Volltext Seite (XML)
u.ch ein Sprachrohr dem Phonographen mitgethellt oerhen, dient zur Aufnahme von mehreren Stimmen, > o > Gesang- und Musikstücken ein mächtiger, wagerecht cüf einer Stütze liegender Trichter, welcher die Toa- ioeüen zu dem sie aufzeichnenden Wachszylinder weiter trägt. Die anwesenden Militärmusiker vom Kaiser Hrunz-Regiment spielten auf dem Klavier mit Geige and Klarinette den flotten Marsch „Schneidige Truppe" in den Phonographen hinein, auS dem das Stück alS- biild so präzis mit allen Tonfärbungen wiederklang, die Musiker selbst geradezu entzückt waren. Die einzelnen Instrumente konnte man genau unterscheiden. anz außerordentlich schön aber gab der Phonograph L- öS und namentlich die Trompete»siznale wieder. N utzst für den Beifall zeigte sich der bewundernSwerthe Apparat als getreues Echo. Die Schallwirkungen, i-Uche der WachSzylinder aufnimmt und die sich an demselben durch feine fortlaufende Linien markiren, k ,en von dem Phonographen etwa 10,000 bis ,000 Mal immer von Neuem erzeugt und wieder- hi.'k werden. Herr Wangemann hatte in einem Kasten eine ganze Sammlung von Walzen, welche interessante Gespräche, Borträge, Gesänge und Musikstücke enthalten. pA stellte beispielsweise einen Zylinder ein, durch welchen e>.i am 4. August von dem berühmten Pariser Orga- r i, en, Herrn Bidor, gespieltes Stück vermittelt wurde. Eine andere Walze verschaffte einen mit aller Schnei- digkeit gesungenen Vortrag des Komikers Paulus. Nach dr Versuchen gab Herr Wangemann einige Erläuter ungen über den Bau und die allmähliche Verbesserung de? Phonographen. Der Motor der kleinen, überaus sinnreichen Maschine, wird durch einen Regulator in st" ng gleichmäßigem Betriebe gehalten. Eine Spitze zeichnet die Tonwirkungen mit den allerseinsten Vibra tionen in die Oberfläche der WachSzylinder auf das denkbar Genaueste ein, so zwar, daß in einer Sekunde " 10,000 Schwingungen ausgenommen werden, früher bekam man als äußere Zeichen Punkte auf dem chemisch absolut reinen Zylinder; setzt markiren sich die Schwingungen als fortlaufende glatte Linien; manche derselben sind so fein, daß sie nur eine Tiefe von etwa Vro.ooo Zoll besitzen. Hundert Revolutionen treiben die Walze einen Zoll von rechts nach linkS ; jeder Zrlinder nimmt augenblicklich etwa 800 Worte aus. Tie Wiedertönung kann nicht nur durch die Schläuche enolgen, sondern auch durch die Schalltrichter. Hier war dem Klang allerdings bisher ein störender nasaler Ton beigemischt; doch soll es Herrn Edison bereits ge- l igen sein, denselben durch eine neue Konstruktion . Trichter zu beseitigen. Erwähnt sei noch, daß bei der Wiedergabe durch den Phonographen die Ge schwindigkeit mittelst eines Regulators sich nach Be luden ermäßigen und steigern läßt. Die Bedeutung des Apparates kann im Augenblick nach ihrem ganzen Umfange umso weniger übersehen werden, als Herr Edison die Vervollkommnung seines „Wunder"-Phono- j'.aphen gewiß noch nicht abgeschlossen hat. Aber schon jetzt liegt die ungeheure Tragweite der Erfindung nahe. Wie wir erfahren, sind in Amerika schon 3000 Phono graphen in Anwendung, und an 20,000 wird gearbeitet. K>lr die Herstellung der einzelnen Theile find besondere Maschinen konstruirt. Tie Kosten eines Apparates dürften sich hier auf etwa 125 Dollar belaufen. Gleich den Anwesenden zeigte sich auch Professor Dubois- R ymond, der ein« frühere Auflage des Ponographen sa-on besitzt, von den überaus präzisen Leistungen deS verbesserten Instrumente- aufS Höchste überrascht. Die Matinee" selbst gipfelte in dem vom Klavier be- g-iteten Chorgesang „Die Wacht am Rhein", welchen der sonst völlig „internationale" Phonograph mit der gleichen „Begeisterung" wiederholte. Literarisches. Der,.Gartenlaube-Kalender", welchen die Redaktion oer „Gartenlaube" hcrauSglebt (Verlag von Ernst Keil'S Nach folger in Leipzig. Ganzleinenband mit reicher Deckclpressnng Preis eine Mark), ist für das Jahr 1890 soeben erschienen, pu' bringt für die Feierstunden gemüthvolle und anregente Unterhaltung, behandelt in klarer allgemeinverständlicher Weise n -ästige Lebensfragen aus dem Gebiete der Sesundheitslehre, s wirthschastlichen Wohlstandes, des staatlichen und Gemeinde !' icnS u. s. w. und giebt werthvollc praktische Miltheilungen p c den gesammten Haus- nnd Familienstand. Wer die einzelnen zah'günge des „Gartenlaube-Kalenders" aufmerksam verfolgt, rrd finden, daß jeder neue derselben sich an die rorh ergehenden . wohldurchbachtem Plane anschlieht und das diese Bände zu sammen einen HauSschatz bilden, dessen Werth unvergänglich und der eine immer frische Quelle der Unterhaltung und Belehrung bildet. Beides steht im richtigen Verhältnis zu ein- cher. Lin hübscher Bilderschmuck macht neben, den geschmack- llen Einband den „Gartenlaube-Kalender" auch „salonfähig" r den Tisch im Empfangszimmer. Nicht vernachlässigt ist rüber das echt Kalcndermaßige: ein Kalendarium sür Prote- st.mden. Katholiken (einschließlich Griechisch-Katholische) und Juden, hlrciche statistische Tabellen, astronomische Notizen, Verzeichnisse der Buß- und Bettage der wichtigsten Messen und Wollmärkte, euie gute Zinstabelle, MünzvergleichungStabellc u. s. w. ver- - Mündigen den „Gartenlaube Kalender" zu einem Nachschlagc- buch für den täglichen Gebrauch, in welchem selbst die aus führlichsten und übersichtlichsten Bestimmungen und Tarife für Poft- und Telegraphrnwesen nicht fehlen, die so häufig zum Rachschlagen gebraucht werden. Marktberichte. Sro-enhatn, 14. September. 8s Kilo Weizen Mk. 15.— bi» l«,—. 8u Kilo Korn Mk. t3,30 bis 13 40. 70 Kilo Gerste Mk. lv,— bi« I I,—. S0 Kilo Hafer Mk. 7,3« bi« 7,40. 75 Kilo Heidekorn Mk.. 12,70 bis >2,80. I Kilo Butter Mk. 2,12 bis 2,32. Ehemnttz, 1« September. Pro 50 Kilo Weizen russische Sorten M. ,0.2b bi« 10,00, sächsischer gelb und weiß Mk. 9,2b bi« 9,7s. Roggen preußischer M. 8,5» bis 8.0«. sächsischer M. 8,- bi« 8,2b. russischer M. 8.30 bi« 8,b0. Braugerste M. 9,2s bi« Iv.bü. Futt.rgerfte M. 6.50 bi« 0,7». Haser, sächsischer, alter M- 7,2b bi« 7,50. Koch-Erbsen M 8,75 bi« l«,—. Mahl- und Futter-Erbsen M. 8,—bi« 8,25 Heu M. 3,50 bi« 4,50. Stroh M. 3,- bi« 4,20. Kartosseln 2,50 bl« 2,70. 1 Kilo Butter M. 2 bi« 2,7u. Leipzig. >4. September. Produktenbörse. Weizen loco Mk. 192—194, fremder Mk. 2,2—218, matt. Roggen loco Mk. 168—172, fest. Spiritus loco Mk. -. Rüböl ioco Mk. 72'/« lustlos. 2stm Illsrlc köloknung erhält Derjenige, welcher mir die Person, die mir in der Nacht vom 14. zum IS. September zwei Gänse gestohlen, so anzeigt, daß gericht liche Bestrafung erfolgen kann. Moritz Hering, Elbstraße Nr. 16. WM" Brod-Dividendeu-Buch "HM ist am Sonnabend von Schloßgasse bis auf den Käferberg verloren gegangen. Der ehrliche Finder wird gebeten, dasselbe gegen Belohn ung abzugeben Käferberg Rr. 7. -D Herren können WM° Schlafstelle "HM erhalten Schützenstraste Nr. 6. /Line hübsche, billige Schlafstelle ist zu vermiethen Wetlmerstraste 1V, 2. Et. Per 1. October wird ein möblirtes Zimmer nebst Schlafkabinet gesucht. Gefl. Offerten nebst Preisangaben unter Rr IS an die Exp. d. Bl. LLL», freundliches Logis, i Etage, bestehend HA Tos aus Stube, 2 Schlafstuben, Küche, ver schließbarem Vorsaal, Keller u. sonstigem Zubehör, ist sofort oder später zu beziehen. Näheres in der Expedition d. Bl. Ein zuverlässiges, kräftiges nicht unter 17 Jahren, wird für 1. October zu miethen gesucht von Frau Agnes Kowarzik. LK junge Mädchen, weiche flink und sauber nähen können, werden baldigst gesucht von Therese Fischer, Wettinerstraße 1. 2 Arbeiterinnen werden zu leichter und ausdauernder Arbeit gesucht bei Frotzscher «.Häufig, Neumarkt Ein junger Mensch, welcher Feldarbeit kann und mit Pferden umzugehen versteht, wird zum sofortigen Antritt gesucht von ** Ad. Götze, Fleischermstr., Riesa. Zustirer, Anschläger und Schlosser erhalten aus Decimal- und Tafelwaagenbau dauernde Arbeit bei Stier L Merker, Chemnitz. FkucrlmsicherllW -Agentur. Eine angesehene FeuerverfichernngS-Actien- Gesellfchaft sucht unter günstigen Beringungen für Riesa einen rührigen Vertreter. Offerten beliebe man unter k. li. 952 an Haasenstein^ Vogler, A.-G, Leipzig zu senden ** Ein fast neues DM" Dreirad gediegener Constrnetion ist zu verkaufe«. Näheres durch die Expedition d. Bl. 2ttM NkrkttnE E junge Kuh, ^)Ulll ObL LiMs worunter das Kalb saugt * Kalbitz Nr. 8^ Ewe b hochtragend Kuh -M» seht zu verkaufen Strenmen Nr. 18. MäM'l WMlIMiM für die kostgvbüllvo - krükanx. ILIvI, KIn88tr«886 55. Junqe Leute v. IS. Jahr an werd, für obige Prüfung sicher auSgebildrt. Falls d. Ziel nicht erreicht wird, zahle ich d. gauzeu Betrag zurück. Bisher bestand. 4SV meiner Schüler d. Prüfung. Jetzt SS« Schüler hier und s« Lehrer. Am 7. Oetob. begumt ein neuer EurfuS. Anmeld, bald erbeten; ge naues Alter angeben. I. H. F. Tiedemann. WM* Ei« neue- elegantes "HM kiauiuo, hervorragende Tonfülle, nur renommirtes Fa« brikat, ist zu verkaufen. Näh, durch d. Exp. d. Bl. Maeulatur ist zu v-rkaufen in der Expedition d. Bl. Im Haos il. auf der Reise ist der ächte vr. Vergelt'- Magenbitter von Richard Baumeyer, Glauchau, das beste Mittel, die Verdauung, besonders nach Genuß schwcrverdaulicher Speisen, in Ordnung zu halten, sich vor den schädlichen Einflüssen ungünstiger Witterung zu schützen und die nachtheiligen Folgen lallen Trunkes zu verhüten. Vorräthig in Originalst. 2 M., 1 M. 20 Pf. und 65 Pf., und Jagd- und Reisest. L 80 und 40 Pf. bei: Albert Herzger, Oswald Hebestreit, H. Lademann 1r., C. Schneider. * RiililerrM88lm-8M rur voUstLnäixsn Lntkernunx äer LoirilvsrsprosskN ä. 8tüclc 50 bei Ottomur Lartsob, ^V6ttin6rstrL886. LM» a. M., Zakw-vrnA' SS, bei glviobsr 6üts boäsuisuck bllllgsr als kraarosisobsr. Aan rerlansss stotk; k'lKKodsn-vtjquvtto» mltaviererk'lrw».! lfkroeter VerLettr mit ^Ne6«reerL Luken». Dmck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. Für die Redaktion verantwortlich T. Langer in Riesa.