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(NIMM un- Aiyeigtr. Amtsötall »a Mnigl. Amtshauptmamschaft Großenhain, de- Sömgl. Amtsgerichts und de- Stadtraths za Riess. Druck und Verlag von Langer L Winrerlrch in Riesa. — Für die Revacrion verantwortlich: 2 Langer in Riesa. Z 78. Donnerstag, den 4. J»li lMV 42. Aahrß. -rildkint m Riesa wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. — Rvonnemensp«>r vicricyapruq l inark Psg. - venellungen nehmen aüe «aiserl. Pcstanstaltrn Wbolen, die Expeditionen in Mesa und Strehla (E. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem ausgebreiteten Leserkreise eine wirksame Veröffentlichung finden erbitten wir uns bis Montag, resp. Mittwoch oder Freitag, Bormittags » Ubr. Znsertionsvreis die dreigelvaltene SorvuSvie oder deren Raum 10 Pfg. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf die Namen Johann wotthelf Drousch iuü> Christiane Ernenine verchel. Drousch geb. Roick eingetragene Krundslück, Haus und Windmühle, Fol. 30 des Grundbuchs für Tageriy, hcstehend aus den Flurstücken Nr. 273 und 3l5, nach dem Flurbuche 23,6 a groß, mit 43,66 Steuereinheiten belegt und auf 9506 M. geschätzt, soll im hiesigen Amtsgericht zwangsweise versteigert werden und ist der 2. August I88S, Vormittags 10 Uhr, als Anmeldetcrmin, ferner der LV. August 188S, Vormittags 10 Uhr, als Versteigerungstrrmin, sowie der 2 September 1882, Vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des Vcrthctlungsplans anberaumt worden. Die Realbercchtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, Westens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Aangverhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Riesa, am 27. Juni 1889. Königliches Amtsgericht. Heldner. * Bekanntmachung, Biersteuer betr. Es wird hiermit unter Hinweis auf Z 5 und 6 des Biersteuerregulativs ' für die Stadt Riesa bekannt gemacht, daß die Aufstellung der Declarationen über das im 2. Vierteljahr a. c. zur Versteuerung zu bringende Bier von den betreffenden Restaurateuren und Bierhändlern selbst zu erfolgen hat. Diese aufgestellten Declarationen sind unterschriftlich vollzogen bis längstens den 8. Juli dieses Jahres u unserer Stadtcassenexpedilion abzugeben. Hierbei ist der darnach sich be rechnende Steucrbetrag ebendaselbst abzuführen. Die Versäumung der obengenannten Frist zieht Bestrafung gemäß 8 12 des eingangserwähnten Regulativs nach sich. Riesa, am 27. Juni 1889. Der Stadtrath. Klötzer. Hmtzsch. Bekanntmachung. Die Liste der bei der Landtagswahl in hiesiger «Stadt stimmberechtigten Personen ist revidirt worden und liegt in der Rathsexpeoition zur Einsicht nahme der Betheiligten aus. Bis zum Ende des siebenten Tages nach dem Abdrucke des Wahlaus schreibens in der Leipziger Zeitung kann bei uns Einspruch gegen die Wahl liste erhoben werden. Riesa, den 29. Juni 1889. Der Ttadtrath. Klötzer. I Bekanntmachung. Eingcgangen sind folgende Gesetze, welche bei uns eingesehen werden können: Gesetz vom 12. Juni 1889, betr. die Geschäftssprache der gerichtlichen Behörden in Elsaß - Lothringen. Gesetz vom 22. Juni 1889, betr. die Jn- valivitäts- und Altersversicherung. Verordnung vom 22. Juni 1889, betr. den Eizenthumserweib und die dingliche Belastung der Grundstücke im Schutzge biete der MarschaU-Inseln. Bekanntmachung vom 15. Mai 1889, die Aus gabe einer XI. Serie von auf den Inhaber lautenden Pfandbriefen der allge meinen deutschen Creditanstalt zu Leipzig betr. Verordnung vom 20. Mai 1889, die Enteignung von Grundeigenthum zur Erbauung einer schmalspurigen Se- cundär-Eisenbahn von Mügeln durch das Müglitzthal nach Geising betr. Be kanntmachung vom 22. Mai 1889, die Postordnung vom 8. März 1879 betr. Verordnung vom 23. Mai 1889, die Enteignung von Grundeigenthum zu Er bauung einer normalspurigen Secundär-Eisenbahn von Bautzen nach Königs wartha betr. Bekanntmachung vom 1. Juni 1889, die Landesanstalten für schwachsinnige Kinder zu Großhennersdorf und Nossen betr. Verordnung vom 3. Juni 1889, die Thierarzneischule zu Dresden betr. Verordnung vom 7. Juni 1889, das Majestätswappcn betr. Riesa, den 1. Juli 1889. Der Stadtrath. Klötzer.T. Die diesjährige« Ovstnuyungen auf der Meißen-Leipziger Straße, Abtheilung L—4 (in mehreren Parzellen) Zehren-Döbetner - - 13 - - - Seerhausen-Riesaer - (1 Parzelle) und Zehren Niedermuschützer Straße (1 Parzelle) sollen Dienstag, den 23. Juli d. I., von Bormittags /z LL Uhr an im Gasthofe zu Wölkisch an Meistbietende gegen sofortige baare Zahlung und unter den sonstigen vor Beginn der Verpachtung bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich verpachtet werden. Meißen, am 29. Juni 1889. Königliche Straßen, und Wasserbauinspektion II. Neuhaus. Königliche Bauverwalterei. ** Diesel. Tagesgeschichte. Zwischen England und Portugal droht eine plötzlich «iifgetretenc Mißhelligkeit ernste Verstimmung hervor- Mfen. Die Veranlassung derselben ist eine mit englischem Geld« beabsichtigte Eisenbahn von der < Delazoabai im Südosten von Afrika nach TronSvaql. Die portugiesische Regierung, welche in dem die Delagoa- bai umsäumenden Gebiete Herrin ist, hat der Eisen- bahngesellschaft, die den Bau übernommen, die Er- laubniß dazu entzogen und die schon gebaute Strecke mit Beschlag belegt. Ueber die Gründe zu diesem ge waltsamen Vorgehen lauten die Angaben nach der „T. R." noch sehr unvollständig. Von beiden Seiten Wird eine andere Darstellung verbreitet. Die portugiesische Negierung behauptet, daß die Gesellschaft mit dem Bau ia vertragswidriger Weise gesäumt habe, von englischer Seite wird eine Jnt'igue der Transvaal-Regierung gegen die Unternehmer behauptet. Wie dem nun auch sein möge: die portugiesische Regierung hat den Bau der Kiseudahn gehindert und gegen die Arbeiter und Ingenieure, die sich in ihren Werken verschanzt hatten und der Gewalt zu trotzen entschlossen waren, Militär adzesendet, welches einen Angriff unternahm und einen Ingenieur tvdtete. Nach einer Darstellung jedoch, welche von einer den Portugiesen freundlich gesinnten Seite kommt, scheint der Zusammenstoß zwischen den Bahobeamten und den portugiesischen Soldaten zwar gedroht zu haben, aber noch glücklich vermieden worden zu sein. Die Nachricht, die Polizei habe auf einen Lokomotivführer geschaffen, bestätige sich nicht. Die Eisenbahnlinie befinde sich ,n den Händen de: Portu giesen, der Betrieb werde am nächsten Dienstag wieder ausgenommen werden. Es seien bereits Maßregeln getroffen, um die Schäden auszubesiern und die Arbeiten fortzusetzen. — Die englische Regierung wird den Streitfall jedenfalls nicht auf die leichte Achsel nehmen. In London hat sich über denselben eine starke Gereizt heit entwickelt und eS haben bereits öffentliche Zu sammenkünfte stattgefunden, in denen Vergeltungs maßregeln erwogen wurden, die Aktionäre der Eisen bahn traten zusammen und einigten sich darüber, den Lordmayor von London zu ersuchen, eine Generalver sammlung der Kaufleute Großbritanniens einzuberusen, um weitere Schritte in der Angelegenheit zu veran lassen. Wie verlautet, soll auf Grund kräftiger Vor stellungen deS Marquis von Salisbury die portu giesische Regierung geneigt sein, die Delagoabai- Eisenbahnangelegenheit einem Schiedsrichter zu unter breiten. Das Cabinet trat am Sonnabend zu einer Beralhung über das Vorgehen Portugals zusammen und man glaubt, nöthigenfalls werde das britische Ge schwader in den indischen Gewässern beordert werden, sich in der Nachbarschaft der Delazoabai zu zeigen. Lord SaliSdury sandte sofort eine energische Depesche nach Lissabon ab, in der- er wieder gegen die Beschlag nahme der Eisenbahn Einspruch erhebt; gleichzeitig wies er den Admiral Freemantle in Sansibar an, ein Kanonenboot abzuschicken. Amerika unterstützt völlig die englischen Maßregeln. Es verlautet, der Viceadmiral Wells in Kapstadt habe dem dortige» Geschwader nach der Delazoabai abzusegeln befohlen. Die Morgenblätter sind sehr entrüstet. Der „Standard" fordert Salisbury auf, Portugal zu zwingen, den Actionären das Geld zurückzuerstatten, widrigenfalls Lissabon zu blokiren sei. (!) Deutsches Reich. Der Kaiser hat am Mon tag Kiel verlassen, um die Reise nach Norwegen anzu- treren. Um 5 Uhr Nachmittags lichtete die kaiserliche I Dacht „Hohenzollern", den Kaiser und sein Gefolge an Bord, die Anker. Der als Depeschenschiff dienende Aviso „Greif" folgte in einiger Entfernung. Sämmt- liche Kriegsschiffe gaben den Kaisersalut. Man versichert in gut unterrichteten Kreisen Londons, daß die Prinzessin Viktoria von Preußen, welche gegen-