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Eibeblall und Anzeiger. Amtsbtall »a Königl. AmtShin-tmamfchaft Großenhain, des Sönigl. Amtsgerichts and de- StadttathS z» Riel» Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redacrion verantworüich: T. Langer in Riesa. . 118. Tienstag, den 1. Octoder lE 42. Jahr-. Erscheint in Riesa wöchentlich viermal: DtenSlag, Donner-tag, Sonnabend und Sonntag — Adonnemenspreis vierteljährlich l Mark 2b Pfg. — Bestellungen nehmen alle »aiserl. Bokaniu n, , Poftboten, die Srpediiionen in Riesa und Strehla (E. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem auSgcbrciteten Leserkreise eine wirksame verüssent- lichung finden, erbitten wir uns bis Montag, resp. Mittwoch, Freitag oder Sonnabend Vormittag- S Ubr. Jnsertivn-vrei- die dreigespaltene LorpuSzeile oder deren Raum 10 Pfg. Es sind im Handelsregister A. für den Bezirk des unterzeichneten Königlichen Amtsgerichts 1. auf Fol. 34 die Firma Carl Zänker, 2. - - 59 - - Arno Freyzang, 3. - - 69 - - Fr. Ulrich, 4. - - 89 - - Emil von Parpart, L. für den Bezirk des vormaligen Königlichen Amtsgerichts Strehla 1. auf Fol. 26 die Firma Heinrich Hartmann, 2. - - 49 - - Gebrüder Lange eingetragen, welche, wie gerichtskundig, erloschen sind. Diese Thatsache soll gemäß tz 1 des Reichsgesetzes vom 30. März 1888 von Amtswegen in das Handelsregister eingetragen werden. Zuvor jedoch werden die cingetragenenZInhaber dieser Firmen und zwar: . zu A. i: Carl August Zänker, - - 2: Carl Arno Freygang, - - 3: Friedrich Emil Ulrich, - - 4: Emil Arthur Hermann v. Parpart, - 8 i: Carl Wilhelm Heinrich Hartmann. - - 2: Alexander Clemens Lange und Max Arthur Lauge, beziehentlich ihre Rechtsnachfolger, da deren Aufenthalt bez. sie selbst nicht be kannt sind, hiermit aufgefordcrt, einen etwaigen Widerspruch gegen die Ein tragung binnen 3 Monaten vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, schriftlich oder zu Protokoll des Gerichtsschreibers geltend zu machen. Riesa, am 24. September 1889. Königliches Amtsgericht. Heldner. E. Für den Kaufmann OSmar Müller, zuletzt in Riesa, Besitzer eines Hauses in Döbeln, ist dessen Vater, Herr Rentier Karl Gottlob Müller in Leisnig, als Abwesenheitsvormund hier in Pflicht genommen worden. Riesa, den 26. September 1889. Königliches Amtsgericht. Kommissionsrath Sinz. Uhlm. Freiwillige Versteigerung. Auf Antrag der Erben des Gutsbesitzers Carl Friedrich Gründel in Medessen sollen die zu dessen Nachlasse gehörigen Grundstücke, Fol. 6 und 63 des Grund- und Hypothekenbuches sür Medessen und Fol. 53 des Grund- und Hypothekenbuches sür Skassa, welche zusammen ortsgerichtlich auf 24415 Mark 40 Pfg. geschätzt worden sind, zugleich mit dem gesammten ein schließlich der gleichfalls mit zu versteigernden Erntevorräthe auf 4587 Mark 20 Pfg. ortsgerichtlich geschätzten Wirthschaftsinvcntar von dem unterzeichnet« Amtsgericht freiwilliger Weise Montag, den S1. Oktober 1888, vormittags 1« Uhr, in dem zu Medessen unter Nr. 6 des Brandkatasters gelegenen Rachlast« gute versteigert werden. Dies wird unter Bezugnahme auf die an hiesiger Gerichtstafel und im Gasthofe zu Medessen ersichtlichen Anschläge hierdurch bekannt gemacht. Großenhain, den 25. September 1889. DaS Königliche Amtsgericht. 8 2839/89. ** Estler. Dr. V. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Expeditionsräume wird Freitag und SotM« abend, den 4. und 5. Oktober 1888, bei der unterzeichneten Behörde nur in dringlichen Angelegenheiten expedirt. > Riesa, den 30. September 1889. Der Stadtrath. Klötzer. Sch. Bekanntmachung. Nächste Mittwoch, den S. October a. e. Vormittags 9 Uhr sollen in der Hausflur des hiesigen Rathhauses 1 Kleiderschrank, 1 Komode, 1 blecherne Wasserkanne, 1 Cylinderuhr, Kleidungsstücke und verschiedene Schuß waffen gegen sofortige Bezahlung an die Meistbietenden öffentlich ver steigert werden. Riesa, am 27. September 1889. Der Vollstreckungsbeamte des GtadtrathS. Vergvügungsboote, die bislang in Berlin gebaut wurden, herzustellen. Während im Vorjahre die Schifffahrt bei einem mittleren Wafferstande von — 32 cm im Ganzen 267 Tage währte, wird dieselbe Heuer, weil sie im Frühjahre spät begonnen werden konnte, nicht so lange anhalten. * Meißen. Der diesjährige SommercursuS an der hiesigen Landwirthschaftlichen Schule, welcher im Ganzen von 31 Schülern (6 in der Ober-, 25 in der Unterklasse) besucht war, wurde am Sonnabend mit einer Prüfung beider Klaffen geschloffen und hatten sich zu dieser außer dem Kreisvereinsvorfitzendeu Käfer stein und mehreren anderen Mitgliedern deS CuratoriumS die Eltern und Angehörigen der Schüler zahlreich ein gefunden. Die Unterklasse wurde in Mineralogie und Bodenkunde, Rechnen und Physik, die Oberklafse in Verwaltungskünde und BolkswirthschaftSlehre, Betriebs lehre und Agriculturchemie geprüft. Von de» 6 ab gehenden Schülern erhielt der Schüler Clemens Ging« aus Niederroffau bei Hainichen die von Herrn Oeconomie- rath Steiger gestiftete Bücherprämie, zwei Anderen, Carl Müller auS Dippoldiswalde und Adolf Richter auS Blochwitz bei Großenhain, wurde eine öffentliche Belobigung zu Theil. Nachdem der KreiSvereinSvor- sitzende Käferstein noch den Lehrern für ihr treues Wirken an den Schülern gedankt und Letztere ermahnt hatte, sich mit dem in der Schule Gelernten nicht z» begnügen, sondern weiter zu lernen und «eiter zu streben, wurde die Prüfung geschloffen. An dieselbe an schloß sich die Entlastung der abgehenden Schüler und richtete an dieselben Director Endler noch auS dem Herzen kommende und zu Herzen gehende Abschieds. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 30. September 1889. — Schon seit einiger Zeit hat die Elbe einen so ungewöhnlich niedrigen Waffelstand erreicht, daß die Fahrzeuge, wenn sie überhaupt noch fahren wollen, sich mit halber Ladung begnügen müssen. Die größeren Schleppdampfer können wegen ihres bedeutenden Tief ganges schon nicht mehr schwimmen, weshalb der Schleppdienst von kleineren Dampfern ausgeführt werden Muß. Die Folgen dieses Wassermangels liegen auf der Hand ; der verfügbare Laderaum wird immer knapper und die schon beladenen Kähne müssen auf Schlepp dampfer warten. Ebenso können die Lieferungsfristen nicht mehr innegehalten werden, da Mastenartikel, wie Getreide, Kartoffeln, Zucker rc., sich immer mehr an häufen. Selbstverständlich hat der Handel unter diesem Zustande schwer zu leiden. In Böhme» und auch in Sachsen sind zwar gegen Ende der vorigen Woche Nieder schläge in geringer Menge erfolgt; indessen ist dadurch aber nur ein vorübergehender Wafferwuchs bewirkt worden, der so unbedeutend war, daß die bestehenden Wafferverhältniffe sich weder gebessert, noch verschlechtert haben. Daher ist das Angebot von Frachten sehr stark, und da der Getreide-Transport diesmal einen ganz außergewöhnlichen Umfang angenommen hat, so erklärt es sich, daß die Frachten alle im AufwärtSgehen begriffen sind. Die oben angegebenen Massengüter wüsten in Hamburg einstweilen verlagert werden. Die Frachten werden daher, wenn sich die Ladefähigkeit der Schiffe nicht bald heben sollte, andauernd hohe bleiben. — Durch das in neuester Zeit in allen Grenzorten unseres Vaterlandes erfolgte massenhafte Auftreten der Zigeuner veranlaßt, haben die betreffenden Behörden Anweisung dahin ergehen lassen, daß die Grenzzollbe amten die die Grenze passirenden ausländischen Zi geuner auf das bestehende Eintrittsverbot aufmerksam machen und erforderlichen Falles von dem erfolgten Ein tritte solcher Zigeuner die Ortspolizeibehörden oder die nächsten Gendarmeriestationen in Kenntniß setzen, auch — soviel die Aufsichtsbeamten betrifft — den Polizeiorganen in Notfällen bei der Zurückweisung eingetretener Zigeuner thätig Unterstützung zu leisten haben. — Es ist bekannt, daß Sachsen im Verhältnisse zu der auf sein Gebiet kommenden Stromlänge am meisten für die Elbregulirung und die Elbschifffahrt gethan hat. So waren bis zum Jahre 1859 rund 770000 Mk. aufgewendet worden, während sich der Aufwand von 1860 bis 1889 auf über 6 Millionen Mark beläuft. Jetzt werden noch Verbesserungen des ElbstromeS vorgenommen am linksseitigen Ufer des Flusses bei Königstein, dann zwischen Cotta undSötzschen- broda, ferner bei Cölln und Niederfähre, bei Zadel zehren und endlich zwischen Pommritz und Großzschepa. — Was die auf der Elbe gehenden Schiffe anlangt (Ende 1888: 30 Personendampfschiffe, 6 Schrauben dampfer, 12 Güterdampfschiffe, 12 Rad-und 8 Kelten- Schleppschiffe, 1 Dampffähre und 547 Segel- und Schleppschiffe), so hatten dieselben eine Tragkraft von 146 201 1 (gegen 137166 t im Jahre 1887). Die Schifssbauanstalten waren in den letzten Jahren immer gut beschäftigt, suchen auch jetzt die Renn-, Schul- und