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Sonnabend, den 16. Februar 1884 * > brn von Personen em« Reihe von Cvastru«twns- und gewählte Sachen und reiche Abwechselung. Auf das Concert folgte ein animirter Ball. — Auf die von morgen Sonnabend bis mit Montag im „Wettiner Hof" stattfindende Geflügel- Ausstellung sei auch an dieser Stelle nochmals aufmerksam gemacht. Durch die Ausstellungen erhält der Geflügelzüchter mancherlei Anregung und Förderung, doch auch für Denjenigen, welcher nicht in der Lage ist, sich selbst mit der Zucht befassen zu können, bieten diese Expositionen des Interessanten und Bekehrenden zumeist viel und steht zu verhofftn, dass auch die heurige Ausstellung unsers rührigen Gestügelzüchteive'reiys.durch einen recht regen Besuch Seitens des Publikums aus gezeichnet und gefördert wird. Das Entree ist ein sehr mäßiges. — Es verdient Anerkennung, daß Herr Mechanikus Liebscher den an seinem Hause zum allgemeinen Besten angebrachten größeren Thermometer, welcher vor einigen Tagen von Kindern dcmölirt wor den, wieder ersetzt hat. Hoffentlich bleibt das neue Instru ment vor der nichtswürdigen Zerstvrungswuth verschont. — Wir machen darauf aufmerksam, daß nach K 1 der Verordnung vom I I-Aprik/1874, di« Beobachtung der geschlossenen Zeiten in polizeilicher Hinsicht betreffend, Tanzbelustigungen an öffentlichen Orten Und Privat bälle, auch wenn dieselben in Privathänfern oder in Lokalen geschloffener Gesellschaften geplant sind, in der Zeit vom Montag nach dem Sonntag Lätaie bi« zu und mtd dem 1. Osterfeiertag nicht gestattet werden und daß daher, da in diesem Jahre der Sonntag Lätare gegen im vergangenen Jahre 19 Tage später und zwär auf den 23. März fällt, öffentliche Tanz belustigungen sowohl als auch Gesellschaks-Tanzvergnüg- «ngen und Privatbälle inder Zeit vor Ostern bis mit 23. März abqehalten «erden dürfen. Gleichzeitig sei daran erinnert, daß Maskenbälle, Eostümbäkl«, Kappen abende und sonstige Ma«kenscherze nur bis mit Kasp nachts-Dienstag, m diesem Jahre also bis mit 26. Februar, erlaubt sind. — Wie verlautet, wird der Sommer-Fahrplan unserer StaatSeisenbahnen wegen deS auf den 1. und 2. Juni fallenden Pfingstfestes in diesem Jahre bereits am 20. Mai in Kraft treten. ; »i?? — Aus Anlaft des häusigeq Vorkommens von Un fällen bei Fahrstühlen, nicht selten mit tödlichem Aus gange für die mitlheilt, da« Ministerium des Innern seiner technischen Deputation die Frage vorgrlegt, ob die Errichtung und Handhabung von Fahrstühlen zur Personenbeförderung beschränkenden Bestimmungen zu uA«r««fan sei, be- , ziehentlich xvelchen. Die technische Deputation hat unter, Theilnahme einer größeren Zahl hervorragender selbst ständiger Industrieller, welche der technischen Deputation als außerordentliche Mitglieder angehören, die ihr., Dr- grlegte Frage einer eingehenden Erörterung unterzogen und ist zu der Ansicht gelaugh tntz die BemaMgj der Fahrstühle, selbst durch Personen, unbedenklichsei, wenn ihre Construction und ihr Betrieb gewiffenleicht«;- Mbaren Bedingungen entspricht, daß aber sowhk^ hie Fahrstühle, als deren FahrschtHte y«er äuftnertzamen Uebenvüchung bedürft» und die letztere nicht auf die Personenbeförderung zu beschränken, sondern weil durch die Fahrschächte eine grüß««. Zahl, von Anfällen, ins besondere solche» mit tödtlichem AgSganaa, veranlaßt werde, als durch die Fvhrstichle ftldst, chss aste FW- stuhleinrichtuugeu, mögm sie sür.Persouen- oper Gürp- btförderung bestimmt sein^ zu «tstrechm fti. Sie hat hiernach zum Schutze für die Gesundheit und das Le- BetriedSvorschriften chitwvrfen, ivelchd bemZwecke der Fohrstuhleinrichtungen und der mk ihrem Betriebe ver bundene» Gefahr entsprechend «drieirt stndHir 1) solche mit Handbetrieb für Güterbeförderung, 2) Mit Elemea- tarbettieb für Güterbeförderung, 3) mit Hand- und Auf Antrag der Erben des am 27. November 1883 zu Poppitz verstorbenen Schmiedemeisters Wilhelm Leberecht Philipp soll das demselben gehörige, auf Folimn 10 des Grund-- und Hypothekenbuchs und Rr. b9, 22S, 279, 290, 330 und 355 des Flurbuchs für Poppitz eingetragene Vtertelhrrfengut, welches ohne Berücksichtigung der Oblasten nach ortsgerichtlicher Taxe auf SUS M. — Pf. gewürdert worden ist, > am 17. März 1884, 1« Uhr Vormittags unter den vorher bekannt zu machenden Bestimmungen an den Meistbietenden versteigert werden, weshalb Kauflustige geladen werden, sich rechtzeitig zur oben angegebenen Zeit an Amtsstelle einzufinden. Ferner soll das von p. Philipp Hinterlassene Schmiedehandwerkzeug, Mobiliar, Wagen, Ackergeräthe, sowie drei Kühe und «ine Partie Futtervorräthe am 18. März 1884, V Uhr Vormittags gegen sofortige baare Bezahlung zu Poppitz in dem oben bezeichneten Grundstücke durch den verpflichteten Auktionator Herrn Kühne aus Riesa, versteigert werden. Hierzu wird noch bemerkt, daß auf dem zur Versteigerung gelangenden Grundstück eine Forderung von 2400 M. eingetragen ist, welche der Käufer unter Anrechnung an den Kaufpreis mit übernehmen kann. - Riesa, am 9. Februar 1884. Das Königlich« Amtsgericht. * K-Rath Sinz. > , ' . ' EUMall und Anzeiger. Amtsblatt der König!. Amts-m-tmanllschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts md des Stadttaths zn Mesa. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaktion verantworrlud: T. Langer in Riesa. ZI 37. Jahr«. — ... ..—.— — —> 11^, ' N1UI.IWW Srjchrmk in Riesa wöchentlich dreimal: DienStaa, Donnerstag und Sonnabend. — AbonnementSprris vierteljährlich 1 Mark Sb Vig — Bestellungen nehmen alle Saiserl. Postanstalte, Postboten, dir «Lrpcdüionen in Vtiesa und EtrÄla (G. Schön), iowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem auSgebreitetei Le'erkrerse eme wirksame Veröffentlichung finden ertmen mi, uns vrs Tags vorder Vormittag« « Udr. JnsertionSprei- die dreigespaltene CorpuSzeile oder deren Raum lv Pfg. Erbtheilungshalbcr sollen die zum Nachlasse des SteinarveucrÄ Karl Gottfried Burkhardt in Nünchritz zugehörigen Grundstücke, und zwar: 1. Das Hausgrundstück Fol. 80 des Grd.- und Hyp.-Bchs. für Nünchritz, Hainer Antheils, Nr. 81 des Brandkat. und Skr. 115 und 390 des * Flurb. f. Nünchritz, 2. Das Gartengrundstück Fol. 112 des Grd.- und Hyp.-Bchs. f. Nünchritz, Grödeler Antheils, Nr. 112 des Flurft. f. Nünchritz, welche Grundstücke ortsgerichtlich auf 2650 M. geschätzt worden sind, < den 24. März 1884 Vormittags I« Uhr an hiesiger Königlicher Amtsgerichtsstelle unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend verkauft werden. Kauflustige haben sich über ihre Zahlungsfähigkeit im Termine auszuweisen. Riesä, den 11. Februar 1884. Das Königliche Amtsgericht. K.-Rath Sinz. , Die hiesige höhere V«?gerjchule für Knaben eröffnet Ostern 1884 einen neuen Lehrkursüs. Die Anstalt verfolgt E «rdeicht in ijedor Be ziehung die Lehrziele der entsprechenden Klassen einer Realschule II. Ordnung und bereitet ihre Schüler einerseits für den Besuch dsr höheren Lehranstalten, anderseits für den Eintritt in den landwirthschaftlichen, kaufmännischen oder gewerblichen Lebcnsberuf mit Erfolg vor. Französisch ist obligatorisch, -späterhin auch Englisch,.Lateinisch fakultativ. Im Interesse der Kinder ist es wünschenswert, daß dieselben mit Beendigung des 4. DMMtes der AklsÄlt -«geführt werden. Auch nupfiehlt es sich, die von auswärts kommenden Knaben, welche erst das 3. Schuljahr vollendet haben, noch ein Jahr der hiessgetz ^ssttleren Bürgerschule zu Übergeben, von wo aus sie dann nach der höheren Bürgerschule übertreten. Anmeldungen werden von dem Unterzeichneten bis Ende März unter Beifügung eines Schulzeugnisses und des letzten Jstchfscheineh eMfken, Für Knaben, welche die hiesige mittlere Bürgerschule bereits besuchen, genügt eine kurze mündliche oder schriftliche Anmeldung. Riesa, am 25. Januar 1884. Bach, Schuldirektor. Oerüiches und Sächsisches. Riesa, iren 15. Februar 1884 — Mittwoch, den 13. Februar, fand hier im Wettiner Hof däS 3. tmd fetzte Abonnement- Concert von der Kapelle deS 2. K. S. Grenadier- Regiments Nr. 101 vor überfülltem Hause statt, denn nicht weniger als gegen 600 Personen mußte der Saal aufnehmen. Leiber war bet königli Musikdirektor, Herr A. Trenkler, durch Krankheit behindert, das Concert selbst zu dirigiren irnft es mußte der stellv«rtretendc Dirigent der Kapelle, Herr M. Essenberg, für ihn ein treten. Auä diesem Grunde hatte sich auch eine theil- roeise Aenderung deS Programms nothwendig gemacht. Oer musikalische Scherz: „Mephistoptziles, der Panken- BirtuoS", von Schreiner, den Herr Eilenberg vor tragen hatte, wußte selbstverständlich in Wegfall kommen. Ebenso waren „Funicdli, FüinkM", italienisches Lied für Solo-Piston von Dizan «nv Paraphrase für Solv- Violino von Wilhelmi über Walchrrs Preislied ans „Die Meistersinger von Nürnberg" vvN 'R. Wagner gestrichen und dafür andere paffende Stücke eingelegt worden: „O saget ihm!'" Romanze für Posaunen-" Solo von Fürstin Kotscheboy, „8tLr ok Lnxj»nä", Polka brillant von Cowen und Fchntaste a. d. Op. „Lohengrin" von Rich. Wagner. Der erste Theil des Programms brachte außer der Ouvertüre: „Meeres stille und glückliche Fahrt" von M«ndelSsohn-Bartholdy die O-clur-Symphonie von Mozart. Etwa- zum Lobe der Trenklerfchen Kapelle wir über den Vortrag der einzelnen Piecen zu sägen, könne» wir uns dies mal umsomehr ersparen, al« die vorrüglichen Leistungen der Kapelle hier durch tie vor- und diesjährigen Winter- Abonnement-Concerte zur Evidenz bekannt und aner kannt worden sind; die Kapelle hat sich auch unt« der Leitung des Herrn Ellenberg brav und tapfer gehalten. Wie immer, bot da« Concett-Programm auch diesmal