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functivnireu können «nd die darin enthaltenen Kutter» »assen find in Gährung übergegangen und haben de» Fleische die aistige Wirkung eatveder unmittelbar ver liehen oder Pud doch zur leichteren Entwickelung von Käulniß- over Cadaveralkaloid Veranlassung gewesen, ei» Stoff, der bekanntlich ein starke« Gift brldet. Aue, 20. September. Der kürzlich hier »er storbene Bürgermeister a. D. Beck hat der Stadtge- »riude Sur die Summe von 3000 M. mit der Be stimmung vermacht, daß die Zinsen diese« Kapital« alljährlich au verschämte Arme zur Auszahlung gelangen »nd daß die Stiftung den Namen „Concordia- Stiftung erhält. Pla neu i. V., 20. September. Im Stadtge- «einderath, welch« über den Syraviaduct vezhandelte, «elcher die beiden jetzt durch da« Syrathal getrennte« Stadttheile verbinden soll, erschien Herrn HaudelSkammer- Secretär Kirbach der Beitrag von 100000 Mark, welchen die Stadt zu den Kosten de« Viadukte« ge währen soll, zu hoch, da der Stadt auch noch weitere Kosten durch die Unterhaltung de« Biaducte« u. s. w. erwachs« werden. Er beantragte, die Einheitspreise, »ach welche» die Grundstücksbesitzer der betreffenden Stadttheile beitragen sollen, um 30Proc. zu erhöhen, sodaß dann die Stadt nur 25000 Mark zu den SÜVOOO Mark besagenden Herstellungskosten de« Biaducte« beizutragen Haben würde. Herr Stadtrath Trüg« beantragte die Einheitspreise um 12,5 Proc. zu «höhen. Der Antrag de« Herrn Kirbach wurde abgelehnt, der Antrag de« Herrn Stadtrath Tröger dagegen angenommen. Darnach hat die Stadt 37500 Mark beizutragen, während die Anlieger bei Anbau« 312500 Mark aufzubringen haben. Roßwein, 21. September. Am vergangenen Mittwoch übergab Bürgermeister Rüder als Vertreter der hiesig« städtischen Behörden die für die hiesige Garnison neunbauten Geschützschuppen an Hauptmann Grille von der königl. Militär-Baudirektitm in Dresden, welcher vom königl. Kriegsministerium zu deren Ueber- nahme beaufrragt worden war. Diese Geschützschuppen wurden darauf vom Hauptmann Grille an Hauptmann von Zeschwitz, den Vertreter deS an diesem Tage be urlaubten Garnisonscommandanten, Major Loßnitz«, übergeben. Die städtischen Aufwendungen dafür be tragen etwa 25000 Mk. Danach fand die Besichtigung deS für daS Pulvermagazin bestimmten Platzes statt. Die Baukosten für dasselbe find auf ca. 5000 Mk. veranschlagt word«. Leipzig, 21. September. Gestern Abend gegen S Uhr hat sich auf dem Bayerischen Bahnhofe ein Un fall insofern ereignet, als ein Rangirzug mit einem in der Ausfahrt begriffenen Güterzug zusammengestoßen ist. Dabei sind 8 Wagen zur Entgleisung gekommen, leider hat aber auch ein Schaffner aus Zwickau Verletzungen erhalten. Der Betrieb ist nicht weiter gestört worden. Leipzig. In einem Grundstücke der Plagwitzer Straße «eignete sich am Freitag Vormittag der schreck liche Unglücksfall, daß eine 28 Jahre alte Maurers ehefrau, welche daselbst in der 1. Etage mit Fenster waschen beschäftigt war, durch einen Fehltritt zum Fenster hiuausstürzte, und mit dem Kopf auf das Trottoir niederschlug. Die unglückliche Frau fand da bei auf der Stelle ihren Tod. — In einem Grund stück der Keilstraße siel die 7 jährige Tochter eine« Sattlers 4 Stock hoch zum Fenster heraus. DaS arme Kind hatte beim HinauSsehen zum Fenster das Uebergewicht bekommen und wurde durch den Sturz so schwer verletzt, daß es bald darauf im Krankenhause gestorben ist. Bitterfeld, 18. September. Gestern Morgen gegen 10 Uhr wurde auf der Grube „Hermine" der Obnsteiger Bärwald plötzlich im Schachte einen Kohlen brand gewahr. Derselbe eilte mit den Arbeitern Glaube »nd Schmidt aus Jeßnitz alsbald mit der Spritze herbei, um daS «eitere Umsichgreifen deS Brandes zu ver hindern. Der Rauch war jedoch so stark und die Luft bereits so stickstoffhaltig, daß Bärwald und die beiden Arbeiter umstelen und fast «stickt und bewußtlos fort getragen wurden. Dieselben kehrten erst nach einer halben Stunde wieder zum Bewußtsein zurück. Greiz. Vergangene Woche verunglückte der 10- jährige Sohn eines Werkführers in der Ziegelei zu Thränitz dadurch, daß derselbe vom Drahtseil «faßt »nd ihm beim Aufwickeln der Trommel daS linke Bein gänzlich abgerissen wurde. Der bedauernSwerthe hauchte »ach einige» Mivuten sein junges Leben aus. Vermischtes. Auf dem Bahnhofe zu Merseburg spielt« sich in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag höchst aufregende Sceneo ab. Die Ursache derselbe» war ein Bulle, den ein dastzer Viehhändler verladen wollte. Da« wüthend gewordene Thier zerriß seine Kesseln, streifte schließlich bei eine« Stoße gegen ein« Vahnumgen dir Blend« von de» Ang« und schweifte nun »«behindert auf dem ganzen BahnhofStnram um her. Jedem sich nahende« Mensche» stürzte der Bulle entgegen, so daß Alle« au« seiarm vernche zu flüchten genvthigt wurde ; auch gegen die einlaufendcn Güter züge ging da« Thier au und mehrere derselben mußten, um einer Entgleisung »orzubeuge», dicht vor dem Bahnhofe anhalten. Nachdem die wilde Jagd bereit« mehrere Stunden lang gedauert hatte und der Bulle an der Böschung de« Bahndamm«« hinab nach brr Teichstrabe gelaufen war, gelang e« endlich gegen 2 Uhr früh mit Hilfe der 3 Schäferhunde der Berger'schen Schäferei, da« gefährliche Thier in ein« Srall der letzteren zu treiben. In der Hoffnung, daß sich dasselbe andern TagS von Neuem fesseln «nd transportrre» lassen werde, hatte man fich indeß, wie die vorzenomwenen Versuche ergaben, getäuscht und so blieb nichts weiter übrig, al« da« Thier im Stalle »iederzuschießen. In der Untersuchung gegen den des Doppelraubmordes in der Frankfurter Allee in Berlin verdächtigen Schneider Klaust» gewinnt eS, so weit überhaupt von den Ergebnissen etwa» in die Oeffentlichkeit dringt, den Anschein, al« ob die Möglich keit, eine andere Person könne den Mord verübt haben, oder mindestens daran betheiligt gewesen sein, wenigstens nicht ausgeschlossen ist. Ueber einen Felsabsturz bei Aussig wird berichtet: Der 4 Uhr 51 Minuten in Aussig von Prag einlangende Courirzug war eben in die Station ringefahren und stand zur Abfahrt fertig im Geleise, als ein donnerähnlicher Krach, der wohl in der ganzen Stadt gehört wurde, erfolgte. DaS Bahnpersonal, wie auch die Passagiere wußten im ersten Moment nicht, was geschehen und «st als mächtige Staubwolken von den Bahngeleisen am Fuße des Marienberges auf stiegen, eilte Alles dahin, und man sah, daß eine große Felsenpartie von der höchsten Wand deS Marienberges sich losgelöst und herabgestürzt war. Der Courirzug wurde daher auch nicht adgelaffen, da zuerst eine Untersuchung des Bahnkörpers vorgenommen wurde. Der Felsabsturz erfolgte ungefähr KOO Schritte vom letzten Hause in der Töpfergaffe entfernt — und war von solcher Gewalt, daß drei mit Pfosten beladene Waggons, die auf dem der Felswand zunächst liegenden Geleise standen, vollständig zertrümmert, drei andere Waggons stark beschädigt wurden. Da zur selben Zeit auf dem Geleise verschoben wurde, wurden auch einige Waggons des Zuges beschädigt, während es einem auf einem solchen Waggon sitzenden Bremser glücklicher Weise gelang, durch rechtzeitiges Abspringen dem sicheren Tode zu entgehen. Große Steinblöcke im Gewicht von 10—20 Kilo lagen auf den Geleisen in großer Menge zerstreut, und von der Wucht, mit welcher der Absturz der Steinmaffen erfolgte, zeigt der Umstand, daß jene Schienen, auf welche größere Partien ausfielen, voll ständig gebrochen und gebogen sind. Ein großes Glück ist cs zu nenne«, daß von den vielen auf der Bezirks straße verkehrenden Personen Niemand verletzt wurde, und daß der Absturz nicht einige Minuten später er folgte, weil sonst der Courirzug getroffen worden und ein großes Unglück unvermeidlich gewesen wäre. In den maßgebenden Kreisen der österreichisch-ungarischen Staatseisenbahnzesellschaft wird, da derartige Unfälle sich wiederholen könnten, ernstlich die Frage in Er wägung gezogen, ob es nicht augezeigt sei, einen Durch stich durch den Marienberg zu machen und daselbst einen Tunnel anzulegen. Wie einem Berichte Dr. Stühlers im Aerztl. Zent.-Anz. zu entnehmen ist, hat der Pariser Arzt Dr. Saymonne »ach mehrjährige» Studien den Bazillus entdeckt, der die Kahlköpfe hervorbringt, da durch, daß er das lebende, wachsende Haar von Grund auf zerstört. Dieses kleine Lebewesen kann nur nach einer höchst komplizirten Färbeweise der mikroskopischen Beobachtung zugänglich gemacht »erden. BemerkenS- werth ist bei diesem Bazillus die Fähigkeit der Fort bewegung, wenn er in Nährbouiüou unter dem Mikroskop beobachtet wird. Als Saymonne Stückchen frischer, behaarter Kopfhaut von Menschen und von verschiedenen Thier« in eine Bouillonkultur legte, konnte er folgendes Ergebniß verzeichnen. Die Tdier- haut blieb unangegriffen. Um die Menschenhaut sammelten sich die Bazillen. An den Haaren selbst traten eigenthümliche Veränderungen in die Erscheinung; sie brachen hart über der Hautob«fläche ab. Die Wurzeln, die sich als dicht mit Mikroben besetzt er wiesen, verschwanden schließlich gänzlich; sie wurde» aufgelöst. E« handelt fich also um einen BazilluS, der ganz besonders die behaarte menschliche Kopfhaut fich zum Feld« seiner Thättgkeit «wählt hat, während er daS thitrische Fell verschmäht. Versuche «wiest», daß ihm eine SiuneS- bezw. GeruchSrmpfindung eige» ist, und hierauf stützt Saymonne seine therapheutischen Versuche, indem er deu gefräßigen Geschöpfen mit stark riechenden Substanze» e,»geriebene frische menschlich« Kopfhautstückchen vorwarf. Am sichersten waren die Wirkungen, die er mit Kokadyloxyd hervorzurufen im Stande war. Die Mikroben »erkrochen sich in die «eitest entfernten Ecken deS Gefäßes. Saymonne empfiehlt infolgedessen vorbeugende Einreibungen mit einer Kokadyloxytlösnng, doch wird da« Laienpublikunr gewarnt vor erner Kur mit Kokadyloxyd ohne ärztlich« Verordnung und Aufsicht wegen der giftigen Eigen schaften dieser Substanz. Unschädlich dagegen erscheinen die i» zweiter Linie von Saymonne empfohlenen und erprobten, wöchentlich einmal vorzunehmenden Ein reibungen von folgender Mischung: 50 Gramm un gereinigter Leberthran, 50 Gramm aus frischen, ge stoßenen Zwiebeln auSgepreßter Saft werden mit einem Eigelb over etwa 28 Gramm t^ummi arabicum stark geschüttelt, bis es eine gleichartig aussehende Flüssigkeit giebt. Es wird mit den Fingern in die Haare und Kopfhaut eingerieben. Haus- und Landwirthschaftliches. Um Aepfel rasch und ohne Verlust schäle» zu können, empfiehlt Charlotte Kramer in der Zeitschrift ,Für'S Haus' folgendes Verfahren: Man taucht die Aepfel eine Minute in kocheobes Wasser, noch kürzere Zeit in brausend kochende« Wasser. Sie lassen sich dann abziehen wie eine Pellkartoffel, wobei nicht das Geringste von dem Apfel verloren geht. Eines Versuches ist dieS wohl Werth. Pflanzen als Wetterpropheten. Bon den Bauern und Hirten werben vielfach und durchaus nicht ohne Grund für sichere Wetterpropheten gehalten fol gende Pflanzen: Die Gartenrmere Lisins meäia). Wenn sich dieselbe Morgens 9 Uhr emporrichtet und bis Nachmittag« 4 Uhr die Blumenkrone offen hält, verkündet sie für den nächstfolgenden Tag heiteres trockene- Wetter, während bestimmt noch an demselben Tage Regen zu erwarten ist, wenn sie nach 9 Uhr früh noch verschlossen ist. Das gelbe Labk.aut (Lralium verum). Dessen Blüthen riechen ber gutem Wetter mild und süß; duften sie jedoch stärker als gewöhnlich, dann melden sie baldigst eint'etenben Regen. Die Ebenwurz (Larlina vulgaris). Ihre perlmutterartigen Kelch schuppen schließen sich bei bevorstehendem Regen und öffnen sich, wenn anhaltend trockenes Wetter eintreten wr:d. Die Ringelblume jLalenäuIa plrrvialis). Bleiben die Blumenbehälter derselben am Morgen nach 7 Uhr geschloffen, dann ist an demselben Tage noch Regen zu erwarten. Der gemeine Sauerklee (Oxalis acstosslla) zieht bei bevorstehendem Regen, Gewitter oder kühler Luft seine dreizähligen Blätter zusammen. Die Zauocichorie (I^apsana communis). Behält diese ihre Blumenbehälter über Nacht offen, während sie diese in der Regel Abends schießt und bei anhaltendem guten Wetter während der Nacht geschloffen behält, so wird den ganzen Tag Regen eintreten. DaS FrühliogShungerblüntchen (Oraba verna) neigt seine Blätter bei bevorstehendem Regen abwärts (Frd. Bl.) Gege»Sperlinge. Es dürfte vielleicht manchem Weinbergsb-sitzer die Angabe eines einfachen Mittels nicht «»lieb sein, durch welches man die Spatzen von den Trauben und auch anderen Früchte» fernhalte» kann und welche« am Rheine als sicher wirkend vielfach er« , probt worden ist. Das Mittel besteht in Folgende«: Eine Kartoffel wird mit Hühoerfedero derartig besteckt, daß da« Ganze die Form eine- fliegende» Raubvogel- erhalt, also beiderseits auSgebreitete Flügel, hinten ein Schwanz, vorn «uS einigen kurzen Federn Kopf und HalS. Obe» steckt «an in die Kartoffel ein Holzhäkche» und bindet daran einen dünnen Bindfaden. Hiermit befestigt «au am oberen Ende einer 3 bis 4 Meter lange» Stange eine biegsame Ruthe und an diese da- hergerichtet« Ungethüm. Die Stange wird au der von den Spatzen bedrohte» Stelle schräg in den Boden ge steckt; jeder Luftzug bewegt dann de» Vogel und hält die Spatzen in respektvoller Entfernung. Bedenken gegen die Fütterung der Vögel im Winter. Ein Mitarbeiter der „Land- wirthschaftlichen Post" äußert seine von der landläufigen Ansicht abweichend« Meinung, anläßlich deS heurigen starken Raubenfraße«, daß die Insekten und Insekten eier vertilgenden Vögel durch die reichliche Fütterung im Winter ihrem Berufe abwendig gemacht werden. Derselbe hat die Beobachtung gemacht, baß Meisen und Baumläufer, welche sonst alle Bäume deS Garten- ab- zusuchen nicht säumten, von dem Tage ab, als er ihnen Futter streute, sich einem bequemeren Leben Hin gaben und fich auf daS da-geboteoe Futter verließe». Kommt dann da« Frühjahr, so entwickelt fich a»-