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Eibckall und AnMtr. Amtsktatt d» Kiiuigl. AmtShauvtmmuschast Großcn-uiu, de» Muigl. Amtsgericht« md des Stedttath» zu Mesa. Druck und Verlag vo« Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaktion verauttoortlich: T. Langer in Riesa. ^«107. Dienstaa, den S. September 1884. 27. JühVA. MMNS^ ,'77? 7,777. «HMMWI N^tnr in Riesa w-wentllch dreimal: Dienstag, Dou»tr»taa und Sonnabend. — AbonnementSprelS vtcrteljShrlich 1 Mark » ysg. — «ettellungen nehme« alte Saiserl. VMlanimv, Poftboten, die «rpedilionen in Mesa und Gtrebla («.Schön), sowie all, Boren entqcgen. — Inserate, welche bet dem ausgebreiteten Leterkrrite eine wirksame «erössvUlichung sinder. erdmrn wu uns bi« Lag« vorher Vormittag« » llvr, JnsertionSprei» die drrigespaltene Lorpulzetl« oder deren Raum 10 Psg. « ! ! > , - E Diejenige« Vormünder, welche die zu erstattende Anzeige üb.r Pflege, Beaufsichtigung und Fortbildung ihrer Mündel in diesem Jahre beim hiesigen Gericht noch nicht eingereuht haben, werden hierdurch ausgefordcrt, ihrer Verpflichtung bis , zmn 22. September 1884 nachzukommen, widrigenfalls sie Strafen von 3 Mark zu gewärtigen haben. Riesa, am 8. September 1884. Königliches Amtsgericht. Scheuffler. Bekanntmachung. Nachdem vom 1. laufenden Monats ab die durch Pensionirung zur Erledigung gekommene mit Bauverwalterei verbundene BezirkSstcuereinnahme Großenhain von dem Königlichen Finanz-Ministerium dem zeitherigen Bezirkssteuerinspector in Oelsnitz Herrn Franz Otto Grötzel übertragen worden ist, so wird dies für Alle, die es angeht, hierdurch bekannt gemacht. Dresden, am 2. September 1884. Königlicher Kreis-Lteuer.Rath des I. Steuerkreises. Zenker. TngeSgeschichte. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm empfing am Freitag den neuernannten Gesandten der Republik Uruguay, Perez Gomar, zur Antrittsaudienz. — Der Kronprinz traf Zreitag früh von den Kavalleriemanövern bei Rawitsch wieder in Berlin ein. Se. k. k. Hoheit der Kronprinz und Prinz Heinrich sind am Sonntag Abend 8 Uhr nach Bayern abgereist. Mit dem dem Fürsten BiSmarck am jüngsten Sedan tage verliehenen Orten korrr ls inärits in Brillanten besitzt der Reichskanzler nach Ausweis der Rangliste 47 in- und ausländische Ordensdekorationen. Der Staatssekretär vou Bötticher war bei dem Reichskanzler in Barzin und soll sich mit diesem über die Festsetzung deS Termins für die Reichstagswahlen geeinigt haben. Der neue Reichstag soll, wie als sicher berichtet wird, Ende November zusammcntreten. Das Bestehen einer Spannung zwischen dem Reichskanzler und dem deutschen Botschafter in London, Grafen Münster, wird bestätigt; sie soll dadurch ver anlaßt sein, daß Graf Münster rS Gladstone gegenüber an der nöthigen Energie fehlen ließ. Ob ein Wechsel in der Londoner Vertretung eintreten soll, ist noch ungewiß. Der jüngere Sohn deS Fürsten Reichskanzlers, Graf Wilhelm BiSmarck, ist im Wahlkreise Schlawe- Rummrlsburg einstimmig zum LandtagS-Abgeordneten wiedergewählt worden. Von der kaiserlichen Admiralität werden di« Vor arbeiten zur Organisation eines neuen Küsten-Torpedo- Schutzes getroffen. ES ist ein« Küstenbesichtigungs- Kommission gebildet worden, welcher unter höherer Leitung die Ausführung dieser Arbeiten zugewiesen ist. Weitere Besitzergreifungen an der afrikanischen West küste werden , gemeldet. An der Goldküste haben die Franzosen die Stadt Porto novo, an der Küste von Dahomey die Deutschen, durch vr. Nachtigal vertreten, den Ort Klein-Popos unter ihr Protektorat genommen. Letzteres ist auS dem Grund« besonders bemerkenS- werth, weil die Engländer an diesem Punkte sehr eifrig wühlten, um die Häuptlinge zu sich herüberzuzieheu und auch bereit- Erfolge hierbei aufzuweisen hatten. Die nach Perfieu bestimmte deutsche außerordent liche Gesandtschaft soll am IS. d. abreisen und in der zweite» Hälfte deS November in Teheran eintreffeo, wo sie sechs Mouate zur Anbahnung einer künftigen geregelten Gesandtschaft, sowie zur Einleitung von Handels- und Verkehr-Verhältnissen Aufenthalt neh me» soll. Rach her dm Mitgliedern d«S deutsche» Kolonial» verein» mit dm» 18. Hefte der „Deutschen Kolonial zeitung- zugegangmm Einladung zu der auf Sonntag, dm 21. September in Eisenach anbrraumtm außer ordentlichen Gmeralversanunlung wird dieselbe im «aale de» Sesellschast „Erholung", vormittag« 11Uhr stattfinden. Ein Localcomitee hat sich in Eisenach ge bildet, welches durch ein Mitglied auf dem Bahnhofe behufs Auskunftsertheilung vertreten sein wird. Woh- nungsanmeldungcn sind möglichst bis zum 18. d. M. an Herrn Hosbuchhändler Jacobi dort zu richten, auch ist vorherige Anmeldung zu dem um 5 Uhr Nach mittags stattsindenden gemeinschaftlichen Essen erwünscht. Am 20. Abends finden sich die bereits anwesenden Theilnehmer im „Gasthof zum Löwen" beim Bier zu sammen. — Wie unS von zuverlässiger Seite mitge- theilt wird, ist nach der allseitigen sympathischen Auf nahme des Vocstandsbeschlusses, daß auch allen Freunden der deutschen Kolonialpolitik der Zutritt zu dieser Generalversammlung behufs ihrer Orientirung frei stehen solle, eine überaus zahlreiche Betheiliguug aus allen Kreisen zu erwarten. Die Zweigvereine, Sectio- nen und Ortsgruppen deS über ganz Deutschland sich erstreckenden Vereins werden durch Delegirte vertreten sein, welche an der am 20. Abends 6'/, Uhr im „Hotel zum Großherzog" in Eisenach stattfindenden Borstands sitzung theilnehmen. In der Generalversammlung, unter dem Vorsitze des Präsidiums (Kürst zu Hohen lohe-Langenburg und Oberbürger vr. Miquel), werden unter Anderen die Herren Geh. Regierungsrath Prof. Or. Erwin Nasse (Bonn), Geh.-Kammerzienrath Hei- mendahl (Krefeld), ReichStagsabgcordneter Or. Ham- macher (Berlin), Missionsdirector Or. Fabri (Barmen) und Konsul H. H. Meier (Bremen) über die gegen wärtige Lage der deutschen Kolonisationsbestrebungen, über die allgemeinen Ziele des deutschen Kolonialvereins, sowie über die Dampfer - Subventionsvorlage sprechen. Bon hervorragenden Persönlichkeiten aus den Hanse städten haben u. A. bereits die Herren Adolf Wörmann (in Fa. C Wörmann), F. A. E. Lüderitz und Joh. Thormählen (in Fa. Jantzen u. Thormählen) ihre Be theiligung zugesagt, und dürfte es von besonderem Interesse sein, die Anschauungen dieser in überseeischen Unternehmungen praktisch erfahrenen Männer über die eigentliche Bedeutung und die Zukunft ihrer Besitzungen, sowie über die für Deutschland zunächst anzustrebenden Ziele in kolonisatorischer Richtung zu erfahren. Auch Hofrath vr. Gerhard RohlfS wird erwartet. AuS NordschleSwig schreibt man, eS sei nicht zu verkennen, daß die dänische Agitation seit einiger Zeit wieder mit besonderer Rührigkeit auftrete, umdienord- schleSwig'sche Bevölkerung, die sich mehr und mehr »ach Ruhe sehne, vo» Neuem aufzustacheln. Die bekannte» herauSfordenden Ausflüge Dänischgesinnter nach dem Land« ihrer Sehnsucht habe» viele Unruh« auSgesäet. und die Petition wegen deS däaischen Schulunterricht- hat auch dazu beigetragen, die Massen wieder auszu- rrge». ES ist i» Folge dessen nicht zu verwundern, i war» neaerdioaS die Behörde» dort, wo die Agitation lästigwird, «tt Strenge vorgeh«». Oeßterreich. Die Wiener Polizei hat eine > anarchistische Geheimdruckerei nrtdeckt und dabei mehr fache Verhaftungen vorgenommen. Man glaubt damit die Häupter der Verschwörung gefaßt zu haben. Der galizische Landtag hat die Wahl des durch seine „Trinkgeld"-Affäre bei der Trausversalbahn satt sam bekannten Abgeordneten KaminSki ohne Debatte und einstimmig für vngiltig erklärt. Fradtkreirh. In Paris scheint ein« Minister krise in der Luft zu liegen. Der Kriegsminister Gene ral Campenon will die Flinte ins Korn werfen , weil er seine Zustimmung nicht geben will, daß ohne Er mächtigung des Parlaments noch weitere Truppen yach China und Tonkin abgesandt werden. Der Minister wurde in einer Sitzung deS Kammer-Ausschusses Mr die tonkinesische Angelegenheit befragt, wie vielt Truppen nach dem äußersten Orient abgesaudt werden könnte», ohne daß die Mobilmachung gestört werde. Campenon entgegnete, daß er nur 6000 Manu abseadeu könnte. Da diese Zahl aber bereits überschritten ist und weitere Verstärkungen abgesaudt werden sollen, so heißt eS, daß Campenon zurücktreten werde. Aus China liegt nichts Neues vor. Admiral Courbet scheint die ihm auS Saigu« zugesandten Landungstruppen abzuwarten, ehe er zur Besetzung der Inseln Formosa und Hainan, sowie zu weiteren Opera tion,» schreiten will. Rach den letzten auS Madagaskar eiogelauftuen Nachrichten stellte Admiral Mivt an die HowaSregierung daS Verlangen, 500000 Piaster als Kriegsentschädigung zu zahlen, ein gewisses Landgebiet abzutreten und die Königin solle anstatt d«S bisherige» TftelS Königin von Madagaskar" denjenigen einer „Königin von Jmer- nia" annehmen. Der Premierminister bietet statt d«S verlangten Territoriums die Inseln Nvssi-Mitseo »nd Nosfi-Feli an und erklärte sich mit der, Zahlung einer Kriegsentschädigung im Princip einverstanden. Rußland. Die Ankuuft des Zaren i» War schau wird Montag erwartet. I» Warschau sind, seit dem Mittwoch bereits die Straße» zum Bahichofe sowie dieser selbst mit Gendarmen und Militär besetzt. Ankommende Reisend« werden strenge überwacht; Nie mand darf längere Zeit auf dem Bahnhofe sich auf halten. Zufolge eine« Polizeibefehls an die Stadtbe wohner dürft» während der Anwesenheit d«S KasserS in Warschau in den Straße» keine AnsanunluugeU von Menschen stattfinden, ebensowenig wem» Militärmusik capellen di« Stadt durchzieht». Die Inhaber sämmt- licher Schanklocal« wurde» beauftragt, um 9 Uhr AbeudS zu schlichen. s Türkei. Die Pforte ist wieder «Mal i, grpßer Sorge «ege» der Zustände in Arabien, die so bedroh lich find, daß jeden Augeablick der AuSbruch einer Re volution befürchtet «erde» muß, Nach Meldungen, diem Sollstantiaoprl eingetroffe» find, Achq» qchttmHüd Aufständisch« vor Ye»M, da« nur zweMuftadMaau Besatzung habe. Der Gouverneur vo« Mekka, um Hilft «»gerufen, erklärte, «ege» der Uumheu in der