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Arbeiterstimme : 23.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-192811236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19281123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19281123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Arbeiterstimme
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-11
- Tag 1928-11-23
-
Monat
1928-11
-
Jahr
1928
- Titel
- Arbeiterstimme : 23.11.1928
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Deutsche Imespinnekee Imb sit-ebnes AG, Meißen »U· Verickkketstmtung der Arbeiterstitnme über die Lage der TiMilsrbeiterichafi in der Ohekiausitz ist fur- uns Textsucrissk wertvoll. Erstens erfahren wir einmal etwas iiber die Gesamt lage in Ostsachsen, unsd zum and-ern werden uns die Mochi watwnen der rejormisrischen Verhandsfiihrung in ihrer ganzen Tragweite bekannt Jhre Behauptung daß die Konjunktur so lchlechi lei, daß ein Kampf jetzt reinen Erfolg weich-te trifft auch bei uns nicht zu. Irr der Jute wird voll gearbeitet· Während des Kampfes in München-Gladbach arbeiteten wir sog-at neun Stirn-den« also mit einer halben Ueberstunde· Die Lieferungsen unseres Betriebes gehen zum Teil ins Aus land, Und zwar meistens nach England unsd Frankreich Jedoch war-de gerade in der letzten Zeit viel für die Bienertmiihle MUSer- Seit dem Kampf der Textilaribeiterfchaft im Rhein lawd ist ein gesteigerter Eingang von Aufträgen festzustellen. so daß der Direktor Ulmer vor einigen Tagen äußerte: »Wenn die Aufträge so weiter eingehen, so wird wohl aus der Augsperrunsg nichts werden« Wir müssen verfuchen, uns zu einigen.« Die Belegschaft unseres Betriebes zählt etwa 1600 Köpfe. davon insgesarnt 1200 Frauen und Mädchen Der Lohn beträgt für die Männer in der Spitze 72 Pf. Die Abnehmer an den Maschinen erhalten 6612 Pf. Für die Frauen, die an den Maschinen arbeiten, werden 51 Pf. pro Stunde bezahlt, während die in Stundenlohn beschäftigten Arbeiterinnen 471--·- Pf. be kommen. Der Wochenverdienft der Aktordarbeiterinnen beträgt i also nach allen Abzügen etwa 27 M., hingegen gehen die in Stundenlohn arbeitenden Frauen unsd Mädchen mit 18——19 M pro Woche nach Hause Auch zu Uns kommen sehr viele Arbeiter und Arbeiterinnen von auswärts. Aus den Orten Taubenheim. Zehren. Scharfenberg, Boten-« ja sogar von Großenhain kommen sie nach Meißen Die Nationalisierunig des Betriebes hatte zum Ergebnis. dasz jetzt mit derselben Arbeiterschaft die doppelte Leistunggegem über früher erreicht wird. Jn diesem Jahre wurden neue Spinnereimaschinen aus Nowawez geliefert, die etwa das Dreifache gegenüber den alten Maschinen leisten. Durch die Anfchaffung dieser Maschinen müssen aber die Stundenlohn arbeitet außerordentlich angestrengter arbeiten als früher. Wenn für solche Nationalisierungsmasznahmen immer Geld genug vorhanden ist, so wird gespart« wenn eine Verbesserung der Lage herbeigeführt werden soll, die der Arbeiterschaft Er leichterungen gewähren würde. Beispiele-weise wird die Beleg schaft wegen der Einrichtung einer Küche schon lange Zeit an der Nase herumgeführt Die Eröffnung der Küche wird unter den lächerlichsten Borwiinden immer wieder verzögert Einmal wird behaupte-L die Kessel wären zu ein-er Ausstellung geschickt worden, dann sagt man wieder, die Kessel würden r ep arie rt, und jetzt gebraucht man wieder die Ausrede, die Lichtleistiunsg sei nicht in Ordnung Nun ist von dem Direktor gesagt worden. daß am 1. 1. 1929 die Eröffnung erfolgt. Die Belegschaft ist sehr stark an dieser Küche interessiert Durch das Hinsauszögsern der Eröffnung entsteht aber eine Stimmung unter der Arbeit-er fchast, in der zum Ausdruck kommt: »Wir werden ja doch immer wieder beschwi—ndelt.« Eine Betriebsvorsammlung mit dem Thema ~Tarifkampf« in Verbindung mit den Mißständcn im Betrieb (Kiiche) wsiivde bestimmt sehr gut besucht werden Der Vonsitzensde des Betrisehgrateg, ein Soz-iiallde«moskvat, lehnt asber eine Beiriebgversammlung ab, obwohl er seit mehreren Tagen von allen Seiten des-wegen bestürmt wird. Er scheint überhaupt nicht stark an Betriebgversammlungen interessiert zu sein unsd will eine solche so lange wie möglich hinaus-schieben Die letzte Versammlung des Verband-es san-d vor 14 Tagen statt. Sie war auch nicht schlecht besucht Jrsgendwelche Maßnahmen zum bevor stehenden Kampf wurden von dem Verbaitdgangestellten Richter nicht vorgeschlagen, Jn der Diskussion wurde ihm von einigen oppositionellen Rednern entsprechend entgegengetreten Garhsnmfabrik Mode-w Vor einigen Tagen klebten an allen Stellen des Betriebes kleine mit Schresibmaschine hergestellte Zettel, auf denen u. a zu leer war: Wann findet die Belegfchafisverfnmmlung statt, fn welcher unser Betriebstat berichtet? Werden wir nnggesperrU Erfolgt ein Lohnabban? An einer anderen Stelle konnte man lesen: »Unser Lohn tnrif non den Unternehmern gekündigit Welche Kampfmnßs HEFT HEND codes-- die Yankeet in teilst-grad Von Jst-n Döllar Zopynght by Moses-nos- Vortqg. Wien Art-but Nockefeller begegnet feinem Vater An einem Msaimotgen flitzte ein Auto mit wahnsinniger Geschwindigkeit den Niversied Drive entlang. . Gin junger Mensch, ganz in Weiß. schrie dem nachdenklichen Dickwanst neben ihm ins Ohr: »Meine Stiefmutter erinnert sich meiner immer erst im setzten Augenblick. Ihr Telegrumm beunruhigt mich. Sie werden sehen, Vater hat Unannehmlichskeiten mit dieser pol itischen Anleihe oder dergleich-en.« »Mister Jeremia ist klug, Arthuri Sie brauchen sich nicht Zu beunr-uhi«gen,« antwortete der Dicke, »und das Telegramm enthält gar nichts Außergewöhnliches: Die beiden kehren mit dem Vater auf dem »Torpeldo« zurück und kommen heute an. Sie sind exwltriert, das ist alles.« »Seien Sie ftill.« unterbrach ihn der junge Mann. »alleS, was von meiner Stiefmutter und ihrer ifchnsurrbärtigen Tochter kommt, ist immer voll» unangenehmer Ueberraschung-m Jch habe die Fraucn"ftetg gehaßt. Sie wissen es ja. Aber nach der Heirqt des Vaters hafie ich sie zwei-, dreimal. hassesich sie zehn mal mehr. Jeder Beweis ihrer Riedertracht ist mir ein Genuß. Ich wollte ach, wag würde ich nicht tun, um sie zu zer trampeln,· um sie unschädlich zu machen. zu erniedrigen, zu ver nichten.« »Aber Mister Brüdan lachte der Doktor. »Sie fiebern. Ich bin beunmhigt, wirklich sbeunvuhigt über.diese Liebe zu- Jhrem Vater. Die Anhänglichkeit eines Sohnes ist natürlich Ichätzenswett, aber nicht in Diesem Maße - Fassen Sie sich«. Stop! Der Chaiuffeur beschrieb-eine scharfe Kur-ne nnd brachte das Auta zum Stehen. Jm grellen Sonnenglanze lag vor ihnen Die Hudson Bat. mit Tau-senden schmaler Kanäsle und Buchten. Auf der Reede ein buntes Gewimmel von Flaggen und Wim peln und die blinken-den Reihen der unendlichen Bullaugen all’ sder ruhenden Dampfer. Weiße Boote durchfuhrcn die Bai nach allen Richtung-ein « » Derf,.2co"rpedo«« hat schon angelang wenkst »sich ver Thau-»f- feur zu Arthur Rockefeller und dem Doktor um. »Sie müssen sich s beeilen hinzukommen, bis man das Fallreep niederliißt.« E Der junge Rockefeller springt aus dem Auto unsd hilft feinem Nachbar. Der Dicke klettert schnaufend heraus: Der be rühmte Dr. Lepsius war ein alter Freund der Familie Rocke feller. Die runden Brillenigläser bedecken kleine, scharfe Papageicniaugen Die Unterlippe war merklich kürzer als die Oberlippe, und das Kinn fprang vor, was den Eindruck einer bequemen dreiftufigen Treppe machte, die geradewegs bis unter die Nase hinasuffiihrte · Was den jungen, weißgesksleideten Menschen anbetrifft, so war es ein sehr sympathischer junger Mann. Einer von den-en, nach welchen in Kinos und in Romanen die stärkste Nachfrage besteht. Gewandt, jelbstsicher. schlank, gut gebaut und gut ange zogen und anscheinend nicht an einem Uebersluß von gedank lichen Beschwerden leiden-d. Die hell-blonden Haare trägt er glatt zurück-gestrichen, was sie nicht hindert, sich im Nacken zu kräuseln. Uebrigens blinkt in seinen Augen etwas aus. was - diesen Ersten Liebhaber« eines Provinztheaters aus dem Durch schnitt hervorhebt. Mister Chariles Dickens würde seinem Leser gegenüber, falls er dieses Feuer bemerkt hätte, fest-gestellt haben, daß hier irgendein unheilverkiindender Charakterzug verborgen liege. Aber ich und Mister Dickens haben eben verschiedene Methoden des Charakterisierens. - Die bei-den steigen also aus und mischen sich eilig unter die Menge der Neuyorter, die nach dem eben angekommen-en Damp ser starren. Der ~Torpcsdo«, ein gewaltiger Ozean-dampfe: der Brüder Dousglas und Borley. war eine ganze Stadt für ficht innere Selbstverwaltung. Lagerräusme, .Nadsio, technische Abteilung.H Zeit-ung, Hofpital, T-henter,· Jntiigem und Familiewdramen Das Fallreep wivd niedergelassen, unid die Passagiere be ginnen fich herunterzubemiihenl Ewig ruhige Yankeeg. die mit der Pfeife zwischen den Zähnen und der Zeitung unter dem Arm von fernen Ländern zurückkehrte-nI als hätten sie..geftern noch im Neuyorker ~Commerceclub«f gesessen; Kranke;"die.fich kaum -zn·"bewegen’ vermögen, schöne Frauen, die in Amerika Gold suchen, Spieler, internationale Abente-urer. Berliner Kom merzienräte, Gauner. ~Selt-sfam".« flüsterte Dr. Lepsiug vor sich Zimzog den« Hut und verneigte sich tief vor einem srot angeluu ensen. militätifch aussehenden Herrn. »Scltsam,« Prinz Hohcnlohe in Neuyork!« Ein Ausruf Arthurg unterbrach feinesunfruchtbaren Ge dankengänge. »Man Diou, Vicomte! Wie yttermartisw Und der junge Mann eilte einem schönen brünetten Menschen ent geger der sich mühsam auf deY Arm eines Lataieu Mist-. »Der Vicomte Montmorencyi« dachte Lepsius halblaut, zog von neuem den Hut und verneigte sich, obgleich niemand aus ihn achtete. »Von Stunde zu Stunde wird es seltsamen Was shaben idie da gerwde jetzt in Neuyork zu ssuchen?« Inzwischen war das Fallreep leergewovden Die zurück strömensde Menge trennte Lepsius einen Augenblick von Arthur. und sie verloren sich ans einen Moment aus den Augen Das Wetter änderte sich plötzlich. Die Farben danke-limi, als strichc ein Tuschpinisel über die Gegenstände hinweg. Schwere Wolken jagen über den Himmel. Die Wasser des Hudson wurden schmutzig und gelblichgr-au. Weiße Schaumkänime krönen sie hier unsd dort. Asm Ufer kreischen Möwen und fliegen in ganzen Schwärmen die Landunggbrüclen entlang. Die Neede leert sich. die Passagiere sind in den Straßenschluchten verschwunden »Wo ist denn die Familie Nockefeller?« fragte sieh der Doktor und hielt Umschau. Im selben Augenblick sash er Archr erbleichen. Auf dem leeren Fallreep bewegte sich ein leltikamer Zug abwärts-· Einige fchwarzgetleiidete Menschen trugen langsam und schwerfällig einen großen, mit schwarzemSanit bedeckte-i Zintsarg herunter. Jhm folgten zwei Damen in tiefer Trauer» das Gesicht in das Taschentuch gepreßt Beide wohigebaiit. jung, und trotz der olivewgelbeii Gesichtsfarbe tothaarig. Zu Tode bekümmert stiegen sie langsam herab.· · »Was heißt dass-« flüsterte Arthur. »Die Stiefmutter und Claire - und wo ift der Vater?« Der- Zug bewegte sich weite-· Eine der Damen hob die Augen, erblickte den jungen Nockefelleis, winkte leicht mit der Hand und machte einige Schritte auf ihn zu. ~Arthur. mein Teurer, ermannen Sie sich!« ließ lsie sich würdevoll vernehinen ..Grmannen Sie sich, Bruder!« fiel die jüngere Dame mit unerwartet männlicher Baßstimme ein. Es war ein selten schönes Mädchen, nur zwei Dinge entftellten sie, die tiefe Baßftimme und der schwarze Schnurrbart auf ver Oberlippe , , - .. « " ~Wd.sist der Vaters-« schrie der« jun-ge Nyctefeneix ’ »Ja, Arthut - er ist hier. Jetemia ist indiesem Sckgg Manmhgt jhnmbki szlrfchau ermordet« Miftkeß" Eliisabeth Nockefellers Stimme zitterte. Sie be deckt; ihr Gesicht tin-d schluchztexs- « « . - »de»« ich nehme Ihren Arm.« flüsterte die schöne Classe und schmiegte sich an. den erstarrten jungen- Mann. « Aber Arthur machte einige eilige Schritte ausf den Doktor zu« und«krmnpfte feine Finger um dessen fxeunsdlichxunde Hand. ~Fmgen Si-, m. m Vom pas-me du« flüstert- u mit klagen LW - « GEI. W-) Der Wersgäixzungsbelmg M den Ausgeiverrten Die Läge von den 20 Mslläonen In großer Ausmachung schreit fast tue gesamte SPD-Presse hinaus: «20 Millionen Mark für die Ausgesperrten!« Es wird behauptet, daß alle Ausgesperrten ausreichend unterstützt wer den. Inzwischen ist bekannt geworden, daß nach den Nichtlinien der preußischen Regierung alleinstehende Personen ohne eigenen Haushalt 8 RM. alleinstchende Per sonen mit eigenem Haushalt 12 NM, Ehepaare 16 RM, alle im Haushalt des Hausitnnterstiitzrcnggenipfängerg zu versor nenden Personen se 3,50 RM erhalten sollen, und zwar pro Woche-. Das sinsd doch geradezu schändlich niedrige Bettel psennsigel »Grun»dsätz·lich« sollen zwar alle Auggesperrten unter stützt werden, doch bieten die Nichtlinien die Möglichkeit einen Teil der Ausgesperrten angzuschalten Die bisher geübte Praxis bei Gewährung der Wohlfahrignnterstiitiung wird fortgesetzt werden. Die Behauptnngl dasz 20 Millionen bewilligt seien tjesdem Auggesperrten 80 bis 100 RM). ist ein frecher Schwindel- Keine bestimmte Summe ist bewilligt. Selbst die sozialdemo kratische ~Plauener Volkszeitung« stellt fest: »Auch iiber die Höhe der Unterstützung ist n i chtg B i n dendes beschlossen worden. Ohne daß ausgegeben wir-d. wo her diese Wissenschaft stammt. geben SPD Vossische Zeitung, sowie verschiedene ansdiere Blätter die Höhe der zur Verfügung gestellten Summe auf 20 Millionen NM an. Von der Ur spriinalichen sozialdemokratischen Forderung auf riickwirkensde Unterstützung hört man nichts mehr, ebensowenig von der Forderung auf Ginziehung der Unterstützung von den recht briichigen Unternehmern« Nun, ganz einfach. Die sozialdemokratische ReiclJlj-aggfrakt-ion hat gegen ihre eigenen Anträge gestimmt Das genannte SPD-Vlatt kennt auch sehr wohl den Grund, es schreibt: »Die unieliase Koalitiongpolitik hat eben auch hier eine durchaus nicht über jeden Zweifel erhabene Tageslössung als das kleinere Uebelerscheinen lassen gegenüber der Drohung der Schwerinidustrie mit der Ksabinett«fprengsung.« Ein-e andere SPD-3eitun«g, das Zwickauer ~Siichsische Volks blatt«, macht folgendes Eingeftäwdnigt »Sozialde·mokraten und Zentrsum haben im Reichstag An träge lestellt »die den Auggessperrten eine rechtlich einwandfreie llntiersützunggewähren sollten. Einer dieser Anträge müsste die Mehrheit bekommen. wenn Sozialdemokraten unsd Zentrum d afii r stimmten und die Kommunisteu ihre Stimme mit da für abgeben. Zentrum, Sozialdemokraten und Kommunisten verfügen zusammen über rund 270 Manto-are von 420. also über die Mehrheit Die-se Mehrheit ist auch im Ausschuß vorhanden; trotz-dem ist ke i ner der direkten Unterstiitzunggantriigse für die Ausgesperrten anpencnnmen morden. Auch hier war wieder die Sorge um den Bestand der Regierung größer wie der Wille. beste, direkte und sofortige Hilfe für die Auggiesperrten zu bringen. Die Deutsche Volkspartei, die die Interessen der Unternehmer vertritt. wollte die Leistung der Arbeitslosen nnterstützunn an die Auggesperrten um ieden Preis netmeiden.« Das ist ? «· Deutschen Volkspartei mit Hilfe der S«PD-Füh rer nun aus« aclungen Durch »den Beschluß des Neichstageg, gegen den dsie Kommunsisten im Interesse der Nichtarbeiter stim men mußten, ist csin Beschluß ch Preußsischen Landtages außer Kraft gesetzt worden, der den Ausgesperrten herein-seine Unter stützung in Höhe der Erwcrbsloscnunterstützung zugesprochen hatte. nahmen, welche Lohnsordemngen beschloß die Gaukonfetenz des Textilarbeiteroerbandes am 31. Oktober? Warum wird die Belcgschast nicht insormiett2« Dieser Rippenstoß blieb nicht ohne Wirkung. Schon wenige Tage dar-auf sah sich der Be triebsrat veranlaßt, eine Betriebsvorssammlung einzuberufen, um zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Der Besuch der Be triebsversammlung war infolge dieser von der Gemerkschafts opposition geleisteten Vorarbeit außergewöhnlich stark. Beson ders zahlreich waren die Arbeiterinnen vertreten. Während die letzten Versammlungen von nur etwa 60 bis 100 Personen be sucht waren, reichte diesmal der Raum nicht aus. um die von etwa 400 Personen besuchte Versammlung unterzubringen Viele mußten umkehren. Die Wie-bang der kleinen Klebezettel war unverkennbar. Der SPD-Betr-iebsratgvorsitzende war ganz oerdattert. Der Angestellte des Textilarbeitervetbandes, Nich ter, und ein Angestellter des Verkehrsbundes nahmen zu der Lohnbewegung Stellung, ohne auch nur ein Wort darüber zu« verlieren, wie denn dieser bevorstehende ernste Kampf organi siert und durchgeführt wer-den soll. Drei oppositionelle Redner wiesen auf die Gefahren eines langen Tarifabschlusses hin und nahmen scharf Stellung gegen das Schlichtungswesen. Eine entsprechende Entschließung die die Stellung der Opposition Wenn jetzt die SPDsPressc lügt. daß die Kommunisten gegen die Unterstützung der Ruhrarbeiter gestimmt hätten, so vertrauen wir daraus, daß jeder Arbeiter an Hand der Tatsachen selbst ent scheiden » kann. we r den Auggespcrtten die staatliche Unter stützung verweigert hat. Das ist die arbeiterfeinidliche Kumpanei der Koal-itionspolsit·iker· « Schwur-stät Begeisterte Ausnahme von 103 Nuhrtindern in Mannheini Die·zriolet-ariiche Solidarität ist eiiitkisseriierßestandteil dciz Ptplekttllchen Klassenkampfes Sie is un-er-laßl-ich in den Lainpfender Arbeiterschaft gegenüber dem Unternehmertum. dsie Solidarität und Einheit der Arbeiterschaft ist ausschlaggebend sur den Sieg der Revolution. . . . · Die Solidarität derdeiitsschen Arbeiter-Wust zeigt siegebelm schweren Kampf. den die Metallarbeiter an hein uin uhr Asng dle Eltenindustriellen ausfechten, im schönsten Lichte. Pac uiigeheure Unterstützunggwerk der ckZitternatioiialen Arbeiterhilfe. die· in den letzten Tåilaen tagtägli allein ge en 100 out-I warme Mittagessen an die uggessperrten aus isbt, is? dafür glanzendek Beweis. Die JAH hat aber auch daflr gesorgt, daEtiigbejoiF dcre den Kindern der Aiisgefperrten die proletarisckfe olisdaikitai in pollstem Maße zugute kommt Nicht nur ingbe ondere Hilfs niaiznsahmeii zur Bekoktigung der Kinder sind in großem Maße durchgeführt worden, andern die JAH hat Hunderte von Kin dern im Namen der Solidarität zu Proletariern in atrdere Teile Deutschlands geschickt die die Kinder für die Dauer der Aug sperrung zur Verpflegung übernommen haben. « Unser Bruderorgan die ~Arbeiterzeitunå« in Mann heim berichtet nim, mit welcher Begeisteriingmdie rbeiterschaft 103 Ruhrkinider am vorigen Sonnabend in pfang nahm, mit folg-enden Worten: ~...E5 hätten ruhig drei- bis viermal mehr Kinder kommen können. sie hätten alle gute Qusartsiere erhalten. Ein Ztroni»briiderlicher Solidarität ging durch die Arbeiterschaft Jeder fühlte daß hter·em Akt praktischer Untegtützung der lampsenden Hüttenarbeiter aus-geführt wurde. ier wurden keine leeren Phrasen gedroschenhier streckte sich dieokilsgbereite Hand der Proletarier aus. um den noch in tieferer at Stufen den·zu helfen. Die Arbeiter rissen sich geradezu um die Kinder. Blestche hohlwangige Gesicht-er. meistens Kinder aus Proleta riersamilien von 7 bis 8 Köpfen, die nun zu den Klassen briidern in Mann-heim kamen. Die JAH hat für die-sen Trans port die Kinder der Aermsten ausgesucht, ganz gleickzgültig, welcher Parteizugehörsigikeit So waren etwa 60 nat-er. darunter. deren Väter zu den Christen zählen. Diese Kinder hab-en praktisch erfahren, wag prolet-art-sche Solidarität imsd religiöse Heuchelei ist« » Und dann berichtet unser Brudetor an folgendes unerhorte Verfhalten der Pfaffen. die sonst vor Näigstem und Menschenliebe trie en. »Die Frankfurter Bahitshofsmission war von sdesm Trans port unterrichtet und gebet-en worden. für die Kinder Milch bereitzuhalten. Als der Transport in Fvanskkurt ankam, mußte festgestellt werden, dsaß »die Mission keine Milch besorgt hatte, weil es angeblich keine gab (!!). Dafür erhielten die Kinder schlekthtetthiaffee, wofür noch 23.40 Mark bezahlt werden muss en . .« Das ist dsie christxiche Nächsten liebe in all ihrer bren talen Offenheit Jhr gegenüber jtseht als lenkt-ient Manul die pro-letarifche« Solidarität der gestimmt deutschen Arbeit-erichcrft mit den Nuhrarbeitern und ihren Familienangehörigen zum Lohntampf und seiner Durchführung enthält, wurde vor gelegt. Inzwischen legte auch Richter vom DTV eine solche vor, in der er das Vertrauen zur Verbandgleitung forderte. Der Angestellte des Verkehrgbsunideg libte sich in stilmperihafter Weise in Kommunistenhetze Jm Schlußwort erklärte Richter, nach der Methode der Geheimdiplomatie, daß die Taktik der Organ-i -fation dem Gegner nicht vorher bekannt-gegeben werden dürfe. Kommunistenhetze und Demagogie gegen die Opposition bilde ten den Schlußteil seiner Ausführungen Dann folgte die Ab stimmung über die Entschließung, die Richter vorgelegt hatte- Sie wurde mit Mehrheit angenommen. Gine Aiuszählunig er folgte nicht. Der reformistischen Negie fiel noch eine große An zahl der Versammelten zum Opfer, diese Abstimmung brachte jedoch die wirkliche Stimmung der Belegschaft nicht zum Ausdruck. Für die Schichtarbeiter hatte bereits vorher eine Versamm lung stattgefunden, die ebenfalls verhältnismäßig gut besucht war. Die Belegschaft der Gardinensfabrik shat jetzt die Aufgabe. alle Vorbereitungen zu dem beginnenden Lohnkampf zu tref fen. Das außerordentlich schlechte Organisation-verhältnis muß verbessert werden. Dazu gehört, daß vor allen Dingen die Kol leginnen endlich begreifen. daß es notwendig ist, sich der Or ganisation anzuschließen« lA rb e iie rkot relpon d e n z)
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