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Mu Mühlführer gleicht» «ngckgenhtit folgende poetische Anmahnung. Die genannte Zeitung begleitet dieselbe mit der Be merkung „Nachdruck erwünscht." Wir folgen diese, Anregung und wünschen dem zeitgemäßen Scherzgedichte schleunige allseitige Verbreitung. Zu den Herbstmanövern. Der Krieg« macht um diese Zeit Zum Herbstmanöv« sich bereit: Die Osficiere packen Wein, Konserven und Cigarren ein: Die Mannschaft füllt mit froher Miene Die -lasch« sich in der Kantine. Und Rieke birgt in ihrer Lade Für den Gefreiten Karbonade, Daneben Lutter, Wurst und Lier, Als ihrer Liebe Souvenir. Rumplum, Trara: da zieh» sie hin Und sind nun im Manöver drin. Wer je im Herbst sich abgcplagt, Dem ist damit genug gesagt. De« Abends selten in ein Bett, Und wenn schon — ist- nicht immer nett: Die Märsche «eit, Quartiere mau; Verpflegung dito, Biere flau: Zum Schluß bei aufgeweichten Wegen Biwak mit feuchten Niederschlägen: Und dennoch lebt man frisch und froh. Der Krieger fragt nicht Wie und Wo. Er übt in Freuden, wie man siegt I Der König will eS: — das genügt! Nun sollte Jeder sich bestreben Zu fördern solch Manöverleben; Nicht bloS mit Atzung oder Wein Und schnöder Magenfüllung: nein! Mit dem ist- nicht allein gethan. Auch dar Semüth will Nahrung Han! Und hierzu wohl am besten frommt Ein Brief der aus der Heimath kommt. Was aber nützt ein solcher Brief, Wenn er im Land umher erst lief, Von Stadt zu Stadt, von Corps zu Corps? Und doch kommt solches häufig vor. Weil der Adresse Alles fehlt, Was zur Genauigkeit man zählt. ,Herrn Hauptmann T. im Uebungsfeld." — Wie soll die Post um alle Welt Bei solcher Aufschrift dem Herrn T. Den Brief besorgen schlank und fix? — ES fehlt: wie man die Waffe nennt; ES fehlt: Schwadron und Regiment, Das Bataillon, die Kompagnie, Kolonne oder Batterie. Was hilft da alle Findigkeit? Der Brief versäumet seine Zeit; Und L. muh sagen noch von Glück, Schickt man sein Briefchen nicht zurück. Wohlan, die Ihr zu Hause bleibt Und dort Manöverbricfc schreibt; Ihr, Jüngling, Jungfrau, Mann und Frau, O, adressiret recht genau! Setzt auhcr Kompagnie, Schwadron, Et cetera, die Garnison, Das heißt die ständige, hinzu; Dann kriegt Herr L den Brief im Nu; Und ihr braucht nicht zu allem Grämen Such hinterher auch noch zu schämen. Weil Ihr versäumt, was gar nicht schwer. Und so geschädigt Deutschlands Heer! Km r Etage, ist zu vermiethen und kann zum 1. Januar 1885 bezogen werden Poppitzerstratze IlSb ** ZSt» HUaÄoke» von 16 Jahren sucht einen Dienst als Kinder, oder Hausmädchen. Zu erfragen in der Expedition d. Bl. Ein HanSmädchen im Alter von is bis 20 Jahren wird zum 1. October nach auswärts zu miethen gesucht. Näheres in der Expedition d. Bl. Marktberichte. Rtesa, 30. August, l Kilogramm Butter M. 2,00-2,20. Grosienhain, 30. August. 88 Kilo Weizen M- l4, — bis —. 80 Silo Korn M. ll,— bis —. 70 Kilo «erste M. S,so bi- lO,—. so Kilo Hafer M. 8,— bis 6,20. 7s Kilo Heidekom 16,86 bis 11,—. > Kilo Butter M. 2,32 bis 2,64. Lbemnitz, S0. August. Pro SO Kilo Weizen rusf. Tonen M. 9,20 bis 0.80, weih und bunt M. S.30 bis 9,80, gelb M. SL0 bis 9,60, neue Sorten M. 8,76—9,36, Roggen inländ. M. 7,4S—7,60, fremder M. », 0,—, Braugerste M. 8,— bis S,s0, Futtergerste M. 7,25—7.75. Hafer M. 8,— bis 8,os. Heu M. 3,— bis 3,30. Stroh M. 2,l0 bis 2,40. Kartoffeln M 2,80 bis 3,25. 1 Kilo Butter M.2,10—2.50. Leipzig, 30. August. Weizen loco M. 165—175, neuer ISS—163, fremder 150 bis 175, ruhig. Roggen loco M. 140 bis 145, ruhig. Spiritus loco M. 48,90, matter. Nüböl loco M. S2, matt. Leinöl M. 44. Eine Mansardenwohnung, bestehend aus Stube, 2 Kammern, Küche, verschlossenem Vorsaal und Zubehör, vom 1. October an, eine halbe zweite Etage, wenn gewünscht Stallung, zu Ostern 1885 oder auch früher zu vermiethen bei ** Jul. Starke, Bäckermstr., Wettinerstr. bilde» sich i» daraus folgenden Friihjahr 2 Triebe, mm denen »er härtere bei« AuSNÄe» bald ganz entfernt, der schwächere aber Wüter pi»e«N »Nb. Bei solchen schwächere« Trieben, welche nach dem Piuament »och einen schwachen Nachtrieb gebildet haben, wird über > bi» 2 Augen de« Nachtrieb«« geschnttttn, sostnu di» Augen, «elche durch daS Ptucirrn sich zu Fruchtauge« umbildm sollte«, die« nicht gethan haben. Hat daaeaen da« Pincement seine Wirkung gethan und die Auge« find durch ihre stärkere Au«bildung als Fruchtaugen erkennbar, so wird ül»r düsen der Schnitt au«aesühtt. Schwächere Triebe, welche keine» Nachtrieb nach dem Pinerment gemacht haben, bleiben unberührt, diejenigen solcher schwachen Triebe, die dem Ptnce- ment nicht unterworfen wurden, die aber länger al« 10 bi» 25 Lentimeter gewachsen, werden aus 3 bi« « Augen zurückge schnitten: die« erleidet bei Sorten, «elche ost oben an der Spitz» mit Fruchtaugen gekrönt sind, eine Ausnahme, indem dies» »»beschnitte» bleiben, ebenso alle kleinen Seitenzweige, welche nicht über l0 bi« is Lentimeter Länge gebildet haben. — Die hinlänglich reifen Obstsorten muh man an heitern trocknen Tagen pflücken, und sollen sie sich lange halten, so dürft« sie beim Aonrhmen und Einbringen nicht beschädigt, ge drückt oder gequetscht «erden. Biele der Sommer» und Heroft- btrotn, sowie dergleichen Aepfel find am schmackhaftesten, wenn sie nach völliger Laumreise abgenommen wrrden. Doch giebt e« ckhch unter ihnen Sorten, wie z. B. die Rettigbirnen, MuS- katevitrdirnen r«., welch« vor völliger Baumreife abgenommen und dann auf dem Lager gereist, am saftigsten und wohl schmeckendsten , werden. Winteräpfel und Winterbtrnen lässt man so lapae al« möglich auf dem «Saume, denn je länger sie aus oemMen hängen bleiben, desto schmackhafter werden sie. Manche WiWräpsel, z. B. die verschiedenen Arten grauen Reinetten, vertragen sogar zu ihrem Voxtheil einige Nachweise. Obstsorten, wtlch» leicht welken, sind sobald als möglich in den Keller zu bttiDn, «ährend die übrigen, besonders die mit fettiger Schale vrtzebeuen Aepfel etwa 14 Tage aus einen Boden oder in eine Kammer möglichst ausgrbreitet hinzuschütten find, ehe sie in den Keller aufbewahrt werden. — In Bezug auf Himbeeren er innern wir nochmal- daran, dah alle schwachen, überflüssigen Aa»lSuftr und alles alte Tragholz ausgeschnitten, die neuen Trdgruthen aber angebunden werden müssen. An einem Stocke läßt man höchstens 4 bi« s Ruthen stehen. Um schöne, große -Achte zu erhalten, sollten die Himbeersträucher nach 5 bt« 6 Jähren in einen andern, gut rigolten und gedüngten Boden unHepflanzt wrrden. Dürfeld'S Obstmodelle. Dix von uns bereits früher empfehlenen Obstmodelle von Dürfeld finden auch außerhalb Sachsens in den pomoloaischrn Krtijen die. verdiente Anerkennung. So lasen wir darüber in dem „Oeftetr.-ungarischen Obstgarten" Folgende«; Zum Sortenstudium, sowie zum Erkennen und Vergleichen einzelner Obftfrüchte sind unbedingt die besten Hilssmittel gute, natur«treue Obftnachbildungen oder sogenannte Obftmodellc; sie erwtzen bei Weitem d e zumeist nicht richtig ausgefaßten, die charakteristischen Merkmale einer Torte ganz bei Seite lassen- dtst> kolorirten Bilder, mit deren Hilft man selten in die Lage gefitzt ist, die zu untersuchende Obstsorte richtig bestimmen zu können. Selbst eines der besten und empsehlenswertheften neueren pomologischen Werft, die „Deutsche Pomologie" von TL Lauche, bringt manch« Sötte in nicht« weniger als voll kommener, leicht erkenntlicher Weise dargestellt. Die Pomologie vom Standpunkte der praktischen Bedürf- Me der Obstzüchter auffassend: eine kleine beschränke Anzahl dWtmpfthlcnSweithen Obstsorten genau zu kennen, hatte ich es für nothwendig, dah die Obftsortenkenntnih, aber auch nur i-Lden gezogenen Grenzen sich bewegend, allgemeines Gut «erden muh, dah daher jeder Obftzüchter, und beschränke sich ftwr Kultur auf eine ganz kleine Zahl Obftbäume, doch deren Sotten genau kennen und die Früchte bei ihrem richtigen Namen nennen soll. Zu diesem Zwecke sind nun in erster Linie gute Obftmooelle «forderlich: wir können auf ein Werk aufmerksam machen, das nach mehrjähriger Arbeit und Mühe, nach vielen Kesten und Zeitauftvand Wittlich Vollendetes in der Herstellung von Obst modellen leistet und die wärmste Anempfehlung und weiteste Versreitung verdient: es sind dies die Dürfeld'schen Obstmodelle. 5, P«i der im verflossenen Herbste in Hamburg stattgesunde- nen großen ObftauSstcllung hatte Herr Dürfe« bereits ein grhße« Sortiment aller Obstarten in vorzüglicher Ausführung exponitt, da« ihm dl« «ohlvrrdiente Anerkennung eintrug und allgemeinen Beifall in fachlichen Kreisen hervorrief. Hat Dürfeld ist jetzt mit der HrxauSgabc einer Obstmodell- Sammlung beschäftigt, die, in Lieferungen erfcheinend, sSmmt- ltch« Frücht« umfassen wird, welche in der „Deutschen Pomologie" von jauche enthalten find, und zwar sind die» jene Obstsorten, die für Deutfchland vom deutschen Pomologenvercin zu allge meinem Anbau empfohlen wurden. Die einzelne Frucht ist dis in die kleinsten charakteristischen Merkmale sorgfältig, selbst da» Grwicht der Rodellsrucht genau berücksichtigend, au«gesühtt> da- htr da« Wett ein «etthvolle« Hilssmittel für das Sorten- Akdtum und: dadurch auch für die Lerbremmg wetthvoüer Obstsorten ist. -Al« Lehrmittel für landwirthschaftlichr und Fachschulen, für landwittbschaftliche Fortbildungsschulen, sowie selbst für die Volksschule, ferner sür landwitthschastliche und Sartendauvereine «mpfthftn sich diese Obftmodrlle in jeder Richtung zum Sorten- flubiu« und zur Verallgemeinerung der »rnntniß guter Obst sotten. In«besondere aber würde es sehr zweckmäßig sein, wenn bei Obftau«ftellu«gen zum Vergleich«» zu bestimmend« Obstsorten eine Kollektion dieser Obftmodelle ausgestellt würde. MittheUlMg. Betreff« da von un« empfoftnen.Wurzelspeiser" oder Röhren zum Eingießen von Doffer oder Düngung in den Loben zur Erhaltung da Tragbarkeit der Obstbäume, deren Anwendung unser« Obftzüchter« bestens empfohlen «ade« kann, sei bemerkt, bah dieselben auch bei un« in Sachsen und zwar von da Thonwaarensabrik von Bärensprung u. Statte in Franftnau btt Mittweida angesertigt werden und ist der Prei« pn> Stück 50 Pfg., 12 Stück 5 «., 160 Stück 36 M. Probe, rohre inkl. Verpackung lftsert die Fabrik zu Sv Pf. das Stück. Vermischtes. * Im R»fcblust au unsere neulichen Bemerkungen »ter die Aufschriften der ManöverLriefe I zugleich guter Feldarbeiter,"wird gesucht in der bring« wir «ach dem „Berliner Fremdenblatt" in der j Mühle zu Mergeudorf. ** hAsulingsgosuvIl. Ein junger, kräftiger Mensch, welcher Lust hat! Brauer zu werden, kann unter günstigen Beding» ungen sofort in die Lehre trete« in der Dampfbier. Brauerei Mosel b Zwickau. Hähuel u. PBU- Scholar-Gesuch. "WM Ein junger, gebildeter Mann, welcher in der Landwirthschaft erzogen, sinket als Scholar Stelle auf einem größeren Nittergute bei Riesa. Näheres in der Expedition d. Bl. Ein Pferdeknecht LZL sucht von Cl. MvbiuS, Heyda. , MM- Ein junger Mensch, militärfrei, sucht Stellung als Diener oder Hausmann. Adressen unter „Diener" sind in der Expedition d. Bl. abzugeben. . Aus das Jahr 1885 wird bei hohem Lohn ein zu miethen gesucht. Zu erfahren bei Herrn Bäcker- meister Rotzberg. 30 Steinmetzen für lohnende Arbeit sofort gesucht. Nur solche, die sich sofort melden, können mit Bestimmtheit aus Winterarbeit rechnen. Riesa. C F. Förster. Die Arbeiter-Annahme und PosteN'Bertheiluug für diesjährige Campagne findet ** Sonntag, de« 7. September von früh 8 Uhr an auf unserer Fabrik statt. Actien-Zuckerfabrik Mühlberg alE. llLvsverLAHLk Ein Fahrstuhl Ein in Connewitz bei Leipzig gut gelegenes Eckhaus, Hauptstraße, mit flottem Materialwaaren- geschäft und Restauration mit Schlachtconcession, ist Um stände halber sofort zu verkaufen. Sehr gut passend für Fleischer. Ziemlich 8000 Einwohner und nur drei Fleischer im Orte. Adressen werden an mich selbst erbeten oder in die Expedition d. Bl. Friedrich Otto in Connewitz bei Leipzig, Karlstraße Nr. 1. 2 starke Zughunde sind veränder ungshalber sofort zu verkaufe» bei Kart Ehmavtr in Nünchritz. " F. H. Springer in Riesa empfiehlt sein großes Lager von Glas, Porzellan und Steingut, Tafelglas, Glaserkitt rc. rc. unter Zusicherung der billigsten Bedienung zur gütigen Beachtung. * Musikalien die Buchhandlung von Joh. Hoffmann in Riesa, sind stets vorräthig in der Strumpfwaarenhandlung von * Franz Börner. Ma« schützt sich vor ansteckenden Krankheiten, wenn man regelmäßig den ächten vr. Bergelt's Magenbitter, bereitet von Richard Bau, mcyer in Glauchau, trinkt. Derselbe ist zu haben bei Albert Herzger, H. Lademann seur., H. Lademann Hr. in Riesa. * Für alle auswärtigen Blätter nimmt Anzeigen jeder Art, zu deren tarifmäßigen Preisen (ohne Aufschlag für Porto oder andere Spesen) entgegen die Annoncen-Expedition von «s» M'osre»', Dresden (in Riesa Herr E- Steinbach) * AM LlmiialsdSnckei' um Kindern das Zahnen zu erleichtern, L Stück 1 Mark empf. * G. KSseberg in Riesa. Druck und Verlag von Lanaer L Winterlich in Rieft. Für dft Redaktion verantwottlicb T. Lana«.