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»u« ,J°hn" L fi Her in Atztflch» v ch JnnSbwck nu» ge ben 18. Juli. JnuS- — De« Machvw, «o»«ene Tur«, - GW, sichert, und zwar für- druck rüstet sich bereit», die Turner au» Sachsen und deren Angehörige und Freund« würdig zu empfangen. Der Preis für di« Hin- und Rückfahrt beträgt 23 M. 3 Kl. und 32 Mt. für 2 Kl.; «in etwaiger Reinertrag wird auch die» Jahr wieder in die UnterstützungSkaffe für auf dem Turnplatz verunglückte Turner fließen. — Ueber die Sterblichkeit in Sachsen »ährend de» Jahre» 1883 entnehmen wir dem „Dr. I." folgende Angaben: Da» Jahr 1883 zeigt «ine noch ungünstigere Stellung al» da- Jahr 1882 gezeigt hatte. Die Ge- sammtzahl der Todesfälle hat sich auf 8S.78S belaufen, diese Summe ist um 3555 höher al» im Jahre 1882 und um 6298 höher al» im Jahre 1881. Nimmt man an, daß in der Mitte de» Jahre» die Bevölkerung etwa br» auf 3,082,500 gestiegen war, so ergiebt sich für das Jahr 1883 eine relative Sterbeziffer von 29,13 auf je 1000 Lebende. Diese relative Zahl ist fast genau dieselbe wie die des Jahre» 1873, während in den Jahren 1871, 1872, 1875 und 1880 ein noch ungünstigeres Berhältniß beobachtet worden ist. Im vergangenen Jahre hat zu dieser ungünstigen Stellung namentlich Las Kindesalter beigetragen, indem die in dem Jahre 1882 bereits häufig eingetretenen Epidemien eine noch weitere Verbreitung erfahren haben. Das Säuglingsalter zeigt zwar keine besonders höhere Ge fährdung, die Altersgruppe vom 1. bis 6. Jahre, sowie daS schulpflichtige Alter sind aber auffällig stärker als sonst heimgesucht worden. Es find 847 Kinder mehr im Alter von 1 bis 6, 385 Kinder mehr im Alter von 6 bis 14 Jahren gestorben, als in dem ohnehin schon ungünstigen Jahre 1882. Unter den Kinder krankheiten herrschten namentlich Masern, Scharlach und Diphtherie. An Masern starben im ganzen Lande 1049 Kinder und 10 Erwachsene, zusammen mehr, als daS Doppelte der vorjährigen Ziffer (523). Die Gesummtzahl der Todesfälle an Scharlach beziffert sich auf 2142 (327 weniger, als im Jahre 1882), unter welchen 44 auf Erwachsene kommen. Weit beträcht lichere Verluste an Menschenleben hat auch in dem vergangenen Jahre die Ausbreitung der Diphtherie zur Folge gehabt. An dieser Krankheit sind (wobei die Todesfälle an Krupp mit eingerechnet werden) 5447 Personen, unter diesen 70 Erwachsene, 1043 Schul kinder und 4334 jüngere Kinder, gestorben. Die ohne hin schon sehr hohe Ziffer des Jahres 1882 wurde noch um 1264 Todesfälle überschritten. Was die wichtigsten chronischen Krankheiten anlangt, so zeigen sowohl die Todesfälle an Krebs, als auch an Lungen schwindsucht in ihrer Bedeutung für die Gesammtbe- völkerung nur geringe Abweichungen von früheren Jahren. ES ist zwar keine besondere Vermehrung eingetreten, daß sich aber die Aussicht auf eine Verminderung der selben darböte, kann noch viel weniger begründet werden. Es ist als eine Jahr für Jahr sich wiederholende charakteristische Erscheinung hervorzuheben, daß unsere bekanntesten epidemischen Krankheiten zusammengenommen annähernd dieselbe Bedeutung für den jährlichen Aus fall an Menschenleben besitzen, wie die Lungenschwind sucht allein, sodaß nur ein Unterschied nach den Alters klassen besteht, da die Epidemien vorwiegend unter den Kindern, die Schwindsucht vorwiegend unter den Er wachsenen bis ins Greisenalter hinauf ihre Opfer zu fordern pflegt. Die Lungenschwindsucht raffte 1883 7595 Personen, der Krebs 2192 Personen hin. Mügeln. Tie Bahnstrecke Döbeln-Mügeln ist auf große Ausdehnung bereits so weit fertig gestellt, daß Schwellen und Schienen gelegt werden können. Der Bau des Bahnhofsgebäudes schreitet rüstig vor wärts nnd ist dasselbe bereits mit dem Dachgebülke versehen. Oschatz. Der AuSzügler Richter - Altoschatz, welcher am Tage vor der Himmelfahrt, wie berichtet, einen Mordversuch beabsichtigte und darnach einen Selbstmord begehen wollte, ist am 23. d. M. im städtischen Kranken haus« gestorben. Frau Bachmann jedoch, welche ver schiedene Beilschläge an den Kopf erhielt, befindet sich erfreulicher Weise auf dem Wege der Besserung. Meißen. Dem Schullehrer Schneider in Niederlommatzsch wurde am 21. Mai das ihm verliehene «lbrechtskreuz durch die k. Bezirksschulin- spection im Beisein des OrtSschulinspectorS und der Schulvorstandsmitglieder auSgehändigt. Dresden. AuS EmS wird dem „Dr. I." vom 24. Mai geschrieben: Se. Majestät der König hat die begonnene Trinkkur bisher mir bestem Erfolge fortge setzt und erscheint jeden Morgen gegen halb 8 Uhr am Brunnen. Auch Ihre Majestät die Königin hat anch dem tzenaW und es gewinnt dieser Ott rin Ar hatte der Turnver, ... , fluz »ach dort unternommen und die Theilvehmer — in 90 Personen — von Stauchitz und Seerhausen kommend, waren hoch erfreut und überrascht von dem d«ch( Natur und Kunst so reich geschmückten Park, de» Mtzitet ich liebeU^tkrW« Führung de» Herrn Hof- gättner Eißenbeiß eingehend besichtigten. Gerade jetzt, wo die Natur ihr schönste» Kleid angelegt hat, ist ein Besuch desselben höchst lohnend, di« langen herrliche» Buchen-Laubengänge bieten schattige Spaziergänge, die prächtigen Baumgruppen — unter denen ganz be sonder« ein jetzt und noch 10—14 Tage üppig und überreich blühender Rothdor» auffällt —, die reich be setzten Blumenbeete, die lauschigen Ruheplätzchen be reiten eine so reiche Abwechslung, daß der Aufenthalt ein wunderbar schöner ist und so war «S natürlich, daß die Döbelner reich befriedigt von dannen zogen. — Auch über die Verpflegung im Gasthofe hörte man nur Wotte der Anerkennung und da auch eine Anzahl Mitglieder des Turnvereins zu Riesa sich dort einge stellt hatten, um die Döbelfier Turngenoffen zu begrüßen, so entfaltete sich ein frisches Leben und Treiben, das erst nachließ, als nach 8 Uhr die Döbelner den Rück weg nach Seerhausen antraten. Am 3. Pfingstfeiertag wird, wie bereits mitgetheilt, der Döbelner Gewerbe verein eine Parthie nach Jahnishausen und Riesa unternehmen und bezweifeln wir nicht, daß es ihm gleich gut wie dem Turnverein gefallen wird. — Nachdem wir über die Pfingst-Verkehrs-Er leichterungen unserer HeimathSbahn berichtet haben, wollen wir auch derer unserer benachbarten preußischen Staatsbahnen erwähnen, was vielleicht manchem Leser, der einen Pfingstausflug ins Preußische beabsichtigt, lieb sein wird. Es gelten die gewöhnlichen zwei tägigen TageSbillets von der Grenzstation Röderau auS im Localverkehr vom Sonnabend vor dem Fest und dem 1. Feiertag bis Dienstag, den 3. Juni, ein schließlich, also vier, bezw. drei Tage, berechtigen dabei wie immer zur Benutzung der Courierzüge ohne Zuschlag und zur freien Beförderung von je 25 Kilo Gepäck für die Hin- und für die Rückfahrt, auch kann man je einmal die Fahrt unterbrechen. Durch neue Ein richtungen ist es jetzt möglich, Billets für die meisten Seiteulmien zu erhalten, so daß die lästige Neulösung auf den Anschlußstationen wegfällt. Wem daran liegt, recht billig zu fahren, braucht, falls er nur einen Festtag wezbleiben will, nur ein sogenanntes SonntagS- billet zu lösen welches im Localverkehr der ehemaligen AnhaU'schen Linien zu einfachen Preisen zur Hin- und Rückfahrt mit allen Personenzügen gültig ist; jedoch die Courierzüge, freies Gepäck, Zuschlaglösung und Fahrtunterbrechung ausschließt. Eine Reise nach Berlin läßt sich z. B. sehr bequem mit dem von hier um 9 Uhr 10 Min. Vorn», nach Röderau zum An schluß an dm Wien-Berliner Courierzug abgehenden Personenzug antreten, sodaß man Berlin bereits nach 2'/, Stunden erreicht. Die Rückreise kann am Diens tag Abend 5 Uhr 17 Mn. von Berlin erfolgen, sodaß man um 3/48 Uhr in Riesa ist, oder nach später mit dem 9 Uhr 15 Min. von Berlin abfahrenden letzten Courierzug, mit dem man um 12 Uhr nach Riesa gelangt. Will man jedoch auf Sonntagsbillets nach Berlin fahren, — ab Röderau für 6,20 Mark hin und zurück 3. Cl., — so muß man allerdings schon um 4 Uhr 30 Min. Vorm. hier aufbrechen, ist um s/i 9 in Berlin und verläßt dasselbe wieder um 7 Uhr 20 Min. Abends mit dem Personenzug, hat in Röderau fast eine Stunde Aufenlhalt und ist gleich falls um 12 Uhr Nachts wieder hier. — Das beliebte und in ganz Mittel- und Norddeutsch land bekannte rothe Coursbuch aus dem Berlage von Albert Koenig in Guben ist soeben mit den Sommerfahrplänen erschienen. Eine neue Eisenbahn karte, sowie ein Anhang mit Mittheilungen über Saison- und Rundreisebillets und sonstigen für den Reisenden wichtige Angaben sind dem Buche beigefügt. — Der Goldregen ^Liptisus I^drirnunr) ist eine Giftpflanze! rufen wir allen Denjenigen zu, welche die an und für sich schöne und doch gar so ge fährliche Pflanze in den Händen tragen, wohl gar kleinen Kindern zum Spielen übergeben. Die unter- seitS seidenzlänzenden Blättchen und die großen herab hängenden goldgelben Blüthentrauben reizen wohl zum Pflücken; doch ist zu beachten, daß alle Theile der Pflanze, Rinde, Blätter, Blüthen , namentlich aber die Früchte, .ein starkes Gift, Sytisin genannt, enthalte«, was salzigbjtter schmeckt und heftige» Erbrechen veran- flch tziütt ßine u stand Ährer Majestät der König!» hat sich bereit» ü» so erfreulicher Weise gehoben, daß Allerhvchstdiesrlbe stundenlang, ohue Ermüdung zu spüren, Sich zu ergeh« vermag. Au vergangener Mittwoch haben Ihre kvnigl. Majestät«, die Frau Gräfin v. Hacke aut Lottern, Palastdame Ihre, Majestät der Kaiserin Aug»M-, z» empfing« geruht. Heute hatte der Lommaaoeur dr» VÜI. (rheinischen^ Armeekorps, Generfillieutenant Frhr. v. Los, die Ehre, zur köaigl. Tafel gezogru zu werden. Bautzen, 24. Mai. Eine alle Grmstther be unruhigende Kunde durchlief heutt Morgen unsere Stadt. AIS in vergangener Nacht der Juwruer Boßtiu» nach seiner Wohnung zurückkehrte, fäud er die Thür seines Hauses auf hiesiger Reich«straße aufgebrochen. In die Hausflur eintretend, wurde «r von «ehr«« Männern gefaßt, gegen die Wand gestoßen, mehrfach inS Gesicht geschlagen und schließlich wieder hinaus auf die Straße geworfen. Sein laute» Hilferufen wurde wohl gehört, aber Niemand erschien auf der Straß«. Die Dieb« hatten beabsichtigt, von her HauSstNr au« den Juwelierladen zu erbrechen, war« »der durch das Hinzukommen des Besitzer» gestört worden. Bei der Flucht hatten dieselben einen sechsläufigea geladen« Revolver zurückgelassen. Weiter haben ebenfalls in vergangener Nacht vermuthlich dieselben Dieb« die Barbierstube des Herrn Thoma» auf der äußeren Lauen straße erbrochen, ein« Tisch mit einer Marworplatte nach der Hintergafle geschleppt und dort den Käst« desselben geöffnet. Auch hier war ihr Bemühen von geringem Erfolg begleitet, da sie nur an Caffe 3 Ms. vorfanden. Ferner vrrsucht« die Diebe die HauSthür des Kürschnermeisters Krancher auf hiesiger Laueustraße zu erbrechen, da dieselbe aber von innen verriegelt war, blieb auch hier ihr Bemühe» ohne Erfolg. Dre Polizei ist in regster Thätigkeit und setzt alle Hebel «Beweg ung, die Thäter zu ermitteln. Zittau. Am Sonnabend beging, wie die „Zittauer Nachrichten" melden, der Zittauer Bürgermeister, Herr vr. Haberkorn, sein 25jährige» Jubiläum al» Kammer präsident. Auf den 23. Mai de» Jahres 1859 waren die Mitglieder der sächsischen Ständeversammluug zu einem außerordentlichen Landtag wegen de» französisch österreichischen Krieges einberufen worden. Am 24. Mai wurde Bürgermeister Haber kor» bei der Vorschlag»»»-! zum Präsidenten an erster Stelle mit 45 Stimmen aus 64 vorgeschlagen und von Sr. Majestät dem König ernannt und mit der TagS darauf, am 25. Mai, statt findenden feierlichen Eröffnung dieses außerordentlichen Landtages beflieg er zum ersten Mal den Präsidenten- stuhl, den er seitdem mit Ausnahme der Sessionen in den Jahren 1871 bis 74 bei all« Landtag«; und zwar 1859, 1860, 1862, 1863, 1866, 1867, 1869, 1875, 1877, 1879, 1881 und 1883 inrtegehabt hat. Diese in den parlamentarischen Annalen/außergewöhn lich dastehende Continuität in der Behauptung der ersten Ehrenstellung ist der beste Beweis von der über den Parteien stehenden Hochschätzung, die sich vr. Haber korn erworben hat. Stolpen. Von einem abscheulichen Verbrechen muß jetzt von hier berichtet werden. Am Himmel fahrtstag fand man in einem äußer Betrieb gesetzten Steinbruch zu Schmiedefeld den Leichnam eines 11jährigen Mädchen», Namen» Clara Gottlöber, welche am vergangenen Sonntag von ihren Eltern nach Stolpen geschickt worden war, um Holzpantoffeln zu kaufen, von dort aber nicht wieder zurückgekehrt war. Dem tiefbedauernswcrlhen Mädchen hat man nach schrecklicher Vergewaltigung die Kehle durchschnitten, wie auch Kopf nnd Gesicht noch furchtbare Verletzungen zeigten, welche von Steinschlägen herznrühren schienen. Auf dem Wege von Stolpen nach der sogen. Stadt mühle an der Weseoitz war das unglückliche Kind in der Begleitung eines Menschen gesehen worden, welcher sich den auf dem Felde beschäftigten Arbeitern durch fortgesetztes Wischen mit der Hand im Gesicht« Unkeunt- lich zu machen suchte; leider ist e» aber bis jetzt noch nicht gelungen, dieses Bursch«, in dem jedenfalls da» Scheusal von Thäter zu suchen ist, habhaft zu werde«. In der ganzen Gegend herrscht die größte.Aufregung, sodaß der Mörder, falls maä ihn erlangt hätte, wohl der Volksjustiz verfallen wäre. ' ' AuS dem sächsischen Eltge, birg«, Maa schreibt der „Social.-Lorr.": Wie M» vielfach hört und ließt- stößt die geplante ErttWuug einer Arbeiter» colonie für da» Königreich Sbchse» auf besondere Schwierigkeiten, weil fast " "" gebaut sei und e» a» Krenzoewvlbe und Dielung eiue große, alt«, «isettw V Gcldkist« gesund«; dieselbe «arabm leert