppen sie den Händlern zu — für ein Stück Tuch, für Schmuck ringe, oft für einen Korb Mehl. Die Nachricht von der Aufbringung mehrerer Sklavenschiffe, welcher hoffentlich die härteste Bestrafung der Händler als ab schreckendes Beispiel folgen wird, hat sich gewiß schon an der Küste verbreitet und wird dazu beitragen, da« geschwundene Ansehen der Deutschen herzustellen. Vermischte». Frauen-Wahlrecht. Bor einigen Tagen ver sandte in Loudon die wegen ihrer Exzentrizitäten be kannte Lady Florence Dixie die Einladungskarten für die Feste, die sie in dieser Saison zu veranstalten ge denkt. Zu dem üblichen Text wurde folgende Nach schrift beizefügt: „In meinen SalonS hat der lächer liche Unsinn, welcher darin besteht, daß die Frauen und Mädchen ruhig warten müssen, bis eS dem einen oder dem anderen Herrn gefällt, sie zum Tanze aufzu fordern, ein Ende. Es steht den Damen frei, sich auS der Gruppe der Herren «inen beliebigen Tänzer zu holen; ich dulde nicht, daß in meinem Hause die Herren PaschaS auf- und abspazieren, um zu überlegen, welche Dame ihnen als Tänzerin zusagt. Bei mir haben die Frauen das Wahlrecht." In Tarragona fand eine Explosion von Dynamit-Patronen statt, wodurch zwei Häuser zu sammenstürzten. Es sollen mehrere Personen getödtet und verwundet sein. Unter dem WeihnachtSbaum gestorben. Man schreibt aus Berlin, 29. December: Gestern be grub man die reiche Bäckersfrau D., die wegen ihrer Gutherzigkeit in der ganzen Gegend bekannt war. Sie war glücklich; ihr Sohn hatte sich mit Conditors Töchterlein verlobt und sollte das glänzende Bäcker geschäft übernehmen. Vater und Mutter hatten sich eine Villa gebaut, auf der sie sich zum Fiühjahr zur Ruhe zu setzen gedachten. Die Vollendung des Baues wurde am 1. Weihnachtstage fröhlich gefeiert. Man war manter und guter Dinge, und Mutter eine der lustigsten; sie wagte sogar trotz ihrer Körperfülle noch ein Tänzchen. Da fiel sie plötzlich, von einem Herz schlag getroffen, unter dem Werhnachtsbaum um und war eine Leiche. Dieselbe Ges üschaft, welche mit ihr fröhlich unter dem WeihnachtSbaum versammelt war, geleitete sie gestern zur letzten Ruhestätte. Haus- und Landwirthschaftliches. Verwendung der Holzwolle in Hühner ställen. Oft fehlt es an warmen Hühnerställen im Winter, welche von großem Einfluß auf das Befinden und Eierlegen der Hühner sind. Man hat in letzter Zeit Versuche mit Holzwolle, welche ein besonders schlechter Wärmeleiter ist, gemacht und sollen dieselben gute Erfolge gehabt haben. Es genügt, den Fußboden der Hühnerställe fausthoch mit Holzwolle zu bedecken, der Harzgehalt, bez«. der Harzgeruch ist außerdem «och ein gutes Mittel gegen das Ungeziefer. Gutes Trinkwasser in Pumpbrunnen zu erhalten. Zur Erzielung eines guten Trinkwasiers in Pumpbrunnen mit hölzernen und eisernen Röhren ist folgendes billige und vorzügliche Verfahren zu em pfehlen, welches seiner Einfachheit wegen der Verbreitung werth ist. Namentlich auf dem Lande ist dasselbe von einem nicht zu unterschätzenden Werlhe, da man dort häufig sehr schlechtes Triokwasser und auch nicht gleich immer den Brunnenmacher zur Verfügung hat, um den Schade? durch sorgfältigere Filtration repaiiren zu lassen. Da kann man denn auf folgende Weise dem Uebel- stande ohne jegliche Hülfe und große Kosten abhelfen. Man nimmt zu diesem Zwecke gut gebrannte, recht blätterige poröse Holzkohle, bindet mittelst Bindfadens ca. 20 größere Stücke in ein Bündel zusammen, macht drei solcher Bündel, beschwert jedes mit einem 2 Icx schweren, natürlichen, genießbaren Stück Steinsalz, nicht Siedsalz, und läßt selbe an drei verschiedenen Punkten des Brunnenumkreises in das Wasser, bis auf den Grund. Nach drei Tagen ist das Wasser krystallhell und von bester Qualität. Dieses Verfahren wiederhole man das Jahr hindurch drei- bis viermal, besonders aber im Frühjahre. Das Salz (Steinsalz) braucht nicht allemal, sondern nur einmal, höchstens zweimal im Jahre angewendet zu werden; man beschwert die Kohlenbündel dann mit Kieselsteinen oder porösen Ziegeln. Die Kohlenbündel saugen sich so voll Schmutz, Salpeter, Kalk, GyPS rc, daß dieselben das Gewicht der Steinkohle erhalten und können immerhin einige Jahre in dem Brunnen bleiben, da dieselben stets mehr oder weniger als Filter dienen, wenigstens daS Aufsteigen des Bodensatzes beim Saugen der Pumpe verhindern. Kirchennachrichten für Riesa und Weyda. In Riesa predigt am Hohenneujahrsfest Vorm. '/,9 Uhr Diac. Trübenbach, Nachm. '/,2 Uhr ?. Führer. In Meyda predigt Borm. >/,9 Uhr ?. Führer. An diesem Festtag LandeSeollette für die Reichere Mission. Betraut«: Friedr. OSw. »reffe, Wagenriicker h. und Emilie Henriette Stephan in Weyoa. — Gustav Adolph Pörfchmann, Blaser in Plagwitz und «ugufte Anna Rumpelt h. 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