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5. Jahrgang Dresden, Donnerstag den 18. April 1929 Nummer 90 Litwinow durchkreuzt die thikhweigetaktit Auftreten des Gewiesnen-stetem in Graf Entschlossen-s Hemmnis Fleiß-new Wahlfchmekzen Von Rudolf Rennec Jn- der gestrige-r Voligzeitung ergreift Hermann Fleißner, Zins-Henk- ehemaliger Kultnmninister, die Feder und sticht sie Im Feinden der SPD ins Herz. Natiirlickz mit besonderer Adams sen Kommunisten Bumg —9an.wir wieder einmal tot. Irr-ask zielssneri Ob es ihm viel ühc gekostet hat, sein Ar igkcichen zu braven? Beschäftigen wir uns erst einmal mit seiner Anner gegen die Kommunistem Natiirlich ist unsere Po litik »Hm-. direkte Unterstützung der sächsischen Reaktion durch die Kssmmunisieni« Ganz selbstverständlich, Herr Fleißner, wir Wen ja die Panzerkreuzer. Wir s-- nicht Herr Hilferding —- sssngm neue Massensteuern und machen den Kapitalisten rgesnsenle Wir - nicht Herr Hilferding kürze-n den -:xxia!eint nnr 43 Millionen NM· Wir nicht Herr Wissell «- dkkmnen den sächs. Textilarbeiternzdie RGO-Woche So mei- W Eise es doch, Herr Fleißner »- oder wie? Glauben Sie.»d«ie szkfseitsr kennen nicht die Taten ihrer MinistergenossenJ Glau sen Ein die sächsischen Arbeiter wissen nicht« daß Zörgiebel die Temxmsimiionen am 1. Mai verbietet, dnsz Ihr Genosse Polizei priinricnt schon so stark vom Notkoller befallen ist, daß er das Llnpaddeln der Wassersportlet in Berlin nlg Demonsttation Mit-alten ließ? Glauben Sic, werter Herr Fleißnen die Ar beiter hören nicht, daß Herr Severing sich anbot, mit dem Ar rikc;· ts. dem Belagerungszustand, zu regieren, und daß er jetzt prktnckc 3 Milliarden für die Reparationglasten lassen sich schon aus- dem deutschen Arbeiter heraus-pressen? , Wohl unter dem Mr ihm akmcliindeien Belagerungszustand? » »Es-: muten den Arbeitern zuviel zu, Herr Fleißner, wenn me von den Arbeitern verlangen, sie sollen den bubncbflchmen «!!’"M. den Sie erzählen. ernst nehmen. Herr Fleiß-m ist böse aus die Kommunisten. Persiiindlih »Es-s- pexsiäudlich, nachdem die Kommunichn den reiormisnschen Arbciservcrrätern in den Betrieben sehr start zugesetzt habest Dann aber schüttet Herr Fleißner noch an einer anderen Stelle keine Schmerzen ang, die zeigt, wo er verwundet ist. Hekk Kkskfmisr isi nicht mir wiiiend, sondern zugleich auch UND-Asch- Etr sagt, unsere Takti!. unsere Stellung zur sozialdemokratischen Nkfäierung schade uns doch nur selbst; denn unsere Wähler, uuse re Mitglieder werden uns nicht verstehen. Diese Sorge, M Hm Fieißner für uns entwickelt, rührt ian ja - jedoch Wer Vormarsch macht uns weniger Sorge, als Jhrc Verteidi gungssiellung Ihnen. Herr Meissner Verzetieln Sie nicht Jbte werten Kräfte. Fleißner ist empört, daß wir vorher schon die Parole ausgehen, basz wir jede sächsische Landesregierung bekämpfen- Hmn Fleißner ist eo natürlich absolut unverständlich, daß man den Arbeitern von Anfang an die Wahrheit sagt. Die SPD ist eben daraus eingestellt, im Wahltampf die Wähler zu be- Mgrn und zu betrügen Die Kommunistem die nicht neulan nisterpostcn streben. sondern die die soziale Revolution vorwnrtos treiben, das Proletariat in den revolutionäre-an Klassenkmnpf lichtem treten offen mit ihrer Auffassung vor die Arbeiter. JU die Kommunisten sagen den Arbeitern: keine Negieruugp di· durch ein bürgerliches Parlament zustande gekommen ist, die ils kapitalistischen Staate besteht, wird fiir die Interessen der Ar beiter wirket-, sie wird die Interessen der Kapitalisten vertreten und wie die sozialdemokratische Müller-Regierung in der blutvliten Weise gegen die Arbeiter vorgeben Auch eine Ne sterung Liebmaun-—Graupe—-Fleißuek wird nicht anders handeln. Sie wird die Politik der iozialfaschistischcn PMB-Regierung nur noch btutaler fortsetzen Sie haben das ia km Jahre 1922 gezeigt, wo sie in Leipzig den krumer Po lizctllbktfall auf die Arbeiter machten. Jetzt yekkkmden sie, »im Rahmen der Verfassung-« Forderungen fiir die Arbeiter durchzu lIITOIL Im »Bei-wen der Verfassung« arbeiten Hermann Müller, Hilfetdings ZokgicbeL Die Atbcusk bcgkcisen sehr wohl« wes halb M KOMMUUWU VM Negkstungett der Sozialdemokraten M Kampf Mist-M und sie stehen bei den Komm-nisten Degs hCUD thUcht Herr Fleismer sich keine Sorge zu machen, daß WZUZU KVMWMWU Und Mehk Sozialdemokraten gewählt w r n. . , .. - · « Dänn aber verkündet Herr Fleißneri ’. die Kommunästrn hätten auch 1920 so getan. als ob sie dieselbe Taktik einschlagen wollten,·vie sie heute vexkünden Dann hätten sie doch nahezu 3 Jahre zur Stange gehalten. Heute aber liegen die Verhält nisse anders wie 1920. -Damals war Sachsen der Vkennpunkt der revolutionären Entwicklung- damals konnten die Kommu nliten annehmen, mit ihm-. Taktik die Revolutika vorwättgzus treiben. Heute aber liegt der Brennpunkt der revolutionäken Bewegung in Berlin, und an der Spitze der lontekrevolutionären Bewegung steht, als Treibet des legaldn Fuichigmuz der So- Steur Die Sitzung gcfpkengtk Geni, 18. April. (Gigene DrahtmekdungJ In der gesteigert Nachmittagssitzung der Abt-Nimms comsnisiion erwiderte Sowfetiommissar Litwinow auf die gegen die Sowjetpliine gemachten Einwendungen. alle dagegen vor gebrachten Argumente hätten ihn heute weniger überzeugt als vor einem Jahre, denn damals versprach die Kommission eine neue Anstrengung zu unternehmen, die aber nur eine nbwattende Untätigkeit war. Die Kommission sei noch immer wie im vorigen Jahre weit davon entfernt, an die Hanptschmierigkeiien auch nnr eaergiich hereinzutreten Wenn sie den Mut dazn nicht bald aufbringe, werde ihre Arbeit zu einem vollständigen Mißerfolg vernrteilt sein. Selbst wenn er den Begriis der relativen Sicher heit anerkenne. so sei das alles kein Hindernis siir eine teilweise und gleichmäßige Abriiitunxx Eine teilweise Abtiistnng iiinne die Sicherheit niemals in Frage stellst-» Die grösste Sicherheit bestehe in einer vollständigen Abriistnng. Die Vertreter der impetialllttichen Grohmächte gerieten durch viele cindcutkgc Erklärung in nicht geringe Berlegenhekf, insbesondere deshalb, weil das Umgehen jede-· konkreten Stellungnahme nur durch dle bssherigen ~Arbciismeihodeu« er möglicht wird. Die Vertreter schlugeu.allo die Taktik des Tot lchweigens ein, und nachdem der Präsident mehrmals vergebllch vie Aufforderung zur Wottmeldung hatte ergehen lassen, stellte er sichtlich aufatmend teil. daß augenscheinlich die Mehrheit an der bisherigen Arbeitsmethode festhalte, und damit die teuflischen Vorschläge als abgelehnt betrachtet werden könnten. Diele plumpc Munöver wurde jedoch durch das geschickte Auftreten des Genossen Litw l n o w vereitelt. der ironisch erklärte. daß bis jetzt keineswegs eine Stellungnahme der Delegierten erfolgt lei, und der deshalb vor lching. bindend zu beschließen, daß in Zukunft iede einzelne Delegation gezwungen lei. zu den vorliegen den Anträgen öffentlich Stellung zu nehmen« Der« Präsident lehnte dieses schroff ab. Er schlug vielmehr vor, darüber abzuktimmen,· ob die Kommission die spwietruiiilkhen Vorschläge un Stelle des bisherigen Entwutiee als Grundlage der künftigen Arbeit annehmen wolle. Damit sollte eine fo ioeiige Abwtirgung der russiithen Vorschläge nnd ihre endgültige Aneschaltnng vom weiteren Verlauf der Verhandlungen erreicht werden. Dies aber erklärte der deutsche Vertreter-, Graf Bern itorff, nicht mitmachen zu Nimm-, da et die iowjetrulliichen Vor schläge, ohne grundsätzlich den bisherigen Konvention-entkettet abzulehnen. nie wertvollen Beitrag betrachten müsse. Darauf hin sorderte Genosse Litwinow eine Erklärung iibee folge-de drei Punltet l. Jst die Kommission mit einer wesentlichen Herabsean und nicht nur mit einer Beschränkung. der Miit-argen einverstanden? Z. Soll diese Herabsetzung der Rüstungen ans der W lage eines proportionalen Verhältnisse-:- beruhen-? s. Jst die Kommission damit einverstanden, sofort den Koeffizient fiie diese allgemeine-. gleichmähiqe MS ietzung aufzustellen? ~ - Durch diese geschickte Formulierung geriet die Kein-Mist oolllommen aus dem Gleichgewicht. denn eine ossene Ablehnung dieser Forderung wurde ein Aufgeben des visiziell anerkannte- Geundsntzeo der Abriistung bedeutet haben- anderseits Pde würde eine Zustimmung gleich die Zustimmun zum sowjete russischen Vorschlage bedingt haben. Das iedots war sin die imperialiitifchen Vertreter selbstverständlich nwisqliilk 111-ie ser Situation der allgemeinen Verwirrung wußte lich der Heim dent nicht anders zu helfen als die Sitzung zu fehltehenTssd die Fortsetzung der Beratung auf Donnerstag zn vertagen. See lerstet Voritoß der Sowjetrusfen hatte die Gesellschaft«sthon est nro . « « Des- engliiche Smpeklaliomao enthüllt feldsi den ganzen Schwindel Keine englischen Votstläge fiir eine Flottenabrüitnnsiloftfereuz London, 17. April..(Telunion-) Chwmbetlwin teil-te tun Mittwoch dem thierhwug mit, daß die Regina-tm gegemässsszt nicht die Absicht habe. Verhandlungen mslst den Region-ach der Beleinjgten Slaaten mtd Japan über dsie Mänsdenmg des See rechtes einzuleiteu. , Ebensowenig erwäge die Nogsierung Vorschläge für die Ein berufung einer wesuen Flottenabriiftuwggskonfercnz im AKTMUD an die Perhiawdlnnsgsen der vorbereitenden Abtiistungskmnmisiion in Gen. s . Bei-de Erklärungen können sich mch Lage der Dinge wu mtf die Zeit bis zu den englischen Psatlamensgwahlen beziehen Die-set letzte Satz der Meldung iisi charakteristisch genug. um besonderen Kommentar zu erfowem Gift soll in den Par lamenigwwhlen das Volk einsgeseift werden uwd dann kann man ja konlret sagen, wag man eigentkicb läwgist beschlossen hat Wir bri uns in Deutschland-« zialdemotrat ZörgiebeL Ueber ihm als Treibet die Sozialdemo kraten Gtzesinsti und Severlng. Heute steht die Sozialdemo kratie essen in der Front der sozialfaschistifchen Bewegung. Jede andere Haltung der Kommunisten in Sachsen würde den Sozial-v demokraten helfen ihre Lunte-revolutionäre Rolle zu verschleiern und ihr erneut den Nimbus einer prnlctarifchen Partei ver !cihen. Würden not allem den verlogenen radikalen thsen splchek »Eintan MS Auch Heman Meissner einer ist, den Scheh der Wahrheit verleihen. , Die Sozi«·demoitaten, auch in Sachsen, wollen in die Ado lition. Sie written eine Anpassung an die Neichgpolitik. Aber sie möchten diesen Schritt auf Kosten der Kommuniften mache-n Wir jedoch werden ihnen solche Manöver nicht gestatten- Wir werden uns nicht zu den Gefanqenen solcher Maniivck machen lassen. Das iiberlasseij wir den feigen Liquidatorcn um Brand -ler. deren Anhänger (Nchbcin u. a.) jetzt schon zur PSD üben laufen. Die Konsequenz, die die Arbeiter ziehen werden, das wird die Abgabe ihrer Stimmen fiir die Kommt-nisten sei-L lei ner at die Lage seiner Partei auch schonN ah solutHlläriTfenß Erhbeginnt die Flucht an die Seite der Kapi talisten. Neun Zehntel seiner Artikel sind auf diesen Schritt eingestellt Fleißner hat Ministersehnsucht. So bemüht ex- sich, sowohl den Arbeitern als auch den Kapitalisten begreiflich zu machen, daß er ein girter,»flir alle gerechter Minister sein werde. Zu diesem Zweck beschwert er die Bergangenheii, seine Ministertätigleit nnd das Jahr 1923. So nimmt et dann Stellung zu den Schwindelmeldungen des Bürgertums über Sachsen von 1923. Damals haben die Industriellen ver breitet, die Hundertschaften seien beritten und bewaffnet ge wesen. Entrüsiet stellt Herr Fleißnet fest: im Jahre 1925 haben rechte-radikale Demagogen die Winzer aus die Rates und Amtes häiiier geheim sie haben Türen und Fenster zerschlagen. Beamte angegriffen und Altenan dieSttaße geworfen. Auch die Bau ern seien angesteckt worden, sie haben Finanzbeamte mißhandelt uns die Steuerzahlnng verweigert.· Die bürgerliche Presse habe diese Taten-beschönigt.- Nun, wir haben damals den Winzers und Bauern gesagt, daß sie. ihren Haß nach der-falschen Seite ·fiil)ren.« Daß sie nicht-die kleinen Beamten; sondern die Ue giercmg veg- iapitaliftischcn Staates, die kapitalistische Gespa schaftsxrdnung insgesaint treffen müssen.. Diese Schlußfptgkkqw gen aber zieht Fleißner nicht. Er macht diese Feststellmj m gn« um zu beweisen, daß ..Deeattiges .. Ja schlimm- « -j. Nei. die den Atmen zur Verzweiflung trieb, iq M « Hm geschehenl Die u Uneeye gequ us M Das fåchfifche Metallarveiiers qbkommen abgelehnt Metqaamitek. lehnt vie Schnchiuugsqnvwhuus Els ksschcksbt den Kampfs Das Verhandluugscrqebuis me vie sachsikche Mammon-tri nnd den Arbeitgebetschutzvetbaud wurde, nachdem die akva Takifkommisskvu dazu Stellung genommen hatte, der Mitglied ichast sur Stellungnahme uuterhkcktct.9lach eingeht-M- Wicht ecstattung erloxgte in den einzelnen Verwaltung-stellen ver bei den Laufs-histo- Ue «Abliimmnnq. « Mit« Mehrheit wurde da luhaudluugsergehuks ask-sehnt. » " .- Dis Ablehnuwa des Metqllakhejvwgphnabkoimmeng btzdeutet ein-e Ntederlage für vie Nest-mästen Nachdem die große Tokik tommisfion das Absommeix annahm verfuckste man unter Auf bietung aller Kräfte, die Annahme auch bei den Arbeit-ern durch zusptzM ka werden die Mfokmiften cmeut an den Schlichter herantreten Die Arbeiter disker sich eine weitere Vetichleppung nicht gkfallen lassen.«sond·eru miilien jetzt . sofort die Kampf voxlserektungcu treffe-»Und isn den Betrieben die-Aufnahme des Kampfes beschließen -