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ill. mit A* ih«« rri. äer dsi s. der ihm, dem nach «nd i>. statt. >bten gste» Bo- zur var- und cherS rabe. ElbckM «ni> Anzeiger. Amtsblatt da König!. AmtStzliuPimaittischasl Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd de« Städtisch- zu Ms«. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redactton verantwortlich : T Langer in Riesa. 119. Donnerstag, den 3. Octover lk8v. 42. Jahr-. Erscheint in Riesa wöchentlich viermal: DienStag, Donner-tag, Sonnabend und Sonntag - Abonnemenspreis vierteljährlich l Mark 2b Psg. — Bestellungen nehmen alleikaiserl. Rc:c.niwiu , Pokboten, die Ärpcditionen in Niesa und Wtrcila (E. Scön), sowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem ausgebreiteten Leserkreise eine wirksame verdssent- lichung finden, erbitten wir uns bis Montag, resp. Mittwoch, Freitag oder Sonnabend Bormittag- 8 Ubr. JnsertionSpreiS die drcigeivaltene Lorpuszeile oder deren Raum 10 Psg- Bekanntmachung. Am 27. «September dieses Jahres ist in dem Schaltervorraum des hiesigen Zweigpostamtes ein Geldstück gefunden worden. Der rechtmäßige Eigen- thümer kann dasselbe gegen Erstattung der Jnsertionskosten und Erlegung des Finderlohnes in der Rathsexpedition zurückerhalten. Riesa, am 1. October 1889. Der Stadtrath. Klötzer. Sch. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 2. October 1889. — Am vorigen Montag ist mit der Pflasterung der Wett in erstraße begonneu^worden, so daß nun mehr Li« Arbeit in zwei Colonnen gefördert wird. Es sied schon vielfach Klagen darüber laut geworden, daß sich der Straßenbau auf dieser Hauptverkehrsader der Stadt so sehr in die Länge zieht, und gewiß ist dies in mehr als einer Beziehung höchst unangenehm. Aber auf der andern Seite wolle man doch nicht verkennen, welchen enormen Aufwand an Arbeit und Material die Pflasterung einer Straße von 1000 Meter Länge und 10 Meter Breite erfordert. Die zu belegende Fläche beträgt 10000 Quadratmeter und rechnet man, daß auf 6 Quadrat meter ca. 1 Kubikmeter Steine verbraucht werden, so ergiebt dies einen Gesammtver brauch von 1666 Kubik meter. Wenn nun seiihcr in letzter Zeit 15—18 lausende Meter p v Tag gesetzt worden sind, so be zifferte sich der tägliche Aufwand au Material auf 25—30 Kubikmeter, oder die Lowiy zu 5 Kubikmeter gerechnet, auf 5 bis 6 Low y. Daß hierbei an die Steinlieferanten bedeutende Anforderungen zu stellen waren und noch zu stellen sind, liegt auf der Hand. Trotzdem ist der Bedarf au Steinen stets voll gedeckt gewesen und es steht nunmehr, nachdem die Arbeitskräfte verdoppelt worden sind, die gewünschte Beschleunigung der Pflastermigsarbeiten sicher zu er warten, wie nicht minder, daß dieselben, wenn während des Oktobers Halbenwegs günstige Witterung anhält, noch vor Eintritt des Winters werden zu Ende ge führt werden können. Dann aber wird Riesa, das Cementtrottoir an beiden Straßenseiten eingerechnet, eine Verkehrslinie zwischen dem Bahnhof und der Stadt besitzen, die, einer Großstadt würdig, auch den weit gehendsten Ansprüchen für den Wagen- und Fußverkehr in vollkommenster Weise genügen dürfte. — Bei der Sparkaffe zu Riesa wurden im Monate September 1889 763 Einzahlungen iw Betrage von 74,995 Mk. 26 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 300 Rückzahlungen im Betrage von 50,212 Mk. 78 Pfg. An Sparkarten gingen 57 Stück ein. Neue Einlage bücher wurden 106 Stück ausgestellt. 56 Bücher wurden kasstrt. Die Gesammt - Einnahme betrug 159,475 Mk. 25 Pfg. und die Gesammt - Ausgabe 78,839 Mk. 41 Pfg. — Obwohl uns die gegenwärtige regnerische Witterung, der sich zuweilen schon recht empfindliche Kälte zugesellt hat, nicht behagen mag und wir die schöne Jahreszeit gern noch weiter hinaus ausgedehnt wünschten, so ist dieselbe doch im Interesse der Herbst bestellung der Felder nur zu begrüßen. Es ist für die Herbstsaaten durchaus nöthig, daß das Erdreich die genügende Feuchtigkeit besitzt. Freilich im Interesse für die Straßen- und Häuserbauten in unserer Stadt ist eS dringend zu wünschen, daß nach der Rezenperiode noch für längere Zeit hindurch trockene und sonnige Witterung eintreten möchte. — Daß bei derartigem Schmutz, wir ihn die letzten Tage gezeitigt hatten, auf unseren aufgewühlten Straßen für Herstellung von trockenen Straßenübergängen gesorgt wurde, ist im Interesse der Fußpaffanten nur zu begrüßen, und eS darf wohl hier dem Wunsche Ausdruck gegeben werden, daß diese Maßnahm« auch im wiederkehrenden Falle Beachtung finden möchte. — Die Hasen, sowie die Fasanen außerhalb der Fasanerie, jene beide Wildarten, welche bei uns in Sachsen volle 8 Monate hindurch Schonzeit genießen, dürfen seit gestern an abgeschoffcn werden, und außer dem weiblichen Rehwild, das noch dis zum 15. Oktober, und den Krammetsvögeln, die noch bis zum 15. No vember gesetzlichen Schutz genießen, unterliegt nunmehr alles Haar- und Federwild dem Jagdrecht. In Preußen geht mit dem 1. Oktober die Jagd auf Dachse und in Oesterreich auf alle Droffelarten auf. — Was die heurige Hasenjagd anlangt, so wird dieselbe auf den sächsischen Revieren im großen Ganzen voraussichtlich keine wesentlich bessere Ausbeute ergeben, als die vor jährige, da der ziemlich strenge und anhaltende Nach winter, welcher im März mit Schnee und Kälte ge herrscht hat, ungezählte sogenannte Märzhasen, welche bereits in diesem Sommer wieder Nachkommenschaft gehabt haben würden, den Witterungsunbilden des diesmaligen Vorfrühlings zum Opfer gefallen sind. Es wird sich überhaupt der Hasenbestand durch ganz Mitteleuropa nicht eher wieder in nennenswerther Weise heben, als bis ein oder zwei Mal hinterein ander wieder günstigere März- und Aprilwitterung, die wir in den letzten Jahren regelmäßig vermissen mußten, dem hart mitgenommenen Hasengeschlecht zu Gute gekommen sein wird. Auch in Oesterreich, das zur Zeit immer noch den größten Wildreichthum auf zuweisen hat, aber wegen des hohen Eingangszolles von 30 Pfg. für das Kilo auf den deutschen Wildpret- märkten nicht mehr völlig konkurrenzfähig ist, sowie in den preußischen Provinzen, welche gegenwärtig die meisten Hasen nach Sachsen liefern, ist man derselben Meinung. — In Schifferkrcisen herrscht Freude darüber, daß sich die Stromverhällniffe in Folge der jetzt stattge habten Niederschläge gebessert haben. Der Wafferzu- wuchs beträgt seit dem niedrigsten Stande des vorigen Monats annähernd 1 rri. Während noch vor Wochen, frist der Laderaum nicht zur Hälfte ausgenutzt werden konnte, nehmen die Schiffer heute beinahe volle Fracht aus. Diese Wendung zum Besseren wird um so freudiger begrüßt, als vor der Einwinterung bedeutende Nachfrage nach Schiffsraum auf der ganzen Elbstrecke vorhanden ist. Gewiß werden nun auch wieder größere Ladungen böhmischer Braunkohlen abschwimmen und die vermuthete Erhöhung des Brennmaterials wird keine sehr erhebliche werden. * Bahnhof Prausitz, 29. September. Rach etwas längerer Pause hielt der Verein für Bienen- und Obstbaumzucht am vergangenen Sonntage eine Bereinsfitzung ab. Als ersten Gegenstand verhandelte man Len für Dresden in Aussicht gestellten Oostmarkt. ES soll nach einer vom Direktorium des Landesobst- bauvereinS mit dem Vorstand des Beziiksobstbauver- einS zu Dresden getroffenen Uebereinkunft bei einiger maßen regen Betheiligung seiten der Obstzüchter auch in diesem Jahre und zwar im October vom Bezirks obstbauverein zu Dresden ein Obstmarkt in Dresden abgehalte» werden und können denselben auch Mitglieder anderer Bezirksobstbauvereine beschicken. Dieser Obst markt soll nach Hinweis der Leipziger Zeitung den Obstzüchtern Gelegenheit bieten, ihr Obst ohne Zvischen- händler an die Verbraucher verkaufen zu können; letzteren aber soll er Gelegenheit geben, ihren Winter bedarf zu vereinbarenden Lieferungszeitcn direkt vom Erzeuger zu beziehen und soll der Verbraucher auf diese Weise gut erhaltenes Obst zur Zeit der Genußreif« ins Haus geliefert erhalten. Da nur nach auSgelegtea Proben der Verkauf stattfinden soll und darf, so dürste» die Käufer der Lieferung nur guter Waare sich ge wärtigen. Ebenso soll darauf gehalten werden, daß nicht nach Maß, sondern vielmehr nach Gewicht ver kauft und geliefert wird. Die Obstzüchter SachfenS, so weit sie dem Landesobstbauvercin als Mitglieder eines Bezirksobstvereins angehören und den Obstmarkt beschicken wollen, sollen sich unter Angabe der verkäufliche« Obstmaffe, wenn möglich mit Sortenbezeichnuog, an den Geschäftsführer des Landesobstbauvereins Herr» Garteninspector Lämmerhirt in DreSden-Neustadt, Nordstraße 16, I., wenden, der weiteres darauf Bezüg liches mittheilen wird. Bemerkt wird noch, daß die Beschickung des ObstmarkteS nicht allein mit feinem Tafelobst, sondern auch mit hartem WirthschaftSobst, so weit es zur Mosibereitung sich eignet, zulässig ist, und dürften von letzterem große Beträge gebraucht werden, da ein einziger sächsischer Obstweinbereiter 500000 Mostäpfel zur Entnahme in Aussicht stellt. Die Aussprache über diesen Gegenstand war eine sehr beregte und konnte man in Anbetracht der hiesigen Verhältnisse eine Erwärmung für das geplante Unternehmen nicht finden, da sowohl der größere, als auch der kleinere mehlbeschäftigte Landwirth gerade in der Zeit der Obsternte der Behandlung des Obstes, als auch dcm Selbstvertrieb weniger Aufmerksamkeit schenken kann, als er vermag und ihm auch ein mehr versprechender Gewinn solchen Unternehmens nicht ein leuchtend erscheint. Es wird daher der größere als auch der kleinere Beträge erntende Obstzüchter immer auf den Vertrieb durch den Zwischenhändler ange wiesen bleiben. Daß aber durch einen gut beschickten Obstmarkt die gute Frucht imrmrmehr zur größeren Anerkennung und die Benamung der Sorten zu einer allgemeineren Gleichheit kommen würde, dem will man nicht widerspreche». Rur der gänzlichen Ent haltung von Zwischenhändlern kann der Verein nicht beipflichten. Wie es unter den jetzigen Handelsverhältniffen auch in andern Handelszweigen überhaupt nicht und nur in ganz wenigen Ausnahmen der Fall sein kann, ohne Zwischenhändler die Waare an den Mann zu bringen, so wird es auch im Obst handel bleiben und bleiben müssen. Es läßt sich über haupt ein Handel im größeren Maßstabe ohne Zwischen händler gar nicht denken. Auch di« Erfahrung zeigt, daß der Erzeuger seine Waare oft schwerer und unter weniger bietenden Verhältnissen ohne Zwischenhändler zur rechten Zeit an den Mann zu bringen vermag. Auf einem ein geführten Obstmarkt wird immer auch der Zwischen händler vertreten sein. Ohne Zwischenhändler wenig Geschäft. Jedoch soll nicht geleugnet werden, daß durch einen bestehenden Obstmarkt «ine größere Annäherung d«S Verkäufers und Käufers bezweckt werden kann. AIS beachtenswerth wftd noch erwähnt, daß der Käufer vo» Tafelobst, welches er zum Selbstgeouffe sich beilegt, auch von der Behandlung und Aufbewahrung desselben etwas Kenntniß sich aneigven möchte, damit die gut gelieferte Waare in den Händen deS Käufers nicht verdirbt. — Der zweite zu behandelnde Gegenstand betraf „die im Winter am meisten in Betracht kommenden Bienenfeinde". ES sind dies die MauS und die Kohlmeise. Erstere, die MauS, sucht i« l Winter gern ihre Wohnstätte sich im Bienenstöcke tin- zurichten und stört «nd schädigt dadurch die Bienen ia