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EldMl und Aiytigcr. Kmtsötatl dn Köuigl. Amts-anptmamschaft Großenhain, des KLnigl. Amtsgericht- und des Stadtnah- zn Ritsi. Druck und Berlag von Langer L Winrerlrch m Rieia. — Für die Redaktion verantwortlich : T Langer in Riesa, 117. Sonntttg, dev 29. September 1889. ' 42. Jshr-. Srscheint in Riesa wöchentlich viermal: DirnSlag, Donnerskax, Sonnabend anc Sonntag — AbonnemenSpreiS vierteljährlich l Mark 2b Psg. — Bestellungen nehmen alle tkatserl. PMnstailk , Postboten, die iLxvedilionen in Riesa und Gtrebla (ü. Sldön), sowie all' Boren entgegen. — Inserate, welche bei dem auSgcbrciteten Leserkreise eine wirksame Veröffent lichung finden, erbitten wir uns bis Montag, rcsp. Mittwoch, Freitag oder Sonnabend BorM'ttagS 9 Ubr. Jnsertion-vrei» die dreigespaltene Lorvuszcile oder deren Raum 10 Pfg. Bekanntmachung, Ausantwortung reclnmirter Acten betreffend. Denjenigen Rittergut-Herrschaften und Gemeindevertretungen, welche auf die unterm 17, December 1888 zu Nr, 356 und 363^., beziehent lich unterm 6. April 1889 zu Nr. 94 ergangenen amtshauptmannschaftlichen Verfügungen Acten für das Ritterguts- und beziehentlich für das Gemeinde- archiv reclamirt haben, wird hiermit bekannt gegeben, daß diese Acten zur Ab holung bereit liegen. Die Königliche Amtshauptmannschaft wird die Ausantwortung auf An melden an Canzleistelle bewirken lasftn, sie ist aber auch im einzelnen Falle auf bezügliche Antragstellung bereit, die Acten dem betreffenden Empfänger auf seine Gefahr und Kosten durch die Post zugehen zu lassen. Hiernächst wird noch in Ansehung derjenigen Acten, welche von ver schiedenen Partheien beansprucht worden sind, bemerklich gemacht, daß die Amtshauptmannschaft bcregte Acten derjenigen Parthei ausantworten wird, welche das größere Interesse an den Acten dadurch bethätigt, daß sie sich zuerst zur Empfangnahme meldet. Großenhain, am 23 September 1889. Die Königliche Amtshauptmannschaft. 353 2^.. Or Waentiq. O. Die Landreute« auf den Termin Michaelis dieses Jahres sind bis zum 7. Oktober a. e., die Brandkaffenbeiträge auf den 2. Termin nach '/z Pf. pro Einheit sind bis zum 18. Oktober a. e. und die Einkommensteuer pro 2. Termin dieses Jahres ist mit der Hälfte des Jahresbetrags bis zu« S1. Oktober a. e. bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung an die hiesige Stadtsteuer einnahme abzusühren. Gleichzeitig ist von den Handel- und Gewerbetreibenden zu Deckung des Aufwandes der Handels- und Gewerbekammer in Dresden ein Beitrag von 3 Pfennigen auf jede Mark desjenigen Steuersatzes zu entrichten, welcher nach der im Einkommensteuergesetze enthaltenen Scala auf das in Spalte <1 des Einkommensteuerkatasters eingestellte Einkommen, jedoch nur insoweit solches die Summe von 600 Mark übersteigt, emfallen würde. Riesa, am 27. September 1889 Der Stadtrath. — Klötzer. Rdl. Bekanntmachung. Eingegangen sind folgende Gesetze, welche bei uns eingesehen werden können: Konvention zwischen dem Freistaate Salvador und dem Deutschen Reich vom 12. Januar 1888. Allerhöchster Erlaß vom 7. September 1889, be treffend die Aufnahme einer Anleihe auf Grund der Gesetze vom 16. Februar 1882, 31. März 1885, 16. März 1886, 4. März 1889 und 27. März 1889. Bekanntmachung vom 6. September 1889, betreffend den Beitritt von Tunis zum internationalen Vertrage zum Schutze d r unterseeischen Telegraphenkabel vom 14 März 1884. Bekanntmachung vom 8. August 1889, die zwischen dem Königreiche Sachsen und dem Großherzogthume Sachsen, sowie demFürsten- thume Reuß ä. L., bez dem Herzogthume Sachsen-Altenburg und dem Fürsten- thume Reuß ä. L. wegen anderweiter Regelung der die Eisenbahnen von WolfS- gesährt nach Weischlitz nebst der Verbindungsbahn nach Greiz, bez. von Gaschwitz ! nach Meuselwitz und von Greiz nach Brunn angehenden staatsrechtlichen Ver hältnisse unterm 13. April 1889 abgeschlossenen Staatsverträge betreffend. Bekanntmachung vom 9. August.1889, eine Vereinbarung zwischen der Königlich sächsischen und der K. K. österreichischen Regierung wegen der Durchführung von Gefangene» durch die beiderseitigen Grenzgebiete betreffend. Verordnung vom 14. August 1889 zu Ausführung des Reichsgesetzes, die Erwerbs- und Wirthschaftsgenossenschaften vom 1. Mai 1889 betreffend. Verordnung vom 31. August 1889, die Vornahme von Ergänzungswahlen für die II, Kammer der Stäudeversammlung betreffend. Verordnung vom 4. September 1889, die Prüfung der Zahnärzte betreffend. Verordnung vom 5. September 1889, die Abtretung von Grundeigenthum zu Erbauung einer schmalspurigen Secundär- cisenbahn von Zittau nach Oybin nebst Zweigbahn von Bertsdorf nach Jons dorf betreffend. Riesa, den 24. September 1889. Der Stadtrath. Klötzer. Sch. Bekanntmachung, die Sperrung der austeren Grostenhainerstraste z« Riesa betreffend. Wegen Vornahme der Beschleußungsarbeiten auf der hiesigen äußeren Großenhainerstraße bleibt diese Straße noch bis Mittwoch, de« S. Ok tober 188V sür allen und jeden Fuhrverkehr gesperrt. Der Verkehr wird über Poppitz gewiesen. Riesa, am 28. September 1889. Der Stadtrath. Klötzer. Bekanntmachung. Nächste Mittwoch, den 2. Oktober a. e. Vormittags 9 Uhr sollen in der Hausflur des hiesigen Rathhauses 1 Kleiderschrank, 1 Komode, 1 blecherne Masscrkanne, 1 Cylinderuhr, Kleidungsstücke und verschiedene Schuß waffen gegen sofortige Bezahlung an die Meistbietenden öffentlich ver steigert werden. ** Riesa, am 27. September 1889. Der Bollstreckungsbeamte des StadtrathS. Hammitzsch, R. Die Stadtbibliothek ist von Sonntag, den 29. September, an wieder jeden Sonntag vormittags von II—12 Uhr geöffnet. * ? Riesa, am 27. September 1889. > «ach, Bibliothekar. Bestellungen auf das „Elbeblatt und Anzeiger" — wöchentlich 4 mal erscheinend — für das 4. Vierteljahr werden von fämmtlichen kaiserl. Post, austalte«, de» Landbriefträgern, unfern Expeditionen iuRiesa undStrehla, unfern Ausgabestellen bei Herren A. B. Henn icke (am Albertsplatz), Paul Holz, (Schützenstraße), Paul Löschet (Bahnhofstraße) und Hermann Seidel(Stadt Leipzig), sowie unseren Boten zum Preise von 1M. SS Pf. angenommen. finden durch das „Elve- «ilM blatt und Anzeiger", da dasselbe in seinem Amtsbezirk die bei Weitem verbreitetste und gelesenste Zeitung, anerkanntermaßen die beste und zweckentsprechendste Verbreitung. B-rlagS-EMdiiio«. Tagesgeschichte. Die in letzter Nr. kurz mitgethcilte Veröffentlichung der „Köln. Ztg." erregt allgemein großes Aufsehen. Eine Hinlenkung der öffentlichen Aufmerksamkeit auf so ernste Kriegsvorbereitungen, wie sie der General Obrutschew mit Erfolg vorgeschlagen hat, so kurz vor dem mit Bestimmtheit zu erwartenden Zarenbesuch hat sicherlich einen wichtigen diplomatischen Zweck. Denn daß die Veröffentlichung lediglich dazu bestimmt sein sollte, um die Lesewelt mit interessanten Neuigkeiten zu überraschen, ist eine durch den Ursprung derselben ausgeschlossene Annahme. Die Absicht der Veröffent lichung scheint diese zu sein, dem Zaren schon vor seinem Eintreffen zur Kenntniß zu bringen, wie genau man über das hier unterrichtet ist, was in Rußland geschieht, um Deutschland dermaleinst mit Krieg zu überziehen. Wenn der Zar mit der Versicherung seiner Friedensliebe, an der ja bisher nicht gezweifelt werden durfte, auch bei seiner demnäthstigen Anwesenheit etwaige Besorgnisse zu zerstreuen bemüht sein wird, so wird man ihm diese Thatsachen entgegenhalten und immer hin wenigstens auch die Nothwendigkeit der von deutscher Seite ergriffenen Gegenmaßregeln zur Genüge begründen können. Mag der Zar auch noch so kriegerischen Aben teuern abhold sein —2 Seelen wohnen auch in seiner Brust, und neben der friedlichen wirkt noch eine andere, welche die Vorbereitungen zum Kriege geschehen läßt. Auf diese Weise wird eine Unsicherheit der Lage herbei geführt, denn die Nachbarn müssen nun ebenfalls auf das Aeußerste hin ihre Borbeitungen treffen und sich obendrein dem Vorwurf auSsetzen, daß ihr Mißtrauen es sei, welches die guten Beziehungen trübe. ES ist nicht daran zu zweifeln, daß der Fürst BiSmarck seinen ganzen Einfluß aufwenden wird, um diesen unerträg lichen Zustand in der einen oder der anderen Richtung zu beseitigen. Herr von Giers wird sich übrigens nicht in der Gesellschaft deS Zaren befinden, wenn dieser nach Berlin kommen sollte. Er hat soeben ein« Reise nach Tambor, wo er begütert ist, auf die Danrr von 14 Togen angetreten. — Der Eindruck der Mit theilungen über die Denkschrift deS russischen Seoeral- stabSchefS Obrutschew wi,d übrigens, wie man der „Post" telegraphirt, durch Meldungen verstärkt, die der