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12« DinnerStag, den 25. Oclnder 1888. ogeue usche. euestcn athskeller eamllr. Y-r, . liefbetrr iachmitt^ . »enger Zuchtmeister aus der das Volk und die Politiker Hlg haben. Und trügen nicht sen ein solcher in dem viel- fch noch erstehen. Denn die ung reiches Ev icndig. rstand. «s Ziel geeinten Deutschland ein geeintes versöhn! das eine. b"j/nsaussichten werden durch eine Diktatur Ueber die Ankunft des Kaisers am Sonntag in Drewitz bei Potsdam werden noch folgende interessante Einzelheiten berichtet: Kurz vor Ankunft de» Zuge» trat die Kaiserin dicht an da» Geleise heran und blieb dort ganz allein stehen. Die Herrschaften vom Ge folge blieben zurück. Und wie stand Deutschland- Kaiserin da! Die hohe Frau stand da, wie ein Vor bild aller Frauen, aller Mütter in deutscher Einfachheit. Eine schwarze anliegende Robe, ein eben solcher kurzer Pelzkragen und ein Kapotthütchen bildeten den schlichten Anzug. In der rechten Hand hielt die Kaiserin ein winziges Sträußchen weißer Blumen und mit glück seligem Lächeln sah sie dem heranbrausenden Zug ent gegen. Der Zug fuhr ein; ein begeistertes Hurrah durchdrang die Luft. Am Fenster stand der Kaiser in Husarenuniform und dankte huldvoll. Dann aber sprang er schnell aus dem Wagen, eilte auf seine Ge mahlin zu, umarmte sie und küßte sie wiederholt. Dann kam die erste Frage: „Was machen die Jungen»?" Der Kaiser entließ dann sein Gefolge und fuhr nach .Potsdam. Er sah äußerst wohl, recht gebräunt aus. Die Kaiserin Friedrich und die Schwestern des Kaisers erwarteten diesen im Marmorpalais, der Kronprinz und seine kleinen Brüder waren selbstverständlich im vollen Wichs zur Stelle. Kaiserin Friedrich hat sich Sonntag auf der Fahrt nach Potsdam eine Erkältung zugezogen, welche sie nöthigt, das Zimmer zu hüten. Prinz Heinrich von Preußen, der von Italien aus nach Wien gereist war, um dem Kaiser Franz Joseph für seine Ernennung zum österreichischen Korvetten kapitän zu danken, ist in Wien mit allen Ehren aus genommen worden und bewohnt in der Hosbvrg die selben Gemächer, die sein kaiserlicher Bruder einge nommen hatte. Ihm zu Ehren sand eine große Hof tafel statt. Einen Besuch des Zaren in Berlin stellt die ..Kreuz-Ztg." in einem Petersburger Briefe für Mitte Novemr,^ als ziemlich sicher in Aussicht. Der persische Bvischaster bei der Pforte, welcher Kaiser Wilhelm II. anläßlich seiner Thronbesteigung die Glückwünsche des Schahs von Persien zu über bringen beauftragt ist, wird sich Ende Oktober zu diesem Zwecke nach Berlin begeben. Ihre Theilnahme an der am 29. d. in Hamburg statisindenden Zollanschluß-Feier haben außer dem Reichskanzler ferner zugesagt: Graf Moltke, die Staats minister v. Bötticher, v. Goßler, v. Scholz, Bronsart v. Schellendorf, Herrfurth, Graf Herbert Bismarck, so wie Viceadmiral Graf Monts und Generaldirektor der indirekten Steuem von Hasselbach; ebenso werden die übrigen Bundesstaaten vertreten sein. Die Liste der offiziellen Theilnehmer umfaßt außer dem Gefolge des Kaisers 194 Personen. Die Arbeiten der Commission für die Ausarbeitung eines bürgerlichen Gesetzbuches, welche sich nach Fertig stellung des Haupt-Entwu-fes noch auf einige kleinere, mit dem Gesetzbuche in Zusammenhang stehende Gesetz entwürfe beschränken, gehen jetzt ihrem Ende zu. Wie verlautet, sollen sie in einem Zeitraum von etwa fünf Monaten zum völligen Abschluß gelangen. Der Reichstagsabgeordnete Pfafferot (Zentrum) ist am 20. d. in Krefeld im Alter von 57 Jahren ver storben. Derselbe vertrat den Wahlkreis Kempen im Reichstage. Oesterreich.Uugarn. Die Tschechen scheinen ihr lange und beharrlich angestrebtes Ziel erreichen zu sollen, nämlich daß sich der Kaiser Franz Joseph in Prag mit der böhmischen Wenzelskrone krönen lasse. Die Wiener „Extrapost" weiß zu melden, der Ober hofmeister habe bereits Weisung erhalten, die Akten über die letzte böhmische KönigSkrönung vorzulegen. Dieselbe fand am 7. September 1836 statt. Frankreich. Der Schößling der Patriotenliga, die „Patriotische Vereinigung von Frankreich", hielt dieser Tage in Paris ein Festesten, auf dem ein Herr Püan die Ziele dieser Vereinigung darlegte; er sagte: „Auch wir wollen eine Revision, aber die Revision des Frankfurter Vertrages; auch wir wollen die Auflösung, aber die Auflösung des Deutschen Reiches, das durch Gewalt gegen daS Recht errichtet wurde." ' So deutlich haben die Franzosen ihre Herzenswünsche lange nicht geäußert. England. Die „Times" hoffen, Kaiser Wilhelm werde im nächsten Frühjahr auch England einen Besuch abstatten. „Während der deutsche Kaiser jetzt die per sönliche Bekanntschaft seiner Verbündeten gemacht hat, ist der Wunsch nur natürlich, daß er auch daS Hei- mathland seiner Mutter besuchen möge. Niemand würde freilich die gegenwärtig« Jahreszeit zu einem Besuche Englands wählen. ES steht dtShalb zu hoffen, daß der Kaiser in der nächsten Londoner Saison, wo da« englische Wetter am besten, die englische Gesell schaft am lebhaftesten und der Hof nicht mehr in Trauer ist, uns besucht." Auch gegen die Engländer ist nun ein Aufstand in Ostafrika auSgebrochen, und zwar anscheinend unter ganz den nämlichen Verhältnissen, wie seiner Zeit gegen die Deutschen. Italien. Die Stellung de» Wiener Nuntius Galimberti gilt für erschüttert. Man macht ihm zum Vorwurf, die Berliner Vorgänge nicht richtig beurthrilt und zur Entäuschung deS Vatikans bezüglich de» Kaiser besuchs mittelbar beigetragen zu haben. Auch macht sich jetzt französischer Einfluß gegen ihn geltend. Dem „Reuterschen Büreau" wird gemeldet, der Papst habe auf Anrathen der italienischen und aus wärtigen Kirchenbehörden die römisch-katholischen Bischöfe in der ganzen Welt angewiesen, die Agitation für die Herstellung der weltlichen Macht deS PapstthumS mittel» eines Kongreffes und der Unterzeichnung von Petitionen fortzusetzen. Dänemark. Das dänische Blatt „Politiken" meldet, anläßlich der Anwesenheit Kaiser Wilhelm» in Peterhof, Kopenhagen, Wien und Rom seien grund sätzliche Vereinbarungen in Bezug auf gewisse soziale Fragen und auf Abwehr antimonarchischer Bestrebung getroffen worden. Rußland. Die politische Stille der letzten Zeit wird ziemlich unerwartet durch einen über Wien kommenden Alarmruf über neue russische Truppenver- scbiebungen gestört. Das offiziöse „Fremdeoblatt" meldet, daß'in den westlichen Grenzzouvernement« Rußlands in der neuesten Zeit beträchtliche Truppen verschiebungen aus dem Innern Rußlands gegen die Grenze angeordnet find. Im Gouvernement Warschau stehen Ausweisungen von Ausländern in großem Maßstabe bevor. Wie man dem „B. T." meldet, hat die Warschauer Gouverne ments-Polizei allen ausländischen Pächtern russischer Majorate angekündigt, daß sie innerhalb vier Wochen ihre Pachtungen russischen Unterthanen übergebe» und darauf unverzüglich das russische Gebiet verlassen müssen. Es braucht nicht hinzugesetzt zu w-rden^daß es fast auvWeßlich Deutsche sind, die von !»- regel betroffen wertem . .. „ - < Balkanstaaten. König Milan wirb < Beilage zum „GtkMlttt und Anzeiger." 41. Jahr» raß- vn «aerannaaren. nvnrg Muan wrrv zunächst seine Ehescheidung energisch betreiben. ES handelt sich dabei, nachdem die Königin in ihrem Recht fertigungsschreiben förmlich als Prätendentin aufgetreten ist, um die politische Frage, ob König oder unabsehbare Regentschaft. Demgemäß dürfte der bis Dezember vertagte Scheidungsprozeß vielleicht sehr bald wieder ausgenommen und vom Ministerium Ehristitsch unbe dingt durchgeführt werden. Marktberichte. Riesa, 24. October. 1 Kilo Butter Mk. 2,40—2,32. Dresden, 22. October. Schlachtvtehmarkt. Rindvieh hatte heute mittelmäßigen, zu etwas Ueberftanb führenden Verkehr. Der Preis änderte sich nicht, indem Rinder erster Qualität wieder zwischen 58 und S2, Mittclwaare zuzüglich guter Kühe aber zu 52—56 und geringe Gorte zu 30—36 Mk. pro SO Kilo Schlachtgewicht gehandelt und auch Bullen zu 52, 48 und 42 Mk. je nach Werth die nämliche Quantität Schlacht gewicht gekauft wurden. Hammel entwickelten zwar ein leid liche« Geschäft, blieben aber infolge des starken Austriebes in gröberer Zahl unverkauft stehen. Bezahlt wurden wie am Vormarkte englische Lämmer mit 58—63 und Landhammel mit 52—56 Mk. pro Paar zu 50 Kilo Fleischgewicht, indeß zweite Sorte Landhammel (Weidehammel) zwischen 42 und 48 Mk. das Paar abgenommen wurden. Schweine konnten wegen zu starker Zufuhr nur langsam abgesetzt werden, wurden auch, hauptsächlich in OSwiczimern, wesentlich zu Ueberständern. Der Werth blieb trotzdem der vorwöchentliche, 53—57 Mk. für Landschweine erster und 48—52 Mk. für Landschweine zweiter Torte pro 50 Kilo Ueischgewicht. Kälber, die sehr wenig zahlreich angekommen waren, wurden zu dem erhöhten Preise von 100-ll5 Pf. das Kilogramm Fleisch sehr statt abgenommcn. Leipzig, 23. Oktober. Produktenbörse. Weizen loco Mtz 189-184, fremder Mk. 210—220, fester. Roggen loco Mk. 178—175, ruhig. Spiritus loco Mk. —, 70er —, 50er—, Rüböl loco Mk. 58, ruhig. Kirchennachrichten für Riesa. Dom. 22. p. Tri», predigt Vor«. Uhr k». Führer; Nachm. V,2 Uhr Bibelstunde: Diar. Trübenbach Abend s Uhr Abendmahl», gottesdienst. DaS Wochenamt vom 28. Oktober bl» 3. No vember hat?. Führer. Am ReformationSfest Abend 8 Uhr Abend» mahlSfeier für die eonstrmirte« Jüng. linge «nd Jnngfrauen unserer Gemeinde. der Elbe I iachmittags ersannn-j rstand. and Theil- eres guten oaters, des oße, >ank. Segräbniß- senen. res liebei sagen de> und ruhi^^r ^wie das französische' aus Rand ^und ! ^'/nt einen Bou trtt ' ,-fr Weuige geben "E- " »1 , _ ate», sowie eia scharfes Spionengesetz Waffen, trotzdem läßt t nnr Kankreick, körnr- fchiuidt. TageStjeschichte. Die Lage Frankreichs ist keine bemidens- »erthe. Die inneren Schwierigkeiten häufen sich immer »ehr; die Radikalen, insbesondere ihr Minister Floquet, dllen jetzt den ausgestellten Wechsel, der daS Heil des lande» durch den Radikalismus versprach, einlösen und lad zahlungsunfähig, während Boulanger mit seinen nonarchischrn Verbündeten nur auf den Verfalltag oartet, um dann in seiner Art daS bankrotte Frank- lßerst billigen fich zu retten. Selbst republikanische Abgeordnete rücksicktiauin sannen den »orgelegten StaatShauöhaltsetat einen ' Wahnsinniger," und der Abg. Gilly »ill beweisen, daß l der Budgetkommisston „zwanzig kleine WilsonS" tzen. Auf die großartigsten SkanHle darf man sich a schon wieder gefaßt machen undoer Vergleich mit er ernsten Ruhe, in welcher die dmlsche Politik ihren nerschütterlichen Gang geht, sällllnatürlich sehr zum 'achtheil Frankreichs auS. — Ai allem Uebel sind atürlich die Deutschen Schuld; >über sind so ziem- ch alle französischen Parteien "irrig. Darum hat " .... ) "7,' „ 7 - - ""t Ich keiner'duser nichtswürdigen,^'anz Fankreich förm- ch übe,fluchenden Spione Bis arcks sangen; darum at man ein strenges Fremde^esctz erlassen; darum t t man den Fremden den '»such der französischen Illärischen Bildungsstätten Zersägt; darum schickt bends 8 Uhr yrn sranzöstsche Offiziere nach Deutschland, um „Deutsch lernen", die machen aber i>^ Sache sehr ungeschickt elegenhciten. sth w.rden ausgewiesen. N Mlich ist das sehr ärger- 2tto Sack!tz und eine fanatische Preff^orgt seit Jahren tag- ondere über silich dasür, die Franzosen »Ar die Schädlichkeit und nd Marken- jrchtswürdizkeit der DeutschiMaufzuklären. Natürlich wen; Vor- »ibm diese systematischen Verhetzungen nicht ohne ,d°iii jZränkreicü'hreS Le-^j nicht sicher; bi- Stu- Ktniß. g^ff /..n „ wird von den ^ten der deutsche sch^ „f^rt und damit ist die f^renn sich die Meldung des LLt ' > "en Rufen „Nied-/ mit Z .„drangt — ff-wahr, ein schönes Bild von Ueußen! empfangen. -k sich die Franzosen so f „ritterlichen Natrop , ^ucht durchaus keine W nennen hören. den französischen „Nitter- >rgniß zu hegen, d°ß? ^stehen, ist stellen ernste Konsiik/^^^ Erbärmlichkeiten mit genug, um die fraö H^rr, ohne sich etwas ß-r Verachtung strafe,'^ ZucktmeiNer aus der «vergeben. Aber ein 8nen Mitte ist es, d< zeits der Vogesen nL f Zeichen, so wird f 'er, während sich die Gegner ? ier um das in allen Farben verspotteten Exgenerals zu- der BoulangiSmus macht imenscharen. Monarchische Blätter erzählen ü-diat ibr B?"'aenoffe Boulanger habe sich in Laüke kü^ eingerichtet, seine Dienerschaft „'^.VDie nobelsten Leute, die „Spitzen In»?nr^?k4»^hren bei ihm und besonders machen M8,k-n?^n den Hof. Ist das letztere der . W die Zukunft des Exgenerals nicht -r ,^','venn der Geldsack ist in der fran- «2 R^uV/i" hochzebietender Faktor. „Figaro" ÜL". AM boulangistischen Fahrwaffer. Bou- ^rankreich an die Seite zu setzen. Es ! Phrase, aber die Phrase übt einen luß auf die Gemüther der Menschen. :r verbeffevt noch verschlimmert. Ein . °^in Völkerrecht und nicht die gute Sitte «inen Boulanger. In Deutschland i, die die Herrschaft dieses vv-i" —Kunstreiter-Eitelkeit den »"r/ißgönnen. Reich, Französisch« und belgische t«7Äi>7"uS Madrid, daß die deutsche Regie- Vicht deS Kaiser» Wilhelm, auch den s portugiesischen Hof zu besuchen, kund- / Ueber den Zeitpunkt der Reise würden ien Mittheilungen erfolgen. !r Chemnidt» edfabrik. tion. igen; Vor- 4noen diese systemarrscyen -erycyungcn tzungen und ^lozn.,st«.sitzen sich in Th^ um^ Deutsche^Reisende für jede« nrd, laden Besuch ein, ei«. !Nds 8 Uh«