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19.Fortietzung »Komm- Jupp, laß uns nicht heruindöien, es hilft ung nicht-L« Raup stieß den auf einem Stein Hockenden an: »Jetzt etwas ZU Unternehmen, wäre Torheit! Es scheint alles ver raten zu fein!« Zetmack stand auf. Verdroser unt-drängten ihn die Männer. Sie muntern Die Nachricht von der Verhaftung machte sie un sicher. »Die Grünen wissen jedenfalls schon Bescheid, JUPPY Wirst sehen, Dunst gibw auf Teufel komm ’taus!« »Wir rennen ins Feuerl« ;,Wit lassen’g liebåvfxivtf Jupp! Wut meinfte9« Ei T k v R , .. . · n el M geotlfgcäektekt nach dem finsteten Feldwcg hin, hmauf nach »Er-s geht nach Hausei« - Zermack fiel es schwer. Er sagte es stockend Die Aussicht, einen erfolgreichen Kampf durch fuiiibrem schien ihm hoffnungslos Wie eine Steinlaft bedrückte du dir-. Sein Unmut übertrug sich auf die anderen. Stumm und niedergeschiagen gingen sie auseinander Jupp Zermack stand immer noch, unfchliissig. und sah diifter nach dem Bichhof hinüber: »Was jetzt?« ~ilbwarteni« jagte Raup. Wactknii - Ha —« Zi- ginqen larsick zur Straße. Wuchtig und träge standen du Kein-um Im Quid-M peitschten Wolkenietzen· Irgend m is dem Rai-nennst schrie ein Weil-. Zuwachs-. Keine geltend-it in der grauen Weit der Proleten. · « »Wohin?« —- »Komm nach meiner Wohnung«, sagte Zetmack. Sie schritten stumm nebeneinander. Frau Zetmack öffnete. »Na - wag ist denn log? Jch meine, ihr wolltet doch den Viehhof . . .·« »Den Mahler haben sie erwischt!« »Ach, du Lieber! - Den Mahler? - Wie kam das denn?« »Ja, wie kam dag? Frass mich! Auch den Franz Kreusat ham fiel« »Ach, du Liiiebcr . . .!« Frau Zetmack stand-mit offenem Munde da. »Na, dann Gnade Gottl« ~Steck Feuer tan und geh Siedet auf den Strohfack!" »Nee, da geht einem doch das bißchen Verstand aus! Da hat einer mindestens ausgeplaudert! Mein Gott, die Kreu iatsche, die bescheißt sich schon io um den Jungen. Das gibt erst ein Theater!« Die kleine Dicke konnte sich nicht beruhigen. Sie kniete vor dem Herd nieder, schwatzte nnd blies den Feuerrest an. Ein Ballen Nuß stob ihr ins Gesicht. »Pfui, pfui!« ipuckte sie, »das ist dir ein Dreckkasten von Herd! Und fiir einen neuen langt’g ewig nicht!« Sie pustete wieder in die schwache Glut. ~Nee, die verdammten Hunde, aber auch alles kriegen sie ’rausi Alles riechen sie . . .«« Sie stellte Wasser auf und schüttete aus einer Tüte »Gemiichten« in die Kaifeemiihle. Fritz Naup stierte durch das verstaubte Fenster in die Nacht »Laß die Nase nicht hängen, Raup! Es wird schon wieder werden! Aufstessen kann man die Kerle nicht!« sagte sie. »Me, aber an die Wand stellen! Man fragt heute nicht viel danach, ob es uns recht kst!« sagte Raup. Zetmaß blieb stehen: »Es wären nicht die ersten, denen es so geht! Nur wir sind solche GefühlgduseU ·Achtzchn hatten wik’s in der Faust. wir konnten sie zerquetschem aber da kamen sie an» die Schwätzet, redeten uns zu und wir wurden welch. vergeben den Gaunekn alle ihre Gemeinheiten, weil sie so geschickt verstanden. sich Auf den Menschen in uns zu berufen! Nun wird der Mensch von der Bestie ausgestessenl« Fkkm Jekmack begtiss nur halb. »Jo —«« sagte sie, »dat sind dich Biechet!« JM Schlafzimmet schrie der jüngste Zermack.l »Sie-hin- ——, rief sie unwillig, »so geht’g, wenn man einen Augenblick fortbleibtt Die Wagen fangen mich kaputt!« - Frau Kreuiat schlief nicht, sie wartete. Jeden Augenblick lag sie im Fenster und spähte in die Dunkelheit Bei jedem Auflnarrcn der Treppe lief sie mit »der Petroleumlampe hinaus-, in der Meinung, daß Franz käme-. So ging es bis in den grauen Morgen hinein. Da konnte sie die Sorge nicht mehr mit sich allein ichlepen. Sie trat an Marting Bett und rütteltc ihn wach: »Hörst du, Martin! Der Jung’ ist noch nicht hier. Es ist schon Morgen, wag mag mit dem los sein?« Martin tist die fchlasschweren Augen auf und zwinlerte verftiinbniglog: »Wat hafte?« ~Der Franz ist noch nicht zu Hausf« Nun begriff er. »Er wird schon noch kommen, er ift alt genug, nach Haufe zu finden!« Martin warf sich auf die andere Seite. »Daß du so gleichgültig bift,« jammerte sie, »du fchnarchfx und ich zerbreche mir den Kopf, wo er fteckt.« Sie ging seufzend in die Küche. Martin wurde unruhig- Gewalisarn lniff er den Schlaf aus den Augen, richtete sich schwerfällig ans und griff nach der Hofe, die jiber. eine Stuhl lehne hina. Miihsam zog er sie über die haarigen, fleifchlosen Beine und stand auf. Er fah durch das halbblinde Fenster auf die Straße. Martin riß, vom üblen Geruch des Naumes beengt, das Fenster auf und sog gierig die frische froftige Luft ein. Die Flammen der Kolerei waren verschwunden. Erloschen, swie auch das fonft weithin hallende Härnmern der Werke, das Fauchen und Starnpfen der Maschinen verstummt war. Fünf Tage dauerte das schon. Er hatte jeden Morgen hinausgesehem gleichgültig Doch heute erfaßte es ihn. Seit Jahrzehnten war er gewohnt, die Rauchsäcke über den Schacht anlagen zu sehen, die gelbroten Flamnienzungen. Gewohnt, den gleichmäßigen eifernen Pulgschlag der Arbeit zu hören· Eine gewaltige Faust schiert in das Räder-verk, in die Seil fcheiben, Walzen. Kräfte und Motoren gegrifer zu haben, in die Kettenglieder der Schachte und Fabtiken. Nein, er hatte es bisher nicht so beachtet Still und fiarr lag nnn alles da verstummt, weil die Arbeiter einmal nicht wollten, und diese Stille ergriff ihn. Generalsireili —- (capdttsts IV AMICI-mater Irdettwsseklåd MMU He »Wer-« zum versinkt Metallakveitermmni Der Kampf der Berliner Metallarbeiter steht im Mittel punkt des Interesses der Sowfetpresse. Die Blätter bringen augfiihrliche Meldungen über den Verlauf des Kampfe-. Die »P r a w d a« schreibt: »Der Streit in der Berliner Metallindustrie wird auf die gesamte deutsche Arbeiterschaft einen enormen revolutio nierenden Einfluß ausüben. Er wird ein Signal für die breitesten Proletariermassen anderer Industriezweige weiden. Er wird im Proletariat die Erkenntnis meckern daß es nicht nur notwendig, sondern auch möglich ist« der Unternehmerosfensive Einhalt zu gebieten.« « Der Metallarbeiterlamps ist ein schlagender Beweis dessen, daß die Arbeiter in eine neue Etappe des revolutionären Kampfes eingetreten sind, daß das Proletariat zum Gegen angriff gegen die Bourgeoisie, gegen die Hungers und Terrors regierung und gegen den zügellosen Fafchigrnus übergegangen ist. Der Berliner Metaliarbeiterlampf ist nicht allein gegen die Vorsig, Siemens und andere Hyänen des Trustlapitals gerichtet Er richtet sich gegen das gesamte Briiningfysteni, gegen die Verräterpolitit der Sozialfaschisten, gegen die Bestrebungen der Bourgeoisie, über Arbeiterleichen ein neues Fundanient für das wankende kapitalistische System zu erbauen. Dieser Kampf wird unvermeidlich eine weitere Verschärfung der K rise des deutschen Kapitalismus zur Folge haben. Er ist nicht nur ein Zeichen der Vertiefung der Klassengegensätze, sondern auch ein Zeichen der aufziehenden unmittelbar revolutionären Situation. Aug diesem Grunde ist der Kampf der Berliner Metall arbeiter auch fitr die Arbeiter anderer lapitaliftischer Länder von enormer Bedeutung Es wäre aber ein unverzeihlicher Fehler, wenn sich die Revolutionäre Gewerkschaftgopposiiion durch den ersten Erfolg - den Eintritt der Berliner Metall arbeiiermassen in den Streiiiampf i- hinreißen ließe und jede Gefahr übersehen würde, die diesem Kampfe von seiten der U rich und Co. droht. Die Regierung, die Unternehmer und die Geiverlschaftsbiirolraten werden alles ausbieten, um den Streit möglichst rasch abzuwitrgen und eine Niederlage der Arbeiter herbeizuführen. Die Revolutionäre Gewerkschaftss opposition und die Kommunistische Partei müssen alle Kräfte für die Leitung des Streitlampseg mobilisieren. Jn jedem Betrieb müssen Streilausschiisse ge schaffen werden« die nicht etwa unter dein Einfluß der Gewerk schaftgbüroiraten stehen und lediglich der Kontrolle der Massen unterstellt sind. In jedem Betriebe miissen alle revo lutioniiren Arbeiter in Betriebggruppen der RGO. vereinigt werden. Der Metallarbeiterlamps soll sich aufs engste mit» dem Kampf der erwerbglosen Proletarier ver-s einigen. Die RGO. soll den Kampf der Berliner Metall-! arbeiter zur Angelegenheit des gesamten Ber liner Proletariat-. gestalten. Es gilt, die Arbeiter tlasse des gesamten Landes zur Unterstützung der Berliner Proletarier zu mobilisieren. Die Stunde hat geschlagen, da die RGO. zu einer e ntscheidenden Kraft der Arbeiterbewegung wird. Dazu bedarf es Kühnheit und Gntfchlosfenheit beim Angriff und Siegegwillen. Dieser Siegeswillen soll unentwegt unter den breiten Massen aufrecht erhalten werden« Wird das gelingen, so wird der heroische Kampf der Berliner Metall arbeiter zum Ausgangspunkt werden fiir die ent scheidenden Kämpfe der gesamten deutschen Arbeiterklasse gegen die bürgerliche Reaktion, gegen den Fafchismug, gegen den Sozialfafchigmuz gegen den Baum-Plan und, für die soziale nnd nationale Befreiung des deutschen Proletariat-D i Sowietfchiffer freien der Kampfimernaiionale bei Moskau, 20. Oktober. Das Präsidium des Zentrallomttees der Schiffergcwettschaft der Sochtunion beschloß im Namen von 200 000 GewerkschaftHMiLglledetn den Anschluß an die revo lutionäre Kampfintetnationale der Seeleute und Hafenarbeiten Die Kote-s Stuhcstssevskseuhsiten Itzt-en verboten Davon-Regierung uniufmt reformiftifme Vernimm steuer cqppomarfch nach Helsingfors organisiert He l li u sf o ri , so. Oktobe- Die Sozlawemokkatiiche Par tei Finale-uns hat nach dem Verbot und set tücksichtsloleiteu Verfolgung der rotes Gewerkschaitety die unter quoschlaggebeuver Führung der Kommuniitiicheu Partei standen-. vie Erlaubnis zur Rhetlttthuduus referuiitifchek Gewerkschaft-II et a eu. . Das ist da- Geschent der faschlsttfchen SpinhufoudsNegierung für ihre lozialfafchiftischen Lakaiem Als Dank für ihre treue Mithilfe bei der Unterdrückung der revolutionäken Arbeiter bewegung dürfen die sinnislchen Sozialfalchisten, die in der Ge werkschaftsbewegung bisher keinen Fuß fassen konnten, suntet dem Protest-nat der fafchiiftischen Regierung reformiftifche Ber bändzgrühndgnz Die Entführung des liberalen, keineswegs fasichiftenfeinds lichen ehemaligen Präsidenten Stahlberg durch Sekretäre der Lamon-Organisationen hat die Lage in Finnland noch mehr zugespitzt Die Verhaftung der Täter, die die Regierung möglichst schone-w vorgenommen hat, läßt die Lappo-Fühter ihre Forde rung nach vollkommener Beictzung der Staatspossten stävker erheben. Sie haben aufgetufen, daß alle Lamm-Männer, die jemals an Entführungen von Kommunisten beteiligt gewesen find, sich in Helsingfors versammeln, und rechnen mit einem be waffneten Massenaufmaisch von über 1000 Mann. Bude befand sich die Unterschrift, daß der Phklvlvph Nietzsche vs dreißig Jahren in einem thsnhause gestorben sei. Der Kreis-richtet hat die Beichlagnahme damit motiviev daß Nietzsche dem Ministerpräsidmt Piliudfti ähnlich sicht! tustaatsfeiuNichte-IN Photo In Thotn ist eine Nummer der Zeitung ~Slowo Pomors stie« befchlagnahmt worden, m der ein Bild von N i etiche ver öffentlicht worden ist am Gedeuktage feines Tode-. Unter dem Die lowiekmemllakveitec grüßen oen Dotation-Kampf (Telegramm an die Berliner Metallarbeiter) Das Zentralkomitee des Metalla rbek tervers baudes der vajetuniou sendet euch flammen den nvoltgionäkejk Gruß. ( Euer Kampf ist nicht nur ein Vortrnppkampf der Metallarbeiter Deutschlands gegen die Unternehmer fondern zugleich ein Vortruppkampf der se famten Arbeiterklaffe gegen Unternehmer und Sozialfafchistem Die Sozialfafchisten wollen eure Inter essen verraten und die eisernen Reihen der Berliner Metallarbeiter besorganisierem Aber die Solida- qu. Grinko ananzkommiffar Moskau, 20. Oktober Das Ptijsidknm des Zentralexekuttos komiteeg det Sochtunion hat den stellvertretenden Ackerbaus tommissar der Sowjetunion G rinto an Stelle von Vrjuchanow zum Finanzkommissar der Sowjetunion ernannt. Der stellver tretende Acketbaukommissar Kaiimanowitsch wurde zum Vorsitzenden der Neichsbankverwaltung der Sowjetunion ek nannt. Den Vorsitzenden der Reiche-baut der Sowjetunion,» Pjatakow, ermannte das Präsidium des Obersten Bang-? wirtschaft-states zum Vorsitzenden der Bereinigten Chemischen( Industrie der Sowjetunion. Der erste stellvertretend-e Gouverneur der Bank von Spanien, Marquis Cabra, wurde durch die Regierung seines Postens enthoben. Auch ein Strafvetfahten wurde gegen ihn eingeleitet Man nimmt an, daß die Regierung ihn für den latasirophalen Stand der Peseta verantwortlich macht. Dje Krise im ~Drits«en Reich-« Rom. 20. Oktober. Die Vanmwolllpinnereien und Webe reien Pellcgrino Pontccorvo öc Eo. in Peisa, die etwa 1400 Ar beiter beschäftigen und ein Aktienkapital von 18 Millionen Lin besitzen, befinden sich laut ~Konfcktionär« in Zahlunggschwierig leiten. Pilfuvfki »macht« Wahlen Gemeinsame fozialfafchistifchsMchkftifche Froni gegen revolutjonäre Wut-lüften Wa r fch au , 20. Oktober-. Die von uns schon gemeldet Auuullieruug aller Wahnsinn des revoluti nären Arbeiters und Bauctnlagerz, ist in del Weise ausgeführt worden, daß der Graphologe ~lonsmticrt« ha daß auf allen fünf Wahlliiten soviel ~falsche« Unlev seht-isten vorhanden waren, wie der Fafchlsmus brauchte. Sp zum Beispiel auf ver weißruififchen Lille (Arbeitec uns Bauern) fand der faichiitiiche Graphologq daß unter 1274 Unter ich-isten - 733 »falsch« waren! Die Kommission besitzt nur zwei Mitglieder, die zum Pilfud IkisLagee gehören, die übrigen gehören zur fozialiitifkhchürgev lichen ~Opposition«. Aber als es sich um den gemeinsamen Feini - mu revolutionäre Arbeiter und Bauern - handelte. da ges es keine Unterschiede zwischen Anhängern des Diitatots Piliud lii und der »Opposition«. Die gemeinsame Frout von Pilfudikis Lager bi-. zu der Nationaldemokratie und zu der PPS. il wieder einmal zum Vorschein gekommen. rität sämtlicher revolutionärer Arbeiter der Stal- Verlin, die revolutionäre Unterstützung der Arbeiter schast der ganzen Welt sichern euern Sieg. Das Zentralkvmitee der Metallarbeiter der Sowie! union äussert die Meinung des Millionenheeres de SpwjetsMetallarbeiter und erklärt, di Metallarbeiter der Sostvjetunion werden zur Unter stützung eures Streits-, zur Verstärkung der Frau der Weitrevolution die Stoßarbekt des soziali stischen A ufba ues noch mehr verstärken. Es lebe der Vortrupp der Arbeiterschaft Deutsch cands die Berliner Mctallarbeiterl Es lebe die Führerin der revolutionären Bewegnnt - die Kommunistische Partei Deutschland-IT Es lebe die Kampffolidarität der Arbeiterschaft de ganzen Welt! Zentratkomitee MetallarbeiteriVerband Sowjetsuniom Gez.: Vulah Kurze sussawsssaemsedäen LFn Fknnland sind die Entfiibret des früheren Präsidenten Stah her-F, sämtlich Angehörige vder lowa-Organisation »Nun lands St)Joß««. verh-a«ftet worden, während bei allen Entführun gen von Kommunisten Die Täter ~unauffindbar« waren. Im Hasen von Valeneiq meutette die Besatzunsa des griechi schen Dampferg »P h a t o s«. Die Pariser Kammer wird bei ihrem Wiederzusammcntritt am 4. Novom er sofort in eine außenpolitische Debatte eintreten.